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Darum tragen Profifußballer Büstenhalter…

Hast du dich auch schon mal gefragt, warum Kicker bei Ligaspielen BHs tragen? Oder wusstest du es schon?

Lesestück · Vor ungefähr fünf, sechs Jahren tauchten sie zum ersten Mal auf, diese meist schwarzen Minileibchen, die aussehen wie Büstenhalter. Auf den Tribünen der Republik wurde gespöttelt. Dann hatten sich die Freund:innen des getretenen Rundballs daran gewöhnt, und inzwischen würde man sich vielleicht wundern, wenn ein Profispieler beim Wettbewerbskick kein solches Ding anhätte. Wer sich viel mit Fußball befasst, weiß längst, dass es sich um einen Brustgurt handelt, in dem unter anderem der GPS-Tracker untergebracht ist. [Lesezeit ca. 2 min]

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Mittlerweile gibt es ein gutes Dutzend Hersteller solcher Systeme. Die Sender werden immer kleiner; während man bei genauem Hinsehen noch einen Buckel im Spielernacken erkennen konnte, finden sich heute nur noch scheckkartendünne Sensoren in den Taschen des Brustgurts, meist am Rücken angebracht. Die neusten Schreie sind drahtlose Herzfrequenz- bzw. Puls- und Blutdrucksensoren, also alles, was aktuelle Smartwatches auch zu bieten haben. Manche Clubs lassen ihren Profis sogar Blutzucker- und Laktatmesssonden in die Oberarme pflanzen, sodass auch diese Werte drahtlos ins allwissende Elektronenhirn des Trainerstabs einfließen.

Für uns Zuschauende, besonders für die Statistikfreaks unter uns, ist aber das am wichtigsten, was der GPS-Sender über das Treiben eines Spielers auf dem Rasen vermeldet. Anfangs war es mithilfe eines solchen Geräts nur möglich, die kumulierte Laufstrecke eines Spielers zu ermitteln. Inzwischen werden auch Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, sodass auch die Anzahl von Sprints und die Höchstgeschwindigkeit eines Kickers in den Statistiken erscheint.

Und weil sich ja im Zeitalter von IoT („Internet of Things“) all die kleinen Digitaldevices miteinander vernetzen, fassen die Apps der Brustgurtanbieter nun auch die Bewegungen aller Spieler eines Teams zusammen. Ein bisschen KI hilft dann dabei, Muster zu erkennen, aus denen sich die eigene Raumaufteilung ergibt. Damit lässt sich auch die Videoanalyse prima aufwerten.

So trägt der Spieler-BH mit seinen Sensoren zur weiteren Verwissenschaftlichung des Fußballs bei. Kann man gut finden, muss man aber nicht…


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