Vorbericht Illertissen vs F95: Macht es einfach und klar und haut sie weg

Man kann es nicht oft genug schreiben: Der Pokal hat für die Fortuna eine ganz besondere Bedeutung; ein Ausscheiden in der 1. Runde ist überhaupt gar keine Option!

Analyse · Seit wie vielen Jahren träumen F95-Fans davon, in der ersten Pokalrunde endlich mal wieder zuhause gegen einen Augenhöhengegner antreten zu dürfen. Tatsächlich war das 1:4 im Elfmeterschießen gegen den HSV am 3. August 2009 die letzte Pokalpartie in Runde 1 in der Arena, und der letzte namhafte Gegner war Bielefeld vor sechs Jahren. Übrigens war 2009/10 die erste Saison seit langem, in der unsere glorreiche Fortuna überhaupt für die erste Hauptrunde qualifiziert war. Und jetzt geht’s wieder in die Pampa… Das Doofe: Euer von Herzen Ergebener wird morgen zum ersten Mal seit 2012 ein solches Erstrundenspiel seines Lieblingsvereins verpassen. [Lesezeit ca. 4 min]

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Das Gegnerporträt

Man wird wohl kaum einem Einwohner dieses Örtchens an der bayerischen Landesgrenze wehtun, wenn man Illertissen unbedeutend nennt. Und bei Licht besehen gilt das auch für den örtlichen Fußballverein, der Fußballverein Illertissen heißt. Der muschelt sich seit zehn Jahren durch die Regionalliga Bayern, weil man sich einst dafür entschieden hat, fußballerisch zu Bayern gehören zu wollen, obwohl man jahrzehntelang dem Südwestdeutschen Fußballverband angehörte.

Das Bemerkenswerteste zum FVI findet man in der Wikipedia (Zitat):

„Eine Fanszene des FV Illertissen war jahrelang praktisch nicht existent.
Durch ein im Mai 2013 bei YouTube hochgeladenes Video erlangte der Verein ungeahnte Bekanntheit. Es zeigt einen einsamen Fan, umgeben von einer Handvoll Zuschauer, der ein eigens ausgedachtes Lied singt und rhythmisch auf die Trommel schlägt. Besonders der Refrain Illertissen spielt international brachte es zu großer Bekanntheit. Danach gab der Fan Interviews und wurde z. B. zu TV total eingeladen.[6]“

Der erste Satz trifft immer noch zu. Ins Vöhlinstadion, das übrigens nicht nach irgendeinem Provinzsponsor benannt ist, sondern nach dem Adelsgeschlecht, dass die Illertissener:innen jahrhundertlang geknutet hat, passen ungefähr 3.000 Zuschauer. Morgen werden 1.500 unermüdliche Fortun:innen anwesend sein. Und trotzdem gibt es an der Tageskasse noch massenhaft Tickets. Dabei existiert in Mittelschwaben nicht viel Konkurrenz, am ehesten noch den SSV Ulm, den F95 bekanntlich vor fünf Jahren aus dem Wettbewerb boxte.

In der soeben begonnenen Regionalliga-Saison tun sich die Illertissener Kicker schwer. Am vergangenen Mittwoch verloren sie daheim unglücklich mit 2:3 gegen Würzburg und stehen nach vier Spielen mit gerade einmal drei Punkten da. Trainer Bachthaler, den Daniel Thioune aus dem Trainerlehrgang kennt, lässt je nachdem ein 4-3-2-1 oder ein 4-2-3-1 spielen. Weil beim erstgenannten System drei defensive Mittelfeldleute aufgestellt werden, entsteht Beton. Beim 4-2-3-1 setzt Bachthaler dagegen auf vier mehr oder weniger echte Stürmer.

Der Spielplan

Einen möglichen oder gar wahrscheinlichen Spielplan kann man in einem Satz zusammenfassen: Den Gegner ruhig einschnüren und dann zupacken. Wichtig natürlich, sich keinen Konter einzufangen oder durch blödes Defensivverhalten gefährliche Standards auszulösen. Weil der FVI vermutlich mit einem kompakten Mittefeld antreten wird, muss das systematisch überspielt werden – am besten nicht bloß immer über die Außenbahnen.

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Das System und die Aufstellung

Das spricht für das erprobte 4-3-3. In der Pressekonferenz vor dem Spiel hat Trainer Thioune durchblicken lassen, dass er den Neuen, die bisher wenig ran durften, Startelfchancen geben wird. Das betrifft also vor allem Vince Vermeij, Yannik Engelhardt und Jamil Siebert; die beiden Neuverpflichtungen, also Ísak Jóhannesson und Christos Tzolis, fahren mit und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eingewechselt. Jona Niemiec zählt zwar nicht zu den Neuen, könnte aber ebenfalls schon zum Anpfiff auf der Wiese stehen. Es würde also mit nur einer Spitze losgehen:

Wagen die Coaches eine Offensive mit Doppelspitze, also mit Daniel Ginczek neben Vermeij, kriegen wir ein 4-4-2, möglicherweise ohne Shinta Appelkamp:

Vorstellbar ist aber auch, dass Shinta nominell nach außen rückt und Cello Sobottka mehr nach vorne geht. In der Viererkette wird sich außer dem Starteinsatz von Jamil Siebert nichts ändern. Höchstens durch die Einwechslungen von Taka Uchino und Ben Böckle für Zimbo Zimmermann und Nico Gavory. Damit ist die Bank auch schon fast komplett; hinzu kommen natürlich noch Emma Iyoha, Jordy de Wijs und Keeper Karol Niemczycki.

Der Tipp

Kopf, Herz und Bauch des Ergebenen sind sich sicher, dass die wunderbare Diva vom Rhein das Vöhlinstadion als Sieger verlassen wird. Während der Kopf vorsichtig ein 3:1 tippt, gehen Herz und Bauch ein paar Schritte weiter und sagen ein 5:0 beziehungsweise ein 4:0 voraus.

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