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Vorbericht: Magdeburg vs F95 – Die Spannung der winzigen Chance

Am letzten Spieltag der Zweitligasaison 2024/25 muss die liebe Fortuna im legendären Heinz-Krügel-Stadion Magdeburg besiegen, um die winzige Chance zu wahren.

Analyse · Ach, ist ja auch egal. Also, was die andern machen. Wir müssen nur auf uns schauen, sagt die Floskelsau, hat aber Unrecht. Vermutlich werden die Experten am Sonntag in der Retematäng darum bitten, dass die Konferenz gezeigt wird, um verfolgen zu können, ob Schalke die ELV besiegt und der KSC dem Paderborn-Kwasniok zu dessen Abschied richtig wehtut. Denn die Ausgangslage ist klar: Um den dritten Tabellenplatz mit 56 Punkten zu erobern, der die Relegation möglich macht, MUSS die Fortuna gewinnen. Punkt. Damit weder die SV Elversberg noch der SC Paderborn vorbeizieht, MÜSSEN beide verlieren. Selbst wenn F95 in Magdeburg gewinnt, reicht beiden Kontrahenten wegen der besseren Tordifferenz ein Unentschieden, um auf Platz 3 zu hopsen. So sieht’s aus. [Lesezeit ca. 6 min]

Aber, natürlich haben unsere Jungs die Karten in der Hand. Der 1. FC Magdeburg ist aus dem Rennen, das Team liegt in der Heimtabelle mit nur vier Siegen auf dem drittletzten Platz, und irgendwie liegt uns der FCM auch. Wie hoch die Motivation der Hausherren wirklich ist, wird man sehen. Die der Herren in Rot dürfte ganz oben am Anschlag sein.

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Das Gegnerporträt

Allein schon wegen Kalle, einem herzblutenden FCM-Fan und Fußballfreund des Ergebenen, hätte er es den Magdeburgern gegönnt, aufzusteigen oder wenigstens zu relegieren. Jedenfalls dann, wenn dies nicht zulasten der Fortuna gegangen wäre. Auch aus rein sportlicher Sicht wäre es der Mannschaft aus der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt zu gönnen gewesen, diesem Sieger des Europapokals der Pokalsieger von 1974, der so lange in der dritten oder vierten Liga herumdümpeln musste und erst seit drei Jahren anerkanntes Mitglied von Liga Zwo ist.

Zwei Partien haben den Blauweißen das Genick gebrochen, vor allem die unfassbare 0:5-Klatsche zuhause gegen Preußen Münster. Zweiter, Dritter oder Vierter waren sie über lange Strecken der Rückrunde, fast immer vor der Fortuna platziert, und den Platz 1 in der Auswärtstabelle kann ihnen – realistisch betrachtet – keine andere Mannschaft mehr nehmen. Fans und Verantwortliche des FCM müssen diese Spielzeit als erfolgreiche Saison betrachten.

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Das hat viel mit der Kontinuität im Verein, mit einer klugen Transferpolitik und der Persönlichkeit von Trainer Titz zu tun. Der vertraut auf die Dreierkette und lässt fast immer mit einer Spitze spielen. Alles dazwischen kann man mit Fug und Recht als spielstark und schnell betrachten. Mit diesen beiden Eigenschaften haben sie es bisher auf 60 Buden gebracht, drittbester Wert der Liga. Und in Sachen Ballbesitz führen sie die Konkurrenz sogar an. Die Schwächen der Magdeburger? Tja, wenn man die Hütten analysiert, die sie kassieren, dann deutet sich an, dass sie Probleme haben, die Box zu verteidigen, wenn der Gegner von außen oder aus dem Halbfeld in den Sechzehner flankt. Bei Standards sind sie dagegen weniger verletzbar. Dafür aber bei schnellen Kontern, von denen sie aber nicht sehr viele hinnehmen mussten, weil sie nur selten Hurrafußball versuchen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
5.Fortuna33141185355:48
7.Magdeburg33131195060:50

