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F95 vs Hannover 0:2 – Deprimierend: Null Mentalität

F95 vs Hannover: Kastenmeier am Boden nach dem 0:2 (Foto: FP)

F95 vs Hannover: Kastenmeier am Boden nach dem 0:2 (Foto: FP)

Mit einem phasenweise deprimierenden Auftritt ließ sich die manchmal glorreiche Fortuna von Hanoi abratzen.

Bericht · Welche fußballerische Qualität im aktuellen Kader von F95 existiert, konnte man besonders in den ersten 30 Minuten der Partie und der ersten Viertelstunde nach der Pause aufblitzen sehen. Auch in Sachen Balleroberung und -behauptung zeigten die Jungs eine Menge (Achtung! Aktueller Fußballtrainerjargon) Energie. Als aber der Gegner nach seinem Führungstreffer begann, so richtig gegenzuhalten, da fiel auch den besten Kickern im Team nix mehr ein, und von irgendeiner Form Mentalität war nichts mehr zu spüren. Der Ergebene mag ja dieses M-Wort nicht besonders, aber tatsächlich fasst es alle diese nicht-spielerischen Verhaltensweisen zusammen, die eine Mannschaft zum Sieger machen. In diesem Punkt war Hannover 96 der Fortuna am Samstagmittag haushoch überlegen. [Lesezeit ca. 9 min]

F95 vs Hannover: Trauer um den viel zu früh gestorbenen Frank Mill (Foto: FP)

Womit wir – verdammt: genau das wollte der Ergebene vermeiden – bei der Trainerfrage sind. Mit der ihnen eigenen Holzhammerwitzigkeit nennen manche Spochtrepochter den Cheftrainer gern Übungsleiter. Wobei der Hauptcoach diesen Job ja schon lange nicht mehr selbst ausführt, sondern an einen Co-Trainer delegiert. Wofür ist als Chefcoach zuständig? Er entwickelt die Spielidee und zusammen mit seinen Assistenten den jeweiligen Matchplan. Unmittelbar vor der Partie sowie während des Spiels und der Pause ist er in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Spieler machen, was sie sollen. Und: Er MUSS der große Motivator sein. Wenn also ein fußballerisch gute Idee mit einer vernünftigen Spielidee und einem angemessenen Spielplan verliert, hat was gefehlt. Wenn ein Team in schwierigen Situationen nicht den nötigen Willen, ja, die erforderliche Mentalität an den Tag legt, dann ist das ein Problem des Trainers.

Nun sollte man nicht zu früh den Stab über Daniel Thioune brechen. Auch wenn nicht nur dem Ergebenen die Rhetorik und die Wortwahl, die Thioune in Pressekonferenzen ausübt, gehörig auf die Nerven geht. Es ist eben nicht wirklich einfach, aus einem Kader mit zehn Neuzugängen eine Mannschaft zu formen. Zum Teil, weil die Kommunikation zwischen den Burschen auch nach der Vorbereitung nicht so richtig sitzt. Aber der Cheftrainer muss das Team aufrütteln, wenn es den Faden verloren hat – nicht sachlich, sondern emotional. Thioune hätte sich am Samstag einfach mal ein Beispiel am Hanoi-Trainer Titz nehmen sollen, der über fast die ganze Zeit in Bewegung war und sich lautstark an seine Spieler wendete. Der Ergebene hat es schon vor mehr als einem Jahr geschrieben: Daniel Thioune kommt aus der Gegend um Osnabrück, und da ist man nicht so, da werden Gefühle immer schön flachgehalten. Und um auf die Trainerfrage zurückzukommen: Sollte Fortuna am übernächsten Montag in Schweinfurt gegen den Tabellenletzten der dritten Liga rausfliegen, wird Daniel Thioune uns verlassen müssen.

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Interessant, dass sich die Spielideen von Thioune und Titz wenig unterscheiden. Beide setzen aufs 1-gegen-1-Spiel, stehen hoch und kommen über die Flügel. Am auffälligsten aber die Ähnlichkeit der beiden Torhüter. Genau wie Käpt’n Kastenmeier eröffnet der 96er-Keeper das Spiel oft durch weite Abschläge. Nebenbei: Wenn ein Team das mitkriegt, wird sie normalerweise immer dicht am abschlagenden Tormann bleiben, um ihn zu stressen und zu Fehlern zu verleiten. Haben unsere Buben nicht gemacht – die Hannoveraner aber auch nicht. Der wesentliche Unterschied zwischen der Fortuna und der ausgesprochen spielstarken Truppe aus Hannover: Letztere hatten immer den stärkeren Zug zum Tor und waren im Angriff variantenreicher.

