Website-Icon Fortuna-Punkte

Testspiel: SSVg Velbert vs F95 0:3 – Wo bleibt der Mittelstürmer?!?

Velbert vs F95: Hamza macht den Hackentrick (Screenshot f95.tv)

Velbert vs F95: Hamza macht den Hackentrick (Screenshot f95.tv)

Bericht · Eine Prognose des Ergebenen: Nie wieder in dieser Saison wird ein Gegner so tief stehen … höchstens in der ersten Pokalrunde. Da wird es für die Buben schwer, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, wie es Daniel Thioune fordert, da bleibt oft nicht mehr, als quer zu spielen. Und hinter die beiden Fünferketten der Velberter kamen sie dann auch fast immer nur über außen. Schön, dass Tim Rossmann immerhin eine halbe Stunde über die Wiese hoppelte. Nett auch, dass Julian Hettwer auch rechts eine gute Figur macht. Weil dann aber auch nur Vince Vermeij in der Box auf Futter wartete, gab es gefühlt nur vier oder fünf nennenswerte Chancen … von denen unser Holländer leider drei versemmelte. Wenn diese Partie eines deutlich machte, dann, dass der Kader nach mindestens einem weiteren Mittelstürmer schreit. Das waren die wesentlichen Erkenntnisse. [Lesezeit ca. 4 min]

Velbert vs F95: Gute Laune beim Auflauf (Screenshot f95.tv)

Tja, glänzen taten dann zwei Akteure, die schon im Trainingslager verhaltensauffällig waren: Zweimeterundvier Eli Egouli und Trickser Hamza Anhari. Letzter spielte, wie es Spochtrepochter gern nennen, unbeschwert. Dass er mit einem Hackentrick das 1:0 erzielte, war nur logisch. Der lange Egouli überzeugte wiederum an der Seite von Jamil Siebert in der Innenverteidigung. Dabei hatte sich der gute Hamza nach einem harmlosen Tackling in der 4. Minute eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen. Kaum zu glauben: Inzwischen wurde diese als Bänderriss diagnostiziert, aber der Bursche spielte noch bis zur Halbzeit mit und machte in der 16. Minute die erwähnte Bude.

UNTERSTÜTZT die FORTUNA-PUNKTE!
Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.

Die Aufstellung in der ERSTEN Halbzeit: Lotti Lotka (TW), Jamil Siebert und Eli Egouli (IV), Lenzer Lenz (ab der 46. Emma Iyoha) und Valli Lunddal (AV), Gio Haag, Sima Suso und Hamza Anhari (ab der 46. Shinta Appelkamp) (Mittelfeld), Tim Rossmann (ab der 32. Karim Affo), Juli Hettwer und Vince Vermeij (Angriff).

Es wogte nicht gerade hin und her, und die Hausherren versuchten überhaupt nur gefühlte zehn Minuten lang irgendwie mitzuhalten. Der Ergebene meint, von den drei unterklassigen Gegnern (St. Tönis, Monheim und Velbert) war die SSVg der schwächste. Gemacht hat diese merkwürdige Startelf in Rot daraus so gut wie nichts. Okay, in den ersten 45 Minuten lief das Bällchen zeitweise ganz ordentlich, aber von Kreativität im Aufbau war wenig zu sehen. Zu sehen war dagegen, wie wichtig das Mittelfeld mit Anou El Azzouzi und Soto Sotiris sein wird. Und, na klar, dass wir einen waschechten Neuner brauchen. Vince Vermeij bemühte sich redlich; man weiß ja, was das bedeutet, wenn es in einem Arbeitszeugnis steht.

Angetreten war die Truppe mit einem deutlichen 4-3-3, das bis zur großen Wechselei in der 58, Minute auch so blieb. Danach ordneten die Coaches eine Dreierkette an. Schließlich haben wir (noch!) ausreichend viele Innenverteidiger. Auch Jordy de Wijs durfte in dieser Formation ran und bemühte sich sehr (siehe oben). Sollte uns (was immer unwahrscheinlicher wird) Jamil Siebert leider, leider, leider verlassen, fände er in Kenny Schmidt einen würdigen Vertreter; ein Dreierbündnis mit Tim O. (natürlich!), Kenny und dem oben erwähnten Eli Egouli ist gut vorstellbar.

