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F95 vs Augsburg 1:1 – Man kann nicht immer alles geben…

Kurz nach Abpfiff rief ein alter Bekannter aus dem hohen Norden an. Nennen wir ihn Bernd. Er hält sehr zu einem Verein in seiner Region und ist der Fortuna in herzlicher Abneigung verbunden, was immer für fröhliche Hassreden zwischen ihm und Ihrem Ergebenen führt. Bernd war 35 Jahre lang Schiedsrichter – bis hoch auf Verbandsebene, später sogar Obmann. Jedenfalls rief Bernd an und platzte ohne Begrüßung heraus: „Hörma, ich hätte die Situation beim nicht gegebenen Tor für eure Mannschaft völlig anders bewertet. Der Schubser gegen euren Spieler hätte einen Strafstoß geben müssen. Oder das Tor hätte nach der Vorteilsregel gelten müssen. Dass euer Mann mit der Hand dran war, steht außer Frage.“ – „Upps,“ dachte Ihr insgesamt doch sehr ergebener Spielbeobachter, „so habe ich das noch gar nicht betrachtet.“ Nach einem bisschen Geplänkel, einigen Frotzeleien und dem ausdrücklichen Wunsch, F95 möge absteigen, verabschiedete sich Bernd.

Warum aber, so fragte sich Ihr Ergebener weiter, hat kein Kommentator und kein Experte das ebenso gesehen? Weshalb wurde das Foul an Kaan Ayhan überhaupt nicht thematisiert, der regelkonforme Rempler von Rouwen Hennings vor der Situation aber doch? Gut, der charmante Kaan hat’s ja im Interview deutlich gemacht, dass er zu der Sache besser nichts sagt, man habe ihn eh auf dem Kieker. Nun leben wir ja im Zeitalter der Verschwörungstheorien, und Paranoia zu haben, heißt noch lange nicht, dass keiner hinter dir her ist, aber dass es Fußballmächte gibt, die es nicht gut mit der Fortuna meinen – auf diese Theorie kann man schon kommen. Wir singen ja auch „Keiner mag uns, scheißegal“, und als im vergangenen Jahr die Spochtrepochter unsere Mannschaft und unseren Verein einhellig lobten, da machte das manchen Fortuna-Freund misstrauisch: Lobeshymnen auf uns? Was denn jetzt los?

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Seien wir keine Wahnwichtel und versuchen wir, die fragliche Situation in der 6. Minute objektiv zu betrachten. Es handelte sich um einen Freistoß aus gut 25 Metern Entfernung von halbrechts. Die Jungs in Weiß hatten sich parallel zur Sechzehnerkante aufgereiht und stürmten nach Thommys Schuss Richtung Tor; mittig Ayhan, ganz links und völlig frei Rouwen Hennings. Vier Fortunen steigen hoch, um das Ei eventuell per Kopfball ins Gehäuse zu befördern, Kaan am höchsten. In der Zeitlupe sieht man sehr deutlich, dass er kurz vor dem höchsten Punkt seines Sprungs von einem Augsburger geschoben wird – wohlgemerkt: geschoben, nicht geschubst, nicht gestoßen. Und jetzt stell dir mal vor, dich schiebt einer an, während deine Füße gerade einen Meter über dem Rasen sind. Man sieht in der Verlangsamung überdeutlich, dass der gute Kaan versucht, die Balance zu halten. Und was macht man, wenn man das Gleichgewicht nicht verlieren will? Man nutzt die natürlichen Balancierstangen, die man Arme nennt.

