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F95 vs Leipzisch 0:3 – Fragen über Fragen. Oder: Wenn der Bösewicht immer gewinnt…

Partien gegen solche Schurken-Teams zu besuchen ist, als ob man sich zum hundertsten Mal einen Film ansieht in der Hoffnung, nicht der Bösewicht, sondern der Gute würde am Ende gewinnen. Aber, das ist auch der Grund, weshalb man jedes Mal wieder hinguckt – es könnte ja vielleicht doch einmal passieren, dass der Regisseur den Streifen neu geschnitten und ein alternatives Ende angeklebt hätte. Nachdem Dawid Kownacki mit einem schlauen Schuss kurz vor der Pause beinahe auf 1:1 gestellt hätte, war solch ein Moment. Und spätestens mit dem absurden Elfer gegen die wunderbare Fortuna lief der Film wie immer. Und doch verließ man als Herzensfortune das Stadion mit einem guten Gefühl. Nämlich dem guten Gefühl, das ein Mensch hat, der in seinem Leben viel erlebt hat, wenn er einem erfolgsverwöhnten Häschen gegenübersteht.

Als die Startaufstellung bekanntgegeben wurde, war Ihr sehr ergebener Fußballberichterstatter ziemlich stolz, hatte er doch die wesentlichen Veränderungen gegenüber der Vorwoche richtig prognostiziert. Nicht aber die taktische Grundordnung, denn das Trainerteam hatte – wie immer gegen spielstarke Gegner – auf die Fünferkette gesetzt. Immerhin war ansatzweise ein Dreiersturm zu erkennen, sowie ein Zweiermittelfeld, also nominell ein 5-2-3. Das ist so ungewöhnlich, dass es in einschlägigen Fachbüchern kaum je auftaucht, und die drastische Schwächung des Mittelfeldes sollte sich als Schlüssel zur Niederlage entpuppen. Im Gegensatz zum Wunsch Ihres Ergebenen wurde Kaan Ayhan nicht auf die Sechs beordert, sondern gab den rechten(!) von drei IV, was seiner Kreativität noch engere Grenzen setzte.

Bisschen bissiger?

Komischerweise setzt die teilweise harsche Kritik vieler F95-Fans nicht an dieser Stelle an, sondern bei den weichen Werten. Man kann es ja kaum noch hören, das Geplärre von „mehr Leidenschaft“ vom „Kratzen, Beißen, Spucken“, die Beschwerden über zu wenig Kampf und Einsatz, denn in aller Regel handelt es sich um vom Ergebnis verfälschte, strunzsubjektive Eindrücke, die keiner sachlichen Überprüfung standhalten. Und die Kerle im Block, die unentwegt eigene Spieler beschimpfen, weil sie ihnen zu „mädchenhaft“ auftreten, oder die Facebook-Helden, die wieder diese Neid-Scheiße ablassen, die Kicker hätten wenig mehr als den nächsten Frisör- oder Tattoo-Termin im Kopf, sollten einfach mal wegbleiben. Letztlich bleibt nur die Forderung nach mehr Bissigkeit auf einem objektiven Prüfstand.

Die Statistik attestiert den Spielern in Weiß 49 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Das heißt bei einem Aufeinandertreffen von zwei Teams mit derart unterschiedlichem Talentniveau ganz einfach, dass die Geringerbegabten den Millionensöldnern bei fast jedem zweiten Zweikampf in die Parade gefahren sind – also den Ball zumindest für ein paar Sekunden erobert haben. Leider belegt die Quote von 13:8 Fouls eher nicht den Grad der Bissigkeit. Und das, weil Schiri Hartmann bei Zweikämpfen eine völlig einseitig Linie gefahren ist. Wir kennen das ja schon lange (und Plisch und Plumm vom FCB haben dies den Referees ja lange ins Gebetsbuch gefordert), dass die angeblich Unparteiischen unbedingt die spielerisch stärkeren Kicker vor den bissigen, aber eher grobmotorischen Gegner meinen schützen zu müssen. Das macht ja nicht nur der doofe Hartmann so, das machen alle schwachen Schiedsrichter und nehmen den spielerisch unterlegenen Mannschaften so eine wichtige Waffe aus der Hand. Heißt: Fast jeder Versuch, die Leipzischer bissig anzugehen, führte zu einem Freistoß.

