Saison 2025/26: Gewagte Prognosen, realistische Einschätzungen

Meinung · Prognosen sind schwierig, soll der große Komiker Karl Valentin gesagt haben, besonders weil sie die Zukunft betreffen. Man muss sich einfach nur trauen und darauf hoffen, dass sich am Ende der Zukunft keiner mehr an die Vorhersagen erinnert. Im Ernst: Der Ergebene hat sich in der Woche bis zum 25. Juli alles Infos und Einschätzungen zu den Teams der Saison 2025/26 eingeholt, sich eine Meinung gebildet, die dann Bauch, Herz und Kopf ausdiskutiert haben, damit Prognosen entstehen. Voilà… [Lesezeit ca. 8 min]

Nachdem mit dem HSV und dem hässlichen Äff-Zäh zwei Schwergewichte nach oben verschwunden und zwei Clubs mit eher mittlerem Gewicht nach unten gekommen sind, ist es sicher nicht mehr die „stärkste Liga aller Zeiten“. Und tatsächlich hat sich bisher(!) noch kein Clubverantwortlicher aus dem Fenster gelehnt und sein Team zum Aufstiegskandidaten erklärt. Kann ja noch kommen (Herr Allofs, wie sieht’s aus?). Um es vorwegzunehmen: Der Ergebene sieht folgende Vereine im Rattenrennen um die Plätze: Hertha, Fortuna, Magdeburg, Hannover und Kaiserslautern. Und zwar, weil…

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Schauen wir uns also an, wie der Ergebene die Chancen der Clubs einschätzt:

Holstein Kiel (A)

Traditionell zählen Erstligabasteiger immer zu den Favoriten für den Aufstieg. Ob das auch bei Holzbein Kiel so ist, wagt der Ergebene zu bezweifeln. Um ehrlich zu sein: Er kann es zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht beurteilen. Unter den elf Neuzugängen (bei elf Abgängen) ist kein wirklich aufregender Kicker. Der angenommen Marktwert des Kaders von über 47 Mio ergibt sich auch aus der schieren Größe mit 35 Insassen. Trotzdem riecht es nach Kontinuität – was aber kein Vorteil sein muss. Weil die Störche bisher erst zwei ziemlich wertlose Testspiele (gegen Minnesota United, ein MLS-Franchise) und Weiche Flensburg (Regionalliga Nord) absolviert haben, lässt sich über die Spielstärke noch nichts sagen. Die Prognose: Holstein Kiel ist auf dem Weg zu einem etablierten Zweitligisten.

VfL Bochum (A)

Sagen wir so: Mit den Bochumern haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen, und dem k**schen Timo Horn wünschen wir Fortunen eh immer alles Schlechte. Und weil es dem VfL trotz seiner Verweildauer in der Ersten Liga finanziell nicht allzu gut geht, haben sie bisher noch keinen neuen Spieler „gekauft“. Dafür sind aber zwei nicht unwichtige Kicker gegangen. Trainer Hecking suhlt sich in Optimismus, aber das will nichts heißen. Die bisherigen Testspielergebnis geben den Fans auch nicht besonders viel Hoffnung. Die Prognose. Der VfL Bochum landet im Mittelfeld.

SV Elversberg (R↑)

Ach, irgendwie waren die Elversberger die Helden der Vorsaison. In den letzten Jahren haben die Elven immer von höchst erfolgreichen Leihspielern – und natürlich von ihrem tollen Trainer Horst Steffen – profitiert. In beiden Kategorien sieht es in der kommenden Saison eher schlecht aus. Der neue Coach Vince Wagner hat zum ersten Mal die Leitung eines Teams in der Hand, und nur die Verpflichtung von Robin Fellhauer lässt aufhorchen. Der ominöse Marktwert ist sogar gesunken. Ob der neue Trainer und der kommende Kader was reißen? Der Ergebene glaubt nicht dran und sagt vorher, dass die SVE sogar gegen den Abstieg spielen wird.

SC Paderborn 07

Legt man die bisherigen drei Testspiele zugrunde, zählen die Paddelbirnen dieses Mal nicht zu den Favoriten. Auch die Tatsache, dass der SCP nicht nur Trainer Kwasniok verloren hat, sondern zwei wichtige Spieler, lässt nicht auf großes Kino im Möbelhaus hoffen. Ausgegeben haben sie noch gar nichts, und in der Gerüchteküche herrscht Schweigen. Aber: Die Erfahrung lehrt, dass die Paderborner immer für eine Überraschung gut sind. Dass die in der kommenden Saison eintritt, glaubt der Ergebene nicht und sieht den SC Paderborn im Endklassement irgendwo um Platz 10 herum.

