Euer ErgebenerUnsere Profis

Aufrechte Fortunen, boykottiert Geisterspiele!

Ha, ha, wird der eine oder die andere jetzt höhnisch auflachen: Was gibt es denn daran zu boykottieren, wenn zu den Dicke-Scheck-kassieren-Spielen ohnehin keine Zuschauer zugelassen sind? Und Ihr Ergebener sagt: Boykottiert wenigstens sämtliche Live-Übertragungen der Geisterspiele durch Bezahlsender! Kündigt eure Abos, wenn ihr welche habt, schließt keine Abos ab und kauft auch keine Tages-, Wochen- oder Monatstickets der himmlischen und sonstigen Abzocker! Nur so werden sie es lernen.

Denn die Scheiße haben uns eben doch die Skys, Dazns, Eurosports und sonstigen Banden eingebrockt, die aus unserem geliebten Fußball eine Ware gemacht haben, also das Vergnügen, ein Spiel live zu sehen, ohne sich in ein Stadion bemühten zu müssen, dem freie Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage ausgesetzt haben. Boykott ist das wichtigste (wenn nicht einzige) Mittel der Konsumenten in einer Marktwirtschaft, sich gegen Ausbeutung und Verarsche zu wehren.

Denn im Moment reiben sich die Profiteure des Pay-TV schon freudig ihre skrupellosen Hände ob der Tatsache, dass ihnen der liebe Corona-Virus Geisterspiele beschert. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu kicken bedeutet ja ganz klar, dass Hunderttausende danach geiern werden, sich die Spiele ihrer Lieblinge live reinzuziehen. Haben wir ja bei Auswärtsspielen auch gemacht beim Rudelguck im Bilker Häzz oder in der Retematäng. Weil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aber die Kneipen während der Periode der Geisterspiele noch nicht geöffnet sein werden, weil verboten, setzen die Fußball-im-TV-Verhökerer auf den Leidensdruck der Fans.

Die werden, so das perfide Kalkül, so auf Entzug sein, dass sie bereit sind, beinahe jeden Preis zu zahlen, um wieder Fuppes glotzen zu dürfen. Wer so süchtig ist, dass er nun abonniert oder den Abzockern sonst wie Kohle reinschiebt, spielt denen voll in die Hände. Also, bildet Banden und boykottiert Fußball im nicht frei empfangbaren Fernsehen!

Und watt is mit live? Kennt ihr Olli Bendt? Den wahnwitzigen Fortuna-Reporter bei Antenne Düsseldorf? Okay, da habt ihr die Lösung: Seid am Radio live dabei, wenn die glorreiche Fortuna den Äff-Zeh, S04 und all die anderen abfieselt. Und wem das Gemeinschaftserlebnis fehlt, der möge sich einer der Facebook-Gruppen anschließen, in denen es nicht nur Live-Ticker, sondern auch die Sorte Gelaber geben wird, die man sonst im Stadion hört. So haben wir die Möglichkeit, uns den Fußball zurückzuholen.


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16 Gedanken zu „Aufrechte Fortunen, boykottiert Geisterspiele!

  • Auto, Fahrrad oder Rollschuhe waschen dabei eine schöne Flasche Schumacher Alt und dazu Radiokommentar hören.

    Antwort
  • Kann man m.E. aber auch ganz anders sehen! Da ich nicht nahe Düsseldorf wohne und nicht sehr gut zu Fuss bin, kommen für mich Fortuna-Stadion-Besuche – im Gegensatz zu den 70ern – eher nicht in Betracht. Kneipe-Gucken geht hier nicht, Fortuna würde niemals gezeigt. Deshalb ist für mich Sky zuhause die übliche Wahl.
    Jetzt ist Corona, d.h. Stadion geht nicht, Kneipe-Gucken geht nicht. Ist es dann nicht reiner Egoismus, nach dem Motto „wo ich nicht bin, soll auch nichts stattfinden“ zum Boykott von TV-Übertragungen aufzurufen?
    Für mich zählt nur, dass Fußball bei Corona nicht bevorzugt behandelt wird! Tests nur, wenn die nicht woanders weggenommen werden!
    Und dann dieses Bezahl-TV-Bashing: wer finanziert denn unsere Clubs so, dass es noch einigermaßen möglich ist, gute Spieler zu kaufen und zu halten?
    Dass das Ganze – vor allem in England – schon lange aus dem Ruder gelaufen ist, wissen wir doch alle! Richtig wäre es m.E. nur, Profi-Fußball komplett zu ignorieren! Immer – auch ohne Corona. Boykotts nur jetzt ist für mich nicht konsequent!

