Euer ErgebenerUnsere Profis

What shall we do with the Funkel Friedhelm, what shall we do…

[Meinung] …with the Friedhelm Funkel bevor es dann zu spät ist? Wer unserem faltigen Neusser abspricht, dass ihm die Fortuna eine Herzensangelegenheit ist, hat ihn in den vergangenen knapp vier Jahren nicht erlebt. Nein, das ist kein Lippenbekenntnis, so gern und oft der alte Herr auch Phrasen und Floskeln absondert. Seine einzigartige Erfahrung als Trainer wird ihm auch niemand ernsthaft absprechen. Nun ist er aber in eine Rausschmissdiskussion geraten – wegen anhaltender Erfolglosigkeit und schwerem Starrsinn. Es wäre jedoch ein kapitaler Erzfehler aller Verantwortlichen, Friedhelm Funkel zu entlassen. Und die Funkel-raus-Krakeeler plappern bloß nach, was die notorischen Sprech- und Schreibpuppen sowie Experten in ihren Gazetten und Quatschshows als „Mechanismen des Geschäfts“ meinen bezeichnen zu müssen. Nein, Funkel muss Fortune bleiben. Fragt sich nur, wie seine F95-Liebe und seine Expertise richtig genutzt werden könnten.

Aus den Umständen der zunächst missglückten Vertragsverlängerung im Wintertrainingslager 2019 (von einfallslosen Medienvertretern immer noch „Posse“ genannt) wissen wir, dass unser kantiger Friedhelm nicht nur ein Dickkopf ist, sondern auch ein Mimöschen. Wie manche Männer seines Alters (Ihr ergebener Kolumnist ist ein Jährchen älter als FF und weiß, wovon er redet…) fühlt er sich von jüngeren Menschen schnell missverstanden und unterschätzt und schaltet dann auf stur. Szenen am Spielfeldrand in der Hinrunde zeigten dies überdeutlich, und Vereinsangestellte, die nah dran sind und es beurteilen können, bestätigen diese Eigenschaften. Daraus ergibt sich das erste Funkel’sche Gesetz:

Redet zu viert mit Friedhelm!

Das bedeutet: Diejenigen, die es kraft Amtes dürften, sollten ihm nicht mit dem Rausschmiss drohen. Stattdessen sollte man – gern mit ein paar Schmeicheleinheiten; Lutz Pfannenstiel kann das ganz gut – mit ihm mal über die Binnenhydraulik des Trainerteams reden. Dass die unrund läuft, lässt sich aus der plötzlichen Demission von Claus Reitmeier ins Nachwuchsleistungszentrum (die sich im Übrigen für den Verein langfristig als goldrichtig erweisen könnte, denn im NLZ lagert eine Handvoll ungeschliffener Keeper-Talente) schließen, aber ein bisschen auch aus dem Statement von Axel Bellinghausen, er sehe sich im Coachingteam als Lehrling. Konkret müssten sich eben Thomas Kleine, Axel Bellinghausen, Lutz Pfannenstiel und Thomas Röttgermann als Moderator zusammenhocken. Die beiden Erstgenannten müssten ihrem Vorturner dabei sanft erklären, wo ihnen der Schuh drückt.

Von außen betrachtet stellt es sich so dar, dass der Anteil von Thommy Kleine am grandiosen Erfolg der Vorsaison nie richtig bewertet wurde. Man kann die steile These vertreten, dass alles, was am Spiel der Fortuna in der damaligen Rückrunde modern war, aus dem Hirn des Herrn Kleine entsprungen ist. Gewisse Stimmen verraten, dass Startaufstellung, Spielplan und taktische Systeme immer im Team erarbeitet wurden. Nur hat gerade „die Presse“ – besonders ihr überregionale, sensationslüsterne Teil – ausschließlich Funkel gepriesen und ihn von TV-Auftritt zu TV-Auftritt gezerrt. Unterstellen wir dem Mann mit den grauen Stoppeln ein gesundes Maß an Eitelkeit, und schon kann man imaginieren, wie sich das auf ihn ausgewirkt hat.

