F95 vs HSV 2:2 – Ein Fußballfest mit angemessenem Endergebnis
Hätte Tim Oberdorf in der 97. Minute seine 30-Meter-Granate im Winkel versenkt… Fußball findet manchmal eben im Konjunktiv statt.
Bericht · Das Unerfreulichste an diesem Fußballabend war die Sportschau-Zusammenfassung des Spiels. Der Kommentator hobelte sich unentwegt einen auf den HSV, berichtete konsequent aus HSV-Perspektive und schaffte es, in den ersten drei Minuten seines Machwerks nicht einen einzigen Fortuna-Spieler namentlich zu nennen. Klar dürfen Spochtrepochter auch subjektiv berichten, aber dann muss die Einseitigkeit transparent gemacht und durch eine zweite Stimme ausgeglichen werden. Der Moderator dieser Sportschau auf ONE aber erwies sich ebenfalls als HSV-Liebchen. Schade drum, denn dieser tolle Fußballabend hätte eine angemessene Berichterstattung verdient. [Lesezeit ca. 9 min]
Erfreulich aus HSV-Sicht dagegen, dass es deren Ultras dieses Mal gelang, beim kontrollierten Zündeln keines ihrer Banner abzufackeln. Sicher waren nicht nur die offiziellen 13.000 Anhänger der Nordrauten in der Merkur-Spülmaschinen-Arena anwesend, aber ob es nun 17.000 oder die vom Sportschau-Fuzzy gemutmaßten 20.000 waren, wird sich nicht sicher feststellen lassen. Schon beeindruckend, dass beinahe die Hälfte des Oberrangs in blauschwarzer Hand war.
Wie sagt heute der handelübliche Pressesprecher vor der Veranstaltung? Ja, es war angerichtet. Dank eines grandiosen Verkehrschaos rund um den Flughafen (Messeende + Ferienbeginn) wäre der HSV-Bus beinahe nicht rechtzeitig in der Arena angekommen. Die Rheinbahn hatte ihre liebe Mühe, die Massen zur Haltestelle Messe-Nord zu karren, Staus gab es sowohl für Autofahrer:innen als auch für Fans, die per Velo anreisten. Schlimm mittlerweile die Zustände auf den Messeparkplätzen im Norden; besonders unerfreulich, dass aus Energiespargründen kaum noch ausgeleuchtet wird, und die Kunden (die bekanntlich fünf Euro fürs Parken abgedrückt haben) im Finsteren durch den Matsch zu ihren Karren stapfen müssen.
Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.
Auch mit der Bierversorgung in der Arena war es nicht zum Besten bestellt. Aber das kann unter „Nebenwiderspruch“ abgebucht werden. Erfreulich, dass einige aktive Fans vor dem Spiel dafür sorgten, dass sich keine Anhänger der Rothosen auf die Süd verirrten – später unterstützt von den Polizeikräften. Wär ja auch noch schöner gewesen…
Der Rest war dann Fußball pur. Es war ein grandioses, ein packendes, ein begeisterndes Spiel fast ohne Ruhephasen. Die Teams agierten auf Augenhöhe, beide Truppen arbeiteten mit vollem Körpereinsatz, eine Reihe von Verletzungspäuschen belegt das. Schiri Schröder hatte die Sache auch ganz gut im Griff, was man vom Assi an der Seitenlinie vor der Haupttribüne nicht sagen kann. Der lag mehrfach falsch und musste sich von Schröder demütigen lassen, der eine seiner Entscheidungen revidierte. Schwach der Referee aber in der Beurteilung von Luftkämpfen. In mindestens einem Fall hätte er die Aktion eines Hamburgers, bei der Cello Sobottka am Kopf getroffen wurde, ahnden müssen.
Kommen wir zum Spielfilm, der seinen ersten Höhepunkt in der 3. Minute hatte. Typisch HSV wird ein flacher Steilpass auf deren Torschützenkönig gespielt, der im Laufduell mit Jordy de Wijs unterwegs ist. Beide kommen in Kastenmeiers Sechzehner. Jordy versucht den Ball wegzuspitzeln, trifft dabei aber den gegnerischen Fuß. Es kommt zu weiteren Berührungen, der HSVler fällt. Klare Sache: Strafstoß. Die Grottenolme werden kurz geweckt und gefragt, ob’s vorher ein Abseits gab. War’s nicht. Und Mijnherr de Wijs wird nur deshalb nicht vom Platz gestellt, weil die Sache im Kampf um den Ball stattfand. Wär ja auch noch schöner gewesen…
Jedenfalls schießt der Blaumann den Elfer schwach und ziemlich mittig, sodass Flo Kastenmeier drankommt, und beinahe hätte er das Ei sogar gehalten. Stattdessen prallt die Pille nach vorne, sodass der Elfmeterschützen nochmal darf und einlocht. Oha, Rückstand schon nach kaum fünf Minuten. Die bis dahin fröhliche Laune der Fortuna-Fans nahm spürbar ab. Wobei: Bemerkenswert, dass die rund 8.000 Nasen auf der Süd mit Unterstützung der Sitzplätzler fast die ganze Spieldauer über den sicher 10.000 bis 12.000 hochaktiven Rothosen-Anhänger:innen in Intensität und Lautstärke Paroli bieten konnten. So wurde es dann doch nicht (Nimm dies, NRD-Sportschau-Blödmann!) zum Heimspiel für den HSV.
Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!
Aber, half ja nix, musste weitergehen. Die Burschen in Rot auf dem Platz ließen sich von dem Tor nicht deprimieren, sondern legten so los wie in den besten Phasen des Spiels in Rostock. Die Coaches hatten wieder ein 4-4-2 aufgeboten, dass man wahlweise als Ding mit Mittefeldraute oder als 4-1-3-2 sehen konnte. Wichtigste Rollen in dieser Konstellation gegen diesen Gegner: die Herren im zentralen Mittelfeld. Cello Sobottka, der in Abwesenheit von Andre Hoffmann den Käpt’n mimte, und Ao Tanaka boten über weite Strecken perfekte Interpretationen ihrer Jobs.
Cello war wieder einmal ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und einer, der den Kollegen live vorführte, wie gesunde Härte aussieht. Während einige HSV-Typen rumsäbelten und drauftraten, ließ sich Cello serienweise auf faire Grätschen ein und hatte die beste Balleroberungsquote der Fortunen. Auch wenn Ao in dieser Hinsicht beinahe unauffällig auftrat, stand er dem Ersatzkäpt’n in dieser Hinsicht in nichts nach. War wirklich schön zu sehen, dass unser japanischer Nationalheld einen ziemlich perfekten Box-to-Box-Spielern auf die Wiese brachte.
Und die Defensive? Über unsere weißblondierten Holländer mussten wir ja schon berichten. Der brauchte nach dem von ihm durch Ungeschick verursachten Strafstoß eine Weile bis er wirklich im Spiel war, haute dann aber einiges raus – ohne großartig am Spielaufbau mitzuwirken. Bärenstark dagegen die Gesamtleistung von Chris Klarer, der in der 84. Minute mit Knieschmerzen vom Platz musste. Bis dahin stimmte (beinahe) alles, was der kantige Ösi anpackte. Und das Eigentor in der 75. Minute, das zum Ausgleich führte, sollte man ihm nicht als Fehler ankreiden, sondern eher als Missgeschick betrachten.
Dass Dawid Kownacki ganz vorne spielen würde, war klar. Dass aber Rouwen Hennings mit ihm die Doppelspitze bildete, war eindeutig Folge der guten Leistung vom ollen Rouwen in Rostock. Und die beiden ergänzten sich prima, rochierten viel vertikal und horizontal, lösen sich beim Pressing ab und blieben für die Abwehr der Gäste schwer zu berechnen. Das Tor zum 1:1 in der 21. Minute fiel aber sozusagen auf klassischem Weg nach einer Ecke – perfekt gezwirbelt von Felix Klaus auf die Birne von Dawid Kownacki. Der hatte viel, viel Platz, weil der für ihn zuständige HSV-Mann die Situation zu spät durchschaute – übrigens dieselbe Dumpfnase, die später per Gelbrot in die Dusche geschickt wurde.
Apropos Felix Klaus: Euer zutiefst ergebener Fortuna-Betrachter sieht diesen so oft missverstandenen Felix eindeutig als Fortunen des Spiels. Er verschliss im Laufe der Partie zwei Gegenspieler und war nie aufzuhalten, wenn er den Ball an den Fuß bekam. Seine Laufwege waren perfekt, und ENDLICH hat er mal wieder eine Hütte gemacht – nämlich die zur Führung in der 28. Minute. Der Steilpass kam von Chris Klarer (dem schärfsten Konkurrenten um den inoffiziellen Titel des Fortunen des Tages) und wurde von Rouwen Hennings optimal verlängert, sodass Felix die Pille übernehmen und frei über die rechte Ecke des Strafraums aufs Tor zulaufen konnten. Und das Ding dann versenkte.
