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Vorbericht: Äff-Zeh vs F95 – Dieser Auswärtssieg ist machbar

F95 vs Äff-Zeh: So viel Freude nach einem Remis gab es selten (Foto: FP)

F95 vs Äff-Zeh: So viel Freude nach einem Remis gab es selten (Foto: FP)

Am Wahlsonntag fährt die glorreiche Fortuna ins hässliche Domdorf und klaut Koln die Punkte.

Analyse · Ja, ja, das Derby… Der Ergebene kann es nicht mehr hören, auch wenn es bei einer Begegnung der wunderschönen Diva vom Rhein mit dem Hundmithörner-Club immer auch um die Rivalität der beiden einzigen Rheinmetropolen geht. Hier und jetzt steht für ihn im Vordergrund, dass die Fortuna mit einem (machbaren) Auswärtssieg nicht nur den Äff-Zeh überholen kann, sondern die Flingeraner so wieder eindeutig im Aufstiegsrennen mitmischen. Und wenn man die Stimmen der Kicker zur Partie hört, sind sie bereit und willens, das Ding im Müngersdorfer Stadion zu ziehen. Nur müssen den Worten Taten folgen. [Lesezeit ca. 5 min]

Warum auch immer: Trainer Thioune versucht wieder mal die Emotionen herauszunehmen und redet – wie es so seine Art ist – von Inhalten. Da wünscht man sich schon manchmal lieber jemanden wie den Meenzer Hendriksen oder Steffen Baumgart an der Seitenlinie als den kühlen Osnabrücker, der nur selten und eher gegen Ende eines Spiels mal aus sich herauskommt. Aber vermutlich hat Thioune Recht, sich nicht im Vorfeld von Gefühlen übermannen zu lassen.

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Das Gegnerporträt

Keine Frage: Der Äff-Zeh war das bisher mit Abstand beste Team, das sich in dieser Saison in der Spielautomatenarena vorgestellt hat, und dieser märchenhafte Ausgleich durch Jona Niemiec in allerletzter Sekunde erfasste die Herzen aller Menschen, die es mit Fortuna Düsseldorf halten. Nur scheint es immer wieder so, als bekämen Coach Struber und seine Untergebenen die zweifellos vorhandenen PS nicht immer auf den Rasen. Nicht unähnlich zu den Präsentationen unserer Jungs verfallen die K***er bisweilen in einen Zustand von Plan- und Hilfslosigkeit.

Und nun müssen sie am Wahlsonntag gleich ohne (bis zu) neun verletzte Stammspieler antreten. Das nach einer jämmerlichen Niederlage in Magdeburg. Aber auch nach einer in jeder Hinsicht glänzenden Leistung beim Pokalaus gegen Bayer. Dass sie überhaupt Tabellenführer werden konnten, lag vor allem an einer grundlegenden Veränderung der Taktik, die ihnen der Trainer verordnet hat. So treten sie inzwischen mit einer Dreierkette und einem massiven Mittelfeld an, wo sie zu Beginn noch mit einem waschechten 4-4-2 gearbeitet haben, das bisweilen eher wie ein 4-2-4 aussah. Struber hat erkannt, dass es der Mannschaft schlecht bekommt, wenn sie aus einem so kreierten Sturmwirbel mit massenhaft Chancen zu wenig Tore machen.

Statt 3, 4 oder 5 Toren machen sie inzwischen meist nur noch 1 oder 2 Buden, kassieren aber eben auch nicht mehr durchschnittlich zwei Gegentore. So haben sie sich auf ein eher unauffälliges Torverhältnis eingependelt. Aktuell haben sie eine irre lange Verletztenliste und müssen auf die Winterneuverpflichtungen setzen, die aber – das hat man in Magdeburg gesehen – noch nicht so richtig drin sind. Ölner Postillen berichten gerade, dass es bei drei bis vier Kickern zu Wunderheilungen gekommen ist; man wird sehen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
1.Äff-Zeh2212464036:28
5.Fortuna2210753739:31

Ausfälle:
F95: Kwasigroch, Iyoha, Jastrzembski, Sobottka, Rossmann, Affo
Äff-Zeh: 5 bis 9 Spieler

Info:
Sonntag, 23.Februar 25, 13:30 im Müngersdorfer Stadion
Schiri: Michael Bacher: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 15. September 2024 gegen Hertha.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Den Spielplan hat Daniel Thioune mit einem Satz hinreichend beschrieben: Ein Tor mehr als der Gegner schießen. Fragt sich nur, wie das klappen soll. Ein Schlüssel lässt sich mit einer ebenso simplen Sentenz definieren: Möglichst keine Buden kassieren. Denn dann würde ein Treffer für die Fortuna reichen. Momentan ist es gar nicht sooo schwierig, den Äff-Zeh am Toreschießen zu hindern. Denn unabhängig von der Aufstellung kriegen die es in Magdeburg hin, aus 13 Chancen genau null Hütten zu machen. Und wenn man die Anzahl der Torschüsse reduziert, sinkt die Wahrscheinlichkeit, einen Treffer zu kassieren weiter. Voraussetzung dafür ist ganz, ganz klar, die Zahl der Fehler in der eigenen Hälfte zu reduzieren; so oft fehlzupassen und Zweikämpfe zu verlieren wie zuletzt gegen die Hertha, wäre ein Killer.