Die Aufstellung ab der 58. Minute: weiter Lotti Lotka (TW), Tim Oberdorf, Kenny Schmidt und Jordy de Wijs (3er), Zimbo Zimmermann, Mo Heyer, Shinta Appelkamp (Mittelfeld), Emma Iyoha, Karim Affo, Chris Rasmussen und Jona Niemiec (Angriff).

Spulen wir vor zur 60. Minute. Da waren es vorne auf einmal VIER Stürmer, wobei die Staffelung nie ganz deutlich wurde. Und wenn schon von Anou und Soto die Rede war: An diesem dynamischen, perfekt ausgebildeten Chris Rasmussen führt auch kein Weg vorbei – der kann nördlich des Mittelfeldes alles, außer Mittelstürmer. Ob angesichts dessen Jona Niemiec Angst um seinen Job hat, ist bei unserem phlegmatischen Edeljoker unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass er sich selbst in Schaufenster stellt, um bei einem möglichen Wechsel noch im aktuellen Transferfenster bessere Karten zu haben. Jedenfalls hat Jona wieder ordentlich Gas gegeben.

Velbert vs F95: Chris Rasmussen, der Torschütze (Screenshot f95.tv)

Vermutlich war es dann doch ein 3-3-1-3, denn Karim Affo, der ja notfalls auch Spitze spielen kann, agierte meist hinter dem Dreigestirn. Apropos: Dem Ergebenen gefällt Emma Iyoha aktuell als Linksaußen besser, als wenn er den Außenverteidiger macht. Ist zumindest immer eine Option. Zumal Julian Hettwer ganz offensichtlich seine Superkraft noch nicht entdeckt hat.

Das bisher über die zweite Halbzeit Geschriebene fand dann spät Bestätigung. In der 86. Minute steckt Shinta Appelkamp mitten in den Strafraum durch, und Chris Rasmussen haut die Pille ins Gehäuse. Da waren aber auch fast alle Fortunen in und um die Box herum anwesend, und wenn das keine Hütte geworden wäre, wäre das Dilemma um den fehlenden Knipser noch dringender geworden. Erfreulich aber, dass unser Shinta kontinuierlich besser wird und seine Fähigkeiten als Zehner immer öfter zeigt.

Ja, und dann schafften die Buben immerhin noch das 3:0. Und zwar auf

Später fragte sich der Ergebene, was der Verfasser des offiziellen Spielberichts auf der F95-Website geraucht hat. Denn der untertitelte mit dem Satz „Fazit: Souveräner Auftritt gegen engagierten Gegner“. Ne, dachte der Ergebene, souverän war das nun gar nicht und sah sich damit auf einer Linie mit Chefcoach Thioune, der wie gewohnt eine faire Analyse bot und meinte, das sei „Weit weg von dem, was ich mir vorstelle“ gewesen. Neben einigen kleineren Fehlern bemängelte er, dass zu viele Torchancen versiebt wurden.

Und das führt uns zur Eingangsfrage nach DEM oder DEN Mittelstürmern, die noch kommen. Eher aus Versehen verriet Sprecher Tino Polster seinem Co-Kommentator Florian Kastenmeier, dass Cedric Itten wohl noch vor dem Spiel in Aachen am Samstag anrücken wird. Außerdem sei da noch ein anderer Pfeil im Köcher. Trocken wie es nun einmal sein Stil ist, meinte der Käpt’n: „Da weißt du mehr als ich.“

Wie wär’s? Ein Schumacher-Stadion-Alt (5,50 €) pro Spielbericht – einfach per Paypal geben:

oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.

Die mobile Version verlassen