Spielberichte

F95 vs NEC 0:2 – Und dann probierten die Coaches mal ein 3-5-2…

Im Testspiel gegen die NEC aus Nijmegen, den aktuellen Tabellenachten der Eredivisie, verlor die glorreiche Fortuna mit 0:2.

Bericht · Das Lustigste an einem Testspiel im Trainingslager ist der Chat auf Youtube zur Live-Übertragung auf F95.tv. Der Schwachsinn ist so unfassbar, dass man schon wieder Spaß daran haben kann. Leute, die nicht einmal wissen, wie unser Keeper Nummer 2 heißt oder die Offensivleistung der Mannschaft in der Hinrunde „unterirdisch“ finden (37 Tore in 17 Spielen – 4 mehr als der nächstbeste Club), plustern sich auf und bezeichnen diesen oder jenen Kicker als „Gurke“. Na denn… Tatsächlich war die Partie gegen die NEC in fast jeder Hinsicht ein Testspiel. Trainer Thioune testete nicht nur mehrere Spieler, sondern mit einem 3-5-2 ein neues System. [Lesezeit ca. 3 min]

Ja, es wurde in beiden Halbzeiten mit wechselnder Besetzung mit zwei Spitzen gespielt. In Hälfte 1 traten Jona Niemiec und der brandneue Christoph Daferner ganz vorne an, nach der Pause – das kann schon vorweggenommen werden – machten Chris Tzolis und Vince Vermeij diesen Job deutlich besser. Gerade weil Vince eher ein sogenannter „Wandspieler“ ist, der den Ball in verschiedenen Situationen festmachen kann, passt diese Konstellation ganz gut. Und beide Male in einer Mischung aus Pech und temporären Unvermögen wären Anschlusstreffer und Ausgleich möglich gewesen.

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Das 3-5-2 in Halbzeit 1

Beim Duo Niemiec/Daferner sah es sooo schlecht auch nicht aus; die beiden trafen aber auch auf eine äußerst giftige NEC-Abwehr. Die war dann nach den Wechseln der Nijmegener zur zweiten Halbzeit nicht annähernd mehr so stabil. Und auch der neue, vom Glubb gekommene Mittelstürmer hätte nach Vorlage von Jona eine Bude machen müssen – leider wurde ihm das Ei noch gerade so vom Schlappen gefischt.

Eine Dreierkette, die wir so nie, nie, nie wieder sehen werden, bildeten der zurückgekehrte Käpt’n Hoffmann mit Tim Oberdorf und Tim Corsten von der Zwoten, der nicht erst seit heute zum erweiterten Kreis der ersten Mannschaft zählt. Während Oberdorf stabil wie immer agierte, konnte man Hoffmann die lange Pause anmerken. Und: Der hat Flo Kastenmeier dermaßen tief als Anspielstation ins Hirn gebrannt, dass er den armen Karol Niemeczycki ein paar Mal in Verlegenheit brachte.

Klar wurde ohnehin, dass die fußballerischen Qualitäten des jungen Polen – nicht nur im Vergleich mit Kastenmeier – erheblich begrenzt sind. Leider führte ein klarer Torwartfehler zum 0:2, weil Niemczycki einen Abschlag ans Bein eines NEC-Stürmers kickte; aus der Situation wurde die Bude dann fast zwangsläufig. Auch sonst stand unsere Dreierkette in den ersten 45 Minuten ziemlich oft unter Druck, hielt aber bis auf das 0:1 durch den Wunderstürmer der NEC stand.

Emma Iyoha und Felix Klaus auf den Flügeln sah schon fast normal aus. Shinta Appelkamp gab einen sehr bemühten Zehner, hatte aber wenig Spielglück. Als Doppelsechs fungierten Yannik Engelhardt und Klaus Sima Suso, von dem man allerdings nicht so viel sah. Zwischendurch wurden die Positionen auch mehrfach gewechselt, sodass die abgebildete Formation nur den anfangs beobachteten Zustand darstellt.

F95 vs NEC: Da schoss Niemczycki einen Vollbock (Screenshot F95.tv)
F95 vs NEC: Da schoss Niemczycki einen Vollbock (Screenshot F95.tv)

Nach der Pause kam eine runderneuerte Fortuna auf den Platz im Marbella-Hinterland; nur Niemczycki und Oberdorf blieben auf dem Rasen. Der wurde nun zentraler IV, zu dem sich links King Manu und rechts Jamil Siebert gesellten. Ob die nun ihre Aufgabe besser erledigten als die Kollegen zuvor, lässt sich nicht sagen, weil die NEC offensiv auch nicht mehr mit voller Power antraten.

Das 3-5-2 in Halbzeit 2

Am spannendsten sicher die Doppelspitze – wie oben bereits erwähnt. Und wenn es eine Konkurrenzsituation zwischen Appelkamp und Ísak Jóhannesson gibt, dann hat der Isländer die heute klar für sich entschieden. Der bringt einfach mehr Druck in die Sache und hat ein besseres Auge für die zu bedienenden Spitzen. Im Prinzip wurde aus dem 3-5-2 nun auch ein 3-2-3-2, denn auch Ao Tanaka, der bekanntlich nicht zu seiner Nationalmannschaft reisen muss, übte sich als Spielmacher. Hinzu kam Dennis Jastrzembski als einziger waschechter Außenstürmer – so ergab sich vorne eine asymmetrische Konstellation.

Es sei denn, man wollte Taka Uchino ebenfalls als Außenläufer sehen. Hinzu kam Daniel Bunk als Sechser, der ganz im Stil von Engelhardt und dem leider verletzten Cello Sobottka nicht selten was für den Spielaufbau tat. Nehmen wir also die abgebildete Formation der zweiten Halbzeit eher als Gedächtnisskizze…

Man kann es anscheinend nicht oft genug betonen: Es war ein Testspiel. Und bei solchen Kicks geht es nicht ums Gewinnen, nicht einmal darum, gut auszusehen. Sinn und Zweck dieser Begegnungen ist es einzig und allein, Dinge auszuprobieren. Und da kann der Ergebene nach der Partie gegen die Nijmegen Eendracht Combinatie nur zum Ergebnis kommen, dass eine Systematik mit Dreierkette hinten und Doppelspitze vorne ziemlich attraktiv aussieht. Einen besonderen Vorteil hat sie: Die Kontrahenten in der zweiten Bundesliga kennen das noch nicht, und die Fortuna wird daher nicht mehr so leicht ausrechenbar.

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