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F95 vs Nürnberg 0:1 – Es war nicht alles schlecht, aber alles auch nicht gut genug

Bericht · Auf der Rückfahrt vom Stadion redeten mein alter Fortuna-Freund Friedie und ich in der U-Bahn über die Partie und die Fortuna im Allgemeinen. Da sagte er: „Zwischen dem Spiel gegen Dresden und dem gegen Nürnberg, also kurz vor dem Aufstieg 2018, hab ich mir gedacht: Okay, so wie’s jetzt raufgeht, wird es auch wieder runtergehen.“ Mehr F95-Weisheit enthält auch der Spruch des inzwischen kaum noch erträglichen Dieter Nuhr nicht: „Wer Fortuna-Fan ist, braucht das Leben nicht zu fürchten.“ Denn die Fortuna ist wie das Leben. Auf jeden Höhenflug folgt unweigerlich ein Nackenschlag. Ob der Nackenschlag anno 2022 sich tatsächlich als Abstieg in die dritte Liga entpuppt, ist noch offen. [Lesezeit ca. 9 min]

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Sollte es doch passieren, wird sich zeigen, für wie viele F95-Anhänger:innen der Spruch wirklich gilt: „Liebe kennt keine Liga.“ Bei allen diesen Sprüchen rund um die glorreiche Fortuna kann man auf die Phrasen verschiedener Spochtrepochter gut verzichten, die gestern nach dem Spiel unseren Sportvorstand Klaus Allofs löcherten, wann denn Trainer Christian Preußer gehen müsse. Nein, sie fragten nicht mehr ob, sondern nur wann. Und das Kläuschen konterte sie mustergültig aus; die Partie gegen Nürnberg sei kein „Endspiel“ für CP gewesen, da habe man ihn falsch ausgelegt. Er gehe davon aus, dass Preußer auch in der kurzen Pause der nächsten 14 Tage das Training leiten werde.

F95 vs FCN: Da war noch alles offen (Foto: TD)

Auch wenn eine gewisse Auswahl Menschen, die sich offensichtlich als Freunde der Fortuna verstehen, in den sozialen Medien nur noch nach rollenden Köpfen schreien und nun auch den Rauswurf von Klaus Allofs fordern: Nach einer überschlafenen Nacht und einigem nüchternen Nachdenken ist auch Ihr schrecklich ergebener F95-Analytiker zum dem Schluss gekommen: Nein, Preußer ZU DIESEM ZEITPUNKT zu schassen, wäre falsch. Die Binse vom „neuen Impuls“, die seit ein paar Jahren von Funktionären rund um Trainerentlassungen in die Kameras geblökt wird, enthält kaum Wahrheit. Rein statistisch bringt ein neuer Übungsleiter im Abstiegskampf in weniger als der Hälfte der Fälle die Rettung.

Und, ja, die Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg gestern Abend war alles in allem ein Plädoyer FÜR das Tandem aus Preußer und Stefes. Denn es war nicht alles schlecht, was die Mannschaft da vorführte, es war einfach (noch) nicht gut genug, um ein solches Spiel zu drehen. Was vor allem am Mangel an Torchancen lag. Mangel? Im Vergleich zum Auftritt in Bremen mit NULL Torschüssen war das gestern ein gewaltiger Fortschritt. Von den 21 Schüssen aufs Tor, wertet die Statistik immerhin fünf als Chancen. Was Friedie zu der Frage animierte: „Gibt es bei denen eigentlich auch Schusstraining?“ Denn gerade die Schüsse von außerhalb des Sechzehner hatten etwas unfreiwillig Komisches.

Die Ironie der zweiten Liga 2021/22 besteht darin, dass eine nicht besonders gute Mannschaft wie die des Glubbs es bis auf den vierten Tabellenplatz bringen kann, während ein F95-Team unten rumdümpelt. Überzeugt haben die FCN-Kicker gestern allerdings in Sachen Ballsicherheit und mit ihrem direkten Zug zum Tor. Beides Punkte, bei denen die Preußer-Schützlinge nicht glänzen konnte. Und auch ihre Klassenarbeit vergeigten die Jungs in Rot eine ganze Halbzeit lang. Da klappten weder die geforderte Balleroberung noch die Ballbehauptung besonders gut. Dafür gelang den Burschen zur Pause eine Passquote von 83 Prozent, die sie sogar bis zum Abpfiff durchhielten.