Baut dem Friedhelm Brücken!

Wir alle haben die Bilder noch im Kopf: Funkel tätschelt Dodis Birne, Funkel umarmt Raman, Funkel schaut in strahlende Jungkickeraugen. Ja, Friedhelm ist eine Vater-, besser Opafigur für Kicker wie aus dem Bilderbuch. Welcher andere Trainer strahlt diese natürlich Autorität, gepaart mit verbindlicher Güte aus? Komischerweise hat Herr Funkel in dieser Saison keinen Lieblingsschüler, kein Problemkind, über den er seine Hand hält. Nicht dass es im Kader nicht Kerle geben, denen ab und an mal die Glitzerknete aus dem Hirn geschüttelt werden müsste, aber anscheinend hat sich zurzeit die Rolle von Friedhelm als Mentor der Jungen erledigt. Welche ungeheure Wirkung diese besondere Qualität des Ex-Uerdingers haben kann, lässt sich an seinem Umgang mit Benito Raman ablesen, der sich ja von ihm nicht nur in fußballerischen Dingen raten ließ, sondern ihn gern als Leitfigur auch für das Leben außerhalb des Platzes nahm. Auch auf Dodi Lukebakio wirkte er großväterlich beruhigend.

Dass diese Fähigkeiten von allen im Verein und den Fans sowieso wertgeschätzt wird, müsste man dem Friedhelm mal deutlich erklären. Denn dass die eingefleischten Supporter nicht einfach lieben, weil er einen Abstieg vermieden, einen Aufstieg ermöglicht und einen Nichtabstieg hingekriegt hat, sondern weil er ist wie er ist, dürfte klar sein. Konkret: Zeigt Friedhelm, dass die Fortuna ihn immer noch braucht und warum. Nimmt er das positiv an, könnte sich seine Rolle im Trainerteam auch ohne weitere Maßnahmen so ändern, dass es wieder fluppt.

Zeigt dem Friedhelm eine Fortuna-Zukunft!

Wer sich mit Funkel in der jetzigen Situation befasst, denkt vielleicht auch mal an Wolf Werner, dessen Verdienste um die Konsolidierung der Fortuna nach der dunklen Zeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Nun hat WW nur einmal ganz kurz den Interimstrainer gegeben, war aber in seiner Zeit bei F95 von 2007 bis 2014 immer ganz dicht dran an der Mannschaft. Und auch er war für einige junge Kicker eine wichtige Bezugsperson, die er in seiner Funktion als Sportvorstand gern ausfüllte. Soll heißen: Friedhelm Funkel muss auch noch mit siebzig und älter bei der Fortuna bleiben! Dann aber nicht mehr als Trainer.

Es gibt ja sogar einen ganz verrückten Vorschlag, der allerdings Satzungsänderungen und ähnlich unangenehme Dinge voraussetzten. Weil der Friedhelm so telegen ist und gern auch Meinung zu diesem und jenem Thema, gern auch zu anderen Clubs und zu Kollegen öffentlich äußert – so der Vorschlag – sollte man ihn baldmöglichst zum Präsidenten küren, ein Amt, das es nicht mehr gibt. Er wäre dann erster Repräsentant des Vereins, eine Art Bundespräsident, denn wie der hätte Präsi Funkel operativ auch nichts zu sagen. Und weil er dann genauso wenig zu arbeiten hätte wie der Steinmeier, könnte er überall, wo seine Seniorität rund um Nachwuchsspieler und Profikicker gebraucht wird, mit vollster Gelassenheit eingreifen. Denken Sie da mal drüber nach.


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10 Gedanken zu „What shall we do with the Funkel Friedhelm, what shall we do…

  • FF als Präsi !? Ein wirklich tollkühne Idee. Damit kann ich mich schon anfreunden, aber …

    Was wird dann mit dem Amt, wenn FF es nicht mehr will, abgewählt oder rausgemobt wird? Wer wurde dann nach an gierigsten nach Mikrofonen und Kameras lechzen?

