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Vorbericht: Dresden vs F95 – Es wird ein Kampf

Mittags am ersten Advent muss die tapfere Fortuna in Dresden der SG Dynamo die Stirn bieten und am liebsten gewinnen.

Analyse · „Es wird ein Kampf“, sagte Cheftrainer Markus Anfang in der Pressekonferenz zum Spiel, und dass seine Truppe dem Gegner die Stirn zu bieten habe. So viel zur mentalen Seite der Geschichte. Auf der fußballerischen Seite fordert der Coach, dass die Jungs endlich mal „die Inhalte“ durchgehend auf den Platz bringen. Dies im Bewusstsein, dass die Qualität seines Kaders über alles gerechnet höher ist als die der SG Dynamo. Das sind in etwa die Voraussetzungen einer Partie, deren Ergebnis die Tabellenzukunft beider Mannschaften entscheidend prägen könnte. [Lesezeit ca. 5 min]

Man vergisst ja gern, dass die Fortuna auch schon zweimal in der Ersten Liga gegen Dresden gespielt und beide Male verloren hat. Gut, das ist auch schon 33 Jahre her. Und damals stieg F95 am Ende der Saison ziemlich sang- und klanglos ab, während der damalige Liganeuling sich noch weitere vier Jahre im „Oberhaus“ hielt. Davon können die Dynamo-Fans seit Jahren nur noch träumen, während die Fortuna zwischendurch ein paar mal erstklassig war und zudem am Aufstieg geschnuppert hat. Jetzt sind die Ausgangsbedingungen anders, denn während F95 seit 2009 immer mindestens in Liga 2 kickte, pendelten die Dynamesen so zwischen der dritten und zweiten Liga hin und her.

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Das Gegnerporträt

Für die dritte Liga war die SG Dynamo in den letzten 15 Jahren immer ein bisschen zu stark, für das „Unterhaus“ dagegen ein wenig zu schwach. Außer in der Saison 16/17, wo sie hinter Union Berlin als Fünfter bester Ostverein waren. In der Tabelle der mitgliederstärksten Sportclubs Deutschlands liegen sie übrigens mit rund 36.000 Mitglieder fast gleichauf mit der glorreichen Fortuna. Auch ähnlich dunkle Stunden wie F95 haben die Dresdner, denn 1995 wurden sie Opfer des damaligen Präsidenten und verurteilten Betrügers Otto, der die Lizenzgebühr nicht zahlte, was zur Zwangsversetzung in die Regionalliga führte. Ähnlich wie wir begann die Rückkehr der SG in den Profifußball im Jahr 2002. Und noch mehr Parallelen: Während wir das erste Spiel in der neuen Multifunktionsarena im September 2004 erleben durften, konnten die Dynamo-Fans ihre Mannschaft 2009 erstmals im neugebauten Rudolf-Harbig-Stadion anfeuern.

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Der Rest ist ganz normale Fußballgeschichte (siehe oben). In der laufenden Saison verloren sie die ersten vier Partien recht chancenlos, konnten dann in Bielefeld gewinnen, um anschließend nur noch viermal Unentschieden zu spielen und alle anderen Partien zu verlieren. Der Sieg letzte Woche in Bochum war glücklich, weil ein Elfer gegen sie verschossen wurden, aber in der ersten Halbzeit zeigten sie nicht nur mentale, sondern auch fußballerisch eine bis dahin nicht gesehene Stärke. In der ersten Halbzeit waren sie mit ihrem 3-4-2-1-System das klar bessere Team. Und wer schoss das 2:0? Klar, ein Ex-Fortuna, nämlich Vince Vermeij, der in Dresden aber mal so richtig aufblüht. Genau wie Duffy Daferner, übrigens, der ebenfalls neu bei Dynamo ist.

Die üblichen Spötter unter den F95-Fans witzelten schon, dass einer von beiden oder gar beide gegen dien Fortuna Tore schießen werden, und trieben so mit Entsetzen Scherz. Wenn Vince und Duffy beide fit sind, setzt Trainer Stamm sie zuhause auch mal als Doppelspitze ein. Dann lässt er mit Viererkette auflaufen. Für Sonntag ist aber eher wieder mit dem 3-4-2-1 und einem überladenen Mittelfeld zu rechnen. Die größte Schwäche der SG Dynamo in dieser Saison findet sich in der Defensive – 25 Gegentore in dreizehn Spielen zeigen das deutlich.