Defensiver Hühnerhaufen?

Wir können von Glück reden, dass nicht ein einziger dieser Freistöße aus der Halbdistanz zum Tor für den Gegner führte. Das gilt auch für die neun Ecken gegen die glorreiche Fortuna. Wir können auch von Massel sprechen, dass das allfällige Tohuwabohu im eigenen Sechzehner nicht mit mehr Treffern bestraft wurde. Besonders in den ersten 25 Minuten ging es vor Zack Steffen ein ums andere Mal hoch her. Da standen sich teilweise bis zu sieben Fortunen rund um den Fünfer im Weg, während die Leipzischer im restlichen Strafraum Kleinklein spielten. In der ersten Halbzeit gab es vier Situationen dieser Art, die allesamt zu Buden für die Fußballfirma hätten führen müssen – zwei von denen entschärfte unser wundervoller Keeper mit Weltklasseparaden. Die Kritiker kreischten und bezeichneten das weiße Gewimmer als Hühnerhaufen; sie meinten damit, dass die beteiligten Fortunen in diesen Situationen überhaupt nicht mehr wissen, wer wann wo was zu tun hätte.

Belagerungszustand
So sah das auch aus, aber das Problem war anscheinend ein anderes: Kommunikationsschwierigkeiten. Selten haben sich F95-Kicker während einer Partie so oft und so viel gegenseitig durch Gesten und Worte, ja, auch durch Armwedeln und Anschnauzen verständigt. Die Palette der Lautstarken wurde von Steffen angeführt, der das ja als Tormann auch machen muss. Während Ayhan ungewöhnlich schweigsam auftrat, war es Robin Bormuth, der mehr als einmal signalisierte, was das Mittelfeld vor ihm tun sollte. Bormuth selbst wurde dafür mehrfach von Niko Gießelmann bei dessen Einwürfen angebrüllt. Der ernsthafte Erik Thommy ließ seine Mimik wirken, und Andre Hoffmann redete mehrfach auf seine Vorderleute ein. Ja, aber was bedeutet das? Ganz simpel: Die elf Herren auf dem Platz haben so und in diesem System vorher noch nie zusammengespielt. Da MUSS miteinander kommuniziert werden! Und wenn die Burschen nicht miteinander reden, wird von den typischen Fortuna-Grantlern genau das bemängelt.

Ohne Hennings keine Tore?

Okay, die Fortuna-Gemeinde hat ja jetzt lang und breit genug gefeiert, dass unser Rouwen Hennings auf Platz 3 der Torschützentabelle liegt. Aber immer noch hält sich das Gerücht, ohne Hennings gäbe es keine Tore für die Fortuna. Aufgepasst: MIT Hennings aber auch nicht unbedingt – siehe das 0:4 gegen den FCB und das 0:5 gegen Dortmund. Was auch darauf schließen lässt, dass der überaus nette Rouwen seinen Jungs in Partien gegen sehr spielstarke Mannschaften nicht helfen kann. Denn dann bleibt ihm als einzige Spitze wenig mehr als mit dem Rücken zum gegnerischen Tor zu wühlen und darauf zu hoffen, dass es ausgerechnet ihn in eine Torschusssituation bringt, wenn, ja, wenn es bei seinen Kollegen mal mit dem Umschaltspiel klappt. Nun konnte Herr Hennings gestern krankheitsbedingt nicht mittun, aber, ehrlich gesagt, Ihr sehr Ergebener hat ihn auch nicht wirklich vermisst.

