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Vorschau: F95 vs Kiel – Druck, Druck, Druck!

Analyse · Machen wir uns nichts vor: Verliert die glorreiche Fortuna heute gegen Holzbein (Ha-ha-ha…) Kiel, war’s das mit dem Aufstieg. Das wäre traurig bis ärgerlich, gäbe dem Verein aber die Chance, den laufenden Aufbau des Kaders in Ruhe voranzutreiben – insbesondere durch aktive Einbindung der Youngster, die nun einer nach dem anderen zu Profis werden. Andererseits wäre bei einer Niederlage schon kurz nach Beginn der Rückrunde die Spannung aus der Saison. Aber, man kann es sich ja nicht aussuchen. [Lesezeit ca. 3 min]

Oder doch. Denn natürlich haben alle Beteiligten – vom Mentalcoach über die Videoanalysten, die Mediziner und Therapeuten, die Betreuer und Trainer bis zu den Spielern -, aber vor allem die Kicker selbst in der Hand heute Abend NICHT zu verlieren. Wie macht man das? Mit dem richtigen Matchplan und der optimalen physischen und mentalen Verfassung. So wie einst im schweinkalten Ostseestadion an einem Dezembertag im Jahr 2017, da war Kiel Tabellenführer, und die Fortuna hatte sich als Tabellenzweiter gerade eine Heimniederlage gegen Dresden (damals 16.) eingefangen. Und da rissen sich die Rotweißen auf diesem (damals noch) richtig echten Fußballplatz zusammen und holten in einem wilden Spiel ein 2:2. Wir wissen alle wie die Saison weiterging und endete…

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Der Matchplan

Cheftrainer Uwe Rösler hat es in der Vor-dem-Spiel-Pressekonferenz klar ausgedrückt: Die Mannschaft muss Kiel unter Druck setzen. Ihr enorm Ergebener würde sogar sagen: massiven Druck. Weil die sogenannten Störche – so nennt man die Mannschaft dieses traditionsreichen Traditionsvereins, der 1912 Deutscher Meister wurde – aber in der aktuellen Saison Meister des Konters sind, gehört eine hochkonzentrierte Abwehr zwingend dazu. Eigentlich sollten den F95-Kickern das liegen. Aber der Fußballteufel mischt sich manchmal ein und bringt ein Team aus dem Konzept. Eine denkbare Teufelei wäre ein früher Gegentreffer, der es den Kielern noch einfacher machen würde, ihr spezielles Spiel aufzuziehen – siehe deren Sieg im Pokal gegen diese Bayern.

Das System und die Aufstellung

Nichts spricht dafür etwas am 4-4-2 zu ändern, gerade in diesem Spiel nicht, denn eine disziplinierte Viererkette ist schon die halbe Miete. Deshalb sollte dort nur der zwangsläufige Wechsel von Christoph Klarer für den gesperrten Andre Hoffmann erfolgen. Dazu müssen aber zwingend zwei Außenläufer kommen, die ihre Verteidigungsaufgaben sehr, sehr ernst nehmen. Diese Anforderung spricht dafür dieses Mal Leon Koutris auf der linken Seite einzusetzen, denn der hat bekanntlich Verteidigergene. Allerdings sagt man ihm nach, dass er sich weder im Training, noch beim Einsatz in der Zwoten so richtig aufgedrängt hat. Nur: Ein Kristoffer Peterson, das zeigen die Erfahrungen der letzten Spiele, ist in dieser Hinsicht (noch) ein Unsicherheitsfaktor.

Bei Felix Klaus, der ja nun ein richtiger Fortune geworden ist, konnte man schon sehen, dass er das Defensive ernstnimmt. Aber gerade bei diesen beiden Außen sollten schon die Alternativen auf der Bank mitgedacht werden. Und das ist einigermaßen knifflig, denn Toni Pledl agiert bei allem Fleiß momentan etwas unglücklich, wäre aber die einzige Alternative auf rechts. Klappt es nicht mit Koutris und Klaus, wäre vermutlich eine ziemlich massive Umstellung nötig. So könnte Matthias „Zimbo“ Zimmermann aus der Viererkette vorrücken, Florian Hartherz als linker AV reinkommen und Krajnc (gelernter Innenverteidiger), Danso und Klarer (der kann einen rechten Außenverteidiger) einen aufrücken. Außerdem wäre es dann vorstellbar, Kenan Karaman auf linksaußen zu positionieren, das kann er – und er ist einer, der auch defensiv verantwortungsbewusst agieren kann. Dann würde Dawid Kownacki als zweite Spitze kommen. Alfie Morales ist gesetzt. Und wenn Eddie Prib schwächelt, MUSS Cello Sobottka ihn ersetzen.

Die lieben Kollegen von der Rheinischen Post bringen vor jedem Spiel einen Beitrag unter der Titel „So würden wir aufstellen„, in dem zwei von ihnen ihren Vorschlag zeigen und erläutern. Bisher stimmte Ihr Ergebener selten damit überein, aber fürs Spiel gegen Kiel kommt er auf exakt dieselbe Aufstellung wie der geschätzte Bernd Jolitz.

So könnte das 4-4-2 gegen Kiel aussehen

Schauen wir uns aber auch mal an, wie es nach der oben beschriebenen Umstellung aussehen würde – interessant, nicht wahr?

So könnte das 4-4-2 gegen Kiel aussehen

Der Tipp

Ihr schrecklich ergebener Fortuna-Beobachter geht als fröhlicher Realist von einem knappen Sieg für die Rotweißen aus, nimmt aber an, dass Flo Kastenmeiner den Ball mindestens einmal aus den eigenen Maschen wird fischen müssen – einmal nach einem Konter, einmal nach einer Standardsituation. Dagegen werden aber tatsächlich drei, vielleicht sogar vier Treffer für unsere Jungs stehen. In der Glaskugel ist deutlich ein klassischer Hennings mit der linken Klebe zu sehen sowie ein verwandelter Elfer. Dazu ein Kopfballtor von Kevin Danso und möglicherweise irgendein kurioses Ding, etwas Abgefälschtes, ein Eigentor oder dergleichen. Es wird das gerechte Ergebnis nach einem spannenden Spiel sein. Und so grüßen wir die Gäste mit einem lieb gemeinten „Kiel, du Arschloch“ (ein ziemlich alter Insiderspruch aus gemeinsamen Regionalliga-Nord-Zeiten, übrigens).

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