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Vorbericht: F95 vs Elversberg – der SV 07 wird mit Sicherheit der erwartet schwere Gegner

Elversberg vs F95: Chris Tzolis knallt den Elfer rein (Screenshot Sky)

Elversberg vs F95: Chris Tzolis knallt den Elfer rein (Screenshot Sky)

Am wahrscheinlich frostigen Samstagmittag muss unsere geliebte Fortuna im nächsten Freispiel gegen den Tabellensechsten aus Elversberg ran.

Analyse · Das Ende ist nah! F95 taumelt dem Abstieg entgegen! Nein, nein, denn Fußballgottseidank hält sich das aktuelle Krisengerede rund um die Rotweißen in engen Grenzen. Nicht einmal die örtliche Boulevardpresse ergeht sich in jammernden Kassandrarufen. Kritik wird sachlich geäußert. Und dann war da noch die ultraharmonische Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag. Nur rund um die Finanzen gibt es gewisse Irritationen. Bleibt die Frage, ob Cheftrainer Thioune und seine Mannen die Länderspielpause als Vorbereitung für einen Neustart nach den frustrierenden letzten sechs Ligaspielen genutzt hat. Mit dem SV Elversberg kommt der exakt richtige Gegner: Scheinbar nicht überragend, aber saugefährlich. [Lesezeit ca. 4 min]

Im Nachhinein zeigt sich, dass die Entscheidung, die Partie gegen den SV 07 zum Freispiel zu machen, keine schlechte Wahl war, denn diese Begegnung hat alles, was ein Fußballspiel interessant macht. Fragt sich allerdings, wie es im Auswärtsblock aussehen wird, wo zu den Spielen fern der Heimat selten mehr als 1500 Fans aus dem Saarland anreisen.

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Das Gegnerporträt

Den Ergebenen erinnert der SV Elversberg zunehmend an den FC Heidenheim. Auch dieser Kleinstadtverein hat sich systematisch aus der Regionalliga hochgearbeitet, und es käme nicht überraschend, wenn der SV 07 eines Tages auch in die erste Liga aufsteigen würde. Das Geheimnis beider Clubs ist die solide, kontinuierliche Arbeit mit starkem Lokalbezug. Das Team aus dem saarländischen Spiesen hat sich nach dem Aufstieg in die dritte Liga 2014 weiterentwickelt und ist mit dem Einstieg von Horste Steffen als Cheftrainer im Herbst 2019 beharrlich Schritt für Schritt vorwärtsgegangen.

Wie Daniel Thioune in der Pressekonferenz zum Spiel erläuterte, liegt der Erfolg der Elversberger auch daran, dass sie gezielt Talente großer Vereine ausgeliehen haben und seit vier Jahren stark auf die eigene Nachwuchsarbeit setzen. Und wie ein Zwergverein verhalten sie sich aktuell auch nicht. In der Heimtabelle sind sie zurzeit Zweiter. Spätestens mit den Siegen gegen Hertha, Lautern, den HSV und zuletzt Hannover hat sich der SV 07 schon fast unter den „Großen“ etabliert.

Dies ist besonders das Verdienst von Horst Steffen, den wir als Spieler für Uerdingen, Gladbach und den MSV noch gut kennen. Und sowieso als Sohn vom Fortuna-Urgestein Bernie Steffen. Er lässt seine Buben in dieser Saison ausgesprochen mutig spielen, ermutigt sie besonders zu Distanzschüssen und hat erfolgreiche Varianten bei Standards eingeübt. Kein Wunder, dass sie so schon zu 22 Toren gekommen sind. Steffen setzt zuhause auf ein 4-3-2-1 oder ein 4-4-2, variiert im Detail aber sehr stark – Folge der intensiven Videoanalyse, die er betreibt.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
3.Fortuna126332118:13
6.Elversberg125431922:14

Ausfälle:
F95: Gavory, Kwasigroch
Elversberg: 5 Spieler

Info:
Samstag, 23.11.24, 13:00 in der Arena
Schiri: Tom Bauer: Hat Fortuna noch nie gepfiffen.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Der Wunsch nach einem Neustart könnte dazu verleiten, alles auf den Kopf zu stellen. Tatsächlich hat ja die DFB-Auswahl gezeigt, dass man den Gegner mit dem Wechsel auf eine Dreierkette verwirren kann. Ja, klar: Von Nagelsmann lernen, heißt: Siegen lernen. Aber eben nicht in Sachen Systematik. Kürzlich hat ein Fachmann in einem sehr sachkundigen Artikel (den der Ergebene leider nicht mehr findet) festgestellt, dass eines (der insgesamt drei) Erfolgsheimnisse des Trainers ist, den Spielern ihren Fähigkeiten und Erfahrungen entsprechende Rollen zuzuteilen. Das täte der Fortuna auch gut – insbesondere Herrn Zimbo, der als nomineller Sechser zuletzt etwas wirr übers Feld geirrlichtert ist. Aber auch bei den Rollen jenseits des Balltretens geht es um die richtige Passung. Da stellt sich die Frage nach dem, wie Spochtrepochter gern schreiben: „aggressive leader“. Käpt’n Hoffmann ist das nicht; am ehesten noch Florian Kastenmeier.