Um noch einmal auf das Trainerproblem zu sprechen zu kommen. Titz hatte sogar 16 Neuzugänge zu integrieren, von denen fünf in der Startelf standen. Und trotzdem wirkten die 96er geschlossener als die Fortunen. Auch das ist ja eine Aufgabe des Cheftrainers, nämlich, die neuen Kicker zu integrieren und untereinander und mit den vorhandenen Spielern zu vernetzen. Und mehr Zeit in der Vorbereitung als Thioune hatte Titz auch nicht.

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Eine ungewöhnliche Rolle spielte Jamil Siebert, der erstmals den rechten Innenverteidiger gab – nach Meinung des Ergebenen ein Experiment, das ziemlich schiefging. Dazu später mehr. Jedenfalls ging der gute Jamil immer dann mit ganz nach vorne, wenn es darum ging, den gegnerischen Strafraum zu besetzen. Um dann wieder schnell nach hinten zu rennen. Und natürlich in Standardsituationen wie der in der 6. Minute. Chris Rasmussen schlägt eine Ecke von rechts, Jamil spurtet von au0en in die Box, steigt hoch, erwischt den Ball prima, zielt aber daneben. Um mal in den Konjunktivmodus zu schalten: Wäre das Ding drin gewesen, hätten die Fortuna vermutlich gewonnen…

Fortuna vs Hannover: Fast das 1:0 durch Jamil Siebert in der 6. Minute (Screenshot Sky)

Und dann das Tor für 96. In der 7. Minute. Langer Abschlag vom Hanoi-Keeper im Stile eines Kastenmeiers. Nach ganz rechts außen. Der Hannoveraner zieht Heyer mit. Überläuft ihn recht mühelos und passt flach quer durch den Sechzehner an den langen Pfosten, wo der Mittelstürmer frei zum Schuss kommt und einlocht. Warum ist er frei? Der eigentlich zuständige Siebert übergibt an Zimmermann, der aber nach innen zieht, während der Torschütze nach außen zum Schuss geht. Klassischer Zuordnungsfehler, der so nicht passieren darf. Aber, die Glücksgöttin ist mit uns: Der Empfänger des langen Abschlags war hauchdünn im Abseits, was die VAR-Olme dem Schiri flüstern.

Fortuna vs Hannover: Das Abseitstor der 96er in der 7. Minute (Screenshot Sky)

In der 12. Minute hätte der Ergebene dem Hannoveraner Tomiak, einem bekannten Haudrauf, nach einem bösen Foul an Zimbo Zimmermann glatt Rot gezeigt, denn der 96er geht an der Außenlinie mit gestrecktem Bein auf den laufenden Fortunen, ohne eine Chance zu haben, den Ball zu klären. Okay, wäre Tomiak Fortune und Alt Schiri gewesen, hätte es sicher einen Platzverweis gegeben. Im Ernst: Dies war das rüdeste Foul in einem ansonsten ziemlich fairen Spiel, das Schiri Haslberger mit insgesamt neun gelben Karten (Hannover 4, Fortuna 5) gut im Griff hatte.

In der ersten halben Stunde gelangen den Hausherren einige schöne Spielzüge, oft nach beherzten Tiefenläufen von Anou El Azzouzi, Soto Sotiris oder der beiden Außenverteidigern. Auffällig auch Julian Hettwer, der viel tat, prima dribbelte, aber leider so gar keine Scorer-Qualitäten hat. Der Ergebene hatte sich gewundert, dass Thioune ihm den Vorzug vor Tim Rossmann gegeben hatte, aber die Entscheidung war richtig. Und wo wir gerade die Kollegen durchgehen. Das robuste Spiel von Chris Rasmussen macht immer Spaß, aber der Ergebene hat den leichten Verdacht, dass der Däne von Ajax auf der rechten Außenstürmerposition verschwendet ist und eigentlich als zweite Spitze agieren müsste. Womit wir bei Cedi Itten sind, der darunter zu leiden hatte, dass viel zu wenig Pillen im Sechzehner ankamen – er kam laut Strichliste im ganzen Spiel auf lediglich drei Abschlüsse. Und Shinta Appelkamp? Der machte Shinta-Appelkamp-Sachen, manchmal brillant, manchmal hasenfüßig.

Fortuna vs Hannover: Tolle Ballbehauptung durch Zimbo (Screenshot Sky)

Da soll auch Käpt’n Kastenmeier nicht unerwähnt bleiben, der gar nicht besonders viel zu tun hatte und hielt, was zu halten war. Was dem Ergebenen überhaupt nicht gefiel: Dass der Florian als Kapitän in der Phase nach dem Gegentor, als die Truppe begann, sich aufzugeben, nicht laut geworden ist, seine Vorderleute und Untertanen nicht angebrüllt und/oder in den Arsch getreten hat. Bekommt ihm die Kapitänsrolle vielleicht nicht? Keine Ahnung…

Fortuna vs Hannover: Einlaufkind zeigt Käpt’n Kastenmeier, wo’s langgeht (Foto: FP)

