Gestern Mittag verlor die unglückliche Fortuna ihr Heimspiel vor zuletzt 49.000 stinksauren Düsseldorfern gegen den saustarken SV Elversberg mit 0:2
Bericht · Achtung, dies ist die zweite Version eines Berichts zur Niederlage gegen die Elversberger. Die erste schrieb der Ergebene noch voller Enttäuschung und Wut, und sie las sich wie ein Potpourri aus den teils unflätigen Social-Media-Kommentaren gewisser Fans. Aber dann dachte der Ergebene: Hey, endlich herrscht mal Ruhe um Verein[Lesezeit ca. < 1 min]
Das Gesamtgeschehen würde der Ergebene in etwa so zusammenfassen: Nach spielerisch starkem Beginn bissen sich die Fortunen in der ersten Halbzeit zunehmend die Zähne an einer extrem disziplinierten und stabilen Abwehr aus. Aber auch die eigene Verteidigung stand gut. Die Chancen der Elversberger in den ersten 45 Minuten bestanden aus einem Fasteigentor von Tim Oberdorf und einem individuellen Geniestreich. Nach der Pause kamen die Rotweißen stärker und mutiger zurück und setzten den SVE zunehmend unter Druck, konnte die Elfen aber nie aus der Ordnung bringen. Ein schlimmer Torwartfehler von Florian Kastenmeier in der 58. Minute führte zur Führung der Gäste – genau das hatten die Elversberger gewollt: in Führung gehen. Und dann ließen die Schützlinge von Cheftrainer Thioune einen Konter zu, den die Gäste perfekt ausspielten und mit dem 2:0 krönten. Die Fortunen erspielten sich nun einige gute Chancen, bekamen ein Tor wegen Abseits aberkannt und einen Handelfmeter nicht zu gesprochen.
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Und über alles gesehen schließt sich mit diesem Spiel der Kreis. Hatte F95 zu Beginn der Saison deutlich über ihre Verhältnisse gespielt und das nötige Spielglück gehabt, landet das Team jetzt da, wo es anscheinend hingehört. Dies, weil die Mannschaft nun deutlich unter ihren Möglichkeiten auftritt und ihr jegliches Spielglück abgeht. Platz 6 scheint die angemessene Tabellenposition zu sein.
Natürlich haben die oben erwähnten Emotionsfans bereits die Trainerdiskussion eröffnet. Sie können es (wie der Ergebene manchmal auch) nicht ertragen, wie Daniel Thioune solche Auftritte und Ergebnis nach den Partien weg- und schönredet. Würde er endlich mal ausflippen, denken viele, würde er endlich mal den Kickern den Marsch blasen, ihnen einen Einlauf verpassen, sie aufrütteln. Soll er doch endlich mal die Versager (in den Augen der Wutfans) aus dem Kader schmeißen und die jungen Wilden ranlassen. Konstruktive Kritik ist Mangelware. Dem Vorschlag von F95-Edelfan und Fußballfachmann Ilja Ludenberg „Bring ne Dreierkette mit Siebert, Oberdorf, de Wijs“ würde der Ergebene zustimmen, ebenso wie dem Vorschlag, regelmäßig Mbamba, Lunddal und Schmidt einzusetzen – van Brederode eher (noch) nicht, dafür aber auf jeden Fall Dzenan Pejcinovic.
Der Ergebene würde noch hinzufügen, dass von den „Alten“ auf Sicht nur Cello Sobottka zu gebrauchen ist, Käpt’n Hoffmann, Felix Klaus und leider auch Zimbo Zimmermann haben eigentlich keine Zukunft im Kader. Trotz der ihm eigenen Momente (von denen es in den letzten anderthalb Jahren nur sehr wenige gegeben hat) ist Florian Kastenmeier unumstritten.
