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Fan-Flug nach Hamburg? Geht’s noch, Fortuna?

Fortuna-Fans greifen sich massenweise an die Birne: Fan-Flug nach Hamburg mitten in der Klimakrise…

Meinung · Der Düsseldorfer und der Hamburger Flughafen liegen – Luftlinie – rund 335 Kilometer auseinander. Ein Flug (ja, es gibt tatschlich Linienflüge!) dauert 55 Minuten. Auf einer solchen Strecke verbraucht ein Jet (durchschnittlich voll besetzt) zwischen 7 und 8 Litern Kerosin pro Passagier und erzeugt insgesamt mindestens 68 Kilo CO2 – zuzüglich der Stickstoffemissionen, die ebenfalls klimaschädlich sind. Damit ist der Flug DUS-HAM mindestens viermal so schädlich wie die Fahrt mit einem Auto mit vier Mitfahrern. Und fast 30 Mal so klimakillend wie die Fahrt mit dem ICE. Nun bietet ausgerechnet der Verein, der das Thema „Nachhaltigkeit“ in die Satzung aufgenommen hat, am letzten Spieltag einen sogenannten „Fanflieger“ zur Partie gegen St. Pauli in Hamburg an. Da fragen sich einigermaße wache Fans: Geht’s noch, Fortuna? [Lesezeit ca. 2 min]

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Wobei Euer stabil ergebener F95-Beobachter ein Geständnis ablegen muss: Er saß am 31. Mai 2008 im Aufstiegsflieger nach Erfurt. Da waren es sogar weniger als 300 Kilometer. Über die Folgen fürs Klima hat er damals nicht nachgedacht. Wer hat anno 2008 beim Fliegen schon ans Klima gedacht. Dabei waren die Chefs der Agentur, in der er zwischen 1999 und 2003 für Geld zu arbeiten gezwungen war, schon einen Schritt weiter. Die Regel lautete: Innerdeutsch wird nicht geflogen! Stattdessen durften wir Mitarbeiter nach München, Berlin und auch Hamburg fein im Zug in der ersten Klasse reisen.

Aus den CSR-Regeln der Fortuna (Screenshot: f95.de)

Nun sind wir aber 14 Jahre weiter, und das Bewusstsein für die Schäden, die jede CO2-Emission an der Erdatmosphäre bewirkt, ist inzwischen bei mehr als 85 Prozent der Bevölkerung angekommen; auch bei Fortuna-Fans. Anders konnte es ja nicht sein, dass bei der F95-Jahresmitgliederversammlung im November 2019 90,16 Prozent der anwesenden Mitglieder dafür stimmten, das Thema „Nachhaltigkeit“ in die Satzung aufzunehmen. Diesen mehr als 90 Prozent F95-Mitglieder stößt der Verein nun mit dem „Fanflieger“ vor den Kopf – wer auch immer diesen Schwachsinn zu verantworten hat.

Euer Ergebener appelliert an die F95-Verantwortlichen: Denkt nochmal nach und zieht dieses bescheuerte Angebot zurück! Bastelt stattdessen doch einfach eine schicke ICE-Fanfahrt.

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