Innerhalb des Spielplans sollte zudem die Rolle – noch solch ein eher altmodischer Begriff – des „Spielmachers“ festgelegt werden. Da bietet sich momentan nur Ísak Jóhannesson an; eher als Achter denn als Zehner. Je öfter er diese Rolle zugeteilt bekommt, desto besser wird er sie ausfüllen. Und je klarer ist, dass Ísak der Macher ist, desto befreiter wird Shinta Appelkamp aufspielen. Ob sich die Coaches lieber auf Zimbo oder auf Cello als defensiven Sechser einigen, vermag der Ergebene nicht zu beantworten. Ob, wann und wie Noah Mbamba so richtig ins System passt, ist noch zu klären. Das gilt im Übrigen auch für Joshua Quarshie und der Frage, ob und wann er Stammspieler wird – in einer Dreierkette sollte er das heute schon sein.

Im Sturm baut er dagegen sehr auf Dženan Pejčinović, der aktuell dem etwas gehemmt wirkenden Vince Vermeij vorzuziehen ist. Und sobald Dawid Kownacki wieder voll fit ist, könnte Thioune es auch mal mit einer Doppelspitze mit den beiden probieren. Auf der linken Außenbahn favorisiert der Ergebene ganz eindeutig Tim Rossmann; Myron van Brederode hat ihn bislang noch in keiner Hinsicht überzeugt. Und weil Jona Niemiec wohl immer Joker bleiben wird, führt an Felix Klaus als Rechtsaußen kein Weg vorbei.

So würde der Ergebene ein 4-3-3 gegen Elversberg aufstellen.

Das als allgemeines Geplänkel. Denn im Hinblick auf das morgige Spiel gilt es, bei einigen Kickern zu schauen, ob ihre Kräfte für einen Startelfeinsatz ausreichen. Immerhin standen am Donnerstag bis auf die beiden isländischen Nationalspieler Jóhannesson und Lunddal und den verletzten Nicolas Gavory und Robert Kwasigroch alle Kollegen auf dem Rasen, wobei die bisher Verletzten mit unterschiedlicher Intensität mitmachen mussten. Als rekonvaleszent gelten davon noch Dawid Kownacki, Gio Haag, Jamil Siebert sowie auch Dženan Pejčinović, die aber alle mittrainiert haben.

Konkret würde der Ergebene beim Neustart gerade nicht auf irgendeine sensationelle Umstellung setzen, sondern SVE-Trainer Steffen mit einem konservativen 4-3-3 überraschen, bei dem es die Hauptaufgabe der Innenverteidiger und des defensiven Sechsers ist, in möglichen Kontersituation des Gegners für die sogenannte „Restverteidigung“ zu sorgen. Als einzige Maßnahme, die bisher oft zu kurz kam, würde der Ergebene empfehlen, es öfters mal mit hohem Pressing á la Nationalelf zu versuchen und hinter dem Ball immer mindestens drei Figuren in der gegnerischen Box zu haben.

Das ließe sich mit der vorgeschlagenen Aufstellung bewerkstelligen. Vier planmäßige Wechsel sieht der Ergebene: van Brederode trotz aller Zweifel für Rossmann, Niemiec für Klaus und Danny Schmidt als Ersatz für Appelkamp sowie natürlich Käpt’n Hoffmann für Siebert.

Nach dem, was Daniel Thioune in der Pressekonferenz über die einzelnen Spieler gesagt, ist aber die folgende Aufstellung viel wahrscheinlicher:

So wird das 4-3-3 gegen Elversberg wohl aussehen.

Selbst die Besetzung der Ersatzbank wird wohl erst Samstag morgen festgelegt – aus denselben Gründen.

Der Tipp

Der Bauch, dieser unstete Geselle, ist nach den Niederlagen vorsichtig geworden und fürchtet ein Unentschieden. Aus ganz rationalen Erwägungen schließt sich der nüchterne Kopp dieser Vorhersage an. Nur das Herz, diese treue Seele, tippt voller Überzeugung auf einen klaren Sieg der glorreichen Fortuna.

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oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.

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