Sportvorstand Klaus Allofs entlässt Daniel Thioune und verpflichtet Markus Anfang als neuen Cheftrainer.
Meinung · Der Ergebene mag Markus Anfang nicht. Nein, nicht allein wegen seines unfassbaren Impfpassbetrugs und den windigen Entschuldigungen danach. Er mochte ihn schon als Spieler nicht. Das ist die subjektive Seite. Objektiv spricht gegen Anfang, dass er bisher nur bei Holstein Kiel erfolgreich war. Und das liegt sieben Jahre zurück. Danach ist er bei allen folgenden Vereinen wegen Erfolglosigkeit entlassen worden: Äff-Zeh, Darmstadt, Bremen, Dresden und K’lautern. Wobei – nach allem, was man hört und liest – es immer auch mehr oder weniger am Verhalten gegenüber den Vereinsverantwortlichen lag. Das lässt nichts Gutes erahnen. [Lesezeit ca. 3 min]
Da fragt sich nicht nur der Ergebene, wie Markus Anfang als F95-Cheftrainer die Wende bringen soll. Positiv sieht er die von ihm propagierte, deutlich offensive Spielidee. Wenn’s funktioniert mit dem neuen Coach, könnte es sein, dass wir über kurz oder lang tatsächlich attraktiven Fußball von den Rotweißen sehen werden. Ob die Mannschaft, der es nicht gelungen ist, die Philosophie von Daniel Thioune auf dem Rasen umzusetzen, die neue Idee kapiert und auf den Platz bringt, wird abzuwarten sein.
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In der Pressekonferenz überraschte Anfang den Ergebenen dann auch noch mit einem Statement, das ihm sehr gut gefiel. Nämlich, dass er als Trainer nicht an einem System klebt, dass er kein Verfechter von Dreier- oder Viererkette ist, dass er genauso gern mit einem Mittelstürmer wie mit einer Doppelspitze und/oder mit oder ohne Außenstürmer spielen lässt. Diese Ausführung gipfelte in der Aussage, dass es ihm nicht darum gehen wird, dem Team EIN System einzuimpfen, sondern er dafür sorgen will, dass jeder einzelne Spieler die ihm zugeteilte Aufgabe versteht und umsetzt. Hört sich modern und gut an.
Am Mittwoch, so Anfang, wird es ein Testspiel geben, dass er selbst als „Wettkampfspiel“ sieht, weil er mit den Jungs rausgehen will, um zu gewinnen. Mögen das nicht nur warme Worte sein. Wobei er gleich einschränkte, dass es nicht möglich sein wird, komplett durchzuwechseln, weil etliche Spieler nicht zur Verfügung stehen.
Wie gesagt: Der Ergebene mag Markus Anfang nicht. Aber er hat sich geschworen, dem neuen Chefcoach eine Chance zuzugestehen. Denn, das wissen die Leser:innen dieses wunderbaren Fortuna-Blogs, der Ergebene ist kein Trainerkiller – er wird sich auch nicht dem zu erwartenden Populismus der hiesigen Medien anschließen, die so schnell dem Volkszorn und Wutfans gefolgt sind, die schon vor einigen Wochen den Kopf von Daniel Thioune gefordert haben.
Den Trainer Thioune hat der Ergebene bereits nach der verlorenen Relegation im Mai 2024 oft und teils heftig kritisiert, vor allem wegen seinem Mangel an Emotion und seiner teils schwer erträglichen Verwendung einer Mischung aus Fußballjargon und Allgemeinplätzen. Nach wie vor hält er aber die Demission von Daniel Thioune für einen Fehler, mit dem Sportvorstand Klaus Allofs seine Fehlentscheidungen kaschieren will. Und natürlich wünscht der Ergebene dem supersympathischen Kerl a) dass er bald einen angemessenen Job findet und b) darin so erfolgreich wird, wie er es bei der Fortuna über lange Zeit war.
So „angezählt“ Daniel Thioune spätestens nach der Heimniederlage gegen Darmstadt war, so angezählt ist aus Sicht des Ergebenen nun Klaus Allofs und damit auch Sportdirektor Chris Weber. Spätestens, wenn es den beiden nicht gelingt, im Wintertransfer mindestens zwei fähige Außenverteidiger zu finden, wäre die Entlassung der beiden der wirkliche Anfang einer Wende.
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