Den Cheftrainer zu kritisieren, ist völlig okay. Nur sollten die aufgebrachten Anhänger:innen, die Thioune jetzt ans Leder wollen, mal ein bisschen über ihren tatsächlichen Sachverständnis rund um den Fußball meditieren. Wie neulich ein weiser Freund, der leider einen Verein aus einem Leverkusener Vorort klasse findet, sagte: So ein Trainer macht 24 mal 7 Stunden nix anderes als Fußball – wir Fans haben dagegen ungefähr 80 Prozent Leben außerhalb des Fußballs. Das gilt, und da hat er Ergebene genickt, selbst für Jungs, die damals, als sie noch jung, schön und trinkfest waren, selbst in der Kreisliga gekickt haben und jetzt sonntags immer im Rheinpark mit den Kumpels kicken.
Genug philosophiert. Zurück zum Spiel. Noch vor Anpfiff sagte der Ergebene zu seinem ewigen Blocknachbarn Michael: „Wer das erste Tor schießt, gewinnt.“ Und wäre das eine Wahrheit gewesen und hätte Dzenan Pejcinovic das Ding in der 6. Minute per Flugkopfball versenkt, dann wäre alles anders gekommen. Tatsächlich blieb diese Aktion in Wirklichkeit eine von zwei klaren Chancen der Fortunen. Weil der SVE sich aber bis zur 30. Minute bevorzugt in der eigenen Hälfte aufhielt und sowas wie Angriffe sehr bedächtig vortrug, kamen das Team in Hälfte 1 auch nur auf zwei echte Gelegenheiten.
Fast eine Viertelstunde lang waren immer zehn Fortunen in der gegnerischen Hälfte. Meist versuchten sie es über die Flügel, aber nur einmal kam eine nennenswerte Flanke oder ein Flachpass in den Strafraum. Und der war leider durchgehend zu schwach besetzt. Nominell war die Truppe mit zwei Spitzen angetreten. Ein bisschen, aber nur ein bisschen (siehe den Vorbericht des Ergebenen), sah es eher (wieder) es dieses Mal so aus, als würde Danny Schmidt versuchen, auf gleicher Höhe mit Dzenan Pejcinovic auf gleicher Höhe agieren, aber erstens spielte er doch wieder den Neuneinhalber, und zweitens kam er anfangs überhaupt nicht in die Partie – das Spiel lief weitgehend an ihm vorbei.
Kein Wunder, denn wenn man eine hängende Neun installiert, muss deutlich öfter durch die Mitte angegriffen werden. Aber weder Ísak Jóhannesson noch Cello Sobottka suchten den Weg durchs Zentrum, sondern legten vorwiegend auf die Außenschienen ab. Links sah das über weite Strecken der ersten 45 Minuten zwischen Emma Iyoha und Tim Rossmann ganz gut aus. Allerdings zog Emma mit dem Ball oft dribbelnd in die Mitte und lief sich fest. Gegenüber war mal wieder das alte Ehepaar, Zimbo Zimmermann und Felix Klaus, am Werk, aber sonderlich kreativ war deren Treiben auch nicht.
Überhaupt wurde Zimbo mit zunehmenden Offensivbemühungen der Elfen zum Risikofaktor, weil er regelmäßig falsch zu seinem Angreifer stand und Felix zu selten intensiv nach hinten mitkam. Apropos: Von der ständig von Thioune geforderten Intensität konnte nur selten die Rede sein. Allein der häufig kritisierte Käpt’n Hoffmann zog sich durch beherzte Aktionen Szenenapplaus zu. Doch, es gab auch sichtbare Veränderungen in der generellen Taktik. Cello und Ísak, beide als Sechser eingeplant, wechselten sich auf der defensiven und offensiven Auslegung ihrer Position schön ab. Nur beeindruckte das die Schwarzweißen – wie schon mehrfach erwähnt – extrem sicher standen und ganz unaufgeregt verteidigten. Dagegen fiel den Fortunen kollektiv zu wenig ein.
Der geneigte Fortuna-Fan fragte sich auch, ob Distanzschüsse per Arbeitsvertrag verboten seien. Nicht aus der Ferne auf den Kasten zu knallen, ist aber ein klarer Ausdruck der grassierenden Risikoallergie aller Spieler in Rot – und das nicht erst seit diesem Spiel. Und doch gab es bis zur gegnerischen Box einiges Positives zu vermelden: Es wurden deutlich weniger Bälle in Zweikämpfen verloren und erfreulich viele Bälle erobert. Weil dabei aber viel zu wenig raussprang, passt kaum ein anderer Begriff als „brotlose Kunst“.
