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Vorbericht: F95 vs Magdeburg – Geplatzte Böcke, umgestoßene Knoten und ähnliche Ziele

F95 vs Magdeburg: Das schöne 1:1 (Screenshot ARD)

F95 vs Magdeburg: Das schöne 1:1 (Screenshot ARD)

Samstagmittag soll die Partie gegen den Tabellenletzten aus Magdeburg die Wende bringen – das hat Klaus Allofs versprochen, das wünschen wir uns alle.

Analyse · Und wieder gegen den 1. FC Magdeburg in der Zeit der Weihnachtsmärkte. Da werden schlimme Erinnerungen an das Vorjahr wach, als mitten ins Spiel die Nachricht vom schrecklichen Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem sechs Personen getötet und mindestens 323 weitere verletzt wurden, bekannt wurde. Den Ablauf der Informationen hat der Ergebene HIER dokumentiert. Ob und in welchem Maße der ab der 68. Minute eingestellte Support der Fortuna-Fans das Spiel und das Ergebnis beeinflusste, wird sich nie klären lassen. Dieses Mal – so hoffen alle – soll die Begegnung unter regulären Bedingungen stattfinden. [Lesezeit ca. 5 min]

Immerhin handelt es sich um eines dieser sagenhaften Fortuna-für-alle-Freispiele, was dafür sorgt, dass die Spielautomatenarena mit über 51.000 Menschen gefüllt sein wird. Stand jetzt sind wohl alle Gratistickets für F95-Anhänger:innen rausgegangen, während die Magdeburger anscheinend nicht alle Freikarten abgerufen haben. Ob angesichts der spochtlichen Krise alle Fortuna-Sympathisanten, die ein Ticket ergattert haben, wirklich kommen, ist ungewiss. Schließlich haben die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte geöffnet, und das Wetter soll schön und kalt genug für heißgemachten schlechten Wein mit üblen Gewürzen werden.

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Das Gegnerporträt

Der 1. FC Magdeburg hat in der laufenden Saison gegenüber unserer Fortuna einen Vorsprung: Das Team ist noch im DFB-Pokal vertreten und darf/muss am 2. Dezember bei Klopps Energiedrink-Truppe antreten. Ansonsten läuft’s bei denen ziemlich beschissen. Mit gerade mal sieben Punkten aus zwölf Spielen und lediglich neun Buden halten sie zurzeit das, was bei Spochtrepochtern gern „die rote Laterne“ genannt wird; eine hübsche Metapher für „das Schlusslicht“. Aber, was sollen wir denn sagen mit unseren schlappen zehn Törchen?

Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,50€) pro Vorbericht – einfach per Paypal ausgeben:

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Dass der FCM derart abkackt, damit war nach der Saison 2024/25 nicht zu rechnen. Gut, mit Martijn Kaars verloren sie ihren Knipser (mit 19 Hütten die Nr. 2 in der Torjägerliste der Vorsaison) an St. Pauli, und auch Christian Titz, der Trainer, der aus einem Abstiegskandidaten der dritten Liga einen Zweitligisten gemacht hatte, wechselte. Anscheinend war dieser Abschied nach vier Jahren der Killer der Saison. Nachdem sie den – wie sagen die Schurnalisten gern? – „glücklosen“ Trainer Markus Fiedler, einen im Seniorenbereich unerfahrenen Mann, nach nur neun Spielen geschasst hatten, musste der in Ostdeutschland weltberühmte Petrik Sander ran, ein Coach, von dem mein Fußballkumpel Kalle aus Magdeburg sagt, der sei ein Schleifer, der von moderner Fußballtaktik keine Ahnung habe.

Das Doofe an der Sache: Die Blauweißen sind wesentlich stärker als es ihr Tabellenplatz vermuten lässt. In Sachen Schusspech stehen sie unseren Jungs in nichts nach, und mindestens drei ihrer neun Niederlagen kamen unglücklich zustande. Aber, ihre Defensivformation, ob als Dreier- oder Viererkette, erweist sich als Dauerproblem. Und wenn sie mal aufs Umschaltspiel setzen, lassen sie sich gern auskontern. Interims-Coach Sander setzt wie sein Vorgänger eher auf eine Dreierkette und lässt auswärts bisher vor allem ein 3-4-3 spielen, das vor dem Ball meist zum 5-4-1 wird.

Nimmt man die Benotung des ehemaligen Fußballfachmagazins Kicker ernst, haben die glorreiche Fortuna und der FCM aktuell übrigens denselben Notenschnitt von 3,52 – was immer das besagen will.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
15.Fortuna123271110:20
18.Magdeburg1221979:22

Ausfälle:
F95: Schock, Lunddal, Hettwer, Sotiris, Zimmermann und Rossmann
Magdeburg: 4 Spieler

Info:
Samstag, 22. November 2025, 13:00 in der LTU-Esprit-Multifunktionsarena
Schiri: Tom Bauer (29): Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 23. November 2024 gegen Elversberg – nahm auf VAR-Befehl einen Elfer für uns zurück.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Was dem Ergebenen an Markus Anfang besser gefällt als an Daniel Thioune, ist die Art und Weise wie er in den Pressekonferenzen spricht. Gut, auch er hat ein Repertoire an Floskeln, Phrasen und Worthülsen, aber immer, wenn er wegkommen kann von der Küchenpsychologie der anwesenden Spochtrepochter, gibt er detaillierte Einblicke in seine Trainingsmethoden und berichtet ausführlich davon, was und wie trainiert wurde. So auch gestern beim Medienritual zum FCM-Spiel.

