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F95 vs Magdeburg 3:2 – Hochüberlegen, aber nicht immer voll konzentriert

F95 vs Magdeburg: Der verschossene Elfer (Foto: FP)

F95 vs Magdeburg: Der verschossene Elfer (Foto: FP)

Heimspiel gewonnen. Aber wie? Mit vielen Fehlern und ordentlich Druck erst am Schluss.

Bericht · Nein, so ganz neu ist die Erkenntnis nicht: Felix Klaus schießt keine Tore. Statistisch nachweisbar versiebte er drei Möglichkeiten, gefühlt waren es ungefähr 120. Es ist einfach nicht seine Kernkompetenz; die war es nie und die wird es auch nicht mehr werden. Und trotzdem war der, ähem, Blondschopf für den Ergebenen gestern Abend bester Fortuna auf dem Rasen. Na gut, Dawid Kownacki war auf seine Weise auch sehr gut. Ja, klar, Shinta Appelkamp: In der zweiten Hälfte hervorragend in allen Belangen und auch noch Siegtorschütze. Wobei es genau diese drei Muskeltiere waren, die sich keine Konzentrationslöcher erlaubten. Wenn man den vom Dawid vergeigten Elfer unter einer anderen Kategorie ablegt. [Lesezeit ca. 9 min]

Denn der war beim Strafstoß noch so voll von Adrenalin nach seiner Dauerreklamiererei, die fast schon Manuel-Neuer-Niveau hatte. Nach dem Foul an ihm, hopste er armwedelnd durch die Arena und wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Aus dem Block 41, wo euer zutiefst ergebener F95-Kommentator wohnt, sah die Sache nicht einmal wie ein Foul aus. Erst im Fernsehen war deutlich zu sehen, dass der Magdeburger unserem Dawid die Gräte wegschlug. Nur stellte sich auch heraus, dass dies Millimeter vor der Sechzehnerlinie geschah – der Elfmeter war also eine Fehlentscheidung. Es hätte für Blau schlimmer kommen müssen: Die Situation hätte als Notbremse gewertet und der Foulende mit Rot bestraft werden müssen. Dazu ein Freistoß von der Strafraumkante.

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Fußball spielt sich auch gern im Konjunktiv ab. Wäre es so gekommen, die Burschen in Rot hätten die Gäste möglicherweise auseinandergenommen. Und sage jetzt keiner: Ey, die Fortuna spielt doch mit einem Mann mehr immer schlecht. Statistisch stimmt das schlicht nicht. Aber der handelsübliche Fortuna-Fan lebt ja gern in seiner gefühlten Wahrheit. War schon immer so.

F95 vs Magdeburg: Vor dem Spiel wagt Flo Kastenmeier ein Tänzchen (Foto: FP)

Jedenfalls rülpsten die Untoten in den Kölner Katakomben den auch sonst mild verwirrten Schiri Willenborg mit 2 Minuten 30 Verspätung an, und der ging Fernsehgucken. Wir dürfen ja nicht wissen, welche Ausschnitte und Perspektiven man ihm serviert hat, weil der DFB bekanntlich keine Transparenz irgendwo will. Vielleicht aber beherrscht er die Strafstoßregel nicht, wer weiß. Nachdem er sich knapp drei Minuten ausgeruht hatte, zeigte er erst mit beiden Händen einen Kasten und dann aus Entfernung auf den Elfmeterpunkt.

