Analyse · Ungewöhnlich, aber wahr: Der Testkick gegen die Linzer Torten hatte weniger Nährwert als die Freundschaftsspiele in St. Tönis und Monheim. Woran’s liegt? Der nicht nur nominell stärkere Gegner erlaubte es den Thioune-Jungs weniger, die ominöse neue Spielidee auszuprobieren. Im Gegenteil: Blauweiß nahm die Sache ernst und übte sich in aggressivem Pressing – und damit kamen die Fortunen gar nicht gut klar. [Lesezeit ca. 3 min]
Die Aufstellung in der ERSTEN Halbzeit: Florian „Schocki“ Schock (TW), Kenneth Schmidt und Elias Egouli (IV), Matthias „Zimbo“ Zimmermann und Mo Heyer (AV), Sotiris „Soto“ Alexandropoulos, Giovanni „Gio“ Haag und Danny Schmidt (Mittelfeld), Karim Affo, Vincent „Vince“ Vermeij und Christian „Chris“ Rasmussen (Angriff).
So richtig wogte die Partie auf dem Welser Fußballplatz nicht hin und her. Immerhin versuchten die Fortunen, wenn in Ballbesitz, das Mittelfeld – wie befohlen – schnell zu überwinden. Aber, wenn die Pille dann nicht beim herausragenden Christian Rasmussen landete, verblubberte der zugehörige Angriff schnell. Wobei das einzige Tor für Rotweiß in der 14. Minute aus einer Kombination entstand, die der neue Ajax-Däne fein einleitete. Sein Pass in den Strafraum landete beim ebenfalls überzeugenden Karim Affo, der das Ding noch nicht versenken konnte. Das tat dann der Mann, der für sowas zuständig ist: Vince Vermeij.
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An dieser Stelle dachte der Ergebene darüber nach, was eigentlich wird, wenn unsere Kaderplaner weder David Kownacki noch Cedric Itten kriegen können, und hatte die Idee: Wie wär’s mit einer Doppelspitze gebildet aus Danny Schmidt und Vince Vermeij. Wenn der Holländer fit ist, macht er doch seine Tore, und auch der Danny hat das Zeug zum Scoren. Allerdings ginge dieses Konzept innerhalb eines 4-4-2 nur auf, wenn a) das offensive Mittelfeld die beiden oft steil einsetzt und b) die Außenstürmer Chancen kreieren. Für Punkt a) haben wir ja den auch gestern wieder beeindruckenden Soto Sotiris, Punkt b) erfüllen auf den Flügeln Christian Rasmussen und Tim Rossmann oder Luca Raimund.
Alles nur Gedankenspiele, die aufkommen, wenn das Spielwenig hergibt. Der Ergebene könnte ein bisschen vom Linzer Ronivaldo erzählen, der in der 33. Minute den Ausgleich erzielt, weil der staatlich anerkannte österreichische Torschützenkönig so frei rumstand wie Freibier. Der ist 36 und hat ein ganz, ganz schweres Fußballerleben hinter sich und konnte seine Knipserqualitäten erst in den letzten vier Jahren so richtig zeigen.
Das war’s dann auch schon mit der ersten Halbzeit, aus der niemand, der das F und die 95 auf dem Herzen trägt, größere Erkenntnisgewinne mitnehmen konnte. Höchstens die folgenden: Kenneth Schmidt kann vom Talent her mit Jamil Siebert mithalten. Elias Egouli auch. Mo Heyer ist nicht in Form. Gio Haag harmoniert gut mit Sotiris. Außerdem: Florian Schock mausert sich von Spiel zu Spiel.
Die Aufstellung in der ZWEITEN Halbzeit: Marcel „Lotti“ Lotka (TW), King Manu und Tim Oberdorf (IV), Valgeir „Vally“ Lunddal und Emmanuel „Emma“ Iyoha (AV), Sima Suso, Anouar „Anou“ El Azzouzi und Shinta Appelkamp (Mittelfeld), Julian Hettwer, Danny Schmidt und Jona Niemiec (Angriff).
Decken wir mal die Wolldecke der Nichtbeachtung über die zweite Halbzeit. Da lief bei der Fortuna so gut wie nichts zusammen. Ist manchmal so, wenn im Trainingslager eine Elf zusammengewürfelt wird. Getoppt wurde dieser fußballerische Durchfall von einem geradezu albernen Fehler, drn sich Tormannneuzugang Lotti Lotka leistete, der die Pille auf der Torlinie einem Gegner in den Fuß legte. Dieses wahre Kacktor war dann das 2:1 für Blauweiß in der 61. Minute.
Nicht weniger lustig das 3:1 in der 65.Minute, das man auch als Torwartfehler werten könnte. Wobei das rote Chaos im eigenen Strafraum von aufregender Perfektion war. Abstimmung? Was ist das denn? Zusammenspiel? Schon mal gehört. Laufwege? Machen die anderen. Schnell durchs Mittelfeld? Har-har-har. Und weil im Sturm auch so gut wie nix ging, konnten sich die interessierten F95-Beobachter kein Bild davon machen, ob Hettwer, Schmidt und Niemiec eine irgendwie geeignete Offensivreihe bilden können.
Euer ernsthaft ergebener Fortuna-Freund hatte dann eine Viertelstunde vor Schluss keinen Bock mehr und hat sich lieber auf das Spiel der deutschen Fußballfrauen gegen Schweden konzentriert.
Nächste Woche geht es im Trainingslager gegen den FC Erdogan (F95-Verantwortliche: Kann nicht euer Ernst sein…), am 26. Juli fahren die Buben dann zur Alemannia nach Aachen. Und dann geht’s los…
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