Sie haben einen ziemlich schmalen (25) und recht alten (26,6 Jahre) Kader, mit knapp 14 Millionen ist das der niedrigste kumulierte Marktwert der Liga.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
13.Fortuna134271412:21
16.Dresden132471018:25

Ausfälle:
F95: Schock, Lunddal, Hettwer, Sotiris, Zimmermann, Rossmann und El Azzouzi (5. Gelbe)
Dresden: 3 Spieler

Info:
Sonntag, 30. November 2025, 13:30 im Rudolf-Harbig-Stadion
Schiri: Lukas Benen (32): Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 19. Oktober 2024 gegen Regensburg – hat in entscheidenden Szenen durchweg gegen Fortuna gepfiffen.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Natürlich hat Markus Anfang in der PK nicht verraten, wie seine Truppe das Ding taktisch angehen wird. Selbst beim Personal hielt er sich ziemlich bedeckt. Wobei er festhielt, dass Valle Lunddal und Julian Hettwer, obwohl endlich wieder im Training, noch nicht weit genug sind, um nach Dresden mitzufahren. Inzwischen sind ja „die Youngster“ ein Dauerthema in F95-Kreisen. So stellte Anfang auch klar, dass er von Karim Affo und Hamza Anhari eine Menge hält, beide aber zur Zwoten abgestellt sind, weil die gerade jede Unterstützung braucht.

Wo wir gerade beim Thema sind. Inzwischen gehören ja nicht nur diese beiden Buben zum Kader der Ersten, sondern natürlich auch Sima Suso und Eli Egouli, die natürlich mitfahren werden. Zudem hat gerade gestern Anas Slimani einen Vertrag für die erste Mannschaft unterschrieben. Da kann man sich als Fortuna-Fan eigentlich nur freuen, aber die üblichen Schwarzseher reagieren wie gewohnt mit blöden Sprüchen: „Ja, die machen wir groß, und dann lassen wir sie gehen.“ Dass genau das ein Teil des F95-Geschäftsmodells ist, kriegen die nicht in die Köppe. Aber, egal…

Die wesentliche Frage zur Aufstellung, die Anfang zu beantworten hatte, lautete: Wer ersetzt den gelbgesperrten Anou El Azzouzi, der eins-zu-eins momentan nicht zu ersetzen ist. Da brachte der Chefcoach zwei Namen ins Spiel, nämlich Shinta Appelkamp und Sima Suso. Während Letzterer eher als zweiter Sechser neben Tim Breithaupt zu sehen wäre, gäbe Shinta eher einen Achter. Das traut der Ergebene unserem „Eigengewächs“ in seiner aktuellen Form eher nicht zu, würde ihn aber trotzdem gern auf dem Platz sehen, nämlich als Alternative zu Emma Iyoha, der zwar immer viel rennt und trickst, aber zuletzt wenig Offensivdruck brachte.

Das sähe dann so aus:

So könnte ein 4-2-3-1 aussehen.

An der Viererkette würde der Ergebene bei allen Zweifeln nichts ändern, aber den Lenzer als sichere Einwechslung auf der linken AV-Position sehen. Oder sogar umgekehrt: Christopher Lenz startet und wird planmäßig um die 60. Minute herum durch Kenny Schmidt ersetzt. Solange Valle Lunddal noch nicht wieder mitmachen kann und Zimbo Zimmermann verletzt ist, gibt es leider keine Alternative zu Mo Heyer, der sich als rechter AV sichtbar unwohl fühlt.

Mit viel Bedenken würde er Mukki Muslija als Zehner besetzen, wobei der sich mit Shinta Appelkamp abwechseln könnte. Tja, und was machen wir rechts außen? Der Ergebene würde Chris Rasmussen nach seiner kläglichen Vorstellung beim Knipsen pausieren lassen und stattdessen Luca Raimund die Chance geben, sich zur präsentieren. Nicht dass der besser Buden machen, kann als Rasmussen, aber vielleicht doch Cedi Itten besser füttern. Einen Versuch wär’s wert.

Ein Schlüssel zum Erfolg wird sein, das dichte Dresdner Mittelfeld zügig zu überwinden. Zügig ist ein gutes Stichwort. Der Ergebene wünscht sich so sehr, dass die Fortunen auf dem Platz einfach mal schneller werden – vor allem im Kopf, dass sie also schneller die möglichst richtigen Entscheidungen treffen. In der Defensive muss die Parole lauten: Keine Konter zulassen! Beziehungsweise: Eine stabile Restverteidigung postieren. Und weil Shinta auf dem Platz ist, könnten Ecken und Freistöße ein wichtiges Hilfsmittel auf dem Weg zum Sieg sein.

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Der Tipp

Der Kopp lässt sich auf gar nichts ein und geht von einem leistungsgerechten 1:1 aus. Da protestiert das Herzchen, das einen 2:1-Sieg für seinen Lieblingsverein sieht. Auch der Bauch tippt auf einen Sieg, ebenfalls mit nur einem Tor Unterschied, will sich aber auf ein konkretes Ergebnis nicht festlegen.

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