Weil uns Rouwen anfangs nicht mitmachen durfte, trat der Gefoulte selbst an. Wollte es wohl besonders gut machen und die Kugel gleich neben dem rechten (aus Keeper-Sicht) Pfosten flach einnetzen. Allein, sein Kalibrierungsgerät war falsch eingestellt oder durch die große Kownacki’sche Erregung gestört, denn das Ei flutschte am Alu vorbei. Wie gesagt: Fußball und Konjunktiv. Hätte Dawid eingelocht, hätten die Burschen in Rot die Gäste möglicherweise auseinandergenommen.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

In der bitteren Realität aber schossen die FCMler ein Tor. Und zwar eine Minute später. Ausgangspunkt ein Fehlpass von Michal Karbownik wie er schon mal vorkommt, nichts Schlimmes. Dann rennt er zentral zurück, um seinen eigentlichen Job als Verteidiger wahrzunehmen. Kreuzt den Weg von Jordy de Wijs, sie werden sich nicht einigen, wer das Ding weghauen soll. Ein Blauer kommt dazwischen, kriegt die Pille und findet den perfekten Winkel, um an Flo Kastenmeier vorbei einzuschieben.

F95 vs Magdeburg: Kownacki kann’s auch mit der Birne – hier das 1:1 (Foto: FP)

Auf kurze Sicht lässt sich die Sache unter „Missverständnis“ abbuchen. Auf mittlere Sicht weist es auf ein systemisches Problem der aktuellen Fortuna hin. Wie ja überhaupt die ganze Zeit über ein riesiger rosa Elefant durch die Arena turnte. Sein Name: „Verstärkung!“ Denn ganz viele Schwächen in Defen- und Offensive lassen sich auf den fehlenden Linksfüßler am linken Flügel erklären. Es ist nun mal so, dass der gute Michal Karbownik rein physisch nicht in der Lage ist, bis zur Grundlinie zu galoppieren, um dann eine scharfe Flanke in den Sechzehner zu geben – das geht nur mit links.

Auch wenn der hoffentlich bald wieder fitte Nicolas Gavory talenttechnisch nicht auf Michals Niveau spielt: Er hat den gewünschten linken Fuß und er kann, obwohl nominell immer linker AV, auch einen Schienenspieler geben. Aus der Not des Linksfußmangels heraus hatte Trainer Thioune gestern mal wieder Shinta Appelkamp nach links draußen beordert – was für eine Verschwendung! Wie ja auch der Einsatz von Karbownik als AV in einer Viererkette eine haarsträubende Vergeudung ist. Beide, Karbownik und Appelkamp sind geborene Zehner, also Spielgestalter, Shinta übrigens noch mehr als Michal.

F95 vs Magdeburg: Immer besser – Shinta, der Mann für die Standards (Foto: FP)

Und trotz des Führungstreffers zeigten sich die vom 1. FC Magdeburg verpflichteten Profis aus aller Herren Ländern als erstaunlich schwaches Team. Nicht einmal so sehr fußballerisch, denn eine Passquote von 83 Prozent (ein Mü besser als die der Fortunen) kann sich sehen lassen. Auch was das Positionsspiel angeht, sah das ganz ordentlich aus. Im Zweikampf hatte die Mehrheit der Blauen deutliche Schwächen, und von Spielaufbau konnte keine Rede sein. Zur Verteidigung der Blauen kann nur deren lange Verletztenliste angeführt werden.

Die angereisten Fans des FCM erwiesen sich als zahlreich, engagiert, aber dumpf. Während auf dem Rasen an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 erinnert wurde, sang man im blauweißen Block fröhliche Lieder. Nehmen wir zu deren Gunsten mal an, sie hätten nicht mitgekriegt, worum es bei der Gedenkaktion ging. Okay, dann müssten sie allerdings kollektiv blind und taub sein. Was man so hört, haben sich die Magdeburg-Anhänger aber vor, nach und während der Partie ganz ordentlich benommen – das war bei denen mit ihrem hohen Rechtsanteil auch nicht immer so.

So richtig in Schwung kam der rotweiße Support von der Süd anfangs auch nicht. Kein Wunder nach zweieinhalb Monaten, die uns die verschissene FIFA mit der Winter-WM in Qatar eingebrockt hat. Vorsänger Marvin mühte sich nach Kräften, aber erst so ab der 60. Minute trugen seine Anstrengungen hörbare Früchte. Da waren die der Fortuna zuneigenden Zuschauenden aber auch schon durch ein paar Heiß-Kalt-Wannen geschwommen, und so recht traute keiner dem Braten der 2:1-Halbzeitführung.