Ausfälle:
F95: Kwasigroch, Rossmann, Kwarteng, Pejcinovic
Magdeburg: 2 Spieler

Info:
Sonntag, 18. Mai 2025, 15:30 im Heinz-Krügel-Stadion zu Magdeburg
Schiri: Patrick Ittrich: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 04. Oktober 2020 gegen Kiel; morgen schon zum vierten Mal Schiri bei Fortuna in dieser Saison.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Wie spielt man, wenn man gewinnen MUSS? Nun, ganz einfach: Die Coaches stellen die bestmögliche Formation auf und verpassen ihr den optimalen Matchplan. Und da wird’s schwierig. Die gute Nachricht ist, dass so viele Spieler zur Verfügung stehen wie schon lange nicht mehr. Was vor allem taktische Wendungen durch Wechsel und Systemumstellungen möglich macht. Heißt: Haut Plan A nicht so richtig hin, kann auf Plan B (oder C oder D) umgeschaltet werden. Ausgangspunkt dürften die bekannte Heimschwäche des SCM sein und die zu vermutende Verunsicherung des Magdeburger Teams.

Trainer Thioune leitete mit der Binse ein, dass man die Saison nicht auslaufen lassen wolle, sondern nochmal attackieren. Ach was, sagt Captain Obvious. Wäre ja noch schöner, würde das Team auf Befehl des Chefcoaches die Sache austrudeln lassen. Da könnte er ja auch gleich seine Entlassung beantragen. Aber, was meint Daniel Thioune mit „attackieren“? Okay, die Journalistenfragen in der Pressekonferenz zum Spiel waren sogar noch blöder: Ob Thioune an ein Wunder glaube… Clickbaiting statt Sachverstand, aber das kennen wir ja inzwischen von einigen akkreditierten Berichterstattern, dass sie eine Suggestivfrage stellen, für deren Antwort sie schon eine Überschrift im Stil von „Darum glaubt Daniel Thioune an ein Wunder“ vorbereitet haben.

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Immerhin gestand Thioune ein, dass mindestens ein Betreuer die Spieltagskonferenz verfolgen wird, dass die Fortuna also nicht nur auf sich selbst schauen wird. Klar: Wenn die Ergebnisdienste – sammerma – in der 80. Minute vermelden, dass Schalke gegen Elversberg führt und der KSC auch gegen Paderborn, F95 aber nur bei einem Unentschieden steht, könnte diese Information möglicherweise noch eine Schüppe mehr Energie übers Team ausschütten. Und in dieser gar nicht so unwahrscheinlichen Situation könnte die Nachricht sogar die erwähnten Wechsel und Umstellungen auslösen. Aber so weit sind wir noch nicht.

Schlüssel Nr. 1 zum Erfolg dürfte sein, AUF KEINEN FALL in Rückstand zu geraten, ja UNBEDINGT die Null zu halten. Bedeutet im Klartext, eine stabile Defensive vorzuhalten und im Angriffsfall für eine solide Restverteidigung zu sorgen. Also, nix da mit Hurrafußball. Sie werden es geduldig spielen müssen, auch angesichts der Erkenntnis, dass am Ende auch ein 1:0 den nötigen Sieg bringt. Wie wenig ambitioniert Thioune denkt, zeigt seine Aussage, dass er seine Mannschaft mindestens auf Platz 5 bringen und sich nicht von K’lautern und Hannover überholen lassen will. Kleinere Münze geht in der gegebenen Situation nicht.

Immerhin stellt Thioune zu Recht fest, dass sich die Mannschaft nach der letzten Niederlage in K’lautern Ende März eingespielt hat, dass es also keinen Grund geben kann, in Magdeburg eine andere Systematik und einen grundsätzlichen neuen Spielplan zu wählen. Heißt: Beim FCM wird dasselbe Team starten wie gegen Schalke. Der Ergebene würde nur aufgrund der Erfahrungen dieses letzten Spiels Danny Schmidt anstelle von Shinta Appelkamp aufbieten:

Dieses 4-2-3-1 bietet sich als Startaufstellung in Magdeburg an.

Und eigentlich auch nicht viel anders spielen lassen als gegen S04, Braunschweig, Nürnberg und Elversberg. Ganz richtig, dass unser Chefcoach bemerkt, es werde mehr um die Haltung, die Mentalität gehen als um irgendeinen feinteiligen Matchplan. Da gibt es allerdings ein paar für den FCM spezifische Dinge, auf die zu reagieren gilt. Da wäre der Torjäger Kaars, den man keine Sekunde aus den Augen lassen darf. Und da wäre noch dieser brandgefährliche Baris Atik, ein Spielertyp, den der Ergebene gern bei der Fortuna sehen würde. Die beiden plus Texeira machen den Sturm der Magdeburger mit aktuell 60 Buden zum drittgefährlichsten der Liga.

