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F95 vs Paderborn 0:0 – Der Tag, an dem die Bundesliga starb

Je länger es dauerte und je bekloppter die Umstände rund um das „Hygiene-Konzept“ der fußballgottverfluchte DFL wurden, desto mehr wuchs die Ablehnung der Wideraufnahme der Bundesliga-Betriebe. Also, unter den Fußball-Fans. Menschen, die Soccer im TV mit demselben Interesse verfolgen wie – sagen wir mal – „Let’s Dance“ oder „Temptation Island“, fanden den Restart dagegen irgendwie gut, weil mehr Ablenkung vom Selbstdenkenmüssen. Aber, es war noch viel, viel schlimmer als erwartet.

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Mit dem Fußball, wie wir ihn kennen, hatte das, was sich am Samstag ab halb vier abspielte, nichts zu tun. Ja, Partien in Soccer-Simulations-Games sind in aller Regel spannender und bieten mehr Anlass für Emotionen. Man muss dem SC Paderborn und der Fortuna beinahe dankbar sein, dass sie es auf ein 0:0-Unentschieden brachten. Denn das war angemessen. Beinahe schon leidtun können einem die Nasen, die von Berufs wegen zum Brötchenerwerb diese geist- und zuschauerlosen Spiele im Fernsehn und Radio kommentieren müssen. Gut, immer noch besser als in der Arbeitsagentur die Grundsicherung zu beantragen.

Vom Spiel selbst bleibt nur das kursiose Pech, dass die Jungs in Weiß sagen-und-schreibe VIER Male die Umrandung des Gehäuses trafen. Dass dies aus Alu besteht, passt ja prima zu den Verschwörungsschwurblern, von denen ein paar Dutzend genau während der Partie auf dem Burgplatz rumlungerten.

Ihr trotz allem immer noch extremst Ergebener Berichterstatter verfolgte die Begegnung multikanalig – vorwiegend in den diversen Livetickern, ein bisschen auf Antenne Düsseldorf und WDR2, aber zwischendurch immer auch mal im frei empfangbaren Programm der Geldschneider vom Bezahl-TV. Nichts davon konnte ihn daran hindern, die tote Zeit dann doch lieber mit allerlei realen und digitalen Aufräumarbeiten zu nutzen. So fallen eine Analyse und ein eigener Spielfilm heute natürlich aus – aber man kann sich ja mit Cut und Paste prima im Internet bedienen…

Vielleicht können wir unseren Nachkommen aber wenigstens erzählen, dass wir live dabei waren als die deutschen Fußballbundesligen starben; erstickt an der Mörderkohle, die sich Gestalten von Rummenigge bis Watzke reinschieben wollten.