F95 vs Magdeburg: Stümmung – erst durchwachsen, dann lautstark (Foto: FP)

Ja, genau: Denn nachdem der FCM (elf Minuten nach Anpfiff) in der 6. Spielminute mit 1:0 in Front gegangen war, kam es zur zweiten Ecke für Rot, getreten wie immer von Shinta Appelkamp. Unser (noch) Dawid stieg am höchsten und köpfte das Ding wuchtig unten links ins Gehäuse. Kann er also auch, scoren mit der Birne. Wie überhaupt ein langjähriges Übel der Fortuna abgestellt scheint: die schwachen Standards. Schwach sind Standards ja nicht, weil nicht jedes Mal eine Bude daraus resultiert, sondern weil aus ihnen gar nichts entsteht.

Uff, Ausgleich… Aber jetzt, dachten die realistischen Optimisten unter den F95-Anhängern und -innen, jetzt machen unsere Jungs die platt. Danach sah es dann aber so gar nicht aus. Denn während die Gäste sich erheblich um Ballkontrolle bemühten, fanden die Fortunen zunächst nur Zufallsprodukte, die so etwas wie Gefahr ausstrahlten. Wobei sich das Spiel auf den Flügeln erheblich unterschied. Zimbo Zimmermann, der nach einer überstandenen Erkältung einen eher mittelprächtigen Tag in den Cornflakes gefunden hatte, machte Felix Klaus eines seiner besseren Spiele im roten Anzug. Und weil Dawid Kownacki das bemerkte und sich gern auf Kombinationen mit den beiden einließ, fand der Druck vor allem auf der rechten Seite statt.

F95 vs Magdeburg: Ordnung muss sein – das Banner mit 5 am 41er (Foto: FP)

Gegenüber quälte sich Karbownik mit seinem direkten Gegenspieler, der ihn zeitweise beinahe in Manndeckung gab. Ach ja, da war ja auch noch der Herr Peterson auf dem Platz, nominell als zweite Spitze. Der irrlichterte aber wie in seinen schlechten Zeiten sinnlos hin und her und vor und zurück. Verlor dabei das Gros seiner Zweikämpfe und war so wirkungsarm, dass sich mancher die vorzeitige Einwechslung von Rouwen Hennings wünschte. Alles in allem kein Wunder, dass Felix Klaus die entscheidende Situation für die 2:1-Führung in der 34. Minute erzeugte.

Da verloren die Gäste den Ball gegen ihn, waren rückwärts total unsortiert, sodass Dawid Kownacki fast völlig frei am Strafraum an die Kugel kam und keine Mühe hatte, die Hütte zu machen. So schön die Führung durch Dawid, so sehr bewegt den Otto Normal-F95-Fan die Frage: Was sollen wir bloß ohne Kownacki machen? Einen derartigen Spielertyp werden Klaus Allofs und Christian Weber zur nächsten Saison wohl kaum für kleines Geld kriegen. Und leider bietet sich auch aus den Reihen unserer Youngster kein Nachfolger an.

Gestartet war die Mannschaft mit einer Viererkette. Aber nicht einmal die Experten von Sky, Sport1 und dem Kicker waren in der Lage die Systematik zu entschlüsseln und tippten wahlweise auf 4-3-3, 4-2-3-1 und umgekehrt. Erst die Anzeigetafel brachte das offizielle 4-4-2. Wobei es bei dem aktiven Personal wirklich schwer war, die Anordnung der Spieler in ein Zahlenraster zu pressen. Dass in der Innenverteidigung wieder Jordy de Wijs und Chris Klarer Dienst taten, überraschte so wenig wie die offizielle Rolle von Zimbo Zimmermann als rechtem AV.