Stattdessen trat ja die im Vorbericht erwähnte Wunschkombi vorne an. Ja, genau, mit Kownacki als waschechtem Mittelstürmer, der immerhin auf drei Chancen verschiedener Güteklasse kam – die Beinahe-Hütte inklusive. Ist das nun gut oder schlecht? Gegen einen Gegner wie das Lepizischer Weltherrschaftsprojekt ist dieser Wert nicht schlecht. Und trotzdem nervt der nette Dawid weite Teile der Fanschaft sehr. Ihrem Ergebenen wird immer klarere, dass ihn die Italiener versaut haben, denn sein Verhalten auf dem Platz hat was von Squadra Azzura. Zum Beispiel das Jammern nach dem Gefoultwerden (okay, es ist weitab vom Neymar’schen Schmierentheater, und Schwalben hat Kownacki nicht im Repertoire), die Neigung zum Reklamieren (okay, nicht annähernd auf Bayern-Niveau) und diesen gewissen Schuss Eitelkeit. Nach dem Beinahe-Tor drehte der Dawid schon jubelnd ab, noch bevor das Ei im Netz zappelte, und bekam erst gar nicht mit, dass er nicht eingelocht hatte. Und trotzdem: Wenn er konzentriert bleibt, auf Mätzchen verzichtet und noch einen Hauch mehr seinen Körper einsetzt, kann er ein prima Mittelstürmer werden.

Ohne Raman und Lukebakio chancenlos?

Auch dieses Lied mag man kaum noch hören. Am besten, man hält es mit dem rheinischen Motto „Wat fott es, es fott.“ Sonst wird die Legende immer stärker, dass unsere geliebte, aber launische Diva nix mit dem Abstieg zu tun hätte, wären die beiden Flitzer nicht weggekauft worden. Wer dieser steilen These anhängt, vergisst, dass a) Dodi Lukebakio erst mit dem 3:3 in München groß rauskam und b), dass Benito Raman eine komplette Zweiligasaison brauchte, um sich überhaupt in die Startaufstellung zu spielen. Außerdem: Es kommt ja inzwischen die Sichtweise auf, Friedhelm Funkel könne keine jungen Spieler entwickeln. Aha, und was hat er mit Hilfe seiner Spannmänner mit eben jenem Dodi und jenem Raman gemacht? Genau…

Das Echte und das Falsche
Was man gestern deutlich gesehen hat: Nana Ampomah hat das Zeug, in die Fußstapfen der beiden Genannten zu treten, ist aber noch nicht so weit. Selbst gegen diese spielstarken Söldner konnte er sich etliche Male mit spielerischen Mitteln durchsetzen, konnte einen gewissen DFB-Auswahlspieler mehrfach umdribbeln, und war ziemlich stark in der Balleroberung. Besonders erwähnenswert: Seine Ernsthaftigkeit und Disziplin im defensiven Bereich. Und doch merkt man ihm immer an, dass er mit einem Spiel in der deutschen Bundesliga ein wenig überfordert ist. Kein Wunder, reichen seine Erfahrungen als Profikicker doch nur bis in die belgische Liga bei einem designierten Erstligaabsteiger aus einem 50.000-Seelen-Örtchen in der ostflanderischen Pampa. Und weil er weder über die riesengroße Chuzpe eines Dodi und auch nicht über das überlebensgroße Selbstbewusstsein eines Benito verfügt, tut er sich ein bisschen schwerer als die.

Wann kommt Kevin Stöger wieder?

Noch solch ein Lied (das Ihr ergebener vor wenigen Wochen selbst noch laut gesungen hat), das eigentlich keiner mehr hören mag. Denn eigentlich geht es die ganze Zeit nicht um unseren Ösi-Spielmacher, sondern um Kreativität im Mittelfeld. Im Rahmen der Gegebenheiten und der real existierenden Möglichkeiten hat Maskenmann Marcel Sobottka getan, was jemand als einziger(!) Mittelfeldspieler tun kann. Dies immer ruhig und solide, aber mit wenig Effekt. Es dürfte doch jedem, der den Fußball liebt, klar sein, dass nach vorne nur nach einem durchschaubaren Rezept gespielt werden kann, wenn im Mittelfeld kein echter Sechser agiert bzw. ein Sechser und Zubehör. Wird dann eine Fünferkette installiert, KANN Offensive nur über außen, und zwar ganz weit draußen, inszeniert werden.