Der Spielfilm, so wie er sich aus dem Kicker-Liveticker ablesen ließ

Anpfiff / Der Ball in Düsseldorf rollt. Die Fortuna spielt in Weiß (mit Rot), Paderborn in Schwarz (mit Blau). / Suttner trifft Gegenspieler Dräger, der sich am eigenen Strafraum auf dem Rasen wälzt. Suttner war ihm klar auf den Fuß gestiegen. / Kapitän Hünemeier rutscht im Aufbau weg und verursacht einen Einwurf tief in der eigenen Hälfte. / Kastenmeier rutscht bei einem Abschlag weg. Offensichtlich haben mehrere Spieler Probleme mit dem Rasen. / Die Fortuna kombiniert sich schön an den Strafraum, wo Thommy zu Berisha querlegt. Dieser hat das Auge für Zimmermann – doch der Rechtsverteidiger zögert zu lange. Als er gerade abzieht, kommt SCP-Kapitän Hünemeier angeflogen und blockt stark. / Srbeny setzt sich im Halbfeld technisch anspruchsvoll gegen seinen ersten Gegenspieler durch, doch dann wird bei der Fortuna sofort geholfen – und weg ist der Ball. / Suttner bekommt auf der linken Seite zu viel Platz. Seine starke Flanke an den zweiten Pfosten landet bei Berisha. Dieser geht volles Risiko und knallt das Leder per Direktabnahme – Schonlau fälschte noch ab – an den linken Pfosten. Zingerle wäre chancenlos gewesen. / Ayhan / Gelbe Karte (Düsseldorf) / Thommy wird halbrechts vor dem Strafraum gefunden. Der Winkel wird für den Flügelflitzer aber zu spitz. Der Aufsetzer ist kein großes Problem für Zingerle, der im Nachfassen zur Stelle ist. / Sobottka lässt sich den Ball im eigenen Strafraum fahrlässig vom Fuß springen. Jastrzembski legt sofort für Srbeny ab, dessen Schuss aus der zweiten Reihe geblockt wird. / Nummer 13 für den Paderborner Sechser! Gjasula schießt vor einem Düsseldorfer Freistoß den Ball weg – und sieht dafür Gelb. / Gjasula / Gelbe Karte (Paderborn) / Außenpfosten! Nach dem Freistoß aus dem linken Halbfeld ist Ayhan im Strafraum erster Sieger in der Luft. Sein nicht allzu wuchtiger Versuch touchiert das Aluminium. Zingerle wäre aber wohl zur Stelle gewesen. / Pröger probiert es bei einem Freistoß aus halblinker Position direkt. Kastenmeier macht nicht den sichersten Eindruck und wehrt das Leder etwas unorthodox zur Seite ab / Wieder steht Pröger zum Freistoß bereit. Diesmal flankt der Rechtsfuß in die Mitte, wo Düsseldorf nach leichten Anlaufschwierigkeiten im Verbund klären kann. / Halbzeitpfiff / Thommy geht am Paderborner Strafraum zu Boden, Willenborg pfeift auch – aber zur Halbzeit. / Berisha traf zwischenzeitlich nur den linken Pfosten / Anpfiff 2. Hälfte / Der vorbelastete Gjasula muss runter, der offensiver ausgerichtete Ritter übernimmt für ihn. / Unglückliche Szene: Karaman rutscht weg und erwischt dabei unglücklich Schonlau / Karaman / Gelbe Karte (Düsseldorf) / Suttner hat auf links mal wieder ein wenig Platz. Seine Flanke segelt aber an Freund und Feind vorbei ins Toraus. / Zimmermann wird von Collins heftiger bedrängt. Doch es gibt nur Abstoß, der Paderborner Linksverteidiger hatte sich keiner illegalen Mittel bedient. / Thommy setzt auf rechts zum Dribbling an. Jastrzembski lässt er noch stehen, doch seine anschließende Hereingabe ist viel zu ungenau / Jastrzembski schlägt eine Flanke mit viel Schnitt von links an den ersten Pfosten, wo Srbeny lauerte. An diesem rauscht die Hereingabe aber vorbei – Kastenmeier packt sicher zu. / Karaman behauptet die Kugel erst stark, sieht sich nach seiner Drehung an der Strafraumkante aber mehreren Gegenspielern gegenüber. Sein Linksschuss wird geblockt. / Hennings kommt für Suttner / Spielerwechsel (Düsseldorf) / Schonlau klärt den Ball resolut an der Seitenlinie, dabei trifft er noch Berisha unglücklich. Beide können aber weitermachen. / Holtmann kommt für Jastrzembski / Spielerwechsel (Paderborn) / Wieder ist es Berisha, wieder trifft er nur Aluminium. Nach einer Flanke von links verlängert Hennings, ehe auch Berisha zum Kopfball kommt. Dieser klatscht an den Querbalken und von dort an den Rücken von Zingerle. Collins kann dann am ersten Pfosten vor dem einschussbereiten Karaman klären. / Bodzek kommt für Sobottka / Spielerwechsel (Düsseldorf) / Morales kommt für V. Berisha / Spielerwechsel (Düsseldorf) / Thommy wird auf links auf die Reise geschickt, doch Dräger gewinnt das Laufduell und klärt resolut ins Seitenaus. / Zolinski kommt für Srbeny / Spielerwechsel (Paderborn) / Sabiri kommt für Pröger / Spielerwechsel (Paderborn) / Die Ostwestfalen schieben zu Beginn der Schlussviertelstunde tief in die gegnerische Hälfte. / Thommy geht links die Linie entlang, Vasiliadis grätscht rein – und klärt zur Ecke. / Ayhan hebt den Ball nach einer Ecke im zweiten Anlauf gefährlich an den linken Pfosten, wo Zingerle aus seinem Tor kommt und den Ball mit einer Hand wegwischt / Skrzybski kommt für Karaman / Spielerwechsel (Düsseldorf) / Düsseldorf trifft zum dritten Mal in diesem Spiel nur Aluminium / Riesenchance für Paderborn / Evans kommt für Antwi-Adjei / Spielerwechsel (Paderborn) / Nach einem taktischen Foul an Skrzybski sieht Hünemeier Gelb. / Abpfiff


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6 Gedanken zu „F95 vs Paderborn 0:0 – Der Tag, an dem die Bundesliga starb

  • Ich denke wir sind in einer gefährlichen Situation. Die gesamten linken Parteien unterstützen die Regierung und die kritischen Bürger vertreten jetzt die gleiche Meinung wie Lindner oder Andere.
    Wer demonstrieren will kommt in die rechte Ecke und wer kritisch ist muss sich erstmal rechtfertigen.
    Bemerkenswert das der Kapitalismus und Neoliberalismus bereit ist alte und kranke Menschen zu schützen.
    Was hat das mit Fortuna zu tun?
    Was haben den Spiele ohne Fans mit Fortuna zu tun?
    Die Fans sind doch die, die dafür verantwortlich sind das Fortuna da spielt wo Sie heute spielen. Und jetzt sind Sie nicht dabei und die Party findet ohne den Gastgeber statt, aber Hauptsache die Gäste können trinken.

    Antwort
  • Ich habe das „Spiel“ 20 Minuten verfolgt und dabei ein einer Zeitschrift geblättert. Dann konnte ich es nicht mehr ertragen. Kurz vor dem Lattentreffer von Berisha in Halbzeit 2 habe ich wieder eingeschaltet und weiter in einer Zeitung geblättert. Bei Sky laberte der Sprecher was von drei Alutreffern, in den schreibenden Medien stehen 4 zu Buche. Egal, so etwas gibt es eigentlich nur bei Fifa und Co. an der Konsole. Hut ab, wie realistisch die das gestern hinbekommen haben.

    Mit Fußball hat das wirklich nichts mehr zu tun, den Rest der Saison werde ich mir nicht mehr antun, außer ein paar Zwischenblicke in den diversen textlichen Livetickern. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals ein Fortuna Spiel dermaßen emotionslos und beinahe unbeteiligt verfolgen könnte.

    Was die Fortuna selbst betrifft, klar, 4x Alu ist Pech. Aber typisch für diese Saison, gegen zu viele Konkurrenten zu viele Punkte liegen gelassen. In der Hauptsache, weil vorne keiner mehr da ist, der die Dinger reinmacht.

    Wie die Saison ausgeht? Mir fast egal, dieser Zirkus ist nicht mehr mein Fußball.

    Antwort
  • Für mich ist das unverantwortlich was gerade passiert. Viele Kinder und Jugendliche sitzen vor dem TV und wollen ihren Helden (normale Menschen) nacheifern. Küsschen rechts und links, Hände schütteln ohne Schutz diskutieren und und.
    Dann gibt es die Vollpfosten die sitzen zu 6 und mehr vorm TV mit nee Pulle Bier, Korn und Jubeln und feiern sich. Am Sonntag fahren diese Vollpfosten dann zu Oma – Opa ins Altersheim mit der Bahn-Bus. Noch schlimmer die verletzten sich, werden krank und müssen in die Notaufnahme.

    KLASSE SCHUTZ für alle. Dann gibt es ja auch noch den Geistertrainer herrlich ( der ist schon mal von Geisterhand umgefallen). Und das wird nicht die Ausnahme sein.
    Wasser predigen und Wein saufen.

    Das alles weil viele AG , GAZPROM 04 weit über ihre Verhältnisse wirtschaften.
    Wo bleibt Financial Fairplay ;-(
    Beispiel Insolvenz 04 die kaufen zahlen Gehälter die in kein Verhältnis stehen. Stöger laut TM ein Gehalt weit über 2.000.000 geboten wie geht das?

    Der Fußball ist kaputt und bald tot.

    Alles

    SCHEIßE

    Antwort
    • Ja, so ist es wohl leider. Aber tot wird der Fußball in der aktuellen Kommerzialisierung nicht sein oder werden. Es gibt zu viele, die die Blase am laufen halten. Scheiße 04 ist ein Paradebeispiel.

      Antwort
  • Wen man ein Spiel der ach so verehrten Mannschaft so emotionslos daher kommt, vielleicht, nur ganz vielleicht, ist man dann gar nicht so wirklich Fan der Mannschaft, sondern einfach nur begeistert von dem was drum herum so immer stattfindet (und Heuer fehlt)?
    FCK, jetzt dreimal beim absenden die Meldung „aufgrund unkorrektem Captcha bla“ bekommen. Das ist ja fast wie mit Data Becker Programmen von der Softwarepyramide….

    Echt jetzt? Versuch 8.

    Antwort

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