Am Samstagmittag muss die liebe Fortuna in der Paderborner Möbelhalle gegen die Paddelbirnen antreten – und sollte jetzt mal gewinnen.
Analyse · Neulich geriet der Ergebene in eine Diskussion über die Thioune’sche Pressekonferenzen. Einer meinte: „Tu dir das doch nicht an.“, während ein anderer forderte: „Geh doch mal hin und stell die harten Fragen.“ Denn dieser F95-Fan meinte, die dort anwesenden Medienvertreter seien immer zu brav. Also etwa so brav wie die meisten Fortuna-Kicker. Der Ergebene hörte auf den Ersten und las nur die PK-Zusammenfassung auf der Fortuna-Website. Hängen blieb nur die Überschrift „Veränderungen über Automatismen.“ Interessante Aussage… [Lesezeit ca. 5 min]
Außerdem möchte der Ergebene, der ja bereits eine Trainerdiskussion gestartet hat, unseren Cheftrainer auch ein wenig in Schutz nehmen. Der wies zu Recht auf die hohe Fluktuation im Kader hin. Wenn man dann noch mitkriegt, dass sich Kollegen wie Soto Sotiris und Chris Rasmussen doch viel schwerer mit der Integration in ein anderes Land tun, als erwartet, erklären sich manche negativen Effekte in den verlorenen Ligapartien. Insbesondere die deutlich sichtbaren Kommunikationsprobleme. Auch die Aussagen von Valli Lunddal zu seiner Formdelle belegen das. Hinzu kommt, dass auf dem Feld kein Anführer steht, der die fruchtbare Kommunikation der neuen mit den alten Spielern kraft seiner Autorität befördern könnte. Daniel Thioune versucht dieses Problem durch intensive Einzelgespräche in den Griff zu bekommen. Und das ist der richtige Weg.
UNTERSTÜTZT die FORTUNA-PUNKTE!
Na, schon gespannt auf den Vorbericht? Nach dieser kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von sogenannten Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.
Das Gegnerporträt
Der SC Paderborn ist noch nicht durch mit dem Trauma der Jahre 2015 und 2016, als der Club in einem Rutsch von der ersten bis in die dritte Liga durchgereicht wurde. Dass die Paddelbirnen dann nicht auch noch bis in die Regionalliga abstürzten, haben sie nur dem damaligen Lizenzverzicht von 1860 München zu verdanken. Vorher herrschte Hybris in Ostwestfalen, nun lernten sie Demut. Ihr Übermut zeigte sich vor allem 2015, als sie den als Coach völlig unerfahrenen Stefan Effenberg zum Trainer machten … für genau 15 Spiele. Dass der SCP auch nach oben durchmarschieren kann, bewies er in den folgenden Jahren, in denen es wieder für eine Saison in die erste Liga reichte.
Seit 2021 geht es als Folge einer gründlichen Konsolidierung in organisatorischer, finanzieller und sportlicher Hinsicht kontinuierlich wieder aufwärts, und in den letzten vier Spielzeiten gehörten die Paderborner immer zum (erweiterten) Kreis der Aufstiegskandidaten. Man mag ihn mögen oder nicht: Dieser Weg hat viel mit der Arbeit vom Kwasniok als Cheftrainer zu tun, der dieser Mannschaft eine klare Spielidee vermittelte. Jetzt ist er weg. Zudem haben elf Kicker den Verein verlassen, darunter drei der besten Spieler der Vorsaison. Unter den vierzehn Neuen ragt keiner so richtig raus. Von der Papierform her zählt der SC Paderborn unter Neu-Trainer Kettemann nicht zu den Aufstiegskandidaten. Und gerissen hat bisher nur Bilbija wirklich was.
Kettemann mag es defensiv und hat angegeben, ein 4-3-3 zu mögen, ließ seine Buben aber in allen drei Partien mit einem 3-4-3 beziehungsweise 3-4-2-1 antreten. Neben Bilbija ist in deren Sturm auf Adriano Grimaldi (34) zu achten, der vor mittlerweile 13 Jahren auch mal bei uns war, ohne sportlich größere Spuren zu hinterlassen. Grimaldi erlebt nun aber schon im dritten Jahr einen Frühling nach dem anderen.
Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,50€) pro Vorbericht – einfach per Paypal ausgeben:
oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.
