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Vorbericht: Nürnberg vs F95 (Pokal) – Haut alles rein, macht uns Fans glücklich!

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Der DFB-Pokal hat für altgediente Fans der Fortuna eine besondere Bedeutung – deshalb muss heute in Nürnberg gewonnen werden.

Bericht · Was der Ergebene den beiden Vorgängern von Trainer Thioune übelgenommen hat, waren deren Versagen im DFB-Pokal. Auch die Beziehung zum faltigen Neusser hat damals nachhaltig gelitten als er das Pokalspiel auf Schalke abschenkte. Und auch jetzt wird er jeden Hauptübungsleiter der wunderhübschen Diva an dessen Pokalerfolgen messen. So ist das nun mal. Deshalb muss heute in Nürnberg gewonnen werden.[Lesezeit ca. 4 min]

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Das hat ja vor allem damit zu tun, dass Pokalniederlagen besonders deprimieren, weil man sie nicht wieder gutmachen kann. Das ist das Wesen von k.o.-Spielen. So eine schlimme Niederlage wie die am vergangenen Freitag in Paderborn lässt sich leicht durch eine kleine Siegesserie auswetzen. Und am Ende zählt eh nur ein Aufstieg oder ein verhinderter Abstieg.

Im Grund hat F95 mit dem Glubb ein Glückslos gezogen, weil so nicht gleich im Achtelfinale eines der Schwergewichte der Ersten Liga zu schlagen ist. Jeder Zweitligist der Saison 2022/23 kann jeden anderen schlagen. Das haben die Nürnberger ja leider bei ihrem Auswärtssieg in unserer Spielautomatenarena bewiesen. Das war aber auch das Letzte, was ihnen gelungen ist – seit Mitte November geht’s bei denen bergab. Tatsächlich droht diesem überlebensgroßen Traditionsverein sogar der erste Abstieg in die dritte Liga.

Im Grunde könnten die Glubberer froh sein, im Pokal auszuscheiden, weil sie sich dann voll und ganz auf den Nichtabstieg konzentrieren könnten. Allerdings müssten sie sich unauffällig schlagen lassen, denn das Nürnberger Fanvolk ist besonders seit der Niederlage im Derby gegen Fürth hocherhitzt. Außerdem würde ein Sieg die Motivationslage aufheitern – und knappe anderthalb Milliönchen gäb’s ja fürs Weiterkommen auch noch. Die Kohle könnten unsere Kaderplaner, die ja nicht müde werden zu bejammern, wie eng ihnen die finanzielle Strumpfhose sitzt, auch gut gebrauchen.

Für Daniel Thioune, der als Trainer noch nie bis ins Achtel-, geschweige denn ins Viertelfinale gekommen ist, steht noch mehr auf dem Spiel. Nach den Niederlagen gegen Klautern im Heimspiel und dem Debakel von Paderborn könnten ihm nach einem Pokalaus auch aus der Gemeinde der F95-Anhänger:innen negative Vibes entgegenschlagen. Man würde ihn zunehmend kritisch beäugen und über die trainerischen Fehler, von denen er sich ja schon einige geleistet hat, nicht mehr großzügig hinwegsehen.

Der Spielplan

Es steht also viel auf dem Spiel. Und bei einer Partie, bei der es am Ende auf jeden Fall einen Sieger gibt, spielt ein Matchplan eine geringere Rolle als sonst. Halten wir fest: Der 1. FC Nürnberg hat den schwächsten Sturm der Liga und kommt auf nur 16 Treffer in 19 Spielen. Gleichzeitig bewegt sich deren Defensive auf dem Niveau der Fortuna. In der Winterpause sahen sie in den Testspielen auch nicht gut aus. Vom Glanz der Siege gegen Fortuna und auch Paderborn ist wenig übrig. Das liegt auch an der sich ständig erweiterten Verletztenliste – wobei es weniger die Topleistungsträger trifft als die Ergänzungskollegen. Und das bei einem Kader mit sage-und-schreibe 36 Insassen.

Meist spielen sie ein 4-1-3-2 und zwar unabhängig vom zur Verfügung stehenden Personal. Das ist so seitdem Trainer Weinzierl dort amtiert, der beim Sieg in Düsseldorf seinen Einstand feierte.