F95 vs FCN: Ecken gab’s reichlich, Tore nicht (Foto: TD)

Bände spricht aber, dass Torhüter Flo Kastenmeier in der Liste der besten Passgeber den dritten Platz einnimmt. In Erinnerung wird vor allem seine Aktion in der 35. Minute bleiben. Mit einem gefangenen Ball stürmt er durch den Strafraum, checkt dabei einen Glubberer um und drischt die Pille über fast 70 Meter nach halbrechts passgenau auf den durchgestarteten Shinta Appelkamp. Dieser Konter hätte dringend ein Tor verdient, zumal Robert Bozenik genau richtig mitgelaufen war und am langen Pfosten landen würde. Selbst der Querpass von Shinta kam richtig, der FCN-Keeper kam nicht dran. Aber leider, leider, leider rutschte der Robert mit seiner Fußspitze um Millimeter am Ei vorbei. Hach, wär das schön gewesen…

Apropos Bozenik: Der Ergebene sieht die Rotterdamer Leihgabe als besten Fortunen auf dem Platz gestern. Der ackerte und tat und machte, als ob er um eine Vertragsverlängerung kämpfen würde. Und wenn er auch nur annähernd eine Möglichkeit sah, aufs Tor zu schießen, dann tat er es auch. Leider, leider, leider: Torchancen im Sechzehner waren wieder Mangelware. Selbst die Zahl der Flanken von den Flügeln (einer Wertung, in der F95 die Liga immer noch anführt) war vergleichsweise gering. Das hatte zwei Ursachen: Nicolas Gavory und Shinta Appelkamp sollten das Tandem auf links bilden. Nur kann der Franzose Offensive nicht so recht und war in der ersten Halbzeit deutlich indisponiert, also defensiv dauernd überfordert. Und der gute Shinta? Den zog es von außen – wo er sich bekanntermaßen nicht sehr wohlfühlt – regelmäßig nach innen.

Auf der rechten Seite ein anderes, auch nicht schöneres Bild: Zimbo Zimmermann hatte in der Abwehr alle Hände voll zu tun und beteiligte sich erst in Halbzeit Zwo mehr an der Offensive. Ohne Zimmermann nimmt die Wirkung von Khaled Narey als klassischer Außenstürmer deutlich ab. Zumal er wieder nicht so richtig in Form war. Interessant die Rochaden mit Appelkamp, nach denen er bisweilen auf dem linken Flügel auftauchte. Und Rouwen Hennings? Der wühlte und ackerte, und wenn er mal den Ball eroberte, dann sprang ihm der vom Fuß, oder er fabrizierte einen Fehlpass. Es ist an der Zeit, das System „Hennings“ zu überdenken, das seine Wirkung längst verloren hat.

F95 vs FCN: Die Gubberer hielten bisweilen ganz schön drauf (Foto: TD)

Die Idee, Eddie Prib neben Cello Sobottka auf die Sechserposition zu holen, war mindestens mutig, wenn nicht sogar bekloppt. Vielleicht hatte sich das Trainertandem gedacht, dass der Eddie so eine Art Bodze imitieren könnte. Konnte er nicht. Wird er auch nie können. Weder auf dieser noch auf irgendeiner anderen Position. Das einzige Tor der Begegnung geht zu ungefähr 75 Prozent auf seine Kappe. Die restlichen gehören Khaled Narey. Einen leichtsinnigen Pass von Prib erobert ein FCNler, der dann ungestört durchs Mittelfeld stampft, während die Defensibkräfte zuschauen und Narey mal eben halbherzig in Richtung des Stürmenden schreitet. Immer noch unbehelligt kann der an der Strafraumkante abziehen. Flo Kastenmeier hätte den wohl gehabt, aber ein mitlaufender Kollege fälscht das Ei so ab, dass unser Keeper keine Chance hat. Das bereits in der 2. Minute.

