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Vorbericht: Bochum vs F95 – Bringt einen Sieg gegen die Fanwut

Im Duell der aktuellen Versager tritt Fortuna Düsseldorf am Samstagabend in einem Topspiel (har-har-har) gegen Bochum an und muss gewinnen, um Trainer Thioune zu retten.

Analyse · Topspiel ist, wenn irgend so ein Privatversender, der ein paar Senderechtlein ergattert hat, sagt, dass es ein Topspiel ist. Die aktuelle Begegnung des abgestürzten Absteigers Bochum (Platz 17) gegen die früher mal glorreiche Fortuna (Platz 13) zum Topspiel zu erklären, hat was Treppenwitziges. Und, ja, Topspiel heißt es nur, weil’s abends stattfindet und nix kostet. Die Tragik der Begegnung liegt darin, dass viele Expert:innen beide Clubs eher im Bereich der potenziellen Aufsteiger verortet haben; der Unterschied darin, dass der VfL schon einen Trainer entlassen haben. Wenn das keine Voraussetzungen für einen öden, feigen Kick sind… [Lesezeit ca. 5 min]

Die Geschichte kehrt: Volkszorn fordert rollende Köpfe. Das fortunistische Volk ist zornig, weil die Mannschaft bisher scheiße gespielt und zu wenig gewonnen hat. Und weil man ja nicht gleich den ganzen Kader köpfen kann, fordert es das Haupt des Cheftrainers – und das des herrschenden Sportvorstands gleich mit, weil der den Trainer noch nicht geköpft hat. Das ist alles unappetitlich und von wenig Vernunft getränkt. Insofern könnte ein Auswärtssieg an der Castroper Straße die Fanwut wenigstens ein bisschen dämpfen.

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Das Gegnerporträt

Der VfL Bochum galt damals in der Bronzezeit der ersten Bundesliga, als noch nicht die Menge an eingesetztem Geld über den sportlichen Erfolg entschied, als unabsteigbar. Von 1971 bis 1993, also volle 22 Spielzeiten gehörten sie (Vorsicht! Spochtrepochtersprech!) dem „Oberhaus“ des deutschen Fußballs an und hüpften dem Abstiegssensemann mehrfach gerade noch so eben von der Klinge. Und nur einmal, nämlich in der Saison 2003/04 waren die Malocher (Uaa, Klischee!) von der Castroper Straße halbwegs erfolgreich und wurden am Ende Fünfter.

Aber das ist uns Fortunen sowas von Latte, denn wir leiden immer noch unter den Ereignissen des 27. Mai 2024, als die Roten in der Relegation nach einem 3:0-Auswärtssieg in Bochum im Rückspiel nach Elferknallen 5:6 verloren und NICHT aufstiegen. Man würde gern Rache nehmen, aber man rächt sich ja nur an einem Gegner, der einem was angetan hat. Den Nichtaufstieg aber hat sich das damalige F95-Team selbst angetan, wobei immer noch die Behauptung im Raum steht, Trainer Thioune habe die Niederlage mit seiner Hasenfüßigkeit verschuldet.

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Nun, Bochum hat’s nur eine weitere Saison überlebt und ist im Frühjahr sang- und klanglos abgestiegen. Nun werden Absteiger ja von den Medien immer gern als Direktaufsteiger betrachtet. Das war beim VfL dieses Mal nicht so, und auch der Ergebene sagte voraus, dass die Bochumer maximal im Mittelfeld enden.

Dass sie aber dermaßen abkacken würden, konnte man auch nicht ahnen. Oder, doch: Nach dem unwürdigen Sieg gegen Elversberg im zweiten Spiel der Saison, das ein völlig inkompetenter Schiri komplett kaputtpfiff, was – wie immer in solchen Fällen – zu Lasten des spielstärkeren Teams geht, war klar, dass Bochum gegen den Abstieg spielen wird. Wie schlecht die sind, bewiesen sie in der 1. Pokalrunde, die sie nur überstanden, weil sie den Regionalligsten BFC Dynamo in der Verlängerung(!) nur deshalb schlagen konnten, weil die Berliner am Ende mit zwei Mann weniger auf dem Platz standen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
13.Fortuna621375:12
17.Bochum610536:11

Ausfälle:
F95: Schock, Affo, Anhari, Appelkamp, Egouli, Lenz, Raimund und Rossmann
Bochum: 3 Spieler

Info:
Samstag, 27. September 2025, 20:30 an der Castroper Straße
Schiri: Daniel Schlagern: Hat zuletzt Fortuna gepfiffen am 03.05.205 gegen Braunschweig – gab umstrittene gelbe Karten gegen die Fortuna.