1. FC Magdeburg

Trotz der blamablen 5:2-Niederlage gegen RWE gehört der FCM nach Ansicht des Ergebenen zu den Aufstiegsfavoriten – vor allem wegen der großen Kontinuität auf allen Ebenen. Außerdem gerüchtet es, dass die Magdeburger noch zwei prominente Zugänge im Köcher haben. Lediglich der Wechsel auf dem Trainersessel lässt Zweifel aufkommen. Denn Christian Titz (der sich von Hanoi hat kaufen lassen) hat dieses Team entscheidend geformt. Neu-Coach Markus Fiedler kommt von Stuttgart II, wo er nicht sonderlich erfolgreich war – aber das muss nichts heißen. Der Ergebene prognostiziert: Magdeburg landet irgendwo zwischen 1 und 5.

Fortuna Düsseldorf

Hier verweist der Ergebene auf den Beitrag „Saison 2025/26: Die Neuen – dieser Kader kann was reißen“ und sagt voraus, dass die glorreiche Fortuna am Ende unter den ersten Drei landen wird.

1. FC Kaiserslautern

Die roten Teufelchen haben sich in den bisherigen Testspielen nicht mit Ruhm bekleckert. Das kann Trainer Lieberknecht alles nicht gefallen haben, der zudem in seiner Arbeit darunter leidet, dass mit Ragnar Ache (zum hässlichen Äff-Zeh), Filip Kaloc und Aaron Opoku drei wichtige Spieler der Vorsaison weg sind. Und der kleine Jean Zimmer kann auch nicht mehr aus dem Bällebad geholt werden um mitzukicken. Dafür macht der doofe Marlon Ritter weiter. Die Zugänge kommen aus der zweiten und dritten Liga und sind bis auf Sahin (von ELV) Wundertüten. Und trotzdem stimmt der Ergebene dem ewigen Funkel zu: Der FCK zählt zu den Aufstiegsfavoriten, weil der Kader sicher dieselbe Mentalität aufweisen wird wie in der Vorsaison.

Karlsruher SC

Oh je, wenn die Testspielergebnis etwas über die Position in der Zweitligatabelle aussagt, dann wird der KSC sogar gegen den Abstieg spielen. Nein, nicht weil sie sich von Pauli eine 6:1-Klatsche abgeholt haben, sondern (der Ergebene hat sich die Partie reingezogen), weil deren Defensive eine Katastrophe ist. Das liegt nicht allein daran, dass Kabinen-DJ Robin Bormuth mit unbekanntem Ziel weg ist nach Saarbrücken gewechselt ist. Der strunznette Trainer Eichner hat aber auch das Problem, dass die Kaderplaner bisher noch nicht richtig aktiv waren. Also, der Ergebene meint: Die Wildparker werden in der unteren Tabellenhälfte landen.

Hannover 96

So rein aus dem Bauch heraus sieht der Ergebene den FC Hanoi als Aufstiegskandidat. Zwar haben sie Tresoldi für 6 Mio vertickt, aber bisher noch nicht annähernd Ersatz. Auch RR Zieler, dieser Großtorwart, hat sich davongemacht. Dafür ist nun Christian Titz, der Magdeburg groß gemacht hat, Chefcoach und wird dem Team eine brandneue Spielidee einimpfen müssen/wollen. Der Ergebene vermutet, dass die 96er zäh in die Saison starten werden, aber die hannöversche Ente am Ende kackt. Konkret: Hannover 96 steht am Ende unter den ersten Drei.

1. FC Nürnberg

Den hiesigen Anfangssatz könnte der Ergebene mit Copy&Paste klauen: Die Glubberer unter Miro Klose haben sich bei den bisherigen Testspielen nicht mit Dingens bekleckert. Und das, obwohl sich die Kaderveränderungen im Rahmen halten. So gesehen ist der 1. FCN eine Wundertüte, der alles oder nichts zuzutrauen ist. Das ergebene Gefühl rechnet damit, dass der Glubb wieder irgendwo um den Platz 10 herum enden wird.

Hertha BSC

Tja, mit dieser Meinung steht der Ergebene nicht ganz allein auf dem Platz: Für ihn ist die olle Berliner Tante ein sicherer Aufstiegskandidat. Nicht nur, weil sie sich Dawid Kownacki gekrallt haben und dazu Krattenmacher von den Bayern geliehen, sondern weil sie Fabian Reese halten konnten, um den Trainer Leitl eine ziemlich beeindruckende Truppe basteln kann. Schwachstelle könnte der Torwartposten sein, und den Kader sollten sie vielleicht doch noch von aktuell 32 auf einen ordentlichen Wert verschlanken.

SV Darmstadt 98

Wenig Bewegung im Kader muss kein Nachteil sein – von wegen „eingespielte Truppe“ und so. Aus einem irgendwie verwirrten Team hat Coach Kohfeldt eine brauchbare Mannschaft gemacht, der zum Schluss nur die Konstanz fehlte. Sie wurden zum Schluss Zwölfter, nachdem sie zum Ende der Hinrunde einen Lauf hatten – denn sie nicht halten konnten. In der Vorbereitung gab es Licht und Schatten, und eine durchgehende Spielidee war noch nicht zu erkennen. Was den Ergebenen zu der Vorhersage bringt, dass die 98er am Ende bestenfalls in der oberen Tabellenhälfte landen werden.