F95 vs FCN: Die Statistik zur Halbzeit (Screenshot kicker)
Bleiben wir kurz bei Flo Kastenmeier, der ja auch gern Zielscheibe einer gewissen Sorte „Fans“ ist, die sich sogar zu Äußerungen wie „…haben ohne Tormann gespielt…“ versteigen. Denen zum Trotz würde Ihr Ergebener diesen Herrn Kastenmeier gern zum besten Fortunen auf dem Platz ernennen – aber der Posten ist ja bereits besetzt. Flo glänzte nicht nur mit dem erwähnten Konterpass, sondern überhaupt mit einer bravourösen Spieleröffnung; offiziell (ja, auch das wird inzwischen statistisch erfasst…) drei Paraden stehen für ihn zu Buche, der Ergebene hat sogar fünf davon auf dem Zettel. Sensationell wie er das Ding in der 54. Minute über beziehungsweise auf die Latte lenkt.

Dass Cello wieder mal nicht einlösen konnte, was man von ihm erhofft, nimmt mittlerweile tragische Züge an. Vielleicht sollte man auch darauf verzichten ihn zum Kapitän zu machen, wenn Bodze nicht mittun kann; es sieht manchmal so aus, als belaste es den Cello. Und weil Hennings eh immer der ist, der beim Schiri reklamiert, könnte der die Binde tragen. Oder, und das wäre angesichts seiner Leistung und seiner Haltung folgerichtig, Chris Klarer macht den Ersatzkäpt’n. Aber der durfte gestern erst in der 90. Minute ran. Dafür dann aber erstmals wieder von Beginn an Andre Hoffmann, der genauso solide agierte wie Tim Oberdorf. Merkwürdig bleibt, dass Preußer quasi Oberdorf als Innenverteidiger Klarer vorzog, wenn man mal davon ausgehend, dass Hoffmann als potenzieller Führungsspieler gesetzt war.

F95 vs FCN: Die Gubberer hielten bisweilen ganz schön drauf (Foto: TD)

Das bringt aber auch die Frage nach dem System mit sich. Es war nominell ein 4-4-2 auf dem Platz, das aber meistens als 4-2-2-2 erschien, weil eben Appelkamp und Narey eine ganze Linie vor den Sechsern spielten. Vielleicht liegt die Entscheidung darin begründet, dass ein 3-5-2 nicht so offensiv wirkt, wobei in dieser Systematik eben doch Klarer, Hoffmann und Oberdorf die Dreierkette gebildet hätten. Hätte, hätte und so weiter. Denn an der taktischen Grundausrichtung hat es sicher nicht gelegen, dass es der launischen Diva wieder nicht gelang, wenigstens EIN Törchen zu machen.

Apropos „hätte“: Es hätte ja alles auch noch schlimmer kommen können, den die Gäste hatten in der 6. Minute einen Hundertprozenter als einer von ihnen auf der linken Abwehrseite der Fortunen (also bei Zimmermann und Narey) bis zur Grundlinie durchkam, nach innen gab, wo ein Mitspieler einschussbereit anlief. Flo Kastenmeier stand goldrichtig, und der Schuss war auch nicht so doll. Stattdessen: Nach einem langen Zuckerpass von Andre Hoffmann läuft Khaled Narey bestens in den Ball, nimmt ihn zauberhaft mit, zieht in die Mitte und schießt dann freistehend aufs Tor. Ähnlich wie zuvor steht der Glubb-Keeper goldrichtig, und der Schuss war auch nicht so doll. Es hätte der Ausgleich sein müssen.

Immerhin kamen die F95er ab der 20. Minute deutlich besser ins Spiel. Nicht etwas, weil sie in Sachen Balleroberung und Ballbehauptung endlich taten, was gefordert war, sondern weil das Kombinationsspiel wesentlich besser lief. Dies vor allem ausgelöst durch Shinta Appelkamp, der aus eher zentraler Position fast alle Offensivaktionen einleitete. Hätte sich der gute Shinta über die Zeit gesehen nicht so viele Fehlpässe genehmigt, wäre auch er ein Kandidat auf den Titel „Bester Fortune auf der Wiese“ gewesen. Leider blieb aber genau wegen Shintas Drang in die Mitte und Gavorys Schwäche die linke Seite wenig gefährlich. In der 31. Minute kriegt Appelkamp eine Chance, bringt aber nur einen Kullerball zustande.

