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Vorbericht: F95 vs Darmstadt – Schön spielen und gewinnen…

Sonntagmittag muss unsere Fortuna in der gut besuchten Spielautomatenarena gegen die Lilien aus Darmstadt ran … um zu gewinnen!

Analyse · Die Pressekonferenzen vor und nach einer Partie sind auch bloß Rituale, meist mit sehr geringem Nährwert. Das liegt auch daran, dass die Fragen der Journalisten kaum geeignet sind, Geheimnisse zu erfahren oder Cheftrainer Daniel Thioune aus der Reserve zu locken. Das hat Thioune bei der PK zum Darmstadt-Spiel auch kritisch angesprochen und darauf hingewiesen, dass es den Spochtrepochter mehr bringen kann, wenn sie beim Training vorbeizuschauen. Außerdem, möchte der Ergebene ergänzen, scheint das wöchentliche Mediengespräch, an dem auch Spieler teilnehmen, fruchtbarer zu sein. Auch, das erwähnte der Trainer mit einem Hauch Ärger in der Stimme, um Spekulationen zu minimieren. In diesem Punkt bekennt sich der Ergebene schuldig, der beim Bericht über die Partie in Münster hervorhob, dass das Coaching-Team in der Halbzeit lange draußen auf der Bank blieb, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Das, so Thioune, habe einfach daran gelegen, dass es im Preußen-Stadion aktuell keinen Trainerraum gebe, in den sich die Coaches zur Besprechung in der Pause zurückziehen können. [Lesezeit ca. 5 min]

Ansonsten ging es in der PK ziemlich viel um die Frage, welche Systematik sich gegen Kohfeldts SVD anbietet und welches Personal überhaupt zur Verfügung steht. Daran anknüpfend möchte der Ergebene noch einmal herausstreichen, dass die aktuell lange Verletztenliste ein Problem ist und dass die Fortuna damit unter den Zweitligisten negativer Vorreiter ist. Eine Ursache, die unsere Kaderplaner in Kauf genommen haben, ist, dass mehrere Spieler verpflichtet wurden, die entweder für häufige Malesten bekannt sind oder aus einer Verletzung zu uns gekommen sind. Dazu kam ein bisschen Pech in den Testspielen. Trotzdem sollten die fürs Sportliche Verantwortlichen noch einmal genauer darauf schauen, ob die Trainingsmethoden auch einen Anteil haben.

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Das Gegnerporträt

Die Historien des SV Darmstadt 98 und der Fortuna weisen ein paar Parallelen auf. Beide wurden noch vor 1900 gegründet, brauchten aber bis in die Zehnerjahren des 20. Jahrhunderts, um die Vereinsform zu finden, die sie heute haben. Während F95 dann aber durchstartete, dümpelten die Lilien so vor sich hin und waren in Deutschland deutlich bekannter im Hand- als im Fußball. Bis weit in die Siebzigerjahre hinein spielte Darmstadt 98 weiter keine große Rolle. Bis der Club 1978 eher aus Versehen in die Bundesliga aufstieg. Da war Fortuna schon ein etablierter Erstligist und feierte seine größten Erfolge. 1979 ging’s wieder runter, zwei Jahre später wieder für eine Saison rauf. Tja, und dann wird’s wieder parallel, denn die Hessen gingen nach ein paar Jahren als Zweitligist abwärts – bis in die vierte Liga … wir kennen das.

Erst vor rund zehn Jahren wurde der Verein wieder im Profifußball sichtbar und schaffte ab 2013 mit Trainer Dirk Schuster den Durchmarsch bis in die erste Liga. Dort blieb man für zwei Spielzeiten. 2023 gelang das Kunststück für eine Saison noch einmal. Da war es Coach Lieberknecht. Und jetzt? Die Lilien sind unter Florian Kohfeldt ganz gut in die Saison gestartet, haben aber keine größeren Ambitionen vermeldet.