SpVgg Greuther Fürth

Die Spülvereinigung hat ihre Kaderplanung noch nicht abgeschlossen, das hat man den Testspielen angemerkt, die mal so, mal so ausfielen. Sicher werden sie nicht – wie in der Vorsaison – gegen den Abstieg spielen, mehr aber auch nicht. Oder? Der Bauch des Ergebenen hat so ein Gefühl, dass sich die Greuther Fürzchen zum Überraschungsteam mausern könnten. Hängt davon ab, wen sie noch holen, und welche Spielidee Thomas Kleine sich ausdenkt und in die Spielerköpfe hämmert. Realistisch ist trotzdem bestenfalls Platz 6.

FC Schalke 04

Eigentlich möchte der Ergebene über Schlacke nicht mutmaßen. Zuviel Infos, Meinungen und Gerüchte schwirren durch Gelsenkirchen, und die Erwartungen der Fans sind hoch. Sagen wir so: Wenn die abgeschlossenen Veränderungen an allen Fronten Zeichen einer Konsolidierung waren, könnten die Knappen dieses Mal oben mitspielen. Nur als Aufstiegskandidaten sieht der Ergebene die Babyblauen nicht. Verrückt genug: Möglicherweise wird das Abschneiden der Schalker im Eröffnungsspiel bei der Hertha trendsetzend sein.

Preußen Münster

Schlau machen die Münsterländer das. Holen ablösefrei oder für kleines Geld fünf gestandene Kicker, die den eh nicht schlechten Kader perfekt ergänzen. Das mit Abstand größte Problem, dass der Club zu lösen hat, sitzt auf der Trainerbank. Denn Sascha Hildmann, der die Preußen dahin gehievt hat, wo sie sind, ist weg. Und Alexander Ende, sein Nachfolger, hat nur ein bisschen Drittligaerfahrung. Muss nichts heißen, außer, dass sich die Spielidee der Adlerträger mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ändern wird. Geht Münster ehr nur darum, sich in Liga Zwo zu etablieren. Der Ergebene fürchtet, dass sie eher ganz unten mitspielen.

Eintracht Braunschweig (R↓)

Nach einer schrecklichen Saison haben die Braunschweinchen in der Reli gerade noch den Kopp aus der Schlinge gezogen. Und jetzt basteln sie immer noch am neuen Kader, wobei mit dem Keeper Ron-Thorben Hoffmann und Lino Tempelmann zwei Kollegen zur Eintracht stoßen, denen man immer Talent nachgesagt hat und die schon eine Menge Erfahrung mitbringen. Die hat auch Neu-Trainer Heiner Backhaus, allerdings nicht auf Zweitliganiveau. Das alles ist noch schwer einzuordnen, aber der Ergebene fürchtet, dass der BTSV erneut gegen den Abstieg spielen wird.

Arminia Bielefeld (N)

Hach, was hatten wir eine Freude, die wackeren Arminen im Pokalendspiel zu erleben und diese für Ostwestfalen völlig untypische Euphorie der Fans zu erleben. Leider ist ihnen (für immerhin 2 Mio) Louis Oppie abhandengekommen, der vermutlich der Beste im Kader war. Dafür haben sie geschickt und preiswert nachgelegt. Sieht alles ganz schön rund aus, und der Ergebene ist sich sicher, dass die Almbewohner am Ende eher auf 12 als auf 15 landen werden.

Dynamo Dresden (N)

Machen wir uns nix vor: die SGD hat den billigsten Kader der Liga. Außer für einen gewissen Daferner (vom Glubb) ist nichts Bezahltes dazugekommen. Aber dann schaut man sich die Testspielbilanz an und ist erstaunt: Ist es Frühform? Ist es eine Folge der Kontinuität? Immerhin haben sie gegen Slavia Prag zwei und gegen SC Freiburg drei Buden gemacht. Und wenn man die Spielberichte liest, sollte man die Konkurrenten vor dem mutigen Offensivspiel der Dresdner warnen. Wird alles nix nützen, denkt der Ergebene, und sieht Dümano in der Schlusstabelle auf dem Relegationsplatz.

Und so könnte nach Bauch, Herz und Kopf des Ergebenen die Tabelle der zweiten Bundesliga am 34. Spieltag der Saison 2025/26 aussehen:

1 Hertha BSC
2 Fortuna Düsseldorf
3 Hannover 96
4 1. FC Magdeburg
5 1. FC Kaiserslautern
6 SpVgg Greuther Fürth
7 FC Schalke 04
8 VfL Bochum
9 1. FC Nürnberg
10 Holstein Kiel
11 SV Darmstadt 98
12 Arminia Bielefeld
13 Karlsruhe SC
14 SC Paderborn
15 Preußen Münster
16 Dynamo Dresden
17 SV Elversberg
18 Eintracht Braunschweig

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