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Ipswich vs F95 1:2 – Ein feines Fußballspiel verdient gewonnen

In einem interessanten Match schlug die glorreiche Fortuna den frischgebackenen Erstligisten Ipswich Town vor fröhlicher Kulisse leistungsgerecht mit 2:1.

Bericht · Nein, Ed Sheeran war nicht da. Der konnte nicht, der ist auf Tour. Aber im Geiste ist der prominenteste Fan der Blues immer dabei; schließlich ist der mit seiner +-=÷x Tour Trikotsponsor des Clubs aus East Anglia. Dafür hatten sich um die 800 Fans der Fortuna auf den Weg zu den Freunden von Ipswich Town gemacht und bildeten einen rotweißen Kontrast zu den immerhin rund 16.000 Anhänger der Gastgeber. Und der Aufsteiger in die englische Premier League trat schon fast in Bestbesetzung an. Auch wenn Euer Ergebener kein Freund der sogenannten „Marktwerte“ ist: Da standen rund 90 Millionen Euro auf Town-Seite und gegen schlappe 35,6 Mio. Ein sportlicher Unterschied ließ sich nicht erkennen. [Lesezeit ca. 4 min]

Nicht ganz unerwartet hatte Trainer Daniel Thioune das altbekannte 4-3-3 mit den altbekannten Fastaufsteigern der Vorsaison angerührt. Vor Flo Kastenmeier bildeten Käpt’n Hoffmann und Tim Oberdorf die Innenverteidigung, flankiert von Zimbo Zimmermann auf der rechten und Emma Iyoha auf der linken Seite. Als Doppelsechs agierten Cello Sobottka und Ao Tanaka. Dazu Ísak Jóhannesson als Achter. In der ersten Halbzeit traten – dies als größte Abweichung von der Vorjahresnorm – Shinta Appelkamp und Felix Klaus auf den Außenpositionen und Neuzugang Danny Schmidt in der Mitte an. Das funktionierte von Anpfiff an ausgesprochen gut.

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Denn schon in der 5. Minute gab es Grund für rotweißen Jubel. Mit einem schicken Angriffszug überwanden die Fortunen die anscheinend noch müden Blauen. Jóhannesson schlug eine bemerkenswerte Flanke in den Sechzehner, wo Danny Schmidt relativ unbedrängt vollstrecken konnte. Die Gäste zogen sich nun ein bisschen zurück und setzten – wie gegen Galatasaray – auf Konter. Hat ja gegen die Türken prima geklappt. Nun ist Town eine andere Hausnummer und bedrängte unsere Jungs mit fast fehlerfreiem Passspiel.

Ipswich vs F95: Danny Schmidt vollstreckt in der 5. Minute (Screenshot: TownTV)
Ipswich vs F95: Danny Schmidt vollstreckt in der 5. Minute (Screenshot: TownTV)

Allerdings kamen die Tractor Boys bis zur Halbzeit nur zu wenig Chancen. Und wenn die Pille aufs Tor kam, rettete Flo Kastenmeier im Stil eines Nationaltorhüters. Das bewies, dass die Taktik mit der Viererkette und der ziemlich defensiv ausgerichteten Doppelsechs schon prima funktioniert. Besonders das Zusammenspiel von Cello mit Ao sah bereits nach Routine aus.

Ipswich vs F95: Fröhliche Fortunafans an der Portman Road (Screenshot: TownTV)
Ipswich vs F95: Fröhliche Fortunafans an der Portman Road (Screenshot: TownTV)

Auch wenn Danny Schmidt nicht wie ein klassischer Knipser wirkt, sorgte der bei jedem seiner Auftritte im gegnerischen Strafraum für Unruhe. Gefüttert wurde er allerdings weniger über die Außenstürmer, sondern – wie beim 1:0 von Ísak Jóhannesson – öfter aus dem Mittelfeld. Sowohl Cello Sobottka als auch Ao Tanaka und gelegentlich auch Zimbo Zimmermann waren da am kreativsten. Bisschen müde wirkte Felix Klaus, während Emma Iyoha zwar sehr offensiv agierte, aber das Zusammenspiel mit Shinta Appelkamp nicht immer hinkriegte.

Ipswich wechselte bereits in der 26. Minute – offensichtlich eine Vorsichtsmaßnahme. Nach der Pause kamen sie dann mit vier Neuen, während Thioune und seine Coaches wie verabredet den unter der Woche leicht kranken Shinta durch Tim Rossmann ersetzten. Am Duo Rossmann-Schmidt werden wir Liebhaber der bildschönen Fortuna vermutlich noch viel Freude haben; die harmonieren prächtig, rochieren sinnvoll und sind auch für Tore gut.