Die Fakten:
Tabelle:
Platz | Verein | Spiele | S | U | N | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|
5. | Paderborn | 2 | 1 | 1 | 0 | 4 | 3:2 |
18. | Fortuna | 2 | 0 | 0 | 2 | 0 | 1:7 |
Ausfälle:
F95: Schock, Anhari, Manu, Raimund, Lenz und Iyoha
Paderborn: 5 Spieler
Info:
Samstag, 23. August 2025, 13:00 in der Paderborner Möbelhalle
Schiri: Eric Weisbach: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 28. Februar 2025 gegen Fürth – krasse Fehlentscheidung gegen F95 in der 31. Minute.
TV: Sky (€) / Wow (€)
.
Spielplan, System, Aufstellung
Tja, sieht so aus, als ob Jamil Siebert nun tatsächlich geht – und zwar zum italienischen Erstligaclub US Lecce. Das ist schade, aber verständlich. Der Ergebene hat nur die große Befürchtung, dass der Wechsel Jamil nicht guttun wird. Zumal US Lecce nur dank eines 1:0 gegen Lazio in allerletzter Minute den Klassenerhalt erreicht hat. Ihren allerbesten Kicker mussten sie verkaufen, und unter den Neuzugängen ist auch kein ganz großer Kicker. Vielleicht hätte der liebe Jamil doch besser versucht, mit der Fortuna aufzusteigen, als möglicherweise mit US Lecce nächstes Jahr abzusteigen.
Wir reden von einem Innenverteidiger. Aktuell haben wir (ohne Siebert) viereinhalb davon: Tim Oberdorf, Kenny Schmidt, Jordy de Wijs, King Manu (aktuell verletzt) und Eli Egouli (Stammkraft in der Zwoten). Hinter den drei letztgenannten stehen Fragezeichen, wobei es immer wieder unverständlich ist, weshalb Jordy bei den Coaches so wenig Vertrauen genießt, dass Thioune in der PK forderte, es müsse einen positionsgerechten Ersatz für Jamil geben. Das sieht der Ergebene nicht so. Im Gegenteil: Er könnte sich eine Dreierkette mit Oberdorf, Schmidt und de Wijs gut vorstellen. Zumal so das Problem mit dem fehlenden Linksverteidiger umgangen werden könnte.
Veränderungen hat Thioune angedeutet. Könnte also eine Systemumstellung sein. Oder aber das, was der Ergebene im Bericht vom Pokalspiel in Schweinfurt vorgeschlagen hat, nämlich in der Defensive die Jungs mal pausieren zu lassen, die nicht überzeugt haben, also in erster Linie Zimbo Zimmermann und Mo Heyer. Und weil er auch dafür plädiert hat, Jamil eine Auszeit zu geben, könnte es zu diesen personellen Veränderungen kommen.
Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,50€) pro Vorbericht – einfach per Paypal ausgeben:
oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.
Will die Fortuna in der Möbelhalle gewinnen – und das muss sie dringend -, kann das nur über die Offensive gehen. Da wir im Mittelfeld und Sturm keine grundsätzliche Probleme haben, gehören wieder Soto Sotiris, Shinta Appelkamp, Mukki Muslija, Chris Rasmussen und Cedi Itten auf den Platz. Denn je öfter die zusammenspielen, desto besser werden sie. Das ist für den Ergebenen Fakt. Und wenn Tim Rossmann und Valli Lunddal nominell die Außenverteidiger darstellen, haben wir ordentlich Offensivpower.
Ein 4-1-4-1 wird es dadurch, dass Anou El Azzouzi als defensiver Sechser antritt. Wobei sich der Ergebene auch Gio Haag auf diesem Posten vorstellen kann, denn so richtig überzeugt hat Anou ja bisher nicht.
Letztlich werden aber wieder nicht Spielplan, System und Startaufstellung entscheidend sein, sondern a) die kämpferische Einstellung, b) die Konzentration und c) die möglichst funktionierende Kommunikation.
Der Tipp
Nachdem die KI-Kristallkugel, die den Sieg in Schweinfurt vorhergesagt hat, bei den treuen Leserinnen und Lesern gar nicht gut angekommen ist, hat der Ergebene wieder Bauch, Herz und Kopf ins Tippkomitee berufen. Wobei sich das Hirn beinahe geweigert hat und aus Protest gegen die drohende Arbeitslosigkeit durch eine KI streiken wollte. Letztlich hat er sich aber doch dazu durchgerungen, ein gerechtes Unentschieden vorherzusagen. Ach, das Herzchen, naiv und fortunatreu, kann sich gar nichts anderes vorstellen als einen F95-Sieg und tippt auf ein 2:1. Der Bauch hat eine Pechsträhne und gibt sich pessimistisch; ihm zufolge muss die Fortuna in Paderborn eine klare 1:3-Niederlage hinnehmen.
Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,50€) pro Vorbericht – einfach per Paypal ausgeben:
oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.