Und dann das 0:1 – Resultat einer elenden Fehlerkette im eigenen Strafraum, die in einem schweren Torwartfehler endete. In der 59. Minute kommt eine Flanke von links zentral an die Strafraumkante. Der dort völlig ungedeckt stehende Schwarzweiße kann ungehindert abziehen. Aus Torwartsicht sieht der Schuss nicht sonderlich gefährlich aus, zumal zwischen dem Schützen und dem Kasten noch Ísak Jóhannesson und Emma Iyoha stehen. Der Isländer geht auf den Schießenden zu, um zu blocken – vergebens. Aber Emma könnte noch klären, haut aber nur halb gegen die Pille. Erst so kommt der Schütze zum Schuss. Der geht zentral auf Kastenmeier. Und dann macht der das, was er immer bei solchen nicht allzu gefährlichen Schüssen macht: Er geht mit den Händen so dran, dass das Ei, nach unten geht, Schwung verliert, und er es einfach aufnehmen kann. Nur dass das Ding dieses Mal weit vor springt. Da kommt ein Elversberger, Flos Klärung geht daneben, der Ball ist im Netz.
Ganz interessant, sich die Vorgeschichte anzuschauen, die mit einem Abschlag des SVE-Keepers beginnt. Nicht allzu schnell geht es über deren linke Seite. Zimmermann wäre zuständig, trödelt aber und muss plötzlich Gas geben, um überhaupt noch defensiv mitmachen zu können. Dafür ist Klaus zurückgeeilt. Im Geplänkel klärt Zimbo dann zum Einwurf. Wieder Geplänkel, aus dem heraus die Flanke kommt. In diesem Moment sichern vier Fortunen den eigenen Sechzehner. Iyoha aber steht viel zu weit weg vom Mann an der Strafraumkante. Hätte er aber mit weitem Schlag geklärt, was er versuchte, wäre die Situation entschärft gewesen. Das Gegentor entsteht aus der Summe zweier kapitaler individueller Fehler, geht als voll auf die Kappe von Iyoha und Kastenmeier und ein bisschen auf die von Jóhannesson, der, hätte er sich schlauer platziert, ebenfalls hätte klären können.
Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!
Es ist ja ein unbedingter Reflex im modernen Fußball, bei solchem Getue dem Trainer die Schuld zuzusprechen. Mal ist es die gewählte Aufstellung, mal das angeordnete System. Passte beides auf diese ersten 45 Minuten nicht so recht. Wie schon in den letzten fünf Ligaspielen erschien dem Ergebenen diese über die Körpersprache und die Kommunikation untereinander geprägte Mutlosigkeit und Risikoscheu die durchgehende Ursache. Da feiert keiner eine gelungene Abwehraktion, da brüllt keiner vor Freude oder Ärger rum, und der immer noch starke Support der Fans scheint bei den Spielern nicht anzukommen. Die puschen sich auch nicht gegenseitig, und nach einem Gegentreffer lassen sie sofort die Köpfe hängen. Wobei: Was genau macht eigentlich ein Mentaltrainer?
Dummerweise pflanzt sich diese Gefühlsarmut innerhalb des Kaders fort. War doch toll zu sehen, wie sich Ísak Jóhannesson in den vergangenen Spielen ein paar Mal so richtig aufregte und sich mit dem Schiri anlegte. So aber klopft ein Andre Hoffmann einem Gegenspieler, den er halblegal zu Fall gebracht hat, lieber auf die Schulter. Oder wie einer im Block meinte: Wirst sehen, bald wird schon böses Gucken wird bestraft, und dann spielen die mit einer Schaumstoffkugel. Wenn das so kommt, dann setzt das Verhalten der Fortunen anno 2024 einen Trend. Und dass das vom jungen Referee Tom Bauer sachlich und unauffällig geleitete Spiel so fair ablief, ist auch kein gutes Zeichen.