Ipswich vs F95: Das 1:1 fiel nach kollektivem Pennen der Fortuna-Defensive (Screenshot: F95.tv)
Ipswich vs F95: Das 1:1 fiel nach kollektivem Pennen der Fortuna-Defensive (Screenshot: F95.tv)

Duplizität der Ereignisse: So wie die Blues zu Beginn der ersten 45 Minuten nicht ganz wach waren, pennten die Rotweißen anfangs der zweiten Halbzeit. Der Ausgleich in der 49. Minute fiel nach kollektivem Schlaf der Defensive durch einen strammen Schuss, gegen den Flo Kastenmeier chancenlos war. Wie geplant verzichtete Thioune bis zur 80. Minute auf Einwechslungen. So konnte sich die Truppe weiter im gewählten System einspielen.

Dass es sich um ein Freundschaftsspiel handelte, ließ sich an den Zweikämpfen ablesen, die durchweg mit größter Rücksichtnahme ausgeführt wurden. Was aber auch deutlich wurde: Ipswich Town liegt in der Saisonvorbereitung gut zwei Wochen zurück; was bei der Fortuna schon fast routiniert ablief, mussten die Tractor Boys doch oft improvisieren.

Ipswich vs F95: Tim Rossmann mit einem tollen Schuss zum Siegtreffer (Screenshot: F95.tv)
Ipswich vs F95: Tim Rossmann mit einem tollen Schuss zum Siegtreffer (Screenshot: F95.tv)

Und auch in der Restverteidigung zeigten die Blues Schwächen. So konnten die Fortunen in der 57. Minute wieder raketenschnell umschalten. Und wieder war es Ísak Jóhannesson, der einen prima Pass auf Tim Rossmann schlug, der das Ei aus nicht ganz günstigem Winkel in die Bude nagelte. Anschließend zeigten beide Teams eine gewisse Müdigkeit. Hier und da Chancen für Ipswich, aber bis auf eine, die Flo Kastenmeier souverän entschärfte, tat sich nicht mehr viel.

In der 80. Minute übernahmen Jordy de Wijs und Joshy Quarshie die Innenverteidigung. Klaus Sima Suso ersetzte Cello Sobottka. Links rannte nun anstelle von Emma der flinke Dennis Jastrzembski, während King Manu für Danny Schmidt in den Sturm ging. Schon in der 61. Minute war Jona Niemiec für Felix Klaus gekommen und übernahm die mittlere Angriffsposition. Und wieder hatte Jona kein Schussglück – wenn dem mal dieser Knoten platzt, ist er Anwärter auf den Neuner-Posten.

Ipswich vs F95: Trainer Thioune war ganz zufrieden (Screenshot: F95.tv)
Ipswich vs F95: Trainer Thioune war ganz zufrieden (Screenshot: F95.tv)

Jeder kennt den Spruch von der „beängstigenden Frühform“; auf die Fortuna trifft er eine Woche vor Saisonbeginn zu. Alle eingesetzten Kicker (ausgenommen vielleicht Felix Klaus und der leicht angeschlagene Shinta Appelkamp) spielten schon fast auf Höhe ihrer Möglichkeiten. Und, ja, der Ergebene muss es so sagen: Keiner der nicht Anwesenden wurde wirklich vermisst. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass jeder Rückkehrer die Breite der taktischen Varianten vergrößert.

Nicht einmal Yannik Engelhardt wurde wirklich vermisst. Mit seinem Transfer nach Como erweist er der glorreichen Fortuna einen großen finanziellen Dienst: Bis zu 11 Millionen Euro könnte sein Wechsel einbringen, eine Menge Kohle, mit der die Verantwortlichen a) ein paar schmerzhafte Finanzlöcher stopfen und b) noch in Neuverpflichtungen investieren können. Das ist erfreulich.

Übrigens: Wie vereinbart veranstalteten die beiden Mannschaften zum Schluss noch ein funktionsfreies Elferknallen. Zimbo als Erster versägte. Flo Kastenmeier hielt zweimal, und weil die anderen Fortunen alle einlochten, gewann F95 auch diesen Wettbewerb mit 7:6. Könnte ein ganz kleines Seelenpflaster nach der Niederlage im Relegationsrückspiel gegen Bochum … ach, lassen wir das…

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