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Das DFL-Investoren-Ding und das F95-Missverständnis

Jede Menge Sportwelt-Kohle (Symbolfoto: Bild von Ralph auf Pixabay)

Jede Menge Sportwelt-Kohle (Symbolfoto: Bild von Ralph auf Pixabay)

Die Watzke-Hellmann-Mafia alias DFL hat gestern versucht, die Gegner des Investoren-Dings auszutricksen – bei den F95-Vertretern ist es ihr gelungen.

Meinung · Als gestern gegen 19 Uhr bekannt wurde, dass die Vertreter der Fortuna mit “Ja” gestimmt hatten, konnten es viele Fans, die qua ihres Fan-Daseins NATÜRLICH gegen den Investoren-Deal waren, nicht fassen. Ausgerechnet F95, die wie rund 30 der 36 Erst- und Zweitligisten nichts, aber auch gar nichts von den Milliarden gehabt hätte, hat entgegen vorherigen Ankündigungen in der entscheidenden Abstimmung das “Ja” angekreuzt. “Spinnen die?” war noch die mildeste Reaktion, “Vorstand raus!” die häufigere. Dann aber stellt sich heraus, dass Watzke, Hellmann & Konsorten versucht hatten, die Versammlung auszutricksen und dass Fortuna (übrigens nicht als einzige) drauf reingefallen war. [Lesezeit ca. 2 min]

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Die ganze deutsche Fußballwelt hatte erwartet, dass über die Frage abgestimmt würde, ob die DFL einen Medieninvestor ins Geschäft holen würde. Dagegen hatten sich öffentlich schon der FC St. Pauli, der Äff-Zeh und VfB Stuttgart ausgesprochen, bei weiteren rund zehn Vereinen war zumindest intern klar, dass man dagegen stimmen würde – u.a. bei der Fortuna.

Der wichtigste Kritikpunkt der Gegner: Das ganze Verfahren sei nicht transparent und hoppla-hopp in die Wege geleitet worden. Deshalb hatte Pauli-Präsi Göttlich angekündigt, einen Antrag auf Verschiebung der endgültigen Entscheidung zu stellen. Nachdem die Vorturner im Vorfeld offensichtlich auf ihn einwirkten, zog er den Antrag zurück. Vermutlich, weil die Watzke-Hellmann-Bande angekündigt hatten, die Grundsatzabstimmung anders zu formulieren.

Tatsächlich lautete die Frage, über die nun die 36 Vereine abzustimmen hatten, ob man GRUNDSÄTZLICH weiter an der Finanzierung der sogenannten “Wettbewerbsfähigkeit” der DFL-Ligen im internationalen Vergleich arbeiten solle. Also, nix damit pro und contra Investor. Damit hatten Watzke, Hellmann & Co. praktisch den Pauli-Antrag übernommen. Vor der Sitzung lag den Teilnehmern kein Wortlaut des Antrags vor, sodass daran noch geschraubt werden konnte. Offensichtlich mit dem Gedanken, die Gegner des Investor-Dings auszutricksen.

Die Mehrheit der abstimmenden Vereine aber verstanden die Sache richtig: Würden sie mit “Nein” stimmen, hätte sich das ganze Konzept erledigt. Also das, was der Watzke nachher auch zugeben musste. Die Fortuna-Vertreter aber interpretierten den Antrag so, dass damit Zeit bis August gegeben wäre, Kritikpunkte zum Konzept einzubringen, und dass erst dann über das Pro und Contra abgestimmt würde.

Ob noch mehr Clubs auf die Trickserei reingefallen sind, ist offen, weil die Abstimmung geheim ablief. Dass 16 Vereine dagegen gestimmt oder sich enthalten haben, lässt aber vermuten, dass F95 das einzige Opfer war. Wie auch immer: Der Vorgang zeigt wieder einmal, dass Kommunikation in jeder Richtung immer noch eine Schwäche des Vereins ist.

So, und jetzt regen wir uns ab und legen uns wieder hin – ist ja nix passiert…

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