F95 vs Diósgyőri VTK 4:0 – Und jetzt mal mit Dreierkette
Machen wir uns nichts vor: Das Ergebnis dieses Testspiels gegen den ungarischen Tabellensiebten aus Miskolc bedeutet gar nichts, tut aber gut.
Bericht · Trainer Daniel Thioune und seine Coaching-Kollegen haben das Thema „Dreierkette“ zum Schwerpunkt der Arbeit im österreichischen Trainingslager in Leonfelden erklärt. Aus gutem Grund: Damit die Fortuna in der kommenden Saison nicht so leicht ausrechenbar wird wie teilweise in der abgelaufenen Spielzeit, sollen mehr taktische Möglichkeiten eröffnet werden. Ohne Frage eine gute Idee. Und so traten die Jungs in den roten Heimtrikots gestern im Hofmaninger Stadion von Bad Wimsbach mit einem 3-4-3 gegen den Diósgyőr-Vasgyári Testgyakorlók Köre – kurz: DVTK – an und gewannen locker mit 4:0 [Lesezeit ca. 4 min]
Weil die Ungarn am Vortag schon ein Testspiel absolviert hatten, liefen sie mit einer Art B-Elf auf und erwiesen sich als ziemlich schwach, ja, kaum besser als in der letzten Woche die Holzheimer SG. Offensiv ließen sie ihre Möglichkeiten über die 90 Minuten kaum mehr als drei, vier Mal aufblitzen, defensiv zeigten sie sich ebenfalls nicht so dolle. Das macht es schwer, die Leistungen der Fortunen einigermaßen korrekt einzuschätzen.
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In der ersten Halbzeit bildeten Käpt’n Hoffmann, Tim Oberdorf und King Manu die Dreierkette. Vorne sah man zunächst Tim Rossmann, Danny Schmidt und Shinta Appelkamp. Das zentrale Mittelfeld besetzten Yannik Engelhardt und Ao Tanaka, während rechts Emma Iyoha und links Klaus Sima Suso als Außenläufer agierten. Besonders Emma, Shinta und Tim spielten mehr als einmal die DVTK-Abwehr aus. Ao und Yannik wechselten sich auf der Doppelsechs ab. Da die Dreierkette kaum gefordert wurde, lassen sich Tim, Andre und King kaum bewerten.
Dass das 1:0 in der 18. Minute aus einer Kooperation von Oberdorf und Hoffmann entstand und der Käpt’n aus zehn Metern trocken einnetzte, war erstaunlich. Tanaka hatte Flanken wollen, der Schuss rutschte nach rechts durch, wo Tim korrekt auf Andre ablegte. Kurze Zeit später forderten die Ungarn einen Strafstoß nachdem King Manu einen DVTK-Stürmer an der Strafraumkante gelegt hatte – ja, den hätte man geben können. Ein Aufreger dann um die 30. Minute herum. Flo Kastenmeier läuft raus in Richtung linker Sechzehnerecke und haut die Pille weg, trifft dabei aber auch den DVTK-Mann. Weil er aber zuerst am Ball war, wäre hier ein Elfer eine Fehlentscheidung gewesen.
Über die linke Angriffsseite lief wenig; offensichtlich fühlte sich Sima Suso auf dieser Position nicht besonders wohl. Außerdem wurde er von seinen Mitspielern vorwiegend übersehen. Beeindruckend bisweilen, wie Tim Rossmann sich als durchsetzungsstarker Dribbler zeigte, während Danny Schmidt einen falschen Neuner gab, aber zu selten angespielt wurde. Das 2:0 für Rot erzielte dann Emma Iyoha mit einem perfekten Schuss in der 40. Minute. Er zog von der rechten Strafraumecke aus relativ spitzem Winkel flach ab, sodass die Kugel am langen Pfosten einschlug.
Während die Ungarn beschlossen hatten, mit der Elf der ersten Halbzeit weiter anzutreten, wechselte Thioune komplett durch. Dass Karim Affo in der 36. Minute Tim Rossmann ersetzte, nach der Pause aber wieder auf der Bank saß, um dann 80. noch einmal eingewechselt zu werden, erschien einigermaßen merkwürdig. Jedenfalls standen in Hälfte 2 die folgenden Kollegen auf der Wiese: Flo Kastenmeier (der erst in der 60. Minute durch Milan Czako ersetzt wurde) im Tor, de Wijs, Quarshie und Uchino in der Dreierkette, Zimmermann, Sobottka, Mbamba und Jastrzembski als Mittelfeldquartett, Jóhannesson, Niemiec und Klaus im Angriff.
Diese komische Mischung funktionierte zunächst überhaupt nicht. Und weil die DVTK-Burschen begannen, hoch zu pressen, ließ die Überlegenheit der Fortuna deutlich nach. Zumal einige F95-Jungs ganz offensichtlich auch bemüht waren, sich individuell zu empfehlen. Allen voran Jona Niemiec, der als Spitze eingeteilt war und jede Gelegenheit nutzte, aufs Tor zu gehen und abzuschießen. Dabei versemmelte er einige Dinger und wurde in der 55. Minute mit dem 4:0 belohnt. Zuvor hatte schon Cello Sobottka zum 3:0 nachgelegt. Nach ein bisschen Ping-Pong zwischen Ísak Jóhannesson, Felix Klaus und Jona Niemiec fiel der Ball Cello vor die Füße, der trocken einlochte.
Ab der 60. Minute tat sich spielerisch nicht mehr viel. Die Ungarn kamen nach wie vor nicht zu nennenswerten Chancen, und das Offensivspiel der Roten zerfaserte zunehmend. Bisschen enttäuschend der Auftritt von Noah Mbamba, diesem Riesentalent, der einfach seine Rolle nicht fand. Spaß machte wieder Taka Uchino, den nichts davon abhalten kann, bei Gelegenheit ganz weit nach vorne zu gehen.
Ob dieses Spiel wirklich aufschlussreich in Sachen Dreierkette war, ist fraglich. Dafür war der Gegner viel zu schwach. Am Montag aber wird die Fortuna wieder im 3-4-3 beziehungsweise 3-4-2-1 auflaufen, und zwar gegen den türkischen Meister Galatasaray (f95.tv überträgt wieder live ab 19:30 auf YouTube). Auch die Istanbuler halten gerade das Trainingslager in Österreich ab und befinden sich in einem ähnlichen Stadium der Saisonvorbereitung wie die Fortuna.
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