    Antwort
    • Alles nachvollziehbar, und es geht auch gar nicht um irgendeine moralische Seite. Nur: Möglicherweise ist die aktuelle Krise und die platzende Multimilliardenblase des Soccer Entertainments DIE Chance, den Fußball wieder zu bekommen, denn wir wirklich lieben. Mit Verlaub: Die Aussage „Wer finanziert denn unsere Clubs…“ ist nackter Blödsinn, weil damit Ursache und Wirkung vertauscht werden. Dass „gute Spieler“ so teuer sind, liegt daran, dass über die TV-Rechte diese absurden Summen fließen. Mal ganz ab davon, dass die extrem ungerechte Verteilung der Rechteeinnahmen die Schere zwischen superreichen Großclubs und den armen Schluckervereinen immer größer wird. Die Veranstalter der europäischen „Spitzenligen“ in ihrer grenzenlosen Gier hätten sich mal lieber die Systeme im US-amerikanischen Profisport anschauen sollen, dann hätten sie die Probleme jetzt nicht. Nein, ich bleibe dabei: Wir sollten alles dafür tun, die Bezahlsender auszutrocknen. Nur so kommt der Fußball wieder auf den Boden, nur so wird es möglich, dass wieder Bundesligafußball im kostenlosen Fernsehen live übertragen wird.

      Antwort
  • „Nachter Blödsinn“ ist es aber auch, auf diesem stark vereinfacht gedachten Weg zu versuchen, das Ganze zu verändern! Und dann nur nach den eigenen Bedingungen: Top-Spieler müssen auf jeden Fall gehalten werden, aber bitte nicht so, dass dabei Geld eine Rolle spielt! Könnte man ja mal dem Kevin Stöger so verkaufen!
    Und – wie gesagt – es gibt schon jetzt die Möglichkeit, „das System“ zu boykottieren: sich nur noch für Spiele unterhalb der 3. Liga zu interessieren!
    Warum machen wir alle (!) das nicht und laufen weiterhin zur 1. Liga?

    Antwort
    • Wo soll ich denn hinrennen, wenn der Verein meines Herzens nun mal in der 1. Liga spielt? Ich will nicht irgendeinen Fußball glotzen, ich will nur die Fortuna! Es geht auch nicht darum, irgendwie „das System“ zu boykottieren, sondern das Geschäftsmodell der fußballgottverdammten Bezahlsender anzugreifen. Und letztlich darum, dass sich die ebenfalls fußballgottverfluchten Investoren verpissen, weil die Blase platzt und sie ihre astronomischen Profite nicht einstreichen.

      Antwort
  • Zum Boykott der Übertragung von Fußball im Pay-TV aufrufen – okay.
    Aber gleichzeitig „Werbung“ ausgerechnet für Facebook zu machen – das verwundert doch sehr.

    Ansonsten ein großes Dankeschön für die vielen guten Kommentare!

    Antwort
    • Na ja, „Werbung“ für Facebook ist das ja nun nicht. Auf FB treffen sich halt viele Fußball- und eben auch Fortuna-Fans zum Austausch.

      Antwort
    • In Klammern: Jeder erste Kommentar eines neuen Lesers muss von uns händisch freigeschaltet werden – wir würden sonst in Spam ersaufen ;–))

      Antwort
  • Nix für ungut! Andere Meinung muss halt möglich sein! Finde Deine Kommentare ansonsten einfach super!
    Noch ein Hinweis: 1. Liga live im Öffentlichen hat es – bis auf einzelne Spiele – nie gegeben! Im Gegenteil: als wir in den 70ern im Stadion waren mussten wir pünktlich zum Spielende zum Auto rennen und quer durch Düsseldorf heim zur Sportschau. Die Spiel-Aufzeichnung wurde damals noch als Film mit Motorradfahrer nach Köln gebracht. Und da die Entfernung nicht sehr groß war, bestand immer die Möglichkeit, dass Fortuna als erstes Spiel gezeigt wurde – um 17.45 Uhr.

    Antwort
    • Natürlich sollen und müssen andere Meinungen möglich sein! Darüber kann man dann diskutieren. Und: Danke für die Blümchen.
      Ja, an den guten, alten 15:30-Fußballsamstag mit der Sportschau erinnere ich mich noch gut. Einer meiner Freunde arbeitete übrigens als Motorradkurier für die ARD ;–))

      Antwort
  • Ich kann mir derzeit gar nicht vorstellen, dass ich Bock habe auf ein Geisterspiel im TV, selbst für unsere Fortuna nicht. Das ist so abartig weit vom Fußball weg, mit dem ich aufgewachsen bin. Ich befürchte nur, dass sich dieses Rad der Kommerzialisierung auch nicht durch Corona oder unseren Boykott auf ein wenigstens akzeptables Maß zurückdrehen lässt.