Kohfeldt lässt einen ganz anderen Fußball am Böllenfalltor und auswärts spielen als alle seine Vorgänger. Vor allem setzt er auf seine Doppelspitze mit Hornby und Lidberg, letzterer ein echter Knipser. Aus einer Viererkette heraus agieren die Lilien meist eher langsam im Spielaufbau, stehen mit einer Doppelsechs hinten solide und setzen vorwiegend aufs Umschaltspiel. Gegen K’lautern hat der Trainer neulich mit Dreierkette spielen lassen, ein Experiment, das in die Hose ging. Alles in allem ist der SVD98 als Gast ein ziemlich dickes Brett, das zu bohren ist.

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Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
4.Darmstadt5311108:5
11.Fortuna521275:9

Ausfälle:
F95: Schock, Affo, Anhari, Appelkamp, Egouli, Lenz, Raimund und Rossmann

Info:
Sonntag, 21. September 2025, 13:30
Schiri: Timo Gansloweit: Hat Fortuna noch nie gepfiffen.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Daniel Thioune hat in der Pressekonferenz am Freitag noch mehr Richtiges und Wahres von sich gegeben. Zum Beispiel, dass die gewählte taktische Grundordnung nicht so wichtig ist, sondern dass die Einstellung, der Wille zum Sieg entscheidend ist. Stimmt schon. Wobei: Elf hochenergetische Innenverteidiger gegen einen ultratief stehenden Gast aufzubieten, dürfte die Wahrscheinlichkeit, dem Gegner die Bude vollzuhauen, nicht wirklich maximieren. Allerdings, und in dieser Hinsicht gibt der Ergebene dem Chefcoach ganz Recht, darf das System keine Zwangsjacke sein, sondern eher ein Orientierungsrahmen, anhand dessen die Spieler wissen, wo sie zu stehen und zu laufen haben und wie sie mit den Kollegen interagieren sollen.

Dies übrigens auf Basis einer seriösen Gegneranalyse. Von wegen: Wir müssen nur auf uns schauen… Wie man durch die Umsetzung von Beobachtungen einen Kontrahenten plattmacht, hat gerade gestern Torsten Lieberknecht mit dem 1. FCK gezeigt. Der hatte die gravierende Schwäche der Münsteraner bei hohen Bällen in den Sechzehner erkannt und ließ seine Schützlinge hoch flanken so oft es überhaupt ging. Ergebnis: ein 4:1-Sieg. Komisch, dass unser Stab diese Schwäche vor dem Spiel in Münster nicht erkannt hat…

Egal. So weit es seine Analysen ergeben, hat der Ergebene bei den Lilien keine derart auffällige Schwäche entdeckt. Dafür aber die Stärke der Darmstädter Doppelspitze mit Lidberg und Hornby. Die beiden Burschen unter Kontrolle zu halten, dürfte ein Erfolgsfaktor sein. Und, wie spielt man gegen eine gefährliche Doppelspitze? Genau: mit enger persönlicher Begleitung durch Innenverteidiger.

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Das verlangt aber nicht zwingend nach einer Dreier- oder Viererkette – beides wäre möglich. Zum Beispiel etwas, das die Fortuna schon öfter gespielt hat. Da gab es eine Viererkette, und wenn die beiden AV offensiv gingen, ließ sich der defensive Sechser zwischen die beiden IV fallen. Macht Sinn, wenn man zwei Schienenspieler aufbieten kann. Nun hat F95 momentan das Problem, dass die schnellen Schienenspieler entweder verletzt sind (Tim Rossmann) oder gerade aus einer Verletzung kommen (Emma Iyoha, Valli Lunddal), sodass allein Zimbo Zimmermann auf dem Zettel für diese Aufgabe steht.

