Vorbericht: F95 vs Ulm – Ein Heimsieg muss her!

Am Samstagmittag kommt Aufsteiger Ulm in die Spielautomatenarena, und für die Fortunen heißt es: Unbedingt gewinnen!

Analyse · Wir müssen immer nur auf uns schauen, nicht auf die Tabelle. Natürlich geht es immer noch darum, vorne dran zu bleiben, um die Chance auf einen Aufstiegsplatz zu wahren. Und jetzt, wo Vodafone als neuer Sponsor ins „Fortuna-für-alle“-System eingestiegen ist, also mehr Geld da ist, um sich zu verstärken, müsste man als Fan weniger Angst vor einer Erstliga-Saison haben. Das alles geht nur, wenn ein Heimsieg gegen den SSV Ulm herausspringt. Eine (schwer vorstellbare) Niederlage zuhause gegen die Spatzen würde die glorreiche Fortuna vor den schweren Partien gegen Hannover, den Äff-Zeh und die Hertha ernsthaft zurückwerfen. [Lesezeit ca. 4 min]

Und wenn das 3:2 gegen den KSC tatsächlich für Optimismus beim Team gesorgt hat, dann muss sie diesen auch einmal konsequent und vor allem fehlerarm umsetzen.

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Das Gegnerporträt

Der Schwimm- und Sportverein in Ulm, aus Ulm und um Ulm herum kam schwer in die Saison und schwer in die Rückrunde. Und hätten sie nicht mit einem bösen 5:1 gegen Regensburg Rache für die Niederlage im Hinspiel genommen, sähe es für die Spatzen noch viel schlechter aus. Dabei haben sie bei einigen ihrer bisher acht Niederlagen auch manchmal ein bisschen Pech gehabt. Und im Heimspiel gegen den HSV hätten sie in Überzahl und gegen einen mies aufgelegten Gegner gewinnen müssen. Könnte gut sein dass der SSV erst vergangene Woche gegen den Jahn sein wahres Gesicht gezeigt hat.

Wobei Torjäger Telalovic aber auch ein 1a-Spiel produzierte, insgesamt vier Buden einlochte und in der ersten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick vollführte. Der und sein Kumpel Battista Meier kann man zu den gefährlichsten Stürmer der Liga zählen. Und wenn die Ulmer wie gegen Regensburg in der Defensive nicht patzen (was sie zuvor auch selten getan haben), dann sind sie auswärts ein Gegner, der viel, viel höher einzuschätzen ist als der 16. Tabellenplatz aussagt.

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Spielplan, System, Aufstellung

Auf der Pressekonferenz zur Partie am Donnerstag hielt Cheftrainer Daniel Thioune einen wirklich beeindruckenden Vortrag, der zeigt, wie tief er und sein Stab in die Analyse eindringen, wie genau Situationen beobachtet und bewertet werden und welche Auswirkungen diese intensive Beschäftigung hat oder haben könnte. So hoch das Niveau der Lektion, so weit weg von den meisten von uns der Fachjargon. Da war von Achter, Zehner und abkippendem Neuner die Rede, von Räumen, in den Kownacki schwimmen konnte, und von Tiefe im Spiel generell. Otto und Liese Normalfan verstehen möglicherweise bloß Bahnhof, deshalb möchte der Ergebene hier und jetzt einmal versuchen, den Dolmetscher zu spielen.

Es ging um die Vor- und Nachteile von Dreier- und Viererkette unter besonderer Berücksichtigung des Gegners und des vorhandenen Personals. Warum gab es so wenige Torchancen in der ersten Halbzeit gegen Karlsruhe? Weil Kownacki sich meist allein im Strafraum aufhielt und dort eben drei KSC-Innenverteidiger gegen sich hatte. Dies als Folge davon, dass die beiden Schienenspieler (Rossmann, Lunddal) zu selten in die Box gingen. So, und Dzenan (O-Ton Thioune) sieht die Tiefe und bindet die Kette, sodass Dawid einen spielenden Neuner machen kann. Einfach ausgedrückt: Zwei Spitzen machen den gegnerischen Innenverteidigern mehr Probleme als eine, weil beide unterschiedlich agieren können.

Zwei Spitzen, das hat Thioune so explizit nicht gesagt, gehen natürlich nur mit Viererkette. Weil sich das 3-4-3 (bzw. 3-4-2-1) bewährt hat, üben die Fortunen im Training weiterhin beide Systeme. Das ist klug, denn der Systemwechsel in der Pause gegen den KSC hat gezeigt, wie wertvoll diese Flexibilität ist. Es ist übrigens nichts einfach so, dass Systeme mit Dreier- automatisch offensiver sind als solche mit Viererkette.

Diese Äußerungen und der aktuelle Krankenstand machen zwei verschiedene Startaufstellungen möglich. Beginnen wir mit dem 3-4-2-1, weil da nämlich mit einiger Wahrscheinlichkeit Neuverplichtung Mo Heyer in der Startelf stünde:

Wird mit Viererkette gestartet, dürfte das so aussehen:

Es wird in erster Linie darum gehen, die Ulmer Abwehr zu knacken, die ja die zweitwenigsten Tore der Liga kassiert hat und verdammt wenig Torchancen zulässt. Das wird nicht mit nur einem Rezept gehen; also kann nicht immer nur über die Flügel gespielt und von dort aus in den Sechzehner geflankt werden. Gefragt sind Aktionen, die übers Halbfeld oder zentral laufen. Das zu initiieren ist Aufgabe für den Regisseur, und der heißt Ísak Jóhannesson. Dessen Form könnte zum Schlüssel für das Spiel werden.

Übrigens: Beim 4-4-2 ist zu überlegen, ob nicht Jona Niemiec auf dem rechten Flügel startet. Der ist mehr Außenstürmer als Momo Kwarteng, der zudem unter der Woche erkältet war. Und wenn Tim Rossmann im 4-4-2 tatsächlich als LV arbeiten soll, ist zu überlegen, ob nicht Shinta Appelkamp nominell linksaußen spielt, also was den Spielaufbau angeht, Jóhannesson entlastet. Außerdem könnte Shinta allein schon wegen seiner Ecken wertvoll werden.

Der Tipp

Nachdem glorreichen Sieg in Karlsruhe sind die ergebenen Körperteile trotz ihrer passenden Tipps nicht in Euphorie verfallen, sagen aber unisono den notwendigen Heimsieg voraus – und zwar mit 2:1 (Kopf), 3:2 (Bauch) und 4:1 (Herz).

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