    Ja, ich bin früher nach den Spielen im Rheinstadion auch nach Hause gerast, um die Sportschau ab 18:00 noch zu schaffen. Damals hat mich der Fußball noch fasziniert. In den letzten Jahren habe ich mich emotional erst von der CL und der Nationalmannschaft verabschiedet. Die Bundesliga hat mich ebenfalls nur am Rand interessiert. EL fand ich schon immer langweilig, auch weil dadurch noch ein weiterer Fußballtag in die Woche gequetscht wurde. Im Prinzip gab es für mich nur die Fortuna und die jeweilige Liga, in der sie spielte.

    Mit den angekündigten Geisterspielen könnte ich mich davon (vorerst) auch entfernen. Ich werde sicher das erste Geisterspiel zur Probe anschauen, kann aber nicht garantieren, dass ich bis zum Ende durchhalte.

    Belgien und ich meine gelesen zu haben, auch kürzlich die NL, haben die Saison abgebrochen. Sind die weniger abhängig von den TV-Geldern?

    Antwort
  • Liebe Fußballfreunde, wie stünden denn die Chancen, bei der ebenso glorreichen wie zuletzt sichtlich fadenscheinigen Fortäng einen echten Medienmanager oder besser eine Managerin zu installieren. Aufgabe: Zuhören und das tun, was tatsächlich spielerisch und wirtschaftlich Sinn macht. Dazu müssten Mitglieder- und Faninteressen einfach mal abgefragt und abgewogen werden. Es müsste auf breiter Basis ein Konsens darüber erzielt werden, was die Haltung der Fortuna in Bezug auf Spielbetrieb und Kommerzialisierung überhaupt ist. Um dann klar entweder „Mitmachen“ oder „Dagegenhalten“ zu sagen. Ich bin sicher, dass es neben Rainer und anderen Fußballfreunden die ich kenne inzwischen jede Menge Leute gibt, die ein „Dagegenhalten“, also eine ganz klare Ablehnung des Verkaufs von Fußball an Kaufleute, befürworten. Ist bestimmt angebracht, genau das einfach mal rauszufinden. Und wenn es diese Mehrheit gibt, durchzuziehen. Also wer hat die Eier? Dann kann ich mir zum Beispiel gut vorstellen, dass es viele Leute gibt, die neben Vereinsbeiträgen und Dauerklartenkäufen auch noch das dem Verein geben, was sie an Kohle zähneknirschend den Bezahlsendern geben müssen.

    Antwort
  • Ich befürchte, dass ein Ausstieg aus „dem System“ einfach nicht funktioniert! Als Fan wollen wir maximalen Erfolg unserer Mannschaft, die Erfolge z.B. von Fortuna II in der Regionalliga reichen uns ja offensichtlich nicht. Und dazu brauchen wir möglichst gute Spieler. Und die kosten richtig Geld. Die Logik dahinter ist wiederum, dass ein Fussballer in relativ kurzer Zeit versuchen muss, sein Leben abzusichern. Nachfolgende Großeinkünfte wie bei Günther Netzer oder Olli Kahn sind ja eher die Ausnahme. Und ab 35 als Lehrling in eine normale Bürotätigkeit einzutreten ist eher unrealistisch. Also versuchen auch die Spieler das Maximum heraus zu holen. Das alles führt letztlich zu den heutigen Zuständen, mit Sky als Hauptfinanzierer.
    Im Kleinen hatten wir das doch sogar in den 70ern schon. Auch die heimatverbundenen Allofse waren damals irgendwann weg (sogar zum Nachbarn .öln!!!). Mir fehlt die Fantasie, wie das anders laufen soll…
    Etwas anderes kann mich aber z.Zt. total auf die Palme bringen: als erster Insovenz-Kandidat gilt Schalke 04. Und wer hat uns für ein Wahnsinnsgeld unseren Lieblingsspieler der letzten Saison weg gekauft? Das ist doch wirklich krank!

    Antwort
  • Die Logik hinter der Pandemie ist das wir uns alle anstecken werden dann resistent werden und dann kann wieder Fußball gespielt werden. Geisterspiele werden nicht stattfinden. Wir werden vielleicht im nächsten Jahr wieder spielen. Wir könnten jetzt alle Verträge auslaufen lassen und mit Bodzek und Fink verlängern. Die beiden kosten eh kein Geld und wir würden dadurch Geld sparen weil wenn wir keine Spieler mehr haben müssen wir auch keine Gehälter mehr bezahlen. Vielleicht können wir auch den Torwart behalten (Ich habe den Namen vergessen).

    Antwort
    • Was den Torwart angeht, meinst du sicher Dirk Krüssenberg, gell?

      Antwort
  • ich arbeite zur Zeit in einer Zentralen Unterbringung für Flüchtlinge. Dort sind ca 200 Bewohner untergebracht. In der Zeit wo ich dort arbeite wurde nicht einmal ein Bewohner dieser Unterkunft getestet. Aber für die Bundesliga haben Sie Test’s ohne Ende. Wenn ich an diese Spiele denke muss ich jetzt schon kotzen.

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