Bleiben wir mal bei dieser Variante. Dann könnten der zuverlässige Tim Oberdorf mit Jesper Daland (oder natürlich auch Kenny Schmidt) die Innenverteidigung bilden, während Zimbo rechts auf die Schiene geht. Ist Emma fit genug, macht er es links. Falls nicht, dann sollte wieder Sima Suso ran, findet der Ergebene. Auch Alternativen für die Sechserpositionen liegen nicht gehäuft in der Kaderschale, denn außer Anoua El Azzouzi haben wir da noch Neuling Timmi Breithaupt, der letzte Woche gar nicht gut aussah, sowie Zimbo Zimmermann (wird woanders gebraucht) und Mo Heyer.

Im 4-4-2 würde der Ergebene vorschlagen, mit zwei Zehnern zu spielen, die weniger die Flügel beackern, sondern eher nach innen ziehen. Das wären der unverzichtbare Mukki Muslija und lieber Chris Rasmussen also Soto Sotiris, der das auch könnte. Davor dann die Doppelspitze mit Cedi Itten und Czeki Celar.

So könnte ein solides 4-4-2 aussehen.

Vor einer Dreierkette mit Oberdorf, K. Schmidt und Daland bräuchte man wieder zwei Schienenspieler, also wieder Iyoha oder Suso sowie Lunddal oder Zimmermann. Als Sechser haben wir nur Breithaupt im Köcher, Muslija und El Azzouzi gäben in dieser Konstellation die Doppelzehn hinter Itten und Celar. Eine sinnvolle Variante mit nur einer Spitze sieht der Ergebene angesichts der Personalflaute nicht.

Das wäre das erwartbare 3-5-2.

System hin, Startaufstellung her: Wie knackt man nun die Lilien? Zwei Rezepte für Buden scheint es zu geben, wenn man sich anschaut, wie Darmstadt bisher Treffer kassiert hat: Schnelle Konter und Kurzpassspiel in deren Sechzehner. Flanken von der Grundlinie haben bislang noch nichts gegen sie gebracht. Und eine besondere Anfälligkeit nach Standards kann man ihnen auch nicht nachweisen. Zumal sie mit Schuhen einen Keeper im Kasten haben, der an guten Tagen ziemlich gut ist. Trotzdem könnten auch Distanzschüssen ein Mittel der Wahl sein. Defensiv gilt: Hat man Lidberg und Hornby im Griff, hat man nicht viel zu befürchten.

Der Tipp

Alle drei ergebenen Körperregionen haben angesichts der vorherrschenden Spielweise der Fortuna dauernd schlechte Laune und wenig Lust, Ergebnisse vorherzusagen. Am wenigsten der Kopf, der für Sonntag ein schlappes 1:0 für die Fortuna in seinen Bart nuschelte. Selbst das Herz ist ein wenig betrübt und schließt sich diesem Tipp an. Und der Bauch? Der hat inzwischen sogar ein bisschen Wut (auf wen?) in sich, fühlt aber zur eigenen Überraschung einen klar herausgespielten 3:1-Sieg für die eigenen Farben rumoren.

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Ein Gedanke zu „Vorbericht: F95 vs Darmstadt – Schön spielen und gewinnen…

  • Holger

    Lieber „Ergebener“, eestmal vielen Dank für die immer sehr fachkundigen Kommentare, Vorberichte etc. Mittlerweile warte ich schon immer auf Deine Einschätzung der Lage und den Nachbericht zu den Spielen unserer launischen Diva. Es gäbe eine Sache, die ich sehr begrüßen würde…kannst du nicht mal in dieser müden PK vor dem Spiel ein bisschen „mitmischen“? Die Fragen der gelb-schwarzen und der mit den 4 großen Lettern langweilen ungemein und DT füllt die Leere mit ausschweifenden Inhalten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du da mal ein bisschen „Leben in die Bude“ bringen könntest, da ich Dich fachlich eher auf Augenhöhe sehe, als manchen bezahlten „Spochtrepochter“.
    Ich würde mich freuen…. Herzliche Grüße Holger

    Antworten

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