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BMG vs F95 3:0 – Und wieder ein Elfer als Nackenschlag


Muss man über diese Partie eigentlich irgendetwas Detailliertes schreiben? Reicht es nicht, die erste Halbzeit zu schildern und die verrückte Strafstoßentscheidung des durchgeknallten Schiris Brych? Ist es nicht sinnvoller, sich vorwiegend mit diesem Elfer zu befassen? Und sich zu fragen, wo eigentlich der Videoassi im Kölner Keller sich gerade rumgetrieben hat? Ist diese so kaputtgepfiffene Partie nicht Grund genug, mal über die völlig bescheuerte Handspielregel zu diskutieren? Muss man eigentlich Verschwörungstheoretiker sein, wenn man behauptet, dass es eine solche Entscheidung gegen keinen der reichen, etablierten Vereine niemals gegeben hätte? Nicht gegen die Bayern, nicht gegen den BVB, Schalke, Gladbach oder dieses eklige Projekt. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Natürlich hätte unsere geliebte Fortuna dieses schwere Auswärtsspiel verlieren können – aber wenn es so abläuft, macht es einfach keinen Spaß.

Der Elfer

War die Handspielregel nicht eigentlich dazu gedacht zu verhindern, dass Spielern sich einen Vorteil gegenüber dem Gegner verschaffen, indem sie den Ball mit voller Absicht mit der Hand schlagen oder führen? Ging es nicht immer um „absichtliches Handspiel“? Sind die ganzen Auslegungen in Richtung „unnatürliche Körperbewegung“ oder „vergrößerte Körperfläche“ nicht völliger Schwachsinn? Kann es auch nur im Entferntesten ein absichtliches Handspiel sein, wenn ein Spieler in der Mauer zum Zwecke der Verteidigung springt, sich dreht, seinen Körper schützt und der abgefeuerte Ball dabei seinen Arm inklusive Hand trifft? Was soll der Betroffene tun: sich die Arme auf den Rücken binden?

Ist der bescheuerte Videobeweis nicht eigentlich dazu eingeführt worden, strittige (vor allem spielentscheidende) Situationen einer Prüfung durch den amtierenden Referee zu unterziehen? Sollte es nicht Aufgabe des Mannes im Kölner Keller sein, den Schiri auf dem Platz aufzufordern, sich die Szene noch einmal auf dem Bildschirm anzusehen? Warum in drei Hoeneß Namen ist das gestern in der 48. Minute nicht passiert?

Unsere Spieler

Was bleibt also, als sich mit der ersten Halbzeit und unseren Spielern im Einzelnen zu befassen? War es nicht so, dass das Team von Friedhelm Funkel, das er à la Ulm aufgestellt hatte, 45 Minuten lang sehr sicher stand? Fielen die Männer in Blau nicht durch enormen Einsatzwillen und Kampfstärke auf? Wie sonst hätte eine Quote von 62 Prozent gewonnener Zweikämpfe zur Pause auf der Uhr stehen können? Von denen zum Schluss immer noch 54,3 Prozent übrig waren? Welcher objektive Zuschauer war nicht der Ansicht, dass den BMGlern offensiv eigentlich nichts einfiel und dass die Fortuna-Defensive alles im Griff hatte?

War Michael Rensing nicht wieder der große Rückhalt, auch wenn er in der ersten Spielhälfte nicht viel zu halten hatte? Haute Robin Bormuth nicht alles weg, was weg musste? Und war Kaan Ayhan bis zur Pause nicht wieder bloß Verteidiger, sondern auch Spielkontrolleur? Bei Nico Gießelmann fragte man sich aber schon, wo ist dessen unbändiger Wille und der Drang nach vorne geblieben? Und warum leistete sich der fleißige Jean Zimmer dermaßen viele Fehlpässe? Wer konnte übersehen, dass Alfredo Morales und Matthias Zimmermann im Mittelfeld wieder ungeheuer fleißig und bissig waren, aber wenig Kreatives auf der Pfanne hatten.

Warum, so stellt sich die Frage, dreht Dodi Lukebakio, der seinen Gegenspieler in Hälfte Eins nachhaltig verwirrte, immer noch einen Haken und noch einen und einen zu viel? Wo er doch – siehe seine Tore in Ulm – auch anders kann. Wieso schießt Taka Usami, der den perfekten Torschuss bekanntlich beherrscht, nicht öfters aus der zweiten Reihe auf den Kasten? Was genau geht in Marvin Ducksch vor, dass er wirklich in 99 Prozent der Fälle zu spät vor Ort ist, um einzunetzen? Und was genau hat Rouwen Hennings am Schuh, dass er keine Hütten macht?

Die Stimmung

Hatten alle, die sich mit den Gefühlen, die zwischen Fortuna-Fans und Anhängern von BMG herrschen, auskennen, nicht die grandiose Stimmung eines Derbys erwartet? Und wurden diese Erwartungen nicht erheblich enttäuscht – jedenfalls, was das Verhalten der Gastgeberzuschauer angeht. War der rote Keil in der Südecke nicht ein grandioser Anblick? Gaben die rund 5.000 Düsseldorfer – nicht nur die im Stehblock – nicht alles, um ihre Jungs anzufeuern? War die Stimmung zur Pause nicht ganz ausgezeichnet, weil die Fortunisten ziemlich zufrieden mit ihrem Team waren?

War es nicht ein eindrucksvolles Bild, als sich Feuer und Rauch und Hunderte geschwenkter Fahnen vereinten? War man es als Freund von F95 nicht irgendwann leid, dass noch ein Ultra und noch ein Ultra und noch einer seinen persönlichen Bengalo zündete oder freudig einen Rauchtopf schwenkte? Waren wir nicht alle sauer, dass sogar Böller explodierten, wo wir doch wissen, dass die definitiv nicht zu einer Pyro-Show gehören? Musste wirklich erst Hennings auf Anweisung des Schiris in die Kurve gehen, damit der endlose Blödsinn, der nichts, aber auch gar nichts mehr mit irgendeiner Choreografie zu tun hatte, aufhörte?

Der Ausblick

Müssen wir uns nach dieser durch einen Fehlpfiff des „Unparteiischen“, den praktisch alle TV-Auguren – allen voran Didi Hamann – beklagen, herbeigeführten Niederlage noch mehr Sorgen machen? Ist dieser Kader wirklich zu schwach für die erste Bundesliga? Würden Verstärkungen, die im Wintertransferfenster geholt würden, helfen? Und, wenn ja, auf welchen Positionen? Zu welchen Bedingungen und Kosten? Schockt uns das Los, das uns im Pokal ein Auswärtsspiel auf Schalke beschert hat?

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