Natürlich sieht es immer schick aus, wenn ein AV oder sein Gegenstück im Sturm ganz runter bis zur Grundlinie kommt, flankt und vor dem Tor drei, vier Kollegen Birnen und Beinen hinhalten um einzunetzen. Wenn man aber keine anderen Pfeile im Köcher hat, stellt sich der Gegner drauf ein und hat einen lauen Abend. Immerhin wurden gestern drei (es können auch vier gewesen sein) weite Diagonalpässe probiert, von denen ungefähr zwei ankamen. Die größte aller fortunistischen Torchancen fand aber zentral statt, und zwar von außerhalb des Sechzehners. Wobei das feine Ding vom Dawid nicht mal als Fernschuss verbuchen kann. Übrigens: An dieser Stelle kommt auch die schiedsrichterliche Ungerechtigkeit zum Zug – es gab keinen einzigen aussichtsreichen Freistoß für F95. Auch das war so in den Partien gegen die Bayern und den BVB, und da können die Trainer noch so oft Standards üben lassen: Wenn sie in der Realität der Spiele nicht vorkommen, werden sie nicht zur Waffe.

Fußballer nur noch ohne Arme?

Womit wir zu den Toren kommen… Man kann schon sagen, dass sich der Leipzischer Mittelfeldmann in der zweiten Spielminute stark durchgespielt hat. Man kann aber auch sagen, dass praktisch alle Fortunen auf der linken Abwehrseite völlig falsch darauf reagierten – allen voran Gießelmann, der einfach stehenblieb, während der Dosensöldner sein Solo Richtung Strafraumkante fortsetzte. Dass der spätere Scorer dann begleitungsfrei am Elferpunkt rumlungern konnte, geht allerdings am ehesten auf die Kappe von Bormuth. Zur Ehrenrettung unserer Jungs kann man nur noch einmal anführen, dass sich die ungewöhnlich zusammengestellte Startelf erst einmal finden musste. Das ist ja generell das Risiko, wenn bei der Aufstellung stark rotiert wird.

Die Kurve steht hinter der Mannschaft
Das der Strafstoß, der dem 0:2 durch einen der hässlichsten Vögel der Liga, überhaupt einen Videobescheiss auslöste, ist annähernd absurd. Gut, den Begriff „Schutzhand“ haben die weltfernen Regelmagier längst abgeschafft, und wenn’s nach denen ginge, müssten sich Fußballer grundsätzlich armamputieren lassen. Nur, wenn du aus dieser Nähe ein Ei dieser Schärfe auf deine Visage zufliegen siehst, dann wärst du ja mit Kölschbier getauft, würdest du Arme und Hände nicht zum Schutze deiner Gesundheit einsetzen. Ayhan selbst nahm’s mit gewissem Humor und meinte, seine Reaktion sei der eines Weltklassetorhüters würdig. Ganz und gar unwürdig war aber, was diese Sch*****, diese W*****, diese A******* in Schwarz da aufführten, indem sie den Schiri belagerten, auf ihn einredeten und ihn zur Elfmeterentscheidung drängen wollten. Leider hat das widerliche Theater dieser Kacktruppe den Kretin in den Kölner Katakomben aufgeweckt, der daraufhin Strafstoß vorschlug. Eine Bundesliga mit solche Antisportler ist definitiv am Arsch.

Das 0:3 geht im Wesentlichen auf Zacks Mütze – geschenkt. Ohne diesen Superkeeper hätte es zu diesem Zeitpunkt auch schon 0:5 stehen können. Da muss man in der Beurteilung auch mal Gnade vor Recht walten lassen. Wobei eine Schwäche des Ami-Torwarts langsam deutlich wird: die Abschläge. Okay, auf Pat-Deuss-Niveau (ältere F95-Fans werden sich erinnern) sind die in der Regel nicht, aber erschreckend oft stimmen Länge und Richtung nicht, was zu sofortigem Ballverlust wird – Starkicker in der NFL wird der gute Zack so jedenfalls nicht.

