Spielberichte

Vorbericht: Bielefeld vs F95 – Jetzt geht’s lo-hos!

Am Samstag bestreitet die glorreiche Fortuna das Topspiel des Tages auf der Alm gegen den Aufsteiger aus Bielefeld.

Analyse · Das war wohl selten oder nie so, dass der erste Spieltag einer Zweitligasaison so sehr auf den Rest der Saison verweisen könnte. Nicht nur bei der extrem hübschen Fortuna, sondern bei fast allen teilnehmenden Clubs. Nehmen wir nur einmal an, Schalke schlägt die mit viel Vorschusslorbeeren startende Hertha… Oder: F95 verlöre gegen die Arminia – un-vor-stell-bar! Fragt man nämlich in Fankreisen rum, geht es bei vielen nur darum, ob unsere Jungs 4:1 gewinnen oder bloß 3:1. Da möchte der Ergebene ausnahmsweise mal die Euphoriebremse spielen, denn dieser Gegner ist zuhause ein harter. [Lesezeit ca. 5 min]

Wo wir von Euphorie sprechen: Die dürfte man in der Stadt, die’s nicht gibt, über die Sommerpause gerettet haben. Dafür spricht eine mit rund 27.500 Zuschauenden restlos ausverkaufte Alm. Ein in B. ansässiger Kollege berichtet, er habe noch nie so viele Kinder in Arminia-Trikots gesehen und blau-weiß beflaggte Balkons, nicht mal im Aufstiegsjahr 2020.

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Das Gegnerporträt

Man vergisst es gern, aber zwischen 2020 und 2022 spielte die Arminia zwei Saisons in der Ersten Bundesliga. Die insgesamt drei Jahre in der dritten Liga kann man als Ausreißer sehen. Ansonsten waren die Bielefelder ein etablierter Zweitligist mit Aufstiegsambitionen. Dass es ihnen zwischen 2009 und 2014 nicht zu gut ging, hat was mit dem finanziellen Chaos zu tun, das die damals Verantwortlichen rund um einen Stadionausbau anrichteten. Da drohten sogar Abstiege in die Regionalliga oder Pleite.

Der Abstieg aus der Zweiten Liga im Jahr 2023 war ein bisschen unglücklich und lag auch an einer Verletztenpest. Da konnte auch der ewige Fabian Klos nichts retten. Nun sind sie wieder da. Und krönten den souveränen Aufstieg mit der Teilnahme am Pokalfinale, wo sie sich gegen Stuttgart wacker hielten. Wobei der Sieg gegen Bayer 04 im Halbfinale ein Sieg der Mentalität und eine Sensation war, die noch lange nachhallte. Vorher hauten sie serienweise Erstligisten raus, und man kann sich denken, dass sie auch der Fortuna den Pokalgaraus gemacht hätten, wären die beiden Vereine aufeinandergetroffen.

Das alles ist Vergangenheit. Jetzt wird’s ernst für Mitch Kniat und seine Buben. Apropos: Dieser Mitch, der eigentlich Michél heißt, hat sich als Spieler vorwiegend am linken Niederrhein herumgetrieben und kalt als beinharter IV. Er kam von Verl zur Arminia und veränderte deren Spielansatz grundlegend. Weg vom Rumpeln, hin zum Spielen. Das war in der Saison 2024/25 in Summe erfolgreich, aber auch die Schwächen waren nicht zu übersehen: Sie brauchten zu viele Chancen, um einzulochen. Dass dann die meisten Buden von einem defensiven Mittelfeldmann geschossen wurden, ist bezeichnet.

Arminia Bielefeld hat mit Louis Oppie einen ihrer Besten verloren, sich aber auf drei Positionen geschickt verstärkt. Das macht das Team schwer einschätzbar.

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Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
1.Fortuna000000:0
18.Bielefeld000000:0

Ausfälle:
F95: Anhari, Manu, Raimund (Schock, Egouli, Suso und Affo zur Zwoten abgestellt)
Bielefeld: 1 Spieler

Info:
Samstag, 2. August 2025, 20:30 auf der Bielefelder Alm
Schiri: Patrick Alt: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 27. Oktober 2023 gegen Braunschweig – solide Leistung damals.

TV: RTL / Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Wie es so seine Art ist, hat Cheftrainer Daniel Thioune die Parole „All-in“ für die Saison ausgegeben und musste das aber auf der Pressekonferenz zum Spiel erläutern. Nein, das sei nicht das, was man vom Pokern her kenne, sondern bedeute, dass man mit voller Energie (ein Thioune’sches Lieblingswort) rangehen wolle. Anders wär auch schlecht, meint der Ergebene und verspricht, die Begrifflichkeiten des vorsitzenden Coaches nicht so sehr auf die Goldwaage zu legen wie bisher. Und dann ist da noch das von den handelsüblichen Fußballrepochtern geforderte Saisonziel. Meine Güte, ja, natürlich will die Fortuna aufsteigen. Was denn sonst? Locker im Mittelfeld der Liga mitschwimmen?