Jau, 2:1 für die glorreiche Fortuna gegen einen gefährlichen Gegner, den man aber jederzeit im Griff hat. Die Mischung aus Spielplan, System, Aufstellung und Intensität hindert den HSV in der ersten Halbzeit fast vollständig daran, das für die Rothosen typische Spiel auf den Rasen zu bringen. Einzige Problemzone: Der kleine Micky Karbownik kann in Sachen Geschwindigkeit mit seinem direkten Gegenspieler mithalten, ist dem aber in Länge und Athletik deutlich unterlegen. Da entstanden am rechten Flügel der Gäste in der ersten Halbzeit schon brenzlige Situationen (über links lief bei denen gar nichts). Der Ergebene hatte schon so um die 20. Minute herum die Idee, Karbownik und den vor ihm als Außenstürmer postierten Emma Iyoha die Plätze tauschen zu lassen.
Ging dann aber doch auch so gut. Betrachten wir unsere Schienen, also die beiden Duos auf den Flügeln. Rechts beschränkte sich Zimbo Zimmermann weitgehend auf die Defensive. Die Bälle auf Felix Klaus kamen seltener von ihm als von Cello Sobottka und Ao Tanaka. Das Zusammenspiel von Karbownik und Iyoha am linken Flügel war dagegen stellenweise berauschend – die beiden harmonieren prächtig. Und beide sind bei Bedarf bereit ins Dribbling zu gehen. Wenn dann eine der Spitzen richtig reagiert, hagelt es Chancen.
Natürlich kam der HSV mit dem Rückstand im Kreuz ganz anders aus der Kabine. Deren Trainer hatte ein bisschen umgestellt, und leider vergaßen unsere Jungs phasenweise das Pressing und überließen dem Gegner viel zu sehr das Mittelfeld. Die Folge: Die Rothosen konnten nun öfters ihr typisches Spiel aufziehen, dass auf Speed und flachen Pässen beruht. Gefahr entstand aber vor allem nach langen, hohen Bällen, sodass unsere Innenverteidiger zunehmend unter Druck gerieten. Dieses Sichzurückziehen brachten den Roten aber regelmäßig Kontergelegenheiten.
Und dann begannen die Hamburger mit der Klopperei. Gern gingen sie den Fortunen von hinten in die Beine, und vielleicht hätte Schiri Schröder hier die Leine straffer halten müssen. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Die Statistik wurde nun eindeutig: Mehr als 60 Prozent Ballbesitz für den HSV, und auch in der Zweikampfquote übernehmen die Gäste die Führung.
Apropos Statistik: Am Ende lag der HSV bei allen Werten vorne. Bemerkenswerte die schlechte Passquote von nur 72 Prozent. Die lässt sich leicht erklären: Selten wurde Keeper Kastenmeier so wenig ins Aufbauspiel eingebunden wie in dieser Partie, und er allein hebt die Quote oft schon um zehn Prozentpunkte. Außerdem lieferte die Fortuna extrem wenig Querpässe; die Mehrzahl der Pässe waren mit deutlichem Risiko versehen.
In der 66. Minute hätte es einen Elfer für F95 geben können, vielleicht sogar müssen. Karbownik flankt in die Box, wo Hennings zum Kopfball abhebt. Der HSV-Verteidiger haut ihm ins Kreuz, sodass der Flug scheitert. Rouwen stand so günstig, der hätte die Bude vermutlich gemacht. Aber, weder der Referee noch die kölschen Videoglotzer zuckten. Dabei zeigen die TV-Bilder eindeutig, dass Hennings durch die gegnerische Aktion am Torschuss beziehungsweise Kopfball regelwidrig gehindert wurde.
Immer noch führte die Fortuna. Thioune hatte Hennings aus- und Jona Niemiec eingewechselt. Immer öfter kamen die Gäste nun zu Chancen erster und zweiter Güte. Aber erst eine maximal unglückliche Situation brachte den Ausgleich. Unglücklich daran war, dass Chris Klarer die Pille beim Versuch zu klären ins eigene Tor chippte. Der Spielzug des HSV davor war allerdings brillant, und vermutlich wäre das Ding auch ohne Klarers Missgeschick reingegangen.
Ab der 75. Minute, in der es zum Ausgleich kam, ging es wild hin und her. So richtig massiv auf Sieg spielte der HSV nicht. Das Heft des Handelns wanderte immer mehr in fortunistische Hände. Auch angetrieben durch Jona Niemiec, der überall und nirgends zu finden war und seinen direkten Gegenspieler mehrfach düpierte. Ein Hauch Erschöpfung lag über dem Geschehen, und die weiteren Einwechslungen (bei uns Daniel Ginczek und Kris Peterson für Felix Klaus und Emma Iyoha) veränderten wenig. Daniel Thioune rastete an der Linie schier aus… und zieht in der 88. Minute eine gelbe Karte wegen Meckerns. Die hatte zuvor schon Teammanger Sascha Rösler gesehen, der sich bei einem Wechselversuch mit dem Vierten Offiziellen angelegt hatte.
