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Testspiel: SC St. Tönis vs F95 0:9 – Muntere Fortunen trotz großer Hitze

Analyse · Vielleicht sollten wir Fans ein bisschen weniger Fortuna-Arroganz an den Tag legen, wenn wir von „Dorfvereinen“ reden (außer natürlich im Fall von Paderborn etc.). Jedenfalls gilt die Bewunderung des Ergebenen den vielen Helfern des SC St. Tönis, die uns Hitzegeplagten gestern auf der Jahn-Sportanlage derart freundliche und engagierte Gastgeber waren. Das fanden wohl auch die gefühlt 2.000 Anhänger der hübschen Diva, die gestern bei offiziell 35 Grad ausreichend gekühlte Getränke, aber leider wenig Schatten auf dem Sportplatz des SC auftraten. Aber, was sollen da erst die Kicker sagen, die nicht einmal auf der Bank der sengenden Sonne entgehen konnten? Dass sich trotzdem ein munteres Spiel entwickelte, spricht für die Akteure. [Lesezeit ca. 5 min]

St. Tönis vs F95: Die Jahn- Sportanlage in St. Tönis (Foto: FP)
St. Tönis vs F95: Die Jahn- Sportanlage in St. Tönis (Foto: FP)

Das hob auch Cheftrainer Daniel Thioune hervor, der im ihm eigenen Jargon von einem „energetischen Auftritt“ sprach. Der endete mit einem deutlich 9:0 unter Beteiligung aller aktuellen Neuzugänge. In der ersten Halbzeit waren es jedoch F95-Youngster, die noch heißer brannten als der helle Lorenz am Himmel. Dem Ergebenen fielen besonders Jona Niemiec und Hamza Ankhari auf, die in den ersten 30 Minuten kooperierten, als wollten sie demnächst das Sturm-Duo der DFB-U21 werden. Gleich viermal holten sie sich Torschützenpunkte, jedes Mal mit sehenswerten Kombinationen.

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Schon in der 4. Minute dribbelte sich Hamza durch die SC-Abwehr und legte dann perfekt rüber auf Jona, der mühelos einschob. Und in der 18. Minute war es dann der lange Blondierte, der sich an der Auslinie durchsetzte und nach innen passte, wo der flinke Flitzer ebenfalls sicher die Bude machte. Hätte der übrigens wenige Minuten zuvor schon erledigen können, als er von Höhe des Elferpunktes aus das fast freie Tor nicht traf.

Das alles sah der Ergebene von hinterm St.-Tönis-Tor, wo er sich an der Bande lehnend in der prallen Sonne den zweiten Halbliter Wasser reinpfiff. Das Foul an unserem Hollandknipser Vermeij verpasste er allerdings, weil er auf Schattensuche die Seite wechselte. Natürlich vollstreckte der gute Vince den Strafstoß sauber zum 3:0. Noch einer, der auffiel: Dennis Jastrzembski. Ja, genau, die arme Socke, die in der vergangenen Spielzeit praktisch gar nicht zum Zug kam und wenn, dann sammer-ma-so suboptimal agierte. Der beackerte den linken Flügel, setzte sich ein ums andere Mal durch und bediente die Mitte. Der wird doch nicht…

In der 30. Minute kam – wie verabredet – David Savic für ihn, der gerade seinen Vertrag als Mann der Zwoten verlängert hat. Aber auch Emma Iyoha war am Start; der tankte sich in der 42. Minute in den Sechzehner, wo er Ankhari fand, der sein zweites Tor machte. Und weil das 4:0 den Fortunen noch nicht standesgemäß erschien, legte Niemiec in der 45. Minute auch noch das 5:0 nach. Der klaute sich eine zu kurze Ecke der Blaugelben und rannte übers fast ganze Spielfeld frei auf den gegnerischen Kasten zu, um dort (Achtung! Spochtrepochterjargon!) seinen Doppelpack zu schnüren.

Da hatte euer Ergebener schon fast genug von der Hitze und den vierten Becher Mineralwasser intus. Wie schon vor dem Anpfiff traf er hier und da F95-Freund:innen, mit denen nett Plauschen war. Sogar Metalhead Martin war mit seiner Frau und der süßen kleinen Tochter angereist, die einen prima durchlüfteten Schattenplatz am Nordende gefunden hatten. Die Stimmung unter den Anhängern der Rotweißen war prächtig, auch wenn einige, die tatsächlich mit dem Rad aus Düsseldorf rübergekommen waren, ein wenig schwächelten.

