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Jahn vs F95 4:3 – Nach zweimal schlafen

[Und noch ein Bericht bzw. eine Analyse bzw. ein Kommentar – dieser stammt von Piet V., der am Freitag in Regensburg vor Ort war.]
Es gibt Spiele, da sollte man zwei Nächte drüber schlafen, bevor man sich äußert. Das von Freitag war so eines. Das Stadion in der wunderschönen Stadt Regensburg entpuppt sich auf den ersten und zweiten Blick als 08/15-Einheits-Langweiler-Stadion. Kein Charme, nix. Zum Spiel:

In den ersten 30 Minuten konnte man von allen Seiten der alteingesessen Fortuna-Fans kollektives Erstaunen vernehmen. “Was geht den hier ab?” “Hab ich ewig nicht mehr gesehen“ “Ist das Fortuna?“ sind nur ein Teil der Kommentare zu den fußballerisch wahrscheinlich besten 30 Minuten seit Jahrzehnten. Eigentlich hätte es bereits 0-6 stehen müssen (Pfosten Ayhan, Riesenchancen Usami und Raman).

Danach geschah das, was sich bereits die gesamte Saison immer und immer wieder zeigte. Dieser Kader besticht nicht durch seine kämpferische und emotionale Seite. Von den Regensburgern im gemischten Sitzplatzblock auf der Seite bekam man bereits nach dem 1-3 erläutert:” Wartet ab, der Jahn ist ein Mentalitätsmonster”. Deutlich wurde zunehmend auch das zurzeit nicht zu kompensierende Fehlen von Sobottka. In der zweiten Halbzeit kam hinzu, dass das Coaching von Seiten des Düsseldorfer Trainerteams nicht stattfand. Beierlorzer hatte bei einer Unterbrechung nach dem 0-3 sein Team kollektiv zur Seite geholt, den völlig indisponierten ehemaligen “Zwote” Spieler Hofrath ausgewechselt und alles auf Bodzek gehetzt, was laufen konnte. So geht Coaching.

Der Rest des Spiels ist bekannt. Nicht unerwähnt sollte ein Fortuna-Problem sein, welches vielleicht im Kampf um den Aufstieg noch entscheidend seien könnte. Ein kompletter Riss im Fanlager. Was den Fernsehzuschauern wahrscheinlich nicht vermittelt wurde, ist folgende Begebenheit. Zum Anpfiff befanden sich ca. 500 Düsseldorfer Fans im Stadion. Was fehlte, waren die “Ultras Düsseldorf” mit ihrer Zaunfahne, deren Platz aber brav freigehalten wurde. Warum eigentlich? Von Beginn an wurde aus den verschiedensten Bereichen des Steh- und Sitzplatzbereichs die unterschiedlichen Anfeuerungschoräle angestimmt. Immer für ca. 30 Sekunden, dann der nächste. Vom Jahn hörte man nix.

Fortuna führte nach 15 Minuten 3-0 und plötzlich betraten ca. nur 100 “Ultras Düsseldorf” mit Zaunfahne und Trommler den Stehplatzbereich und übernahmen in bekannter Manier mit ihren Gesängen. Von da an gab es keine Anfeuerung mehr, da kein Bereich in der Lage war gegen die alles übertönende Trommelei anzukommen. Höhepunkt waren das für 20 Minuten zelebrierte Langeweilerlied zu Beginn der Halbzeit 2. Selbst als bei zunehmenden Problemen unserer Mannschaft die anderen Düsseldorfer Fans tatsächlich unisono angefeuert haben, haben UD ihr Lied emotionslos weiter gesungen. Fazit: Unsere Kurve ist tot.

Da die ausreichend stattgefundenen Gespräche mit UD und den auf den unterschiedlichsten Ebenen gebetsmühlenartig wiederholten Argumente offensichtlich nicht fruchten, fordere ich das sofortige Verbot von Trommeln und Megaphonen. Welche Art von Anfeuerung sich dann durchsetzt wird sich zeigen. Schlechter als jetzt kann es nicht werden.

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