Insgesamt kann man die erste Halbzeit als ausgeglichen werten, was auch die Statistiken hergeben, wobei auf beiden Seiten xGoal-Werte von weniger als 0,4 eine deutliche Sprache sprechen.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Nach der Pause kamen unsere Jungs schneller und besser ins Spiel als die Gäste, bei denen sich Topstürmer Bundu verletzte, aber dann doch noch eine Weile weiterspielte. Der zwangsläufige Wechsel zwang 96er-Coach Titz zu einigen Umstellungen, aber das System mit Dreierkette und Vierermittelfeld behielt er bei. Die Fortuna hatte keinen Grund zum Auswechseln oder irgendwelche Umstellungen. Wobei: Der Ergebene hätte Jamil Siebert, der immer mehr zum Unsicherheitsfaktor wurde, spätestens in der 55. Minute vom Platz geholt und dem in der Vorbereitung auffälligen Elias Egouli eine Chance gegeben, sich in der Ligapraxis zu bewähren.

Fortuna vs Hannover: Die wunderschöne Choreo der Ultras (Screenshot Sky)

In dieser ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff hatten die Jungs im roten Dress die Nasen vorn. Manchmal versuchten die in Grün-Schwarz-Weiß gewandeten und trotzdem „Roten“ genannten es mit wüstem hohem Pressing, und zweimal wurde es dann einigermaßen gefährlich vor der Kastenmeier’schen Box. Aber auch auf hannöverscher Seite blieben nennenswerte Torchancen aus. Vermutlich wäre die Partie á la Sommerfußball (knapp 30° unten auf dem Rasen) so bis zum Abpfiff auf ein 0:0 vor sich hin getrudelt. Und das wäre auch okay gewesen, wenn auch unbefriedigend für die Anhänger:innen der hübschen Diva.

Fortuna vs Hannover: Trinkpause, weil ganz schön warm da unten (Foto: FP)

Tja, und dann die 63. Minute. Da hatten die 96er gerade etwas die Oberhand übernommen, und während die Fortunen in den ersten 30 Minuten des Spiels die Mehrzahl der Zweikämpfe gewonnen hatten, häuften sich jetzt die Ballverluste der Rotweißen. Das lag einerseits daran, dass das Hanoi-Team immer besser ins Spiel fand und ungefähr ab der 60. Minute die überlegene Mannschaft war, und andererseits an nachlassender Konzentration unserer Truppe. Auch die beiden Wechsel (Rossmann für Hettwer und Muslija für Sotiris) taten dem Team nicht gut, weil es nun auch noch interne Kommunikationsprobleme gab. Und trotzdem: So richtig nah waren die Gäste an einer Bude auch nicht.

Fortuna vs Hannover: Das war das Handspiel vor dem Elfer zum 0:1 (Screenshot Sky)

Bis zur angesprochenen 63. Minute, in der es einen ziemlich schicken Pass auf einen Hannoveraner an der Außenlinie auf Zimmermanns rechter Seite gab. Der Typ zieht schon fast an der Grundlinie nach innen, um Zimbo abzukochen, dem nix Dümmeres einfällt, als dem Angreifer ein Bein zu stellen – eines der blödesten Fouls, die sich unser Oldie je geleistet hat. Folgerichtig gibt’s Elfer. Aber: Pflichtgemäß schalten sich die Olme und Olminnen in der k**schen Gruft ein und … testen auf Handspiel. Der später gefoulte soll das Ei mit dem Arm mitgenommen haben. Ehrlich gesagt: Niemand in der Arena hat in der Situation „Hand!“ geschrien.

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Und der Ergebene erfuhr erst von der VAR-Vermutung und -Entscheidung, als ihn ein Schalke-Fan(!) später im Supermarkt anquatschte mit der Bemerkung: „Hamse euch wieder beschissen.“ Und dann äußerte sich auch noch Ex-Schiri Gräfe auf einem Kanal der BLÖD (auf den wir nie, nie, nie verlinken würden und werden, wie auch nicht auf alles aus dem Springer-Clan) und sagte klipp und klar: Fehlentscheidung. Den Strafstoß hätt’s nicht geben dürfen. Punkt. Der Ergebene hat sich nun die Szene in der Aufzeichnung ein Dutzend Mal angesehen und vermag immer noch kein Handspiel zu erkennen; erst in der Ausschnittvergrößerung im Sportschau-Bericht wird deutlich, dass da der Arm regelwidrig im Spiel war. Der doofe Tomiak versenkt den Elfer kurz und bündig.