Was erlauben Bodzek?

Gut, die Überschrift im Trapattoni-Gedächtnismodus steht da nur des Gags wegen. Auch wenn eine gewisse Sorte F95-Nörgler viel zu oft und mit zu viel Schaum vorm Mund gern mal von „Frechheit“ oder „Arbeitsverweigerung“ salbadern, einen schlechten Tag muss man jedem Fußballer zubilligen; sind ja schließlich auch nur Menschen… jedenfalls sofern sie Fortuna-Kicker sind. Der alte Haudegen Adam hatte morgens in der Verlosung einen Tag vorgefunden, der bei Amazon höchstens zwei Sterne geerntet hätte. Die offizielle Statistik setzt ihn auf Platz 1 der Fehlpasshitparade und hat damit Recht. Gleichzeitig kommt er bei den gewonnenen Zweikämpfen auf einen für ihn ungewöhnlich niedrigen Wert. Die Frage aber ist: Konnte Adam in dieser Formation überhaupt besser sein? Quasi als vierter Innenverteidiger, aber ohne Bindung zur Fünferkette? Egal, verloren hat F95 die Partie nicht wegen Bodzek… Überhaupt müssten schlimmstenfalls nur zwei Kandidaten die Birne für die Niederlage hinhalten, weil sie die Hauptschuld am 0:1 tragen, das den Spielplan der Coaches schon nach zwei Minuten über den Haufen warf – haben wir weiter oben schon erwähnt.

Schwärmen wieder lieber mal wieder ein bisschen von Erik Thommy, der wertvollsten Neuverpflichtung der Saison bisher. Wenn der jetzt noch eine*n Düsseldorfer Frisör*in findet, die ihm diesen lächerlichen Schwabenhaarschnitt austreibt, könnte er echter Fortuna werden. Wenn er denn bleiben darf und bleiben will. Der Bursche hat Mut, der ist schnell, der hat Durchblick und ist schon lange keine Mittelfeldaushilfe mehr. Schwärmen wir außerdem wenigstens ein bisschen von Andre Hoffmann, der gestern den Abwehrchef gab, und von Matthias Zimmermann, der trotz seiner schweren Defensivaufgabe in der zweiten Halbzeit Gelegenheiten suchte, sich offensiv zu beteiligen.

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Es gibt Hoffnung

Der von Ihrem Ergebenen sehr geschätzte Kollege Bernd Jolitz hat es in seinem Kommentar (leider hinter der RP-Bezahlschranke) treffend festgestellt: Angesichts des viel, viel mutigeren Auftretens der Mannschaft bis zu diesem vermaledeiten Elfers kann man als Fan Hoffnung haben, dass bis zur Winterpause alles wieder halb so schlimm aussieht. Wobei ein Riesenproblem bei den Partien gegen Augsburg und Union ausgemerzt werden muss: die immer noch schreckliche Fehlpassquote von schon wieder fast 20 Prozent. Diese Schwäche könnte vieles zunichtemachen, zumal sie ihre Ursache sowohl in individuellem Unvermögen, als auch in der unglücklichen Kommunikation und dem Fehlen der Kreativität hat.

Trotzdem gibt es nach dieser Heimniederlage keinen Grund, die Sache schlechtzureden. Genau wie es keinen Anlass dazu gibt, die Leistungen schönzureden. Man muss das Gesamtbild nüchtern und realistisch sehen, die Probleme objektiv bewerten und darauf hoffen, dass sie gegen nominell schwächere Gegner nicht so ins Gewicht fallen werden wie gegen die Millardentruppen des FCB, des BVB und dieser Fußballfirma, der man alles, alles Schlechte an den Hals wünscht, sofern man noch ein Herz für den wahren, echten Fußball mit seinen Höhe- und Tiefpunkten hat. Dann klappt’s am Ende auch mit dem Nichtabstieg.

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