Den ersten wirklich gefährlichen Fernschuss produziert Robert Bozenik dann erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Das Ding ist scharf und platziert, aber der FCN-Torhüter reagiert optimal und lenkt das Ei um den Pfosten. Da stöhnten die offiziell 750 Anhänger der Fortuna auf der Gegengerade auf; die hatten sich redlich bemüht, das Team mit ihrem Support anzutreiben. Aber die Kicker hören eben nicht nur den Support; in vollen Stadien kommt auch der optische Eindruck treibend hinzu.

Die zweite Halbzeit gehörte weitgehend der Fortuna, die tatsächlich die geforderte höhere Intensität in die Zweikämpfe brachte, tatsächlich (endlich) öfter den Ball eroberte und sich nicht mehr so häufig abkochen ließ wie in den ersten 45 Minuten. Leider wirkte sich die Tatsache, dass der Club nicht gleich auf Ergebnis-Halten spielte, nicht förderlich auf die Partie aus. Die zerfahren zu nennen, trifft es wohl am besten. Außerdem zeigten sich mentale Ermüdungserscheinungen. Die Höchststrafe traf Cello Sobottka, der in der 64. Minute für Ao Tanaka gehen musste. Der interpretierte die Rolle als offensiver Sechser deutlich aktiver als der Ersatzkäpt’n zuvor, was wiederum Appelkamp entlastete.

F95 vs FCN: Christian Preußer – beider PK nach seinem Ausraster an der Linie wieder beherrscht (Screenshot Sky)

Nun entstand mehr Druck aufs Nürnberger Gehäuse. Auch weil Nicolas Gavory endlich ins Spiel gefunden hatte. In der 73. Minute probierte Tanaka einen Weitschuss, fand aber keinen Stand, sodass die Kugel weit übers Tor ging. Angesichts der Düsseldorfer Angriffsbemühungen stellten sich die Glubberer nun sehr viel tiefer, ja, lauerten nicht einmal ernsthaft auf Konter. Die Jungs in Rot hatten also noch eine gute Viertelstunde Zeit auf Ausgleich und Siegtreffer nachdem in der 77. Minute Kuba Piotrowski für den, ähem, unauffälligen Eddie Prib kam und Dawid Kownacki den ein bisschen ausgelaugten Robert Bodzenik ersetzte. Besonders Kuba ging die Sache mit großer Energie an; man hatte jedoch den Eindruck, dass ihm nicht so ganz klar war, was genau seine Rolle sein sollte. Kownacki dagegen gab auch Gas, und zwar ganz konzentriert auf der rechten Angriffsseite.

So entstanden Möglichkeiten im Zwei-Minuten-Takt, die aber nur in zwei Fällen zu echten Torchancen führten. Inzwischen trat der 1. FCN aber meist mit neun oder zehn Spielern im eigenen Strafraum, sodass für potentielle F95-Torschüssen manchmal kein Platz blieb zum Schuss auszuholen. Der Wille eine, zwei oder mehr Buden zu machen, war deutlich spürbar. Was fehlte, war ein Kicker, der auch mal ein Kopfballtor mitten aus dem Sechzehner erzielen kann, also einer wie Chris Klarer. Rouwen Hennings kann das eher nicht, was er auch einmal bewies.

F95 vs FCN: Handshakes nach dem frustrierenden Ende (Foto: TD)

Und dann die 82. Minute. Bei einem der ganz seltenen Konterversuche der Gäste foult Kuba einen von denen, der solide pfeifende Schiri Hartmann entscheidet auf Vorteil. Hoffmann beendet den Versuch auf faire Weise und leitet seinerseits einen erfolgversprechenden Konter für F95 ein. Aber Hartmann pfeift ab, weil der zuvor gefoulte Nürnberger sich noch wälzt – ein krasse Fehlentscheidung, denn die Situation, die aus seiner Vorteilsentscheidung entstanden war, war beendet, eine neue Spielsituation war entstanden, und dass ein Spieler am Boden liegt, ist nur dann Grund zum Abpfeifen, wenn Verdacht auf eine Kopfverletzung besteht. Der inzwischen zum Käpt’n beförderte Rouwen rennt zum Referee und schimpft.

