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Braunschweig vs F95 1:4 – Im Stil eines souveränen Spitzenreiters

In einem fairen, rasanten Spiel schlug der aktuelle Spitzenreiter aus Düsseldorf die Eintracht in Braunschweig sicher und souverän.

Bericht · So richtig verwundert konnte man angesichts der Startelf, die Trainer Thioune auf die regennasse Wiese im Eintracht-Stadion geschickt hatte, nicht sein. Angesichts der Erkältungswelle boten sich keine Umstellungen an. Und dass Chris Tzolis für seine Minderleistung gegