Vorbericht: F95 vs Darmstadt – Neue Runde, neues Glück
Am Freitagabend muss sich die glorreiche Fortuna mal wieder mit Darmstadt 98 auseinandersetzen und damit eine möglichst schöne Rückrunde einleiten.
Analyse · Kurz und ereignisarm, so präsentierte sich die F95-Winterpause 2024/25. Auch wenn das ominöse Transferfenster noch einen Spalt weit offensteht, wird diese Pause vielleicht als diejenige mit dem geringsten Wechseltrubel in die Historie eingehen. Wobei der Abschied des überaus sympathischen Felix Klaus so ohne viel Sang und Klang schon ein bisschen wehtut. Wie auch die nicht sehr überraschende Ausleihe von Jordy de Wijs. Immerhin konnte nach Jahren die Leihe von Momo Kwarteng vom VfL Bochum vollzogen werden. Und der dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit im Freispiel gegen Darmstadt schon in der Startelf stehen. Den 98ern hat der ansonsten nicht sonderlich erfolgreiche Neutrainer Kohfeldt nach seinem Amtseintritt neues Leben eingehaucht und sie zu einem Team gemacht, das um den Aufstieg mitspielt – womit ja vor Saisonbeginn fast alle gerechnet hatten. [Lesezeit ca. 4 min]
Wie auch immer: Vergessen wir die fortunistische Schwächeperiode, vergessen wir vor allem dieses schreckliche 2:5 gegen Magdeburg, das unter solch unglücklichen Umstand stattfand, vergessen wir die Heimschwäche. Es gilt: Neue Runde, neues Glück…
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Das Gegnerporträt
Mit dem SV Darmstadt 98 verbinden uns vorwiegend angenehme Erinnerungen und eine Bilanz von 13:2:6 zugunsten der Fortuna. Eine der schönsten Erinnerungen ist gerade einmal 16 Spiele her, denn F95 startete mit einem sicheren 2:0-Auswärtssieg am Böllenfalltor in die aktuelle Saison. Da hatte es die Lilien nach einer Ehrenrunde wieder aus der ersten Bundesliga gekegelt – mit lediglich 17 Punkten. Und dafür hatten uns die 98er damals Christoph Klarer geklaut, der unbedingt erstklassig spielen wollte und nach nur einer Saison jetzt in Birmingham gelandet ist.
Wie der Kader nach dem Abstieg ohnehin ziemlich gerupft wurde und der damalige Trainer Lieberknecht quasi mit der Resterampe in die Zweitligasaison starten musste. Dazu fiel ihm so wenig ein, dass die Lilien nach dem 4. Spieltag mit genau einem Punkt auf dem direkten Abstiegsplatz landeten. Ein 5:3-Auswärtssieg auf Schalke brachte die Wende. Kohfeldt schaffte das merkwürdige 3-4-1-2 ab und ersetzte es durch ein solides 4-4-2. Außerdem pustete er dem Stürmer Lidberg neues Leben ein, was dieser ihm mit drei Toren gegen S04 und insgesamt neun Buden dankte.
Gold ist aber nicht alles, was der überschätzte Florian beim SV 98 hinkriegt, denn im letzten Spiel der Hinrunde verloren seine Buben gegen den designierten Absteiger Regensburg nach einer mäßigen Vorstellung. Der verletzte Isac Lidberg fehlt ihnen schon sehr.
Die Fakten:
Tabelle:
Platz | Verein | Spiele | S | U | N | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|
8. | Fortuna | 17 | 7 | 5 | 5 | 26 | 28:23 |
10. | Darmstadt | 17 | 6 | 6 | 5 | 24 | 36:29 |
Ausfälle:
F95: Appelkamp, Iyoha, Jastrzembski, Kwasigroch, Rossmann (Gelb-Rot), Sobottka
Darmstadt: 5 Spieler
Info:
Freitag, 17.01.25, 18:30 in der Arena
Schiri: Dr. Robert Kampka: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen gegen Darmstadt(!) am 4. August 2024.