F95 vs Magdeburg: Kamelle, dä Prinz kütt – in der Halbzeit (Foto: FP)

Weil aber Karbownik als nomineller AV auf links vorwiegend stürmend agierte, sah es hinten eher nach einer Dreieinhalbkette aus. Und das bringt Probleme bei der Absicherung mit sich. Zuständig wäre Cello Sobottka gewesen. Weil Ao Tanaka aber eher als Achter denn als offensiver Sechser agierte, gab es im halblinken Defensivquadranten ziemlich oft ziemlich viel Raum für die Magdeburger. Und so kam es eben zum 1:0 für die Angereisten.

Die teilweise ungelenken Floskeln der Fußballjournalisten haben bekanntlich Eingang in den Jargon der Fans gefunden. So bezeichnete eine Zuschauerin die erste Halbzeit als „kurzweilig“. Mal im Ernst: Wer von euch verwendet dieses Wort im Alltag? Der Ergebene jedenfalls nicht. Auch der Begriff „unterhaltsam“ käme ihm im Zusammenhang mit einem Spiel der glorreichen Fortuna nicht aus den Tasten. Er geht doch wie die vielen Tausend Liebhaber:innen des TSV nicht dahin, um sich unterhalten zu lassen! Wir alle wollen Fortuna einfach nur gewinnen sehen – Unterhaltungsfaktor hin oder her.

So war die erste Halbzeit aus dieser Perspektive auch eher quälend. Und gegen Ende auch von ein bisschen Blödheit geprägt. So hätte Klarer ja in der 36. Minute den Ball auch einfach unter Kontrolle bringen können. Dann hätte er sich auch nicht mit dem kleinen Herrn Atik befassen und den in Strafraumnähe foulen müssen. Gab zu Recht Gelb dafür. Flo Kastenmeier baute die Mauer perfekt, und dem Schützen blieb wenig mehr als das Ei in die Mauer zu pöhlen. Da traf die Pille unter anderem auch Klarers Ellenbogen. Hätte wohl einen Strafstoß für Magdeburg geben müssen.

Zum Glück hatte nicht nur Referee Willenborg einen verwirrten Tag. Auch die Grottenolme im VAR-Verlies wurschteten herum und fanden auch, dass kein absichtliches Handspiel vorlag. Zunehmend fragt man sich, ob diese ganze Videobeweiskacke irgendetwas besser gemacht hat. Euer Ergebener meint: Nein. Was übrigens nicht am Prinzip liegt, denn das hat bei anderen Fußballwettbewerben schon funktioniert und tut es in anderen Sportarten auch. Das von der DFL installierte System ist es, dass den VAR so oft so blöd dastehen lässt.

Haben wir schon über Ao Tanaka nachgedacht, den Nippon-Nationalkicker, der mit seinem Tor gegen die Spanier auf ewig weltberühmt bleiben wird? Mit dem muss nämlich das Trio der drei besten Fortunen des Tages zum Quartett erweitert werden. Da war zuerst einmal sein unendlicher Fleiß, seine nie enden wollende Bereitschaft, sich in Zweikämpfe zu stürzen. Und dann aber auch sein tolles Positionsspiel als Achter, der die ganze Breite des Spielfelds nutzte. Beim offensiven Passspiel gibt’s bei ihm noch Luft nach oben, und wenn er sich direkt in den Angriff einmischt, wird er bisweilen hektisch.

Blöd nur, dass aufgrund der konkreten Aufgabenstellung die Harmonie mit Cello Sobottka zu wünschen übrigließ. Der fing sich mit einem wirklich notwendigen taktischen Foul in der 54. Minute die gelbe Karte, und vielleicht wäre es gut gewesen, ihn zeitnah gegen Jorrit Hendrix zu tauschen, der angesichts seiner Nichtnominierung für die Startelf beim Warmmachen ziemlich mürrisch aus der Wäsche guckte. Überhaupt stellt sich auch in diesem Block die Frage nach dem „magischen“ Dreieck. Varianten gibt es viele, und wahrscheinlich liegen die Coaches richtig damit, die Sechser-, Achter- und Zehnerposition jeweils passend zum Gegner zu besetzen.

