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Endlich! Eine Trainerdiskussion bei der Fortuna!

Meinung · Die Fotografen, die damals vor ungefähr hundert Jahren Bilder vom damaligen Werder-Manager Klaus Allofs und dem seinerzeit in Bremen tätigen Wunderstürmer Miroslav Klose geknipst haben, verdienen sich gerade goldene Nasen. Denn die Meute der sensationsgierigen Spochtrepochter rennt dem selbst erzeugten Gerücht nach, der Salto-Mirek könne demnächst Cheftrainer bei Fortuna Düsseldorf werden. Und ein solches Gerücht muss natürlich angemessen bebildert werden. Es ist schon komisch mit den Kollegen: Erst prangern sie an, dass sich der Verein so lange Zeit lässt, dann verfallen sie in Hysterie, weil ein Promi in der Debatte auftaucht. Also kein langweiliger Neuhaus, kein zu den Ziegenf**cken gehender Baumgart, kein DFB-Leverkusen-Hipster, sondern einer – uaaah, aaah! – vom FC Bayern München! Einer, der Miasanmia aus Unzufriedenheit verlässt, ein Dissident quasi. [Lesezeit ca. 2 min]

Jetzt gilt es für die armen Schreibfinken, die “von der Geschäftsleitung gezwungen” werden ihr Blatt zu boulevadisieren, pfundweise Spekulatius über dem Fanvolk zu verkrümeln. Auch nicht immer leicht, Tag für Tag das immergleiche Gerücht stundenweise in Artikeln von oben nach unten zu wälzen und wieder zurück. Die Basis für das Dauerfeuer bildet die These, dass der Erfolg einer Fußballmannschaft vom Cheftrainer abhängt. Scheinheilig wird dann gefragt: Und was haltet ihr davon? Nun ist es ja dank der TV-Privatversender die Aufgabe von Promis als Meinungszielscheiben zu dienen. So wie jeder Zweite über irgendeinen Reality-Star eine Meinung hat, weil man ihn schon mal im Fernsehn gesehen oder über ihn in den sozialen Medien gelesen hat, so hat natürlich jeder Fan ganz schnell eine Meinung über die möglichen Trainer, sofern es sich um prominente Namen handelt.

Mal ehrlich: Macht ja auch Spaß sich darüber einen 10-Sekunden-Gedanken zu machen und den öffentlich zu meinen. “Ne, der nicht” ist da schon fast eine fundierte Position. Im Fall des hochverdienten Fußballers Miroslav Klose ist es doppelt einfach, weil den kennt man ja. Man weiß, dass er beim FCB erst verantwortlicher Trainer der B-Jugend war und dann Co-Trainer von Hansi Flick wurde. Ob und wie gut er diese Jobs erledigt hat, ist da schon weniger bekannt. Ob und welches Konzept er für den Aufbau einer Zweitligamannschaft und deren nächste Saison hat? Fehlanzeige. Der Name zählt. Man will sich ja auch gern mit einem Promi schmücken.

Wie spannend wäre es, wenn die Medienvertreter mal etwas Fundiertes über solche Konzepte schreiben und zur Diskussion stellen würden! Könnte sein, dass dann ganz andere Namen aufs Tapet kämen. Könnte sogar sein, dass sich die Mehrheitsmeinung bildet, man könne es mit dem aktuellen Trainer probieren oder man könne mal schauen, ob im Nachwuchsbereich der Fortuna nicht jemand zu Gange wäre, der ein solches Konzept hat und der bewiesen hat, dass er in der Lage ist, ein Team erfolgreich zu führen. Vermutlich wäre das für ein Boulevardblatt zu komplex. Möglicherweise hätten nicht so viele Fans eine Meinung. Kann gut sein, wäre aber nicht schlimm.

Um es deutlich zu machen: Es ist denkbar und vorstellbar, dass Miroslav Klose genau der Richtige ist; ihn zu verpflichten wäre aber auch eine Wette auf die Zukunft, die in die Hose gehen kann. Die Fortuna hat in den vergangenen Jahren, also speziell vor der Ära Funkel auf solche Annahmen gesetzt – man denke vor allem an den Buyo Büskens oder auch an Frank Kramer, ja, sogar an Oliver Reck. Die Trainerfrage, die sich aktuell stellt, ist also weniger, ob Klaus Allofs Miro Klose zu F95 locken kann, sondern ob der Verein eine solche Wette eingehen will.

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