Der Spielplan kann unter diesen Umständen nur lauten: Haut alles rein! Erkämpft jeden Ball! Kreiert Chancen! Macht die Dinger rein. Geht’s raus und spuit’s!

Das System und die Aufstellung

Nachdem nun schon seit Wochen ständig die Länge, Breite, Tiefe und Größe des Kaders debattiert wird, als wäre die Beschaffenheit des Teams der einzige Faktor, der eine Rolle spielt, ist klar, dass die gewählte Systematik tatsächlich von den zur Verfügung stehenden Spielern abhängt. Und dass das gewählte System wurscht ist, wenn tragende Säulen fehlen und als tragend erachtete Säulen schwanken. Denn darauf könnte man die Analyse der Paderborn-Niederlage zurückführen. Jetzt sind die schwer vermissten Stabilitätsfaktoren Klarer, Sobottka und Kownacki wieder an Bord. Dafür aber fehlen die beiden Außenverteidiger: Zimbo Zimmermann und Micky Karbownik können nicht mitmachen.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Damit ist ausgemacht, dass nicht mit einer Viererkette gespielt werden KANN. Zwar könnte Taka Uchino Zimmermann erfolgreich ersetzen, aber ob Benjamin Böckle schon einen sicheren Außenverteidiger auf der linken Seite geben könnte, ist zu bezweifeln. Bliebe noch Tim Oberdorf, denn man dann aber doch lieber als Backup für die Dreierkette auf der Bank haben möchte. Apropos: War Jordy de Wijs nur an diesem Freitag außer Form, oder durchlebt er gerade eine Delle? Und wird Käpt’n Hoffmann überhaupt noch jemals wieder auf das Level seiner besten Tage zurückfinden? Egal, denn weil Chris Klarer wieder ran darf, wird die Dreierkette natürlich Hoffmann, de Wijs, Klarer heißen – führt kein Weg dran vorbei.

Dreierkette hinten heißt auch Doppelspitze. Die eine Hälfte besteht zwingen aus Dawid Kownacki. Auf den ersten Blick gehört zwingend Rouwen Hennings neben ihn. Aber ein geplanter früher Wechsel gegen Daniel Ginczek könnte den Gegner überraschen. Und wenn es eine Doppelspitze gibt, tut sich Shinta Appelkamp als Zehner, der nicht auf den Flügel raus muss, kreativ sicher leichter. Zum Mittelfelddreieck gehören dann Ao Tanaka – eher als Achter denn als Sechser – und Cello Sobottka; Jorrit Hendrix bietet sich nach seinem lauen Auftritt in Paderborn höchstens als Auswechsler an.

Bleiben noch die beiden Außenstürmer. Wenn Felix Klaus es schafft darauf zu verzichten aufs Tor zu schießen, ist er auf der rechten Seite momentan alternativlos. Auf dem linken Flügel sieht es ganz anders aus, denn was Kris Peterson vergangene Woche da angerichtet hat, war wirklich schlimm, und dieses hochwichtige Pokalspiel ist sicher nicht die beste Gelegenheit, ihm die Chance zur Rehabilitation zu geben. Der Ergebene schlägt vor, Emma Iyoha mal auf dier Seite ranzulassen, fit genug dürfte er ja wieder sein.

So könnte das 3-5-2 in Nürnberg aussehen

Der Tipp

Für jeden aufrechten Fortuna-Fan ist der Pokal eine Herzensangelegenheit, weshalb der Kopf und der Bauch heute auf ihre Tipps verzichten. Dieses rot und weiß gestreifte Herz aber setzt volle Kanne auf einen nie gefährdeten Sieg für die glorreiche Fortuna, schließt also solchen Quatsch wie Verlängerung und Elferknallen aus. In Zahlen prophezeit es ein simples 2:0.


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Ein Gedanke zu „Vorbericht: Nürnberg vs F95 (Pokal) – Haut alles rein, macht uns Fans glücklich!

  • Ausstellung passt schon mal, hoffen wir mal der Ergebnis-Tipp auch 😉

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