Andererseits haben sie „nur“ 50 Hütten kassiert und liegen damit im Mittelfeld. Dass sie vor zwei Wochen gegen Münster gleich FÜNF Tore hinnehmen mussten, lag am ehesten daran, dass das blauweiße Team nach dem schnelle 0:2 nie richtig in die Partie kam und nach dem 0:4 langsam, aber sicher auseinanderfiel. Was die Preußen in den ersten 15 Minuten gemacht haben, könnte Thioune uns seinen Buben als Blaupause dienen. Erfolgsfaktor der Münsteraner war die ultrasolide Defensive, an der sich die Magdeburger die Zähne ausbissen. Und anscheinend haben die beiden frühen Gegentore sie nachhaltig demoralisiert. Ganz schnell in Führung zu gehen, könnte also für F95 die halbe Miete sein. Was auch bedeutet, dass die Jungs in Rot (oder Weiß) endlich mal von Minute 1 an mit voller Konzentration und voll Dampf kicken müssen – so ähnlich wie letzte Woche gegen Schalke.

Schlüssel Nr. 2 zum Erfolg dürfte es sein, die vom FCM ständig provozierten 1:1-Situationen a) nach Möglichkeit zu meiden und b) im Fall des Falles erfolgreich zu gestalten. Das geht nur mit einem kreativen und genauen Passspiel sowie der nötigen Zweikampfhärte, die unsere Jungs gegen Schalke schon ganz gut gezeigt haben. Überhaupt müssten sie „nur“ all das, was sie können und ansatz- und phasenweise in den letzten sechs Spielen gezeigt haben, über 90 Minuten (plus Nachspielzeit) auf den Rasen bringen. Tun sie das, wird man sehen, was es genutzt hat.

Der Tipp

Und wieder sind sich Kopf, Herz und Bauch des Ergebenen einig: Die glorreiche Fortuna MUSS gewinnen und WIRD siegen. Weil es schnurzegal ist, wie hoch, wollen sich alle drei nicht auf ein Ergebnis festlegen, glauben aber unisono, dass es spannend und knapp wird.

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2 Gedanken zu „Vorbericht: Magdeburg vs F95 – Die Spannung der winzigen Chance

  • Gerd Kaussen

    Wie wär’s denn bei soviel Unzufriedenheit mit Daniel Thioune und eigener Expertise, den Job selbst zu übernehmen und Jens Langeneke als Zweitcoach. Deine übertriebene Kritik an diesem Trainer, der unsere Fortuna weit nach vorne gebracht und viele Spieler so gut gemacht hat, dass sie ungeahnte Kohle in die Kasse gespült hat, ist nicht nachvollziehbar. Auch das regelmäßige Bashing der Düsseldorfer Presse, um sich selber als die Kompetenz darzustellen, ist überheblich. Für mich wäre Rang 5 durchaus akzeptabel diese Saison, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Aber der HSV und der Äffzeh sind personell einfach besser besetzt.
    Unvorhersehbare Ausnahmen, wie diese Saison Elversberg, gibt es auch immer wieder. Die ständige, oft überzogene, Kritik an Mannschaft und Trainer ist eines, selbst ernannten, ERGEBENEN nicht würdig. Es sei denn, es handelt sich um die U 23 und deren hoch geschätzten Trainer, die am letzten Spieltag dem Abstieg entronnen sind. Ich bin Fortune durch und durch. Deshalb ‚verzeihe‘ ich der Mannschaft auch schlechte oder schwächere Spiele. Und einen besseren Trainer als Thioune muss man erstmal finden. Beispiele wie Hamburg oder Äffzeh sind Beispiele dafür.

    Antwort
    • Schommi

      Der selbstgefällige Kommentar wird den stets sorgsam austarierten Einschätzungen des Ergebenen nicht gerecht, denn es kann kein Zweifel bestehen, dass das gesamte Ensemble (trotz eines schwächeren Kaders) erneut eine große Chance hat liegenlassen.
      Dass Platz 6 den Leistungen entspricht, ist dazu kein Widerspruch.

      Antwort

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