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Rouwen Hennings verlässt die Fortuna … und das ist schade

Rouwen Hennings in Fahrt (Screenshot: Sky)

Rouwen Hennings in Fahrt (Screenshot: Sky)

Der gute Rouwen war dann sechs Jahre bei der glorreichen Fortuna und hat 84 Tore in 224 Spielen erzielt – er ist DER Aufstiegsheld von 2018. Nun geht er…

Meinung · Wenn ein Verein einem wahrhaft verdienten Spieler nach sechs Jahren und pfundweise wichtigen Toren keinen neuen Vertrag mehr anbietet, ist das immer sehr schade. Man denke an Lumpi und seinen Wechsel zu Dresden seinerzeit. Dass sich Rouwens Berater und Christian Weber nicht einig wurden, hat (dem Vernehmen nach) nichts mit irgendwelchen überzogenen Forderungen zu tun. Und man geht nicht im Zorn auseinander, denn es wurde fix vereinbart, dass unser Knipser nach dem Ende seiner aktiven Zeit zur Fortuna zurückkehrt, um als Trainer am NLZ zu arbeiten. [Lesezeit ca. 2 min]

Das ist die gute Nachricht. Es lohnt sich trotzdem ein Licht auf die offizielle Begründung zu werfen. Denn Sportdirektor Christian Weber gab dazu in der Pressekonferenz zum Hannover-Spiel Auskunft. Es seien sportliche-inhaltliche und hierarchische Gründe, die zur Entscheidung führten, sagte er. Überspitzt interpretiert heißt das: 1. Hennings ist einfach nicht mehr gut genug für eine ambitionierte Saison in der zweiten Liga. 2. Rouwen hat im Mannschaftsgefüge nie die führende Rolle gespielt, die er aufgrund seiner Erfahrung hätte spielen können. Dagegen ist wenig einzuwenden.

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Im Laufe der jetzt zu Ende gehenden Spielzeit hat sich immer wieder gezeigt, dass die fußballerischen Qualitäten unseres langjährigen Mittelstürmers grundsätzlich begrenzt sind. Vielleicht war sich Rouwen dessen bewusst und hat sich deshalb auf sein typisches Spiel als Wühler zurückgezogen. Und weil die Systematik von Daniel Thioune NICHT auf den einen Knipser ausgelegt ist, war seine Rolle bei jedem Einsatz immer unklar.

Wer nun argumentiert, man hätte ihm quasi aus Dankbarkeit für sein erfolgreiches Wirken als Fortune einen neuen Vertrag anbieten müssen, hat nicht verstanden, was sich Rouwen Hennings vorgestellt hat. Der will nämlich, so Christian Weber, so lange wie möglich auf so hohem Niveau wie möglich Fußball spielen, also nicht als Papiertiger auf der Bank versauern. Das kann man ihm nicht verdenken, und es gibt sicher viele Drittliga- und einige Zweitligaclubs die sich für die Verpflichtung vom Rouwen ein Bein ausreißen würden.

Hennings gehen zu lassen, wirft aber auch einen Vorschein auf den Kader der Saison 2023/24. Immerhin bleibt von den nominellen „Mittelstürmern“ nur Daniel Ginczek übrig, der aber sich kein alles überragender Knipser mehr wird. Könnte also zweierlei bedeuten: Entweder Thioune peilt ein System OHNE echten Neuner an, oder das Tandem Weber-Allofs hat einen oder zwei echte Ersatzmänner für Hennings und Kownacki an der Angel. Denn aus dem eigenen Nachwuchs bietet sich keiner für den Job als Spitze wirklich an. Es sei denn, Thioune & Co. wollen massiv auf Jona Niemiec setzen und ihn als Neuner installieren.

Das Schlimmste, was passieren kann: Wenn die beiden führenden Torschützen – Hennings (6) und Kownacki (12) – weg sind und sich keine neuen Knipser finden – wer soll dann die Buden machen?

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