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Almelo vs F95 (Testspiel) 0:0 – Drei Verletzte und ein lustiger Schiri

In einem zähen Kick vor leeren Rängen blieb es zwischen Heracles Almelo und Fortuna Düsseldorf bei einem angemessenen 0:0.

Bericht · Viel zu lachen gab es nicht an diesem frühlingshaften Nachmittag im putzigen Kleinstädtchen Almelo in der niederländischen Provinz Overijssel. Am ehesten noch über den Schiri-Darsteller, dessen Name hier nichts zur Sache tut, nennen wir ihn Mijnheer Gekkevent. Der bewarb sich um einen Job als Comedian im deutschen Fernsehen, indem er herrlich bekloppt pfoff. Auf den zähen Kick hatten seine witzigen Entscheidungen keinen Einfluss, wobei die Heraklen ein bisschen mehr von seinen Späßen profitierten. Okay, er hätte die Fortunen ein bisschen mehr vom rustikalen Treiben der Schwarzweißen schützen können. Wobei ihn an allen drei Verletzungen rotweißer Spieler keine Schuld trifft. [Lesezeit ca. 4 min]

Das ist ja immer das Risiko bei Testpartien, die früher noch so nette Freundschaftsspiele hießen, dass sich jemand verletzt und für den regulären Spielbetrieb ausfällt. Ganz bös sieht es für Vince Vermeij aus, der sich bei einem Zusammenprall mit dem Heracles-Keeper das Knie lädierte und schon in der 38. Minute durch Dawid Kownacki ersetzt werden musste. Vorher kam bereits Tim Oberdorf für Käpt’n Hoffmann, der sich die schmerzende Schulter hielt – diese Auswechslung laut Trainerteam lediglich eine Vorsichtsmaßnahme.

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Besonders bitter wäre es, wenn es Karim Affo schlimmer erwischt hat, den armen Kerl, nach einer Verletzungsserie gerade so einen Lauf hat und unsere U19 in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft befördert hat; jedenfalls fast, denn die Buben müssen noch dreimal ran. Unter anderem am kommenden Sonntag um 11 Uhr im PJS gegen die Hertha (Hin da!). Momentan führen sie die Tabelle, und weil vier von sechs Teams weiterkommen, sind die F95-Jungs ziemlich sicher drin. Jedenfalls trat der gute Karim im gegnerischen Sechzehner blöd in den Rasen und musste in der 58. Minute vom Platz.

Bis dahin bestand der Oefenwedstrijd (wie man auf Niederländisch sagt…) aus einem mehr oder weniger lauen Geplätscher. Besonders die erste Halbzeit war beinahe noch öder als das Freundschaftsspiel der beiden Clubs im vergangenen Oktober. Daniel Thioune hatte ein lustiges 3-3-2-2 verordnet, das nach dem Ausfall von Vince sich irgendwie verformte, weil Ersatzmann Dawid Kownacki seine Rolle ganz anders interpretierte und praktisch eine hängende Spitze spielte. Weil aber Jona Niemiec, nominell zweite Spitze, fast immer von außen kam und fast nie im Strafraum zu finden war, trat die Fortuna praktisch ohne Spitze an – was ja vor ein paar Jahren bei Spitzenteams mal total modern war.

Almelo vs F95: Der lustige Schiri (Screenshot F95.tv)
Almelo vs F95: Der lustige Schiri (Screenshot F95.tv)

In der Dreierkette durften sich neben Käpt’n Hoffmann beziehungsweise später Tim Oberdorf die begabten Youngster Jan Boller und Elias Egouli bewähren. Der Elias trat solide auf, leistete sich aber Mitte der zweiten Halbzeit einen irren Querpass, der beinahe ins eigene Tor geführt hätte. Viel auffälliger, weil agiler und mit mehr Offensivgeist auf der rechten Seite Jan Boller (der uns ja leider im Sommer schon wieder verlassen wird). Auf dem Papier bestand das Mittelfeld aus Zimbo Zimmermann zentral sowie Nico Gavory (links) und Karim Affo (rechts). In der Praxis spielte Karim einen waschechten Rechtsaußen mit Zug zum Tor, während Nico optisch eher linker Außenverteidiger war. Wie die ganze Systematik ohnehin völlig asymmetrisch war.

Am meisten überzeugt hat den Ergebenen (der nebenbei Zeit hatte, die Ablage zu erledigen, so laaangweilig war’s) aber Danny Schmidt, den er sowieso für den unterschätztesten Mann im Kader hält. Der gab einen astreinen Achter, hatte viele Ideen und versuchte, die „Spitzen“ nach Kräften zu bedienen. Shinta Appelkamp, wohl als Zehner gedacht, blieb im Vergleich blass. Wie auch immer: Eine Aufstellung wie diese mit einer taktischen Grundordnung wie diese werden wie eh nie wieder sehen.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Ab der 71. Minute haben wir dann möglicherweise die Zukunft der Fortuna gesehen. Erst kam (notgedrungen) Tom Barth für Karim Affo, dann brachten die Coaches nach und nach auch noch Leonard Brodersen und Maksym Len sowie Mo Heyer, den wir mal besser nicht zu den jungen Wilden zählen. Wir hatten also vier Nachwuchsspieler gleichzeitig auf dem Platz; Len aus der U19, Egouli, Boller und Brodersen aus der Zwoten; dazu U23-Keeper Ben Zich auf der Bank. Die Fantasie des Ergebenen sieht für die kommende Saison ein Gerüst aus erfahrenen Kickern (Kastenmeier, Oberdorf, Siebert(?) Kownacki(?), Zimmermann, Iyoha, Appelkamp) und eine Menge Muskeln aus dem Nachwuchs, zumal mit Hettwer aus Dortmund noch ein externer Youngster mit Potenzial hinzukommt. Vielleicht werden zudem Sima Suso und King Manu aus ihren Leihen zurückgeholt. Der Kader 25/26 nimmt schon Formen an.

Dass die einzige(!) ernsthafte Torchance für die Roten in der 70. Minute stattfand, hat damit nichts zu tun. Schade, dass Jona Niemiec völlig frei, aber aus ungünstigem Winkel nicht ins Netz traf. Die Bude hätte uns armen Socken, die wir uns den ganzen Mist angeguckt haben, wenigstens ein bisschen entschädigt. Zumal der Tabellendreizehnte der Eredivisie mindestens genauso mutlos und uninspiriert auftrat, wie die Fortuna zuletzt; aber auf die Knochen gehen, das können sie gut.

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Ein Gedanke zu „Almelo vs F95 (Testspiel) 0:0 – Drei Verletzte und ein lustiger Schiri

  • Gerd Kaussen

    Wenn Appelkamp weiter so unter seinen kolportierten Fähigkeiten bleibt, dann wird es als einer der ‚Führungsspieler‘ schwierig. Wieso schafft das Johannesson und nicht der uninspiriert wirkende Appelkamp? Für Kownacki wäre es jammerschade, wenn er abermals unsere Fortuna wg. keine Kohle verlassen müsste. Es ist mir ein Rätsel, dass die als hochverschuldet geltenden Clubs äffzeh, Schalke, Hertha u.a. immer wieder in Zusammenhang mit Millionentransfers in Verbindung gebracht werden, bei uns heißt es statt dessen gebetsmühlenartig bei derartig möglichen Transfers: ist finanziell nicht zu stemmen. Warum bitte schön ist das so, obwohl wir finanziell doch gut wirtschaften?

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