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F95-Kaderplanung 23/24: Wir brauchen einen polyvalenten Linksfuß!

Das war ja ein polyvalenter Linksfuß: Micky Karbownik (Screenshot Sky)

Das war ja ein polyvalenter Linksfuß: Micky Karbownik (Screenshot Sky)

Verdammt, bisher nur zwei Neuzugänge! Viele Fans murren und sind unzufrieden mit Allofs und Weber. FP erklärt, was der Kader wirklich braucht…

Meinung · Die beiden Neuzugänge konnte man am vergangenen Samstag beim Freundschaftsspiel gegen die TuRU besichtigen: Vince Vermeij gab in der ersten Halbzeit den Mittelstürmer, Yannik Engelhardt in Hälfte Zwo den Sechser. Immerhin schon mal zwei Kicker, die man sich in der Startelf vorstellen könnte. Aber sonst? Schweigen im Wald. Die diversen Gerüchte haben sich bislang als substanzlos erwiesen. Und immer wieder wird auf das schmale Portemonnaie der glorreichen Fortuna verwiesen. Das Vorstands-Statement war eindeutig: „Wir werden nur das ausgeben, was wir durch Abgänge hereinholen können.“ Das spricht für ablösefreie Spieler und Leihgeschäfte. Viele Fans aber sind unzufrieden; sie wollen Ersatz für Kownacki, für Hennings, für Karbownik und und und. [Lesezeit ca. 3 min]

Den wird es nicht geben, weil es den nicht geben kann. Und bei Licht betrachtet war keiner der in den vergangenen drei Jahren neu geholten Kicker Ersatz für einen gegangenen. Wenn irgendwer in dieser Zeit Ersatz für irgendwen war, dann doch wohl Felix Klaus für Khaled Narey; dabei wurde der gute Felix gar nicht als Ersatz für irgendwen geholt. Kaderplanung funktioniert heute ohnehin ganz anders.

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Dabei gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen. Entweder die Kaderplaner versuchen eine Truppe zusammenzustellen, die optimal zur Spielphilosophie des Cheftrainers passt, oder sie sind bemüht, einen Kader zu schaffen, dem der Coach seine Philosophie beibringen kann. Und dann fängt das ja alles nie bei null an. Verlässt ein Drittel des bestehenden Kaders den Verein, spricht man meist von einem Umbruch. Dabei muss man es eigentlich schon als Umbruch sehen, wenn zwei, drei prägende Spieler gehen.

Der alte Kader (Screenshot)

Was tut man bei einem Umbruch? Man versucht aus den bleibenden Kickern eine Art Gerüst zu bauen und die durch Abgänge entstandenen Lücken zu füllen. Dies übrigens nicht nur un fußballerischer Hinsicht, sondern auch in Sachen Sozialgefüge. Fußball ist schließlich ein Mannschaftssport, und wenn sich die Kaderinsassen nicht riechen können, wird das eh alles nix.

Der Bauplan einer Mannschaft besteht aus dem Tormann und drei variablen Blöcken in der Horizontalen: Abwehr, Mittelfeld, Angriff. Vertikal ergibt sich das, was man heute Schienen nennt, also Duos auf beiden Flügeln. Dazu eine spielbestimmende Achse vom Keeper über die Innenverteidiger und den defensiven Sechser bis zum Spielgestalter. Wie genau die systematisch angeordnet sind, ergibt sich von Spiel zu Spiel.

Das könnte das Grundgerüst für die Saison 2023/24 sein

Verloren hat die Fortuna nun einen Schienenspieler auf links (Karbownik), einen defensiven Sechser (Hendrix) einen linken Außenstürmer (Peterson) und zwei potenzielle Neuner (Kownacki und Hennings) sowie einen Sechser/Achter (Ao Tanaka). Wohin der wechseln wird, ist offiziell ebenso wenig sicher wie der Wechsel von Chris Klarer nach Darmstadt. Aber ein denkbares Grundgerüst steht mit Kastenmeier, Hoffmann, Gavory, Zimmermann, Sobottka, Appelkamp, Klaus und Iyoha. Nur drei Mann fehlen zur Elf – hier eine mögliche Variante:

Ausgehend vom Gerüst könnte das eine Startelf sein

Und selbst mit dem aktuellen Kader ohne weitere Neuzugänge sind schon etliche Varianten erkennbar. Kommt Jamil Siebert dazu, haben wir eine Dreierkette. In der Spitze sind auch die anderen Duos, also Ginczek plus Vermeij und Ginczek plus Niemiec denkbar. Fürs Mittelfeld bieten sich Neto, Engelhardt und Bunk an. Als linker Außenverteidiger ist immer auch Taka Uchino vorstellbar; ob Benjamin Böckle sich zum Starter entwickelt, ist offen. Überhaupt zeigt sich die ganze linke Seite als Problemzone, auch, weil es bei der Fortuna an Linksfüßlern mangelt. Und im Prinzip war Karbownik DIE ideale Ergänzung für das Gerüst der Vorsaison, denn der war nicht nur Linksfuß, sondern vielseitig zwischen Abwehr und Angriff einsetzt. Micky war, so sagt man das heute, polyvalent. So einen brauchen wir noch.

Ach ja, und weil das am Samstag bei TuRU noch ein paar weitere „Eigengewächse“ und U23er mitmachen durften: Da wären dann auf jeden Fall noch David Savic, Robin Bird und Deniz-Fabian Bindemann.

Und was heißt das alles? Der aktuell bereitstehende Kader – ohne weitere Zugänge – erscheint dem Ergebenen nicht schlechter als der, mit dem Trainer Thioune in der Vorsaison gearbeitet hat. Wenn jetzt alle Abgänge zusammen realistisch gerechnete 5 Millionen Euro einbringen, kann Christian Weber die in Absprache mit Thioune zu einer drastischen Verbesserung des Kaders einsetzen. Ob sie dann eher in richtig auf den EINEN Knaller (oder zwei) gehen oder in der Breite investieren werden, das ist die eigentliche Frage rund ums Thema „Verstärkung“.

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