Testspiel: 1. FC Monheim vs F95 0:6 – Am Ende doch noch angemessen
Analyse · Im vollständig gefüllten Rheinstadion von Monheim, dessen Glücksspielsponsor auch unsere Arena mit seinem Logo verunziert, gewann die Fortuna dann doch noch mit 6:0 Hütten. Den Jungs in den neuen Heimtrikots konnte man nach einer heißen und höchst anstrengenden Trainingswoche den niedrigen Akkustand ansehen. Deshalb hatte Trainer Thioune auch angeordnet, nicht ganz so hoch zu spielen wie in der Vorwoche in St. Tönis. Vorgabe war zudem, dem Gegner nie mehr als sechs Ballberührungen am Stück zuzugestehen. Das Bemühen diesen elementaren Faktor der neuen Spielidee in die Praxis umzusetzen, war zu sehen, nicht aber eine wirklich durchgehende Realisierung. Aber, egal…[Lesezeit ca. 4 min]
Die Aufstellung in der ERSTEN Halbzeit: Florian „Schocki“ Schock (TW), Tim Oberdorf und Elias Egouli (IV), Valgeir „Valle“ Lunddal und Klaus Sima Suso (AV), Sotiris „Soto“ Alexandropoulos, Anouar „Anou“ El Azzouzi und Shinta Appelkamp (Mittelfeld), Julian Hettwer, Vincent „Vince“ Vermeij und Karim Affo (Angriff).
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Tatsächlich hatten die Monheimer in den ersten 45 Minuten kaum je Gelegenheit, die Mittellinie zu überschreiten, und ihre Ballbesitzquote dürfte bei kaum 30 Prozent gelegen haben. Das lag aber weniger an der erfolgreichen Ballbehauptung als vielmehr am schicken Kombinationsspiel. Bei dem taten sich die Neulinge Sotiris und El Azzouzi sowie Shinta Appelkamp hervor. Überhaupt: Diese beiden Neulinge haben das Potenzial, sich ähnlich wie seinerzeit Tzolis und Engelhardt als „Königstransfers“ zu profilieren. Auch beim Großtalent Julian Hettwer blitzte es manchmal hell auf.

Die erste Bude aber gehörte Vince Vermeij, dem der Ergebene so sehr wünscht, er käme verletzungsfrei durch eine Saison und könnte seine Fähigkeiten als Knipser zählbar beweisen. Übrigens: Weitere zweimal hätte er per Schädel einlochen können, kriegte aber nicht genug Druck hinter die Pille. Das 2:0 brachte dann der andere Holländer, nämlich Anou El Azzouzi, in der 30. Minute auf die volldigitale Anzeigentafel des 1. FC Monheim – und zwar nach einem traumhaften Zuspiel von Shinta Appelkamp.
Obwohl die zu dieser Zeit arbeitenden F95-Kicker nur Sprit für eine Halbzeit brauchten (außer Sima Suso und Elias Egouli, die durchspielen sollten), wurde die Sache zäher. Auch, weil die Hausherren beherzter zur Sache gingen und sich als deutlich gefährlicher zeigten als Ligakonkurrent SC St. Tönis am vergangenen Sonntag. Nur ernstzunehmende Torschüsse kriegten sie nicht auf die Wiese.
Ein Satz noch zu Keeper Nr. 2: Der Zweimetermann Schocki ähnelt in vielerlei Hinsicht unserem Stammtorwart Florian Kastenmeier auf verblüffende Weise, denn fußballspielen kann er auch. Je öfter der ran darf, desto weniger Angst müssen wir haben, wenn sich Kaste mal verletzt.
Die Aufstellung in der ZWEITEN Halbzeit: Florian „Flo“ Kastenmeier (TW), King Manu und Elias Egouli (IV), Matthias „Zimbo“ Zimmermann und Emmanuel „Emma“ Iyoha (AV), Sima Suso, Moritz „Mo“ Heyer und Hamza Anhari (Mittelfeld), Dennis Jastrzembski, Danny Schmidt und Jona Niemiec (Angriff).

Auch wenn in Hälfte 1 „nur“ zwei, in den zweiten 45 Minuten aber vier Tore fielen, fand der Ergebene das mannschaftliche Zusammenspiel in der ersten Halbzeit besser. Dafür arbeiteten die Kollegen nach der Pause aber deutlich effektiver. Wieder war es ein 4-3-3, das sich aber immer wieder in Richtung 3-4-3 verformte, weil immer einer der beiden Schienenspieler (Zimbo und Emma) so weit vorrückte, dass es nach waschechtem Außenstürmer aussah, und Emma ließ es sich nicht nehmen, auch mal am gegnerischen Sechzehner nach innen zu ziehen und auf den Kasten zu schießen.
Ob wirklich Egouli und King Manu die IV bildeten, war nie so ganz klar, weil es manchmal auch Sima Suso war, der in der letzten Reihe stand. Meistens aber bildete der Klaus eine Doppelsechs mit Mo Heyer, während Hamza Anhari eine Doppelrolle als Achter und Zehner spielte – und dabei ernsthaft glänzte. Im Ernst: Hamza hat definitiv das Zeug zum Stammspieler, zumal er in der 71. Minute wieder einlochte. Danny Schmidt durfte (musste?) als Mittelstürmer ran und machte in der 56. Minute im Stil eines Knipsers per Kopf das 3:0.
Auch Dennis Jastrzembski gab wieder den Linksaußen und sich dabei alle Mühe. Schließlich sind diese Auftritte für ihn die einzige Möglichkeit, sich einem potenziellen neuen Club zu präsentieren; F95 plant definitiv nicht mit ihm. Das gilt eventuell auch für Jona Niemiec, der sich mit einem an ihm verschuldeten Elfer in der 87. Minute ebenfalls in die Torschützenliste eintrug.
Das 6:0 war am Ende dann doch angemessen, und es hat Spaß gemacht, sich dieses Freundschaftsspiel gegen die südlichen Nachbarn anzuschauen. An vielen Stellen ist die neue Spielidee unserer Coaches schon zu sehen; das Hintenrum-Spiel findet (fast) nicht mehr statt, es herrscht mehr Dynamik, getreu der Trainervorgabe „schnell durchs Mittelfeld“. Die dafür nötige Passschärfe ist erkennbar. Genau wie dieser starke Wille zur Balleroberung und -behauptung. So wie’s scheint, werden wir der Diva in Liebe ergebenen Menschen am Spiel der Fortunen deutlich mehr Spaß haben als in der Saison 2024/25.
Nächste Haltestelle ist das Testspiel am kommenden Samstag im Trainingslager gegen Blau-Weiß Linz, vor zwei Jahren in die erste Ösi-Liga aufgestiegen, in der Vorsaison Zehnter geworden und zuletzt Sechster. 1997 entstand dieser Club als Antwort auf die feindliche Übernahme des FC Linz durch den Linzer ASK, kann also auf keine lange Tradition zurückblicken. Mal sehen, ob das Trainingslager bis dahin schon neue Erkenntnisse gebracht hat…
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