    Dem müsste vorgebaut werden.
    Wie wäre es z.B. mit einer FF (Präsi)-Verfallsklausel? Nach FFs Demission würde dann auch automatisch wieder das Präsi-Amt ersatzlos aus der Satzung gestrichen.

    Ansonsten ergaunert sich im schlimmsten Falle mal irgendeine polemisch, populistisch agierende Person diese repräsentative Position. (Mir graut schon vor dem Gedanken, dass Stracki in sieben Jahren nicht mehr wiedergewählt wird. Aber das ist noch ein anderes Thema.)

    Antwort
  • Das Thema FF ist JETZT uninteressant Lieber Rainer.
    Weil dieses Geschwaffele haben wir schon von dem anderen Nüsser (Röttgermann) gehört genau der gleicher Wortlaut.

    Habe eigentlich eine Frage an dich Rainer? Du hast doch einige Statistiken. Warst und bist viel für den Fußball unterwegs. Kannst du mir sagen wann und ob überhaupt der Friedhelm in seiner Zeit als Trainer je ein Spieler aus der Jugend in einer 1. Mannschaft hochgezogen hat und aufgebaut als Stammspieler?
    Ich finde nichts!

    Danke

    P.S.
    Wollte noch was Anmerken bei dem Eselverein BMG gab es auch mal ein Trainerwechsel wo alle Seiten zusammen gearbeitet haben und nicht ihr Gesicht verloren haben. Mayer – Lienen beide haben die Esel vor dem Abstieg gerettet.

    Ein Anfang wäre es doch mit Markus Anfang.

    Antwort
  • Nö, das ist mir jetzt viel zu viel FF-Romantik.
    Der sture und gleichzeitig mutlose Mann muss schnell weg – und nicht zugunsten seines angeblich so talentierten 2. Mannes.
    Natürlich klappt ein Trainerwechsel nicht immer so gut wie z.Zt. in *öln, aber ich wette, ein Anfang z.B. würde aus einigen viel mehr rauskitzeln. Wenn FF solchen Rumplern wie Bodzeck jetzt erst recht eine Aufstellungsgarantie verpasst, weil der angeblich solche Verdienste habe (das bestreite ich rundweg!), die Sobottkas, Thommys etc. versauern lässt wie weiland Christian Gartner, dann komme ich erst wieder zum Abschiedsspiel. Was Bodzeck spielt kann auch ein Pledl ganz locker.
    Überhaupt Thommy: Rettet dem Trainer mit Mut und Mumm gegen Union den Arsch und darf zur Belohnung im nächsten Spiel zugucken – Wie war das mit den „großen Verdiensten“?

    Apropos Verdienste: Es ist mittlerweile völlig angebracht, den Globetrotter mal sehr kritisch zu hinterfragen. Bella figura im Interview reicht mir längst nicht mehr.

    Das mit dem Präsidenten ist ein purer Verlegenheits-Unfug, erinnert mich an den Spruch „Hast du einen Opa, schick in nach Europa!“ Und schade, dass Schäfer mit einem anderem Trainer nicht noch in Amt und Würden ist. Dieser Herr Röttgermann …

    Reißleine ziehen – jetzt sofort.
    Funkel raus.

    Antwort
    • Funkel macht sich schon angreifbar, finde ich. Er hat in der Winterpause viel angekündigt, gegen Bremen war davon nicht viel zu sehen. Ja, es wurde z.B. höher gepresst, aber es blieb vieles dem Zufall überlassen. Mängel bei der Ballannahme und langsames Umaschaltspiel gab es zu sehen. Viele halbhohe Flanken, planlos, hilflos. Ja, Bodzek und Fink haben viel für den Verein getan, aber Vergangenheit sollte jetzt nicht mehr zählen. Im Mittelfeld fehlt es an Krateativität und Geschwindigkeit. Wenn Stöger noch nicht richtig fitt ist, gibt es Alternativen. Ampomah machte zum Ende der Hinrunde und in der Vorbereitung starke Fortschritte. Thommy wurde hier schgon genannt und ist das Beispiel für die scheinbare Sturheit vonn FF.