Anstatt in der aktuellen Situation sinnlose Testspiele zu absolvieren oder den Kickern in der Länderspielpause mehr freizugeben, habe man eben durchgehend inhaltlich gearbeitet. Anfang führte zum Beispiel an, dass man Torschüsse geübt habe bis zum Gehtnichtmehr. Und Laufwege einstudiert – eine ziemlich zeitaufwendige Trainingsarbeit. Ob das alle reicht, um den Bock platzen zu lassen, den Knoten umzustoßen und die Brust zu lösen, werden wir dann im Verlauf der Partie erleben.

Größere Experimente in Sachen Kader und Aufstellung sind angesichts der immer noch beschissenen Personallage nicht zu erwarten. Das gibt dem Ergebenen die Gelegenheit, eine Startelf zu basteln, die es so mit Sicherheit nicht geben wird:

So wird vermutlich ein 3-4-3 sicher nicht aussehen.

Dass Sima Suso, Eli Egouli und Karim Affo starten werden, ist maximal unwahrscheinlich, hätte aber seinen Charme. Schließlich haben besonders Suso und Egouli zuletzt gezeigt, wie sie mehr Dynamik ins fortunistische System bringen könnten. Ob Affo so weit ist, als Linksaußen mehr Schwung in die Offensive zu bringen als Emma Iyoha, ist ebenfalls nur zu erahnen. Cedi Itten ist als Spitze gesetzt und sollte nach Meinung des Ergebenen nicht durch eine hängende Neun ergänzt werden. Chris Rasmussen auf Rechtsaußen ist momentan alternativlos.

Die Dreierkette mit Tim Oberdorf, Jesper Daland und Kenny Schmidt hat sich defensiv einigermaßen bewährt, wobei diese Jungs – außer Oberdorf – nicht viel zum Spielaufbau beitragen. Dafür haben wir ja Käpt’n Kastenmeier im Tor, der allerdings viel weniger auf lange Abschläge setzen sollte. Das Vierermittelfeld könnte mit der Besetzung Suso, Egouli, Tim Breithaupt und Anou El Azzouzi den Gegner durch ständiges Rochieren in vertikaler und horizontaler Richtung verwirren und vor allem das Mittelfeld dicht machen. Vor dem Ball würde dann Egouli in die Defensivkette rücken und sie verstärken.

Wie gesagt: Wird so nicht kommen. Käme aber Markus Anfangs Spielidee entgegen, die ja auf hohes Pressing setzt und Offensive durch die Zentrale bevorzugt. Der Trainer hat es klar gesagt: Die schlechte Situation liegt vor allem daran, dass seine Truppe zu wenig Tore schießt. Gut, wie das geht, haben sie in den letzten zehn Tagen nochmal heftig geübt. Aber es geht auch darum, noch mehr Chancen zu kreieren. Konkret auch, Cedi Itten besser zu füttern. Zudem muss Chris Rasmussen endlich seine bisweilen grandiosen Gelegenheiten vergolden.

Ziel Nr. 2 ist es auf jeden Fall, nicht wieder in Rückstand zu geraten und/oder sich ein blödes Ding einzufangen. Das kann nur durch maximale Konzentration der Defensive sowie die Bereitschaft aller anderen, mit Kampfkraft in der Verteidigung mitzuhelfen, erreicht werden. Und der Ergebene glaubt fest daran, dass die Jungs das auch wollen, dass niemand – zumindest nicht im vorgeschlagenen Kader – sich zu fein dafür ist. Die jungen Fortunen, die er in seiner Phantasieaufstellung aufgeboten hat, haben die einzigartige Gelegenheit, sich durch maximalen Einsatz auszuzeichnen und damit ordentlich was für ihre Karriere zu tun.

Noch einmal: So wird es nicht kommen. Markus Anfang wird konservativ ein 4-2-3-1 aufstellen und nicht volles Risiko gehen beziehungsweise gehen lassen. Schade eigentlich, denn was wir Liebhaber der wunderhübschen Diva sehen wollen, wäre doch eine neue Fortuna, die mit Begeisterung und Schwung an die Sache herangeht.

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Der Tipp

Verrückt, aber schon wieder sind sich Kopf, Herz und Bauch einig: Ja, die Fortuna wird dieses Heimspiel gewinnen. Der Kopf tippt auf ein knappes 1:0, während das Herz mindestens drei Buden für seine geliebte Fortuna vorhersieht. Da ist der Bauch seiner ganzen Subjektivität vorsichtiger, glaubt auch nicht, dass die Magdeburger ein Tor schießen werden, prophezeit deshalb wie der Kollege Kopf ein 1:0 für unsere Farben.

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