Tim Oberdorf ist für den angeschlagenen Chris Klarer gekommen, Shinta Appelkamp ersetzt den ausgelaugten Ao Tanaka; beide bringen noch einmal Schwung ins Spiel und beschleunigen den Spielaufbau. In der 89. sieht dieser HSV-Depp die zweite gelbe Karte und muss gehen. Aber erst in der Nachspielzeit hagelt es Chancen für die Fortuna. Scheint, als habe sich der HSV mit dem Remis zufriedengegeben, die Roten aber nicht. Plötzlich hat Kownacki die Gelegenheit, den Rothosen-Tormann zu verarschen, der weit vor seinem Gehäuse rumlungert, aber sein Schuss verunglückt.
Weiter, immer weiter! Plötzlich ist Daniel Ginczek durch, begleitet von einem Hamburger. Daniel kommt ins Stolpern und verstolpert so den Siegtreffer. Das in der 94. Minute. Und dann fasst sich Tim Oberdorf – es läuft die 97. und sicher letzte Spielminute – und donnert ein fettes Rohr aus gut dreißig Metern Entfernung auf den HSV-Kasten! Dieser Strahl hätte genau in den Winkel gepasst, und der gute Tim hätte mit dieser Bude Fortuna-Geschichte geschrieben. So aber bleibt es beim, neutral betrachtet, angemessenen Unentschieden.
Rein rechnerisch… ist das Remis im Hinblick auf den Relegationsplatz natürlich doof. Immerhin war das Zustandekommen nicht so doof wie das Unentschieden gegen Heidenheim. Es beweist jedoch, dass die vielfältige Meckerei über die Qualität des Kaders voll daneben war beziehungsweise ist. Eine F95-Truppe, die sich zwischendurch keinen Schlendrian erlaubt, kann also gegen jeden Gegner der Liga mithalten. Nützt allerdings wenig, weil solche Leistungen in der Saison einfach zu spät kommen. Und weil in der kommenden Saison wieder eine ganz andere Truppe auflaufen wird. Unserem Trainer Daniel Thioune und seinen Coaches kann man jedenfalls bescheinigen, dass sie erreicht haben, was Trainer zu erreichen haben: Sie haben etliche Spieler besser gemacht.
Nach diesem wundervollen Fußballabend in der pickepackevollen Arena geht es nun wirklich in den Endspurt. Man stelle sich einfach mal vor, was passieren würde, könnte die Fortuna die letzten acht Spiele allesamt gewinnen. Dann hätte sie 67 Punkte auf dem Konto, und mit diesem Ergebnis ist ein Team der zweiten Liga immer noch aufgestiegen. Man wird ja wohl noch ein bisschen träumen dürfen…
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Ich tippe auf Platz 5-6, das ist für uns Maximum, mehr ist nicht drin. Der HSV war/ist sicherlich aktuell auch nicht in bester Verfassung.
Quelle NORBERT KRINGS treffend formuliert:
Und da müssen die Fortunen es sich eingestehen: Es fehlt der Mannschaft in einem gewissen Maße an Qualität, um in solchen Spielen keinen Zweifel am eigenen Sieg aufkommen zu lassen. Das Thioune-Team konnte letztlich dem Gegner nicht vollkommen Paroli und eine offene Begegnung bis zum 2:2 bieten. Der Widerstand trotz aller ausgeschöpften personellen und taktischen Mittel war nicht groß genug, um letztlich standzuhalten. Fortuna ist nicht gut genug, um ganz oben mitzuspielen. Sonst hätte die Mannschaft in der Schlussviertelstunde auch die zwei, drei sehr guten Angriffe noch zu einem Siegtreffer genutzt. Am Willen und an fehlendem Feuer hat es diesmal allerdings nicht gelegen.
Hallo zusammen, mir ging es ähnlich wie dem Super-Ergebenen: es war ein gutes Spiel, die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Das einzige, was ich etwas strenger bewerte, ist die taktische Ausrichtung in der zwoten Halbzeit. Thioune hat es nach dem Spiel selber gesagt, er hat „mehr Ruhe im Spiel“ gefordert. Auch wenn das bei dem Spielstand nachvollziehbar ist, werde ich das Gefühl nicht los, dass das Gift ist für unsere Fortunen. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem dies zum Erfolg (eine Halbzeitführung wird souverän nach Hause gebracht) geführt hätte. Im Gegenteil, viele zweite Halbzeiten waren deutlich schwächer als diecersten und oft genug wurden dank einer zunehmend passiven Spielweise noch Gegentore kassiert. Wenn Fortuna also ihre Chancenverwertung und die Verwaltung einer Führung verbessert, kann’s was werden… (nächste oder übernächste Saison). Ansonsten : weiter so!