Dass mehr Emotion, mehr Aufregung, mehr Wut innerhalb des F95-Stabs auch geht, bewiesen Rotzlöffel Rösler und Sportdirektor Chris Weber, nachdem Schiri Bauer per VAR-Empfehlung den Handelfmeter in der 82. Minute zurücknahm – die beiden regten sich tierisch auf und sahen beide die gelbe Karte. Gut so! Noch kurz zu dieser Situation. Sie bewies, wie bescheuert momentan die Handspielregel ist und ausgelegt wird. Für das, was der Elversberger da im Strafraum tat, hat sich die DFB-Auswahl kürzlich in Ungarn einen Strafstoß in allerletzter Sekunde eingehandelt. Blöd an der Geschichte: Ein verwandelter Elfer zu diesem Zeitpunkt hätte zum (neudeutsch) Gamechanger werden können, denn er fiel in eine Phase, in der die Fortuna den SVE-Kasten pausenlos berannte.
Übrigens auch dank Dawid Kownacki, der in der 62. Minute (planmäßig?) für den blassen Danny Schmidt gekommen war und wie ein Christbäumchen brannte. Oder auch dank Jona Niemiec, der zwar mit leicht gebremstem Schaum agierte, aber am rechten Flügel mehr versuchte als sein Vorgänger Felix Klaus. Noch heller brannte nur Jamil Siebert, der ab der 79. in den Zweitligafußball zurückkehren durfte und vorwiegend offensiv arbeitete. Denn nach dem 0:2 hatten die Saarländer kaum noch was anderes im Sinn, als ihren Kasten sauber zu halten.
Zuvor hatten sie in der 65. Minute nach einem blitzsauber vollendeten Konter den Sack mit dem 0:2 schon fast zugemacht. War ja auch ausreichend. Die Rechnung in folgenden Defensivtreiben war einfach: Je mehr verteidigende Körper sich im eigenen Sechzehner aufhalten, desto größer ist die Chance, dass gegnerische Schüsse geblockt werden. Und wenn man dann noch einen wirklich guten Keeper in der Hütte hat, muss man sich auch bei Daueroffensive des Gegners nicht viel Sorgen machen.
Wer vor lauter Ärger, Wut und Enttäuschung blind geworden die Leistung der eigenen Mannschaft niedermacht, übersieht vielleicht, wie viele, teils hochkarätige Chancen die Fortunen ab etwa der 70. Minute hatten. Der Blick auf die Statistiken zeigt nicht grundlos ein xGoals-Verhältnis von 2,52 zu 1,93 an – übersetzt: zwei Buden für den SVE gehen in Ordnung, aber F95 hätte zweieinhalbmal einlochen müssen. Auch sonst sehen die relevanten Werte ziemlich gut für die Jungs von Daniel Thioune aus. Zumal die Passquote von 88 Prozent dieses Mal nicht durchs ständige Zurückpassen zustande kam. Ja, es wurde auch rückwärts gespielt, und manche müssen mal lernen, sich nach einer Balleroberung nicht immer gleich zum eigenen Torwart umzudrehen, sondern gleich nach vorne zu schauen – so wie es Ao Tanaka immer vorgemacht hat.
Auch die Zweikampfquote (58:42) war positiv. Dass von 22 Schüssen aufs gegnerische Tor aber 16(!) danebengingen oder außerhalb des Strafraums geblockt wurden, ist jämmerlich. Mit insgesamt 18 Treffern liegt F95 inzwischen auf dem 14. Platz der Liga – beschämend. Und mache niemand den Fehler, dies allein den Stürmern beziehungsweise den Verletzungen derselben zuzurechnen: Die Spitzen kriegen seit vier Spielen einfach zu wenig Bälle im gegnerischen Sechzehner. Da liegt der rotweiße Hase im Pfeffer. Und wieder: Welchen Anteil daran die vom Cheftrainer gewählte Aufstellung und das System haben, muss weiter diskutiert werden. Denn wenn demnächst tatsächliche eine Trainerdiskussion eröffnet wird, dann sollte man Daniel Thioune bitte nicht nur an Ergebnissen messen, sondern seine Verantwortung für die Erfolglosigkeit sachlich debattieren – im neuen Fortuna-Stil.