      Wenn man 18 Spieltage lang selten was funktionierendes auf dem Platz sieht, habe ich kein Verständnis für den Sicherheitsfußball mehr von FF. Es bedarf Mut, es müssen Spieler mehr Chancen bekommen, die angeblich noch nicht so weiot sind. Bei anderen Vereinen, die nicht unbedingt besser aufgestellt sind, geht das doch auch.

      Ich bin der Meinung, es muss alles getan werden, um den Abstieg zu vermeiden. Der wirft uns nämlich wieder Jahre zurück. Ein Trainerwechsel ist keine Garantie, aber der gehört auch dazu, wenn man den Abstieg verhindern möchte.

      Ich erwarte von den Verantwortlichen, dass sie genau überprüfen, was im Trainerteam und / oder bei der Mannschaft nicht stimmt und dann die richtigen Schlüsse zeiht. Wenn es sein muss mit einem neuen Trainer.

      Die ständigen Argumente, die Qualität reicht nicht für die 1. Liga ist für mich nur eine Ausrede. Mutig spielen mit Pressing und Entschlossenheit und Willen kann man auch mit unserem Kader. Auf dem Platz sehe ich davon viel zu selten etwas.

      Antwort
    • Also doch die „Mechanismen des Geschäfts“ bedienen, handeln wie (fast) alle anderen Soccer-Business-Franchises auch. Und dann zurück zum Chaos: Büskens, Reck, LGK, Kramer Kurz. Vielleicht auch noch zwei Vorstände schassen und mit Interimsnasen arbeiten. Ne, ne, dann lieber romantisch mit FF in die zweite Liga.

      Antwort
      • Diese Polemik ist wirklich unter deinem Niveau.

        Antwort
      • Lieber Rainer,
        ##“Ne, ne, dann lieber romantisch mit FF in die zweite Liga.“##

        Ehrlich spinnst du.

        FF bleibt nicht Trainer in der 2.Liga und romantisch ist an einen Abstieg nichts.
        Ich kann dir da nicht Beistimmen.
        FF muß weg und mir ist egal was für Verdienste er (hatte) HATTE bei der Fortuna.
        Wenn wir absteigen sollten dann Bitte mit fliegenden Fahnen und nicht mit GRAUSAMEN,FEIGEN Catenaccio aus den 70ern. Das ist nur ekelhaft.
        Der hat sogar wieder ein „Libero“ Hoffmann eingebaut.

        Nein Danke
        Wir haben die Jungs um Fußball zu spielen.

        Antwort
      • Ein Trainerwechsel bedeutet doch nicht automatisch, das Fortuna sich jetzt auch nur noch total dem Kommerz unterwirft. Ich bin halt der Meinung, dass man seitens der Verantwortlichen (sofern sie dazu in der Lage sind) genau gucken muss, was nicht stimmt. Denn es ist zu wenig, was auf dem Platz ankommt um die Klasse zu halten. Ich halte den Kader nicht für schlechter, als den der Konkurrenz.

        Vielleicht werden wir ja morgen und die kommenden Spiele überrascht. Aber einfach so in die 2. Liga zu gehen, ohne alles Möglich wenigsten zu versuchen, halte ich für falsch.

        Antwort
        • Dann kommt irgendein Söldner- Trainer der keine Identifikation mit dem Verein hat, steigt mit Fortuna ab, kassiert die Kohle und gibt Funkel die Schuld.

          Antwort
  • Ich kann auch die Fans verstehen die gegen Ihn sind aber wir haben alle vor der Saison gewusst, dass es schwer wird. Jetzt wird es langsam schwer und nach dem Spiel am Sonntag vielleicht noch schwerer.

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