TV: Sky (€) / Wow (€)
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Spielplan, System, Aufstellung
Im Trainingslager haben die Schützlinge unserer Coaches in den Testspielen eine ganz ordentliche Figur gemacht, ohne irgendeine Form euphorischer Vorfreude auslösen zu können. Dazu waren die Freundschaftspartien auch nicht gedacht, eher dazu, sich ein Bild von den Kickern zu machen, die bisher wenig Einsatzzeiten hatten und/oder keine wirklich deutlichen Eindrücke hinterlassen hatten. Für den Ergebenen war Florian Schock, der lange Zweitkeeper, die Entdeckung von Marbella 2025 – der hält so solide, dass wir uns vor einem Ausfall von Florian Kastenmeier nicht sehr fürchten müssen. Überzeugend auch Myron van Brederode, der von sich erzählte, er sei kein einfacher Typ – was die meisten Beobachter auch vorher schon wussten.
Ansonsten stach niemand besonders positiv heraus, und ein bisschen fiel ausgerechnet Zimbo Zimmermann ab. Der arme Zimbo, was soll jetzt aus ihm werden, wo sein alter Ehepartner Felix Klaus weg ist? Was soll überhaupt aus ihm werden, wenn die Dreierkette zur Standardvariante wird? Darin würde er keinen Platz finden. Auf die von ihm geliebten Sechserposition hat er selbst beim aktuellen Ausfall von Cello Sobottka wenig Aussichten, und auf der rechten Schiene ist ihm Vally Lunddal meilenweit voraus.
Neben Cello werden auch Shinta Appelkamp, Emma Iyoha, Tim Rossmann und der unglückliche Dennis Jastrzembski nicht mitmachen können. Es heißt, hätte sich Dennis nicht eine derart schwere Verletzung (Schultergelenk kaputt) zugezogen, hätte man versucht, ihn in der Pause abzugeben. Damit aber gibt es systemisch nur zwei vorstellbare Versionen der Aufstellung: entweder als klassisches 4-4-2 oder aber als gut eingeübtes 3-4-3. Letzteres wird wohl tatsächlich bei Anpfiff auf der Wiese zu finden sein.
Besonders dann, wenn sich Daniel Thioune entschließt, Momo Kwarteng sofort in die Startelf zu schicken, denn dann lautet die offensive Dreierkette ohne Wenn und Aber Kwarteng-Kownacki-van Brederode. Genauso automatisch entstünde die defensive Dreierkette mit Käpt’n Hoffmann, Tim Oberdorf und Jamil Siebert. Gesetzt wären auch Gio Haag als defensiver Sechser und Ísak Jóhannesson als Achter. Und die Schienen würde beinahe zwangsläufig von Nico Gavory (links) und Vally Lunddal (rechts) bespielt – fertig ist die Laube.
Kann nun aber gut sein, dass Kohfeldt als Manager der Lilien sich das ebenso einfach ausrechnet und mit einem 4-4-2 mit Doppelsechs und defensiver Ausrichtung dagegenhält. Dann könnte es zäh werden. Und da wäre dann vielleicht doch ein 4-4-2 die bessere Wahl, wobei in diesem Fall wohl Hoffmann und Oberdorf die Innenverteidigung markieren würden, mit Gavory und Lunddal als Außenverteidigern. Mit David Kownacki und Dzenan Pejcinovic gäbe es eine Doppelspitze, der wie im 3-4-3 van Brederode und Kwarteng zuarbeiten.
Mangels Rossmann und Iyoha gibt es keine Alternativen auf der linken Seite; rechts könnten dann doch Zimmermann und auch Jona Niemiec kommen. Auf jeden Fall stünde der als Joker in den Startlöchern, wobei ansonsten auf der Bank vor allem Noah Mbamba und Joshua Quarshie neben Florian Schock zu finden sein werden. Außerdem natürlich Danny Schmidt und Vince Vermeij.
Der Tipp
Während der Ergebene insgesamt ein realistischer Optimist (beziehungsweise optimistischer Realist) ist, gehen seine Körperteile pessimistisch ins neue Jahr. So glaubt der Kopf nicht daran, dass die Fortuna mehr als ein Remis erreichen wird, während der Bauch sogar eine erneute Heimniederlage vorhersagt. Nur das Herz, diese gute, alte Seele, ist der Meinung, der Verein seines Herzens könne ganz, ganz knapp gegen Darmstadt gewinnen.
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