Vorbericht: Regensburg vs F95 – Den Jahn, den könnt ihr doch

Man glaubt es kaum, aber die glorreiche Fortuna musste in der zweiten Liga bislang nur sieben Mal gegen Regensburg ran und konnte erst zweimal gewinnen…

Analyse · Das hat viel damit zu tun, dass der Jahn noch nicht so viele Spielzeiten in Liga II vorzuweisen hat und dass das Team einige Male sehr stark in eine Saison gestartet ist. Momentan sieht es aber so aus, als könne F95 die positive Bilanz ausbauen. Nach einem glänzenden 4:0 im Hinspiel gab’s auch noch einen 3:0-Auswärtserfolg im Pokal. Zudem stecken die Regensburger aktuell ganz schön in der Abstiegstinte und haben zum letzten Mal im Oktober 2022 ein Ligaspiel gewonnen – gegen Abstiegskonkurrent Sandhausen. [Lesezeit ca. 3 min]

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Kann also gut sein, dass es die Kicker aus dem teilweise sehr hübschen Donaustädtchen nach sechs Jahren dieses Mal doch erwischt. Ist ja überhaupt ein Wunder, dass der Jahn so oft so gut mitgehalten hat. Wobei: In der Finanztabelle der 2. Bundesliga liegt der SSV noch vor Paderborn und Braunschweig sowie ein paar anderen Clubs, und eigentlich liest sich deren Kader wie der eines etablierten Zweitligisten. Allerdings sind die wichtigsten Spieler schon relativ alt, und es mangelt am eigenen Nachwuchs.

Der Spielplan

Apropos Braunschweig: Die Spielweise der Regensburger ähnelt der Braunschweigischen – allerdings ohne deren Fähigkeit hoch zu pressen. Also spricht vieles dafür, ähnlich wie gegen die Löwen vorzugehen. Wobei im Heimspiel gegen den BTSV ein Spielplan im engeren Sinn nicht erkennbar war. Betrachtet man die letzten Partien des Jahn, zeigt sich, dass die SSVler sich durchaus nicht hinten reinstellen, sondern oft und gern nach vorne spielen. Dabei unterlaufen ihnen aber immer wieder Fehler, die dem Gegner Konter ermöglichen – auch das ähnelt dem Schicksal der Braunschweiger.

Bedeutet, dass es darum gehen wird, in der Abwehr fehlerfrei zu bleiben und aus einem ruhigen (manche nennen das „langweilig“) Aufbau heraus Chancen mehr zu erarbeiten als herauszuspielen. Oder aber Trainer Thioune lässt seine Burschen mehr von der Leine – so wie im Pokalspiel und auch beim 4:0 im Hinspiel. Da lief viel über die Flügel und über einen immer wieder kurzzeitig auf drei Spitzen erweiterten Sturm.

Das System und die Aufstellung

Selten hat Daniel Thioune in der Vorspiel-Pressekonferenz so viel zum gewählten System und der möglichen Aufstellung verraten. Angekündigt hat er nahezu unverblümt ein 4-4-2 mit einer flachen 4 im Mittelfeld, denn das Rauten-Experiment hat nicht so gut geklappt. Die einzige Frage zur defensive Viererkette ist die, ob wieder Andre Hoffmann und Chris Klarer die Innenverteidigung verantworten oder ob Jordy de Wijs für einen der beiden reinrückt … was der Ergebene nicht glaubt.

Ähnlich mit Fragezeichen behaftet: Wer spielt zweite Spitze neben Dawid Kownacki? Da sich Thioune darauf festgelegt hat, Emma Iyoha in der Startelf zu bringen und die Wahrscheinlichkeit hoch liegt, dass Micky Karbownik wieder den linken AV macht, könnte es ein lohnendes Experiment sein, Emma als zweite Spitze zu bringen. Reden wir nicht drumherum: Weder Rouwen Hennings noch Daniel Ginczek sind aktuell wirklich in der Form für einen Startelfeinsatz; wenn, dann eher der „Ginni“.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Da unsere Zwote am Sonntag ein enorm wichtiges Spiel gegen den Abstieg vor der Brust hat, dürfte Jona Niemiec – wenn er denn überhaupt im Kader steht – eher als Joker in Frage kommen. Das gilt dann auch für die anderen Jungs aus der Zwoten, die öfters mal auf der Bank der Ersten sitzen. Und wenn Emma doch eher auf außen spielen soll, dann wäre vielleicht Ginczek als Sidekick für den guten Dawid dran.

Euer unfassbar ergebener Beobachter ist der Ansicht, dass Shinta Appelkamp und Ao Tanaka eine Pause brauchen und würde sie morgen auf der Bank lassen. Auf dem zweiten Sechser-Posten sieht er Jorrit Hendrix, den Holländer mit der ansteigenden Form, neben Cello Sobottka. Als rechter Läufer ist momentan Felix Klaus alternativlos, und wenn Emma in die Spitze geht, dann sollte Kris Peterson auf der linken Außenbahn seine Chance bekommen.

Wie schon angedeutet würden folgende Kollegen auf der Bank sitzen: Dennis Gorka, Jordy de Wijs, Taka Uchino, Ao Tanaka, Shinta Appelkamp, Rouwen Hennings, Jona Nimiec.

Der Tipp

Das Herz wünscht sich einen ebenso klaren Sieg wie denn im Pokalspiel damals im Jahnstadion. Der Bauch fühlt tief drinnen einen eher knappen Sieg für Rotweiß, während der Kopf auf rein rationaler Basis ein blödes Unentschieden für wahrscheinlich hält. Nach langer Diskussion aber haben sich drei ergebenen Instanzen sich auf ein 1:0 für Fortuna Düsseldorf geeinigt.