Grundlage für Fehlerfreiheit ist vor allem Konzentration, denn aus der entsteht Genauigkeit. Zur Konzentration trägt mentale Gelassenheit bei. Die zu haben könnte angesichts der zu erwartenden Stimmung beim einzig wahren Rheinderby ziemlich schwerfallen. Also muss der Kampfgeist einspringen. Das heißt: Zweikämpfe suchen und mit maximalem Willen durchzuziehen und zu gewinnen. Da dürfen sich die Kollegen alle mal ein Beispiel an Jamal Siebert nehmen, der jederzeit bereit ist, mit maximaler Härte zu operieren und dabei ohne großes Nachdenken Fouls in Kauf zu nehmen.

Passschärfe wird ein zweiter Schlüssel zum Erfolg sein: Die Bälle müssen ankommen. Ob die Burschen das dadurch erreichen, dass sie wenig Risiko beim Abspiel nehmen oder eher Mut zum Traumpass zeigen, ist eine offene Frage. Machen wir uns nix vor: Der Äff-Zeh – das sieht auch der Cheftrainer so – ist defensiv nach der Systemumstellung deutlich sicherer geworden, auch weil sie gelernt haben, den Gegner massiv anzulaufen, um so Passkombinationen zu verhindern. Ein Mittel dagegen ist der gute, alte Doppelpass. Und: Sie sollten variantenreicher angreifen, also nicht immer bloß über die Flügel, sondern auch mal durch die Mitte. Weiter zu empfehlen sind Distanzschüsse und das Ziehen von Freistößen in Strafraumnähe. Ausspielen werden die Fortunen den Äff-Zeh sicher nicht.

Auf die empfehlenswerte Aufstellung hat das alles wenig Einfluss. Nachdem sich Vally Lunddal wieder bekriegt hat, steht die Viererkette mit ihm, Tim Oberdorf, Jamil Siebert und Mo Heyer fest. Genau wie das Mittelfeld mit Gio Haag als defensivem Sechser und Ísak Jóhannesson als Regisseur. Vorne wird’s komplizierter. Der Ergebene plädiert für eine Doppelspitze mit Dawid Kownacki und Dzenan Pejcinovic, wobei letzterer eher etwas hängt und vielleicht sogar im rechten Halbraum zuhause sein sollte. Gesetzt sollte auch Myron van Brederode auf dem linken Flügel sein, sodass genau eine Position zu diskutieren ist.

Die Vorstellung von Momo Kwarteng beim Hertha-Spiel war unterirdisch. Leider konnte auch Jona Niemiec kein bisschen glänzen. Aber genau um diese zwei Kollegen geht es beim letzten verbliebenen Platz in der Startelf. Thioune hat durchblicken lassen, dass er zu Jona tendiert, auch um ihn dazu zu animieren, wie im Hinspiel ein Tor zu machen. Der Ergebene würde trotzdem Momo bevorzugen, einfach weil der flexibler ist, auf dem Flügel genauso effizient sein kann wie im Halbraum. Darauf, dass die Coaches das ähnlich sehen, würde er allerdings nicht wetten.

So würde der Ergebene gegen den Äff-Zeh starten lassen.

Der Ergebene hofft sehr darauf, dass die Fortunen dieses Mal nicht wieder die erste Halbzeit verpennen und Daniel Thioune oder Florian Kastenmeier in der Pause laut werden müssen. Nicht abwartend zu beginnen, sondern mutig nach vorne zu spielen, könnte schon die halbe Miete für den absolut möglichen Auswärtssieg gegen den Äff-Zeh sein.

Der Tipp

Huch, was ist das denn? Körperteile im Optimismus vereint! Klar, dass unser Herzchen sich sicher ist, dass F95 beim Äff-Zeh gewinnt (mit 3:2, übrigens). Der Bauch entscheidet sich ohne jede Begründung für einen 2:1-Auswärtssieg. Und selbst der kühle Kopp, dieser realistische Optimist, hat einen denkbar knappen Sieg für die Fortuna auffem Zettel.

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