Interessant die Aussage von Thioune, man wolle sich nicht mehr so sehr am jeweiligen Gegner ausrichten. Gut, im ersten Spiel einer Saison ist das auch ein bisschen schwierig, weil ja noch kein (aktuelles) Videomaterial der anderen Teams zum Analysieren vorliegt. Als Marschrichtung findet der Ergebene diese Aussage ein wenig … sagen wir mal: altmodisch in den Zeiten der Datenanalyse im Fußball, wo doch jede halbwegs professionell geführte Mannschaft heute Datenbanken anlegt, in denen über JEDEN gegnerischen Spieler verzeichnet wird, wie der so läuft, wie der so schießt und wie er Standards verwurstet. Aber egal…

Schließlich gab der Cheftrainer dann doch noch ein bisschen Butter bei die Fisch: Man wolle es nicht spannend machen, sondern von Anfang an oben an der Spitze mitspielen. Ja, das wollen wir auch, dear Danny. Gespräche des Ergebenen in der Sommerpause mit Fans – bei den Testspielen, bei der Saisoneröffnung und bei zufälligen Treffen zeigen aber, dass nicht nur dieser Wunsch vorliegt. Die Anhänger:innen der glorreichen Fortuna wollen so sehr, dass ihre geliebte Diva endlich mal Fußball SPIELT: mutig, vorwärts, kampfstark, schlau und kreativ.

Genau für diese Eigenschaften haben Klaus Allofs und Chris Weber mit ihren Neunverpflichtungen den Boden gelegt, nehmen wir nur die vier Königstransfers: Anou El Azzouzi, Soto Sotiris, Chris Rasmussen und Cedric Itten. Nehmen wir dazu die Ansätze in den Testspielen, dieses konkrete Geiern nach jedem Ballgewinn, dieser Ideenreichtum. Wo’s hakt – auch das hat Daniel Thioune schon erwähnt – sind die Flanken und die Chancenverwertung.

Womit wir bei der Frage sind, ob Cedric Itten, der ja bisher nur viermal mit dem Kader trainiert, gleich in der ersten Partie aufgaloppiert. Ja, warum denn nicht? Zweite Frage: Hat Anou El Azzouzi den Cut über dem Auge (und seine kleine Krankheit) schon überwunden? Der Ergebene hofft, dass ja. Denn dann stellen sich Mittelfeld und Angriff von selbst auf. Neben Herrn Itten in der Mitte sorgen links Emma Iyoha und rechts der wunderbare Chris Rasmussen für maximalen Sturm und Drang. Zum Glück gibt’s für jeden dieser Posten beste Alternativen zum Wechseln: Tim Rossmann für Emma und Julian Hettwer für Chris. Sowie Vince Vermeij als Mittelstürmer. Ja, unterschätzt mir den Vince nicht! An einem guten Tag macht der gegen jeden Gegner seine Buden. Spielt Anou nicht durch, kommt natürlich Gio Haag auf die defensive Sechs. Und der Ergebene würde in jedem Fall Shinta Appelkamp auf die 10 beziehungsweise 8 stellen, weil der offensichtlich gut mit den Neulingen kann.

In der Viererkette hinten gibt es zwei mögliche Alternativen. Vize-Käpt’n Tim Oberdorf und Lokomotive Zimmermann sind gesetzt. Ob Jamil Siebert oder Kenny Schmidt den zweiten IV machen, ist ein offenes Rennen. Und als linker Außenverteidiger müssen die Coaches zwischen dem Lenzer (der sicher noch kein ganzes Spiel durchhält) und Mo Heyer entscheiden. Wenn’s hart auf hart kommt, könnte im Verlauf der 90 Minuten auch Emma Iyoha wieder auf die Position des linken AV zurückfallen.

So ungefähr. Und der Matchplan? Der wird, folgt man Daniel Thioune, der „neuen“ Spielidee folgen, die besagt, dass das Mittelfeld schnell zu überbrücken ist, dass eine ganze Linie höher gepresst wird als in der Vorsaison und dass die Ideen von den Sechsern, dem Achter und dem Zehner zu kommen haben. Außerdem soll – wie heißt es heute? – die Box immer vielköpfiger besetzt sein als bisher.

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Mehr ist zu den Themen Spielplan, System und Aufstellung erstmal nicht zu sagen. Denn tatsächlich passt die Spielidee auf jeden Gegner – so lange man noch nicht weiß, was vom jeweiligen Kontrahenten zu erwarten ist.

Auf dieses 4-3-3 wird’s in Bielefeld hinauslaufen.

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Der Tipp

Das Herz, dieses emotionale Ding, ist voller Vorfreude, findet die Mannschaft toll und ist sich sicher, dass die Fortuna mit 4:1 gewinnt. Da muss der Kopf bremsend eingreifen; er hält einen Sieg für wahrscheinlich, aber eher mit 2:1. Auch dem Bauch schwebt ein fortunistischer Sieg vor, wobei er meint, dass sich Käpt’n Kastenmeier kein Tor fängt, und tippt auf 2:0.

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