Gleichzeitig zeigte Christian Preußer an der Seitenlinie, dass er eben nicht der immer gehaltene, beherrschte, emotionsarme Mann ist, den er meistens in der Öffentlichkeit gibt. Preußer rastet aus! Und wer Lippenlesen beherrscht, konnte auf die Idee kommen, er habe den Unparteiischen ein Arschloch genannt. Ob und was der gehört hat, ist unerheblich, das Rumpelstilzchen an der Linien reichte ihm für eine gelbe Karte aus. Dieser Ausbruch des freundlichen und schlauen Kerls, der aktuell (noch?) Trainer der ersten Herren von Fortuna ist, könnte sich als Wendepunkt herausstellen, als der Moment, in dem Preußer lebensecht zeigte, dass Fußball ein Emotionssport und nicht immer bloß analytisch zu betrachten ist. Ihr/euer Ergebener wünscht sich deutlich mehr Ausraster von Mister CP… Vielleicht sollte sich Mentaltrainer Axel Zehle ihn mal zur Brust nehmen und mit ihm üben: „Los, Krischi, lass es raus!“

In der Pressekonferenz nach dem Spiel war er dann wieder sehr gehalten, ließ aber einen BILD-Reporter mit einer typischen Blödfrage rhetorisch brillant auflaufen. Man stelle sich einen Vulkan-Coach in der Situation vor, der wäre vor laufender Kamera ausgerastet. Gut dass Preußer das nicht tat, seine Ausbruchsenergie soll er doch bitte während der kommenden Spiele auf seine Jungs richten, die brauchen das. Denn zum gefühlt 112. Mal zeigte sich, dass in der Truppe zu wenig Feuer, zu wenig Magma, zu wenig Lava steckt. Sie sind zu friedlich, und dann kommt es eben zu solch für Außenstehende schwer zu verstehenden Aktionen: Andre Hoffmann unterhält sich nach dem Abpfiff dieses so wichtigen Spiels lachend mit einem Nürnberger Kollegen.

F95 vs FCN: Und sie halten zusammen (Foto: TD)

Die ohnehin aufgebrachten Fans in der Arena und vor den Bildschirmen konnten es nicht fassen und beschimpften die Spieler äußerst lebhaft. Dass sie auch im Chor die Entlassung des Trainers forderten, geschenkt. Das jahrelange Framing der Sportjournalistenszene, nach dem Trainerentlassungen in vergleichbaren Situationen unvermeidlich seien, weil, so laufe das „Fußballgeschäft“ nun mal und der Trainer sei „das schwächste Glied in der Kette“, hat gewirkt. Die entsprechenden Phrasen werden gern von „Fans“ nachgeplappert, ohne deren Wahrheitsgehalt mal nüchtern nachzuprüfen.

Natürlich ist die Situation der Fortuna in der Zweitligasaison 2021/22 jetzt bedrohlich. Ein Sieg von Rostock gegen Heidenheim heute würde F95 einen weiteren Platz nach unten bringen; sollte Sandhausen wieder Erwarten den KSC schlagen, wäre man mit denen bei besserer Tordifferenz punktgleich auf dem Relegationsplatz. Andererseits könnte ein Auswärtssieg übernächste Woche in Kiel das Team bis auf Platz 12 hochwuchten. Nichts ist unmöglich. Vor allem, da man gestern gesehen hat, dass wirklich nicht alles schlecht war, was die Burschen auf dem Rasen trieben. Im Gegenteil: Manches war schon richtig gut – auf jeden Fall besser als in Bremen, aber noch lange nicht wieder so gut wie in Darmstadt und alles in allem nicht gut genug.

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