Die bisweilen glorreiche Fortuna lag nun als mit 0:1 zurück, und es waren noch (nein, ihr armgeistigen Fußballkommentatoren, nicht „zu gehen“ – das ist allerblödestes Denglish!) 25 Minuten plus Nachspielzeit übrig, und da die 96er zwar überlegen waren, aber nicht haushoch, lagen Ausgleich und Siegtreffer absolut im Rahmen der Wahrscheinlichkeit. Leider begann nun die deprimierende Episode der Begegnung. Auf Details hat der Ergebene einfach keinen Bock und fasst zusammen: Ihnen fiel nichts ein.

Fortuna vs Hannover: Faires Spiel mit ein paar härteren Fouls (Foto: FP)

Hinzu kamen ein paar Stellungsfehler, die Trainer Thioune locker aus der Coaching-Zone heraus hätte korrigieren können. Zum Beispiel der hochmotivierte Florent Muslija, der nach nur anderthalb Trainingseinheiten mit der Mannschaft in der 61. Minute gekommen war. Und zwar als Ersatz für Soto Sotiris. Der hatte einen Achter gespielt, eher nach rechts orientiert, um Shinta Appelkamp nicht im Weg zu stehen. Muslija aber hielt sich konsequent auf dem linken Flügel, der mit Heyer und Rossmann bereits ausreichend belegt war. Ergebnis: Die drei im F95-Leibchen spielten sich Dreieckspässe zu, bewacht von fünf bis sechs Hannoveranern. Sinnloses Treiben.

Hinten konnte ja außer Kontern nicht viel passieren, zumal 96-Trainer Titz in der 74. zwei der drei besten Angreifer rausnahm. Dreimal gelang den Gästen das Umschaltspiel – natürlich nach völlig unnötigen Ballverlusten der Fortunen. Und jedes Mal sahen besonders Zimbo Zimmermann und Jamil Siebert nicht gut aus. Überhaupt waren diese beiden Kollegen am Samstag die deutlichsten Schwachstellen der Mannschaft. Jamil ist manchmal derart unkonzentriert, dass man ihm vielleicht ein Ginkgo-Präparat verordnen sollte. Diese Fehleranfälligkeit gepaart mit Übermut ist eine ganz, ganz gefährliche Mischung. Er muss sich nicht wundern, wenn nach der Rückkehr von Tim Oberdorf Kenny Schmidt seinen Platz einnimmt, denn der lieferte eine ordentliche Partie ab.

Fortuna vs Hannover: Fortunen vor dem Elfer: bedröppelt (Foto: FP)

Das 0:2 in der 87. Minute setzte dem Elend dann das Fass auf. Okay, das war ein absolut klasse Angriffszug der Hannoveraner, vielleicht der beste (von beiden Teams) im ganzen Spiel. Aber da hatten die Vereinsangestellten in den kurzen roten Hosen schon weitgehend abgeschaltet, und danach waren sie ebenfalls nur noch deprimiert. Über die schwer erträglichen Sätze von Daniel Thioune nach der Partie decken wir mal alles, was sowas zudecken kann. Und, ja, er hat es wieder gesagt, das E-Wort; dieses Mal nicht in der Form „energetisch“, sondern lupenrein als „Energie“. Man mag es wirklich nicht mehr hören.

Nicht erst beim Schlusspfiff zeigten sich die Zuschauenden, deren Herz für die Fortuna schlägt, einigermaßen deprimiert. Ja, deprimiert, nicht frustriert; irgendeine Spur von Wut war zumindest auf der Süd nicht zu spüren. Die hatten unseren hochkreativen Ultras erneut mit einer fantastischen Choreo überzogen, in der auch an den viel zu früh gestorbenen Frank Mill gedacht wurde. Für den gab es zudem vor Anpfiff keine Schweigeminute, sondern eine Applausminute. Mit ihrem neuen, selbst mit Text versehenem Auflauflied (basierend auf „Die einzig wahren Farben“) liegen die hochaktiven Fans nach Meinung des Ergebenen aber daneben. War es bis vor ein paar Jahren Merkmal vieler Banner und Texte, einen Schuss Humor oder Selbstironie zu beinhalten, herrscht jetzt gnadenloser Kitsch. Jemandem wie dem Ergebenen, dem das Fortune-Sein noch aus den Neunzigerjahren voll im Bewusstsein hängt, tut das richtig weh.

F95 vs Hannover: Der Ergebene im Kreise seiner Fortuna-Freunde im 41er: deprimiert (Foto: Sandra D.)

Okay, der Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 ist mit 1:7 Toren Schlusslicht der Zweiten Liga der Saison 2025/26. Das sieht scheiße aus, bedeutet aber aus ergebener Sicht noch gar nichts, denn euer Berichterstatter hat immer noch enormes Vertrauen in diesen Kader. Hat aber (wie jedes Jahr) einen ganz großen Wunsch an Spieler und Trainer: Verkackt bitte den Pokal nicht! Ich MUSS Männer in rot-weißen Trikots in meinem Leben noch einmal in einem Pokalfinale in Berlin erleben. Ist das klar?

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