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Kiel, du Arschloch! – Erinnerungen an Regionalligazeiten

So ganz genau lässt sich nicht klären, wann und weshalb die – vielleicht auch ein bisschen liebevoll gemeinte – Beleidung der Störche entstanden ist.

Lesestück · Als der Ergebene nach längerer Abstinenz und einer Phase sporadischer Rheinstadionbesuche wieder zur Fortuna zurückgefunden hatte, spielte die Mannschaft nach dem Abriss des Rheinstadions wieder im Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich – in der viertklassigen Oberliga. Gegen Ratingen, Velbert, Düren und andere Vereine, von denen er zuvor nie etwas gehört hatte. Und als eine 0:3-Heimniederlage gegen den späteren Aufsteiger Lübeck an einem tristen Dienstagabend Ende April schon am 31. Spieltag den Abstieg besiegelte, stand er nach Abpfiff mit Tränen in den Augen am Zaun – wie Dutzende andere Fortunen auch. Es war die Saison 2001/02, in der Fortuna Düsseldorf tatsächlich zum allerersten Mal in einem Ligaspiel auf die KSV Holstein traf. [Lesezeit ca. 2 min]

Ja, wirklich: In all den langen Jahren waren sich die Kieler und Düsseldorfer nur einmal begegnet – 1937 im damals sogenannten Tschammer-Pokal. Während die launische Diva nämlich schon Bundesligist war, kamen die Störche nie über die jeweils zweite Liga hinaus. Und deshalb hatten wir Holstein Kiel auch nicht auf dem Schirm. Und keiner konnte ahnen, dass die Kicker von der Ostsee uns zwischen 2001 und 2005 mit vier Siegen ärgern würden.

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Und dann das legendäre 3:3 am 19. Spieltag der (drittklassigen) Regionalliga Nord in Kiel am 25. November 2005. Der Kicker-Reporter nannte die Fortunen „konterstark und kombinationssicher“. Durch Tore von Markus Feinbier und Lumpi Lambertz sowie einem Kieler Eigentor führten die Fortunen bis zur 93. Minute mit 3:2. Und dann entschied Schiri Schriever die Partie. Weil es ihm bei der Auswechslung von Ali Albertz zu langsam ging, verteilte er eine gelbe Karte und ließ die Nachspielzeit auf 4 Minuten setzen. Als sich Lumpi beschwerte, schickte ihn der Referee mit Gelb-Rot vom Platz. Tja, und in allerletzter Sekunde erzielte ein Storch dann noch den Ausgleich.

Auch wenn die Kieler natürlich für das merkwürdige Verhalten des Schiedsrichters nichts konnten, wurde der Schlachtruf „Kiel, du Arschloch“ möglicherweise an diesem Freitagabend geboren.

Am kommenden Samstag kommt es zum Spiel der Spiele dieser Saison. Im Holstein-Stadion geht es darum, ob und wer auf welchem Platz den Aufstieg schafft. Die Bilanz sieht aus rotweißer Sicht traurig aus: 8:4:5 zugunsten der Störche steht es. Es wird Zeit für die glorreiche Fortuna aufzuholen.


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