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Vorschau: Osnabrück vs F95 – Wird wirklich durchgemischt?

Analyse · Man kann Trainer Uwe Rösler manches vorwerfen, nicht aber, dass er nicht lernwillig wäre. Jedenfalls, wenn man seinen Äußerungen in der heutigen Pressekonferenz glauben darf. Denn er sagte, es käme jetzt darauf an, „taktisch nicht mehr so das Team mit Informationen [zu] bombardieren“ und „Man muss die Spieler auch mal alleine lassen und ihnen nicht nur sagen, worum es geht.“ Vor Wochen hatten sich einige Spieler intern darüber beklagt, dass Rösler während es Spiels zu viel und zu laut coacht und dass sie das stört (TD berichtete). Außerdem wolle er Spielern eine Chance geben, die lange nicht dran waren. Das kann man auch als Drohung verstehen, weil es nach Hartherz und Borrello riecht. [Lesezeit ca. 3 min]

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Wobei die weitere Presseplauderei aufdeckte, dass auch unser Emma Iyoha gemeint ist. Und das ist die schöne Nachricht. Ihr ungeheuer ergebener F95-Analyst meint, man sollte Emma von Anpfiff an auf der linken Außenbahn vor Kris Peterson und Leon Koutris einsetzen; dies wieder im Sinne der Vorbereitung auf die Saison 2021/22. Ansonsten haben wir eine Verletztenliste und den abtrünnigen Alfie Morales, dessen New-York-Entscheidung jeder Fan verstehen sollte und dem wir von Herzen alles, alles Gute in den Staaten wünschen.

Der Matchplan…

…dürfte simpel aussehen. Eine Fortuna, die letzthin ungewöhnlich viele Chancen erarbeitet hat, trifft auf einen völlig verunsicherten, potenziellen Absteiger. Und weil die Osnasen an der Bremer Brücke leider wieder ohne Fans antreten müssen, könnte man mal versuchen, den Gegner nach allen Regeln der Kunst auseinandernehmen. Das geht – wie man in den letzten Spielen der ersten Liga und der Champignon-Legue sehen konnte – über einen One-touch-Fußball mit massiver Ballbesitzquote. Das geht also, in dem man recht hoch steht und den Gegner bei jedem seiner Ballbesitze heftig attackiert, also ständig auf Balleroberung aus ist.

Ganz konsequent wäre bei einem solchen Spielplan sogar die Dreierkette, aber so weit wollen wir denn doch nicht gehen. Aber, ein 4-3-3 wäre denkbar. Laut Rösler hat man in der Zwangspause das Toreschießen und Standards geübt. Das hört sich doch nach einem Spiel an, dass die glorreiche Fortuna sehr offensiv, sehr spielfreudig, ideenreich und gnadenlos gestalten will.

Das taktische System und die Aufstellung

Das in den letzten Monaten bewährte 4-4-2 könnte für einen aggressiven Matchplan einen Hauch zu defensiv sein. Die Frage ist, ob man also ohne Doppelsechs antritt, also mit drei echten Stürmern und zwei offensiven Mittelfeldmänner, die hinter sich einen eher defensiven Sechser und die Viererkette vorfinden. Dabei kann dann jeweils einer der beiden Außenverteidiger weit vorrücken und den Druck noch verstärken.

Nach wie vor ist Ihr Ergebener der Ansicht, dass der gute und sympathische Kevin Danso als Leihspieler, der er ist, nicht mehr eingesetzt werden sollte. Weil Leonardo nach seinen guten Leistungen bei ansteigender Form als linker AV und Matthias „Zimbo“ Zimmermann rechts ohnehin gesetzt sind, böte sich eine zukunftsträchtige Innenverteidigung mit dem soliden Luka Krajnc und Christoph Klarer an. Klarer muss endlich spielen, sondern fahren ihn die Coaches doch noch sauer! Dass er eine große Zukunft als IV hat, wissen sie ihn Österreich … und in den Scouting-Abteilungen einiger Bundesligisten.

Beim vorgeschlagenen Matchplan kommt dem Sechser eine große Bedeutung zu. Ohne Alfie gibt es da ohnehin nur Käpt’n Bodze und Cello Sobottka. Weil Letzterer erheblich mehr für den Spielaufbau tun kann, ist er nach Ansicht des Ergebenen gesetzt. Bevor wir uns ums restliche Mittelfeld kümmern, schauen wir uns einmal die Sturmreihe an. Ohne Kenan Karaman besteht die im 4-4-2 aus Rouwen Hennings und Dawid Kownacki. Wenn aber Emma fit genug ist, dann kann er den dritten Stürmer geben; der gute Rouwen wäre dann der Zielspieler im gegnerischen Sechzehner, Dawid und Emma greifen von außen kommend ein … und können bei Bedarf auch rochieren, um den Gegner zu verwirren. Weil Iyoha wohl kaum 90 Minuten durchhält, könnte Eddie Prib kommen; dann wäre aber eine Umstellung aufs gewohnte 4-4-2 geraten, also mit Eddie und Cello als Doppelsechs.

Links vor Leon passt Kris Peterson am besten. Auf rechts ist sicher Felix Klaus sein Pendant, für den aber irgendwann in Hälfte 2 unbedingt Kelvin Ofori auf den Rasen sollte, denn der braucht dringend Praxis in der ersten Mannschaft. Damit haben wir schon zwei Soll-Wechsel. Macht die Innenverteidigung wider Erwarten Probleme, könnte immer noch Danso für einen der beiden IV kommen. Ist Kuba Piotrowski fit, könnte man ihn um Minute 60 herum für Cello bringen.

So könnte ein 4-3-3 in Osnabrück aussehen

Viel wahrscheinlicher aber ist – wie ganz oben erwähnt – dass UR mit Flo Hartherz, Eddie Prib und Brandon Borrello beginnen wird. Wenn er aber Leon Koutris für Hartherz rauslässt, hat er es sich mit noch mehr Fans verdorben. Und den armen Christoph Klarer wird er bestimmt wieder auf der Bank versauern lassen, ebenso den armen Kelvin Ofori.

Der Tipp

Beim vorgeschlagenen Spielplan und der vorgeschlagenen Aufstellung ist die Wiederholung des 3:0-Erfolgs aus dem Hinspiel drin. Andernfalls könnte es eine zähe Sache werden, die wie andere Auswärtsspiele bei Abstiegskandidaten mit einem hässlichen 0:0, einem doofen 1:1 oder gar einer Niederlage für F95 endet.

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