F95 vs Magdeburg: Sehr, sehr späte Auswechslungen (Foto: FP)

Und auch der nächste Ausgleich (59. Minute) kam wieder aus dem Nichts. Denn einfach nur ein scharfer Flachball in den Sechzehner muss man noch nicht als strukturierten Angriff werten. Der FCM-Stürmer haut das Ei an den Pfosten, von wo aus es zurückspringt. Den Nachschuss kann Kastenmeier noch parieren, aber dessen Schütze stochert die Pille dann doch noch über die Linie. Da herrschte aber in den Defensivreihen der Fortunen wieder einige Verwirrung, die man aber an einzelnen Akteure nicht festmachen kann.

Das kollektive Aufstöhnen der F95-Fans stieg auf und verließ die Arena durchs geöffnete Dach. Oh je, doch bitte kein Unentschieden gegen diesen potenziellen Absteiger! Wer aber wissen will, was mit dem Gummibegriff „Mentalität“ gemeint ist, der konnte das nun in Rot erleben. Die Schützlinge von Hauptübungsleiter Daniel Thioune (ein Halbsatz, den der Ergebene immer schon mal schreiben wollte…) rannten nun auf den zunehmend emotionalisierten Block im Süden zu, und so ab der 60. Minute war sie da, die Verbindung zwischen Spielern und Fans.

Denn von da an kriegten die FCMler keine Schnitte mehr. Sage-und-schreibe 13 der insgesamt 21 fortunistischen Torschüsse kamen in der letzten halben Stunde zustande, die xGoals-Quote kletterte auf 2,82 und erfüllte sich mit dem grandiosen 3:2 durch Shinta Appelkamp in der 84. Minute. Zuvor hatte sich schon beinahe Verzweiflung im Publikum breitgemacht, weil der Ball einfach nicht hinein wollte ins Magdeburger Gehäuse. Keine Details über die vergeigten Chancen durch Felix Klaus, keine Nachfragen, weshalb fünf(!) Fortunen direkt vor dem Gästetormann das Ei nicht über die Linie gestochert kriegen.

F95 vs Magdeburg: Am Schluss – mehr erleichtert als zufrieden (Foto: FP)

Lassen wir es dabei bewenden, dass sich Shinta mal wieder das Herz nahm aus ungefähr zwanzig Metern abzuziehen: mutig, kraftvoll, präzise, erfolgreich. Im Rahmen seiner emotionalen Möglichkeiten hat sich der junge Herr Appelkamp auch sehr über sein Tor gefreut. Es ist ja tatsächlich sein einziger Mangel, dass er ein eher stoischer Kicker ist, der auch nicht gern im Mittelpunkt steht – Kapitän irgendeiner Mannschaft wird der frühestens mit dreißig. Bis dahin wird er aber – richtig eingesetzt – zu einem Spieler, den sich jeder Trainer wünschen kann.

Am Ende stand also ein Heimsieg, ein Pflichtsieg, der nach der Niederlage gegen Klautern damals im November unverzichtbar war. Denn eine weitere Niederlage, und F95 hätte sich wohl jeden Traum vom Aufstieg von der Backe putzen können. Und eigentlich müssen die Buben nächste Woche auch in Paderborn, also gegen einen Tabellennachbarn, gewinnen, was in der ostwestfälischen Möbelhalle noch nie einfach war. Falls aber, dann sind sie wieder dran am oberen Trio. Falls nicht, müssen sie eben im Pokal weiterkommen – ist aus Sicht altgedienter F95-Liebhaber:innen eh wichtiger.

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