Und da war dann noch das angebliche Abseitstor in der 61. Minute, bei dem euer euch vollständig ergebene F95-Beobachter auch nach fünfmaligem Betrachten der Szene immer noch nicht sicher ist, ob Schmidt den Ball überhaupt berührt hat. Im Abseits stand er auch nur ganz knapp. Und wenn er ihn nicht berührt hat, hätte es auch passives Abseits geben können. Alles in allem geht die Entscheidung, den Treffer nicht zu geben, wohl in Ordnung. Wäre aber auch zu schön gewesen, nur zwei Minuten nach dem 0:1 auszugleichen. In den ersten Partien der Saison wäre das wahrscheinlich so gelaufen, denn da hatte die Fortuna das Glück, das ihr zusteht.
So wenig Flo Kastenmeier insgesamt zu tun hatte, so oft hielt der SVE-Tormann seinen Kasten mit spektakulären Paraden sauber. Das erinnerte den Ergebenen so ein bisschen an die 0:2-Niederlage vor zwei Jahren in Hannover als R-R Zieler ganz allein dafür sorgte, dass die 96er keine Bude kassierten. Deshalb sollten sich die Elfen und Trainer Steffen ganz heftig bei Nicolas Kristof bedanken. Danken sollten die SVE-Kicker bei Ihrem Trainer, der ihnen dir richtige Einstellung und Taktik mitgegeben haben. Und bei Horst Steffen sollten sich die Vereinsverantwortlichen bedanken, weil er aus dem gegebenen Kader trotz der aktuellen Verletzungsmisere das Optimum herausgeholt und den SV 07 Elversberg aus dem saarländischen Spiesen auf den 3. Tabellenplatz gehievt hat.
Beim Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 gibt es dagegen genauso wenig Grund, irgendwem für irgendwas zu danken, noch irgendwen für irgendwas zu beschimpfen. Es ist, wie es ist. Und vermutlich haben die Fans, die jetzt am wütendsten toben, am meisten übersehen, mit wieviel Glück seinerzeit die Tabellenführung zustande gekommen ist und wie unwahrscheinlich der Höhenflug für ein Team war, das seine drei besten Spieler im Sommer abgegeben hatte, war. Und wer an den ersten sieben, acht, neun Spieltagen gedacht habe, Fortuna könne in der Saison 2024/25 den Durchmarsch machen, hatte eine ziemlich rotweiße Brille auf – besonders die Niederlage im Pokal in Dresden hätte Optimisten aufwachen lassen sollen.
Wie geht’s weiter? Vor der Winterpause müssen die netten Jungs in Rotweiß noch gegen Nürnberg, Braunschweig, Schalke und Magdeburg ran. Nürnberg fliegt auch nicht gerade durch die Liga, die Kantersiege gegen Fürth (4:0) und Regensburg (8:3) täuschen. Braunschweig wurschtelt sich so durch, hat aber immerhin den HSV geschlagen. Der FC Schalke 04 hat bisher überhaupt nur ein gutes Spiel gemacht – gestern gegen den schwächelnden HSV. Und Magdeburg hat – ähnlich wie wir – nach glänzendem Start eine schlimme Serie hinter sich, die sie heute in Regensburg ein wenig aufhellen können. Keine der kommenden vier Partien erscheint auf dem Papier einfach. Was nicht passieren darf, sind krachende Niederlagen. Was Fans und Verantwortliche wohl hinnehmen würden, wären mindestens sechs Punkte aus diesen vier Spielen. Liegt die Ausbeute geringer, ist die Trainerdebatte unausweichlich. Vielleicht sollte Klaus Allofs mit der Vertragsverlängerung mit Daniel Thioune noch ein bisschen warten, damit demnächst keine zwei Chefcoaches auf der Gehaltsliste stehen.
Hoffnung machen vor allem die Rückkehr von Jamil Siebert und Dawid Kownacki. Und wenn sich Fortuna zu Weihnachten Neuzugänge schenkt, dann müsste ein „Spielmacher“ mit den Qualitäten von Yannik Engelhardt dabei sein sowie ein Rechtsaußen der Größenordnung Khaled Narey. Aber, das Wünschen hat ja noch selten geholfen.
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