TV: Nitro / Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Sagen wir also so: Wenn unsere Fortuna am Samstag in Bochum nicht gewinnt, wird klar, dass sie auf demselben miesen Niveau durch die Liga stolpern wird wie der VfL – Trainerentlassung hin oder her. Weil ja ohnehin alle vom „Endspiel für Thioune“ quaken, gerät die Verantwortung der Mannschaft für die Niederlagen und Minderleistungen der letzten Wochen viel zu schnell in den Hintergrund. Dass sich zumindest die F95-Kicker, die was in der Birne haben (so wie Tim Oberdorf), zu Daniel Thioune bekennen, ist nämlich auch ein Stück berechtigter Selbstanklage. Dass aber bislang keine wie auch immer zusammengestellte Startaufstellung mit keinem der gewählten Systeme so richtig passte, das haben die Coaches (also nicht nur Thioune) zu verantworten.

Jetzt stehen die drei Verantwortlichen vor der Frage: Weiter so? Oder ganz was anderes machen? Die Möglichkeiten, was ganz anders zu machen, halten sich angesichts der prallvollen Krankenstation wieder in engen Grenzen. Man stelle sich vor, Emma Iyoha und Tim Rossmann wären vollfit – was dann auf dem linken Flügel möglich wäre. Oder Valli Lunddal würde auf rechts wieder ein gutes Spiel auspacken und vor ihm würde Julian Hettwer zeigen, warum ihn so viele Clubs haben wollten.

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Grau, mein Freund, ist jeder Konjunktiv. Thioune & Co. müssen nehmen, was da ist. Und damit klarkommen, dass inzwischen mehr Neuzugänge enttäuschen als überzeugen. Nehmen wir Jesper Daland, der im Darmstadt-Spiel nur als Manndecker gut aussah. Nach Meinung des Ergebenen müsste der am Samstag nicht unbedingt in der Startelf stehen. Kenny Schmidt übrigens auch nicht. Was ganz anders machen, hieße in Sachen Viererkette ganz klar, Jordy de Wijs neben Tim Oberdorf starten zu lassen. Oder reden wir von Timmi Breithaupt, der ja gegen Darmstadt sehr fleißig war, aber auch Ausgangspunkt des Fadenrisses nach dem 0:1. Soll es eine Doppelsechs sein, haben wir ja nur ihn neben Anou El Azzouzi (oder Mo Heyer…).

Oder im restlichen Mittelfeld: Da überzeugten bisher nur Mukki Muslija und Shinta Appelkamp, der aber verletzt ist. Ja, wen nehmen wir denn da? Wird auf Soto Sotiris hinauslaufen – in der Hoffnung, dass er es endlich mal wirklich bringt. Doppelzehn beziehungsweise Achter-Zehner-Kombi wär schön. Dafür müsste El Azzouzi hoch von der Sechs, und der würde auch gut mit Muslija harmonieren. Bleibt die Frage: Zwei Spitzen oder nur eine? Czeko Celar hat noch nicht überzeugt, Cedi Itten schon, vor allem, wenn er als einzige Spitze antritt. Aus dem Gesagten würde zunächst folgende Startelf entstehen:

Ein denkbares 4-3-2-1.

Dann war in der Pressekonferenz vor dem Spiel aber auch die Rede von „mehr Erfahrung“. Das riecht nach Mo Heyer und Zimbo Zimmermann. Und hört sich nicht nach größerem Ideenreichtum an, sondern bestenfalls nach mehr Kampf, was ja auch nicht schlecht wäre. Dafür spielt dann die taktische Grundordnung keine große Rolle. Ob dann Julian Hettwer und Timmi Breithaupt die Richtigen sind, ist die Frage – auf jeden Fall, da ist sich der Ergebene sicher, gehört Jordy de Wijs mit seiner Kompromisslosigkeit auf den Platz. So könnte das dann aussehen:

Die andere Variante.

Schon deprimierend, dass der Ergebene solche Überlegungen anstellen muss.

Der Tipp

Prognosen in schweren Zeiten abzugeben, das wissen die ergebenen Körperregionen, ist ein heikles Ding. Tippt man zu optimistisch, wird man als Unrealist gescholten. Sagt man pessimistisch voraus, heißt es, man falle dem Team in den Rücken. Also geben Kopf, Herz und Bauch hiermit bekannt, dass sie keinerlei Gewähr für ihre Tipps übernehmen. In diesem Sinne hat sich der Kopf für einen äußerst knappen, späten 1:0-Sieg für die Fortuna entschieden, den das Herz mit einem Kopfnicken bestätigt. Der Bauch, der bekanntlich am häufigsten Recht hat, sieht dagegen bloß ein ödes 0:0 samt Thioune-Entlassung voraus.

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2 Gedanken zu „Vorbericht: Bochum vs F95 – Bringt einen Sieg gegen die Fanwut

  • Schommi

    Abgesehen von vollnervigen ständigen TIMMIS und MUKKIS sehe ich den Ergebenen stilistisch und fachlich auf der Höhe seiner Expertise und schließe mich seinem kompetenten Bauch an, in der Hoffnung, dass ein neuer Trainer neue Spieltemperament entfachen wird.

    Antworten

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