Trainer des SC ist übrigens Bekim Kastrati, der zwischen 2007 und 2009 bei uns spielte und einer der F95-Helden beim Aufstieg in die Zweite Liga im Jahr 2009 war. Der 46-Jährige erlaubte sich übrigens den Spaß, sich kurz vor Schluss selbst einzuwechseln – es sei ihm gegönnt. Zumal er sein Team in der vergangenen Saison der Oberliga Niederrhein bis auf den dritten Platz geführt hatte, wo der SC mit nur zwei Punkten Abstand auf die SSV Velbert den Aufstieg in die Regionalliga verpasste.

Während der blaugelbe Sturm ein paar Mal einigermaßen nennenswert Richtung Florian Kastenmeier arbeitete, war die Defensive durchgehend überfordert. Da spricht das 5:0 zur Pause eine deutliche Sprache. Der einzige Neuzugang, der in Halbzeit 1 mittat, war der niederländische Mittelfeldmann Anouar El Azzouzi, über den der Ergebene noch nicht so viel weiß und der auch nicht besonders auffiel. Schön auch, dass Elias Egouli, der ja in den Zeiten der Verletzungsmisere mehrfach im Zweitliga-Kader stand, aber nie zum Zug kam, neben Tim Oberdorf den IV geben durfte, während Vally Lunddal, unser verbliebener Isländer, die rechte Schiene bediente. Auch bei dem weiß man noch nicht, was wird. Natürlich war Gio Haag auf der Wiese und operierte ähnlich unauffällig wie sein neuer Spannmann El Azzouzi.

Wie angekündigt kamen die Fortunen mit einer komplett neuen Elf vom isotonischen Durstlöscher der Pause zurück. Die sah dann sah dann so aus: Flo II alias Florian Schock hütete die Hütte. Die Neulinge Christopher „der Lenzer“ Lenz und Kenneth Schmidt ergänzten die Viererkette mit dem alten Schlachtross Zimbo und dem Heimkehrer King Manu. Im Dreier-Mittelfeld arbeiteten nun Mo Heyer und der aus Rostock heimgekehrte Sima Suso sowie unser Supertalent Karim Affo. Und ganz vorne übten sich Shinta Appelkamp, Danny Schmidt und das zugekaufte Supertalent Julian Hettwer darin, das Ergebnis zweistellig werden zu lassen.

Wobei die Sache dann nicht mehr wie ein 4-3-3 aussah, sondern eher nach 4-2-3-1 roch. Aber so genau war das von einem Standpunkt knapp über der Grasnarbe nicht zu erkennen. Zudem hatte sich der Ergebene mit den Wässerchen Nummer vier und fünf in den Schatten hinter der Gegengerade verzogen. Die vor ihm stehende Fortuna-Menschenmenge und die breite Laufbahn des Multifunktionsstadions machten das Beobachten fast unmöglich. Aber natürlich zog euer Ergebener sich die Partie späterb zuhause dann noch auf F95.tv rein.

So wie Jona und Hamza in der ersten Hälfte gewirbelt hatten, so brachten nun Hettwer, D. Schmidt und Karim Affo die Gastgeber durcheinander. Es dauerte ein bisschen bis zur 60. Minute, in der dann Karim einen wunderschönen Treffer per Schlenz zum 6:0 erzielte. Herrlich! In der 64. haut dann Danny die Kugel zum 7:0 ins Netz, nachdem die St-Töniser den Ball im Aufbau durch einen dummen Fehler verloren hatten. Und auch der Julian führt sich in der 80. Minute mit der 8:0-Bude im Stile eines waschechten Mittelstürmers bei uns ein. Die vielleicht feinste Hütte zum abschließenden 9:0 zauberte dann Shinta mit einem präzisen Heber von der Strafraumkante ins lange Eck.

Ja, gut, äh… Es war nur ein Testspiel. Es war überhaupt das erste Spiel der Saisonvorbereitung, und genauere Erkenntnisse über die Qualität des Kaders und einzelner Insassen sollte man nicht herbeifantasieren. Zumal die tapferen Mannen des SC St. Tönis auch noch nicht so richtig im Gleis laufen. Was aber große Hoffnung auf MEHR SPASS in der kommenden Saison macht, war die deutlich sicht- und spürbare Spielfreude aller Jungs im neuen F95-Trikot. Und, ja, im Ansatz konnte man auch ein ganz kleines Bisschen der neuen Spielidee erkennen, die Chefcoach Thioune dieser Tage skizziert hatte.

Geht’s am kommenden Samstag (bitte bei erträglichen Temperaturen!) beim FC Monheim so weiter, könnte die Vorfreude auf die Spielzeit 2025/26 noch weiter wachsen.

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