Videobeweis macht Fußball kaputt

Unsere Nummer 5 rudert also mit den Armen. Wie es der Zufall will, streicht die Pille genau in dem Moment über ihn hinweg, in dem sein Arm wieder nach unten geht, und eine oder zwei seiner Fingerspitzen berühren die Kugel, ohne aber ihre Flugbahn im Mindesten zu beeinflussen. Der Ball landet bei Hennings, der ihn – wie es seine Art ist – trocken im langen Eck versenkt. Wie gesagt: Glauben wir nicht an eine Verschwörung, an der DFB (eher nicht wegen Peter Frymuth), DFL, die fußballgottverfluchten Bezahlsender, die vom FCB gesteuerte Expertenmafia sowie die abhängigen Medien beteiligt sind. Glauben wir auch nicht, dass die DFB-Schiris mehrheitlich was gegen uns hätten. Halten wir fest, dass die Scheinobjektivität des Videobeschisses solche dramatischen Fehlentscheidungen plötzlich alternativlos und nicht hinterfragbar macht. Sagen wir ganz ohne Fortuna-Brille klar und deutlich: Durch den VAR ist nichts besser geworden, gar nichts. Vorher haben sich die Fehlentscheidungen über die Zeit immer ausgeglichen, heute kommt es darauf an, welche Assis in welchem Geisteszustand zufällig im kölschen Untergrund vor sich hin dämmern.

Bevor wir aufs Spiel kommen, sei noch gesagt, dass der Videobescheiß in besonderem Maße durch die inzwischen völlig bescheuerten Handspielregeln ad absurdum geführt wird. Was labern die Sprechpuppen im TV nicht alles darüber; unnatürliche Bewegung, Vergrößerung der Körperfläche, kurze Entfernung und so weiter. Früher war nur das sogenannte „absichtliche Handspiel“ strafwürdig; es gab Freistoß oder Elfer, wenn einer die Bewegung des Balls mit der Hand (die bis zum halben Oberarm zählte) mit voller Absicht zu seinen Gunsten beeinflusste (so hat Bernd Ihrem Ergebenen das noch einmal erklärt). Die absurdeste aller neuen Handregeln lautet, dass ein Tor nicht gegeben werden darf, wenn vorher irgendein (strafbares) Handspiel eines Angreifers vorlag. Das führt dann wiederum den Videoentscheid ad absurdum.

Der böse Konjunktiv

Kommen wir zum Konjunktiv: Hätte das Tor in der 6. Minute gezählt, wäre der Führungstreffer für Augsburg wohl nicht gefallen, hätten die F95-Kicker mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein getankt und das Spiel, möglicherweise sogar hoch, gewonnen. Wie immer diese ganze Abstiegskacke am Ende ausgeht, man wird sagen können: Die Fehlentscheidung in der Düsseldorfer Arena am 20. Juni 2020 in der 6. Spielminute der Partie F95 gegen Augsburg hat darauf einen massiven Einfluss gehabt. Denn dass unsere Jungs nach den 3:47 Minuten, die der unsägliche Videokram kostete, aus dem Tritt waren, nimmt nicht weiter wunder. Wie soll man solch eine Enttäuschung denn verkraften? Dass ausgerechnet Andre Hoffmann und Kaan Ayhan im Duett den Treffer für den FCA verschuldeten, kann dann noch als Treppenwitz der Saison durchgehen.

Wobei: Der blonde Andre hatte offensichtlich einen leicht abgetragenen Tag in den Haferflocken gefunden. So kennt man den nicht. Über die Saison hatte sich unsere Nummer 3 immer mehr zum defensiven Leuchtturm gemausert, zum Denker und Lenker der Abwehr, und so seinem Kollegen Ayhan immer wieder Möglichkeiten für dessen Kreativbemühungen geschenkt. Auf 5 + 3 war Verlass – und nun das. Nun gehen wir nicht davon aus, dass Hoffmann in der 68. Minute wegen schlechter Leistung ausgewechselt wurde, sondern eher, um ihn etwas weniger zu belasten, damit er beim Finale in der Köpenicker Försterei fitter ist. Aber das aus einem strahlenden Held der Vorwoche ein Unsicherheitsfaktor wird, das ist eben Fußball.

Der gute Flo

Reden wir lieber vom größten Aktivposten im hinteren Bereich: Florian Kastenmeier. Im vergangenen Herbst noch als Ersatzersatzkeeper hinter Zack Steffen und Michael Rensing betrachtet, hat der Bursche in der Geisterspielzeit einen enormen Sprung gemacht. Seine Reaktionen waren immer schon gut, sein Stellungsspiel aber verbesserungswürdig. Und er hat es besser gemacht. Dazu zeigt sich immer mehr, dass er vom Typ her ein mitspielender Torhüter à la Neuer ist. Apropos Rensing: Ihrem herzlich Ergebenen tat es sehr, sehr leid, dass der gute Michael, dem wir alle viel zu verdanken haben, zum letzten Mal ausgerechnet bei einem Spiel ohne Zuschauer auf der Bank saß und weder er, noch die Fans Gelegenheit hatten, sich voneinander zu verabschieden. Stellvertretend ruft Ihr Ergebener: Danke für alles, Rense! Mach’s gut und kommt uns mal besuchen.

Zugegeben, das Dribbling dieses Augsburger zum 1:0 war schon sehenswert. Er hätte allerdings gar nicht erst so frei an den Strafraumrand kommen dürfen. Dass dann Ayhan an ihm vorbeirauscht (und nicht ummäht, was zu Recht Elfer gegeben hätte) und Kastenmeier einen Ticken zu weit innen steht, ist mehr oder weniger Pech. Was zählte, war die gegnerische Führung in der 10. Minute (de facto aber unmittelbar nach dem Ende der VAR-Arie). Und wieder ein Hätte-hätte-Fahrradkette: In der 16. Minute hätte der Ausgleich schon fallen können, nein müssen, denn Erik Thommy (der über alles gerechnet auch keinen Sahnetag hatte) dribbelt sich nach innen und haut drauf. Leider steht ein Augsburger im Weg und kriegt das Ding auf den Wanst, von wo es abprallt und Marcel Sobottka (der über alles gerechnet auch keinen Sahnetag hatte) vor die Schuhe fällt. Prima Lage zum Tor, guter Schuss, bloß daneben.

Rouwen muss es richten

So muss es wieder mal der Rouwen richten. Nach dem Tor für die Gäste berappeln sich die Weißen ziemlich schnell und ziehen ein Druckspiel auf, begünstigt durch den Verzicht auf jegliches Pressing vor der Mittellinie durch den Gegner. Sah bisweilen wirklich aus, als wollten die FCAler den Vorsprung ab etwa der 15. Minute schon über die Zeit retten; denen reichte ja schon ein Punkt, um nicht abzusteigen. Wir wissen, dass die Fortuna der Spielzeit 2019/20 nicht besonders gut damit klarkommt, das Spiel machen zu müssen. Zumal wenn Vorsicht vor Kontern dringen angeraten ist. Dann wird der Ball eben minutenlang zwischen Ayhan, Hoffmann und Kastenmeier im Triangel gespielt, dann schiebt man das Ei mal nach links zum Kollegen Gießelmann oder – mutig, mutig! – zu Kevin Stöger (der über alles gerechnet auch keinen Sahnetag hatte), über den der Sky-Quatscher insgesamt fünf Mal mit derselben Formulierung was von Kreativität und Ideen laberte.

Vorne marodierten Hennings, Valon Berisha und Kenan Karaman (der über alles gerechnet keinen Sahnetag hatte) herum, ohne irgendwie in eine Lücke zu gelangen, in der man sie hätte erfolgversprechend anspielen können. Halt! Bis auf einmal. Die Augsburger, beginnend bei ihrem Tormann, blödeln rum, der Ball kommt zu Rouven und der zündete eine 106-km/h-Rakete von links, die unten rechts in der Bude einschlägt. Das Netz blieb heil – Ausgleich! Das war in der 25. Minute, und als Mensch, dessen Herz rotweiß schlägt, hatte man die Hoffnung, jetzt könne es losgehen. Aber, nichts ging. Die Muster wiederholten sich, wobei sich Berisha aus unerfindlichen Gründen immer öfter fallenließ. Matthias Zimmermann (der über alles gerechnet keinen Sahnetag hatte), hielt sich aus dem Offensivspiel weiträumig heraus, Thommy konnte sich nicht entscheiden, ob er wirklich als Außenstürmer oder doch lieber als stürmender Mittelfeldler antreten wollte, Stöger gelang nichts und Sobottka… War wohl von seinem misslungenen Torschuss zu frustriert, um noch sichtbar zu werden.

Díe Statistik lügt … nicht

Die statistischen Werte und auch der oberflächliche Augenschein ließen auf eine starke Leistung der Fortuna schließen, aber nur ZWEI Schüsse aufs Tor in der ersten Halbzeit beweisen die Wirkungslosigkeit der angreiferischen Bemühungen. Und dass F95 überlegen aussah, lag auch an der durchdringenden Passivität der Augsburger. Und trotzdem: Im Wesentlichen war der Spielplan, den die Coaches den Kickern mit auf den Weg gegeben hatten, aufgegangen, und hätte das erste Tor gezählt, wer weiß… ach, lassen wir das. Die Frage war: Wäre zur zweiten Halbzeit etwas zu ändern? Oder übergreifender: Auf welches Ergebnis spielen wir? Mainz lag gegen Bremen 2:0 vorne, was bedeutete, dass die Fortuna durch ein Unentschieden mit einem blauen Auge davonkäme, während eine Niederlage die Situation dramatisch verschlechtern würde. Andererseits war klar, dass auch ein eigener Sieg kein Verlassen des Relegationsplatzes bewirken würde. Trainer Rösler behauptete ja hinterher, er habe sich das Ergebnis aus Mainz nicht geben lassen – mag sein, dass ihm das während es laufenden Spiels keiner geflüstert hat, aber wenn man in der Arena in die Kabine geht, kommt man an Bildschirmen vorbei, auf denen meist die Zwischenergebnisse angezeigt werden.

Angesichts dessen, dass einige Leistungsträger keinen Sahnetag hatten, stellte sich auch die Frage, ob man gleich mit personellen Veränderungen in die zweite Halbzeit gehen sollte. In einem Fall geschah das: Für den fast unsichtbaren Marcel Sobottka kam der ewige Adam. Bodze, das war klar, sollte jegliches Anbrennen durch Augsburger Angriffe verhindern (was er dann im Übrigen auch in bewährter Manier tat). Etwas völlig Verrücktes weist die offizielle Statistik auf, ja, etwas beinahe Unerklärliches: Zwischen dem Gegentor und dem Ausgleich spielten unsere Jungs sehr nach vorne, produzierten aber Fehlpässe in Serie, sodass die Passquote zur Halbzeit bei unter 70 Prozent lag. Am Ende attestierte bundesliga.com dann aber einen ordentlichen Wert von 83 Prozent. Wie’s kommt? Ganz einfach: Wenn der Gegner das Pressing fast einstellt und mit einer Fünfer- und einer Viererkette riegelt, dann müssen extrem viele Kurzpässe bzw. Pässe in unbedrängter Lage gespielt werden, und die kommen dann meistens an.

Was tun? Wie spielen?

Noch einmal: Was tun? Mehr Offensivdruck durch einen weiteren Angreifer? Also, auf Sieg spielen? Und dabei eine tödliche Niederlage riskieren? Oder absichern und nach dem alten Muster weiter mit Geduld und Spucke auf Chancen hoffen? Die Trainer rund um Uwe Rösler entschieden sich für Letzteres und wechselten in der 68. Minute positionsgetreu. Zanka kam für Hoffmann, Jean Zimmer für Zimmermann. Mit anderen Worten: Zwei weitere Unsichtbare verließen das Gras. Der lange Däne, der ja in Wahrheit Mathias Jørgensen heißt, begann ein bisschen zappelig, fing sich dann aber und machte seinen Job als Mittelsmann in der Dreierkette dann sehr gut. Der gute Jean hatte sich vermutlich vorgenommen, sein bekanntes Spiel als Duracellhäschen an der Außenlinie aufzuziehen, was er auch mehrfach versuchte, drang damit aber gegen die nun mauernden Augsburger nicht durch. Blöd auch, dass Hennings, Karaman und Berisha außer Wühlen schlichtweg nichts mehr einfiel, sodass in den letzten zwanzig Minuten keiner von ihnen auch nur einmal frei genug stand, um einen ankommenden Pass in einen ausgehenden Torschuss zu verwandeln.

In den sogenannten „sozialen“ Netzen brodelte die fortunistische Volksseele. Sagt mal, ihr Sofatrainer, muss es wirklich sein, bei jedem Nichterfolg die Schuldigen zu suchen? Geht’s auch mal ohne Trainerschelte und Spielerbeschimpfung? Müssen Kicker immer gleich beschimpft und diffamiert werden, wenn sie über alles gerechnet keinen Sahnetag haben? Wie würde euch das gefallen: Aus irgendeinem Grund läuft es mal an einem Tag nicht so im Job, ihr schludert, ihr macht Fehler, ihr leistet nicht, was ihr leisten solltet – und dann hacken alle, angefangen vom Chef über die Kollegen bis hin zu den Kunden auf euch rum, reden von Arbeitsverweigerung, davon, dass ihr viel zu viel verdient und dass man euch schleunigst rausschmeißen sollte. Und kommt jetzt nicht mit „Aber die verdienen ja auch viel mehr…“; kann doch wohl nicht sein, dass ein großer Teil des Gehaltes, das ein solcher Profikicker bekommt, Schmerzensgeld für die psychische Belastung durch fucking Fan-Kommentare ist! Also, haltet – besonders während ein Spiel noch läuft – in Sachen Bewertung von Trainer und Spielern einfach mal die Griffel still. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Keiner kann immer alles geben

Nein, kein noch so begabter, noch so williger, noch so fleißiger Spieler kann immer alles geben. Vor allem nicht, wenn er derart viele Spiele mit hoher psychischer Belastung absolviert und dabei ständig hohe Konzentration gezeigt hat. Regeneration bedeutet nicht nur, mal den Körper zu schonen, sondern auch den Geist mal baumeln zu lassen, nicht an den Abstieg und die Folgen für einen persönlich zu denken. Mentale Regeneration war den meisten Fortunen, die gestern auf dem Acker standen, in den vergangenen vier, fünf Wochen nicht geschenkt. Vielleicht hatten deshalb so viele Jungs gestern über alles gerechnet keinen Sahnetag.

Irgendwann hatten die Augsburger ihren Frieden mit dem Nichtabstieg durch Punktgewinn gemacht, und man traf sich dann in der Nachspielzeit minutenlang an der Eckfahne. Diese blöde Spielerei um Zeit nennt man ja heute „geschickt“; früher hieß das „unsportlich“. Meinte übrigens auch Bernd, der Ex-Schiri aus dem Norden; er hätte seinerzeit solche Versuche gern abgepfiffen, auch wenn es kein Foul gab. Überhaupt: Die salbadernden Kommentatoren, die ständig vom „Geschäft“ sprechen, wenn sie Fußball meinen, finden es ja auch „geschickt”, wenn ein Augsburger eine Schwalbe produziert. So heruntergekommen ist dieses Ding, das früher mal ein Sport war, inzwischen.

Verkneifen wir uns Ausblicke auf den kommenden Samstag und Spekulationen darüber, ob und wie die Fortuna und Bremen in ihren jeweiligen Partien gewinnen, remisieren oder verlieren müssen, damit der oder der direkt absteigt. Es riecht verdammt nach Relegation, und eigentlich sind die Entscheidungsspiele etwas, das vor Beginn der Saison niemand von uns haben wollte. Wobei: Relegationspartien vor leeren Tribünen, das ist irgendwie wie Sex mit zwei Meter Abstand. Genau das, was beispielsweise das Besondere an der Relegation 2012 gegen die vollverpreetzte Hertha ausgemacht hat, fehlt. Da könnte man genauso gut auswürfeln, wer in welcher Liga spielen darf bzw. muss.


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4 Gedanken zu „F95 vs Augsburg 1:1 – Man kann nicht immer alles geben…

  • Danke für die klaren Worte gegen diese merkwürdigen Menschen im 95er Forum und den sozialen Netzwerken. Wenn es nach denen gehen würde, hätten wir jeden Monat einen komplett neuen Kader und wöchentlich die eine Hälfte davon auf der Tribüne sitzen. Kannste vergessen.

    Tja, schade gestern, ich hatte schon vorher kein gutes Gefühl. Augsburg brauchte nur einen Punkt und mit der Führung war klar, dass das Spiel ein ziemliches Mauern werden würde. Was den Videbescheiß angeht (ein absolut treffendes Wort) bin ich mittlerweile auch vollkommen dagegen. Und über die gesamte Saison gesehen, wurden Fortuna schon 5 Tore aberkannt. In der Summe wurden wir gefühlt benachteiligt, an den berühmten Ausgleich im Laufe einer Saison kann man wohl nur als Bayern-Fan glauben.

    Trotzdem sind wir auch selbst schuld, trotz dieser Benachteiligung (auch gestern wieder beim aberkannten Hennings Tor) hätten wir schon längst gesichert sein können. Verdaddelt haben es die Jungs auf dem Platz in ein paar Spielen zu viel.

    Aber wir haben es noch immer in der eigenen Hand, vorhersehen mag ich das nächste Woche aber nicht. Ausser das ich mir ziemlich sicher bin, dass die Kölner in Bremen verlieren werden. Die spielen doch selbst seit Monaten wie ein Absteiger. Mental richte ich mich auf „2012/123“ ein und lasse mich gerne positiv überraschen.

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  • Kleine Korrektur: Es ist egal, ob es strafloses oder strafbares Handspiel ist.
    Sobald im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Torerzielung eine Berührung mit der Hand vorliegt, kann es kein Tor geben.
    So gesehen war die Anullierung korrekt.
    Und tatsächlich war die Berührung von Ayhan beim Sprung nur eine kurze Erwähnung im Bezahl-TV wert.

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    • Richtig, nur leider wird es eben nicht immer so gehandhabt. Siehe Weghorst in Wolfsburg beim Spiel gegen Fortuna. Es gibt viele Beispiele für die Willkür des VAR in Anwendung und Auslegung. Nicht nur bei Spielen der Fortuna.

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  • 27 Punkte (!) haben wir nach einer Führung jetzt schon abgeben müssen. Ja, ich schreibe „müssen“, denn trotz eigener Unzulänglichkeiten, sind es doch auch sehr häufig äußere Umstände, die den passenden Spruch „Karma is a f*** bitch“ so passend machen. Doofmund und Köln schenken gegen unsere Konkurrenz reihenweise ab, gegen uns wird bis zur letzten Sekunde gekämpft. Der Kölner Keller ist regelmäßig gegen uns, viele Schiris auch. Was sagt uns das? Fortuna ist einfach ein Unglücksverein. Das war schon immer so und wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Mein Fanleben wird davon geprägt, dass erfolgreichen Phasen immer wieder der passende Tritt ins Fressbrett folgt. Ich hoffe natürlich auch diesmal wieder, dass es einmal anders laufen wird, doch die Konstellation „Timo Horns Kölner in Bremen“, „Wir in Berlin, die uns auch nicht abkönnen“ klingt doch wieder stark nach dem Fiasko von 2013. Wobei mir Rösler und die Auftritte der Mannschaft unter ihm schon ein wenig Mut machen. Also, eine Woche voller Nervosität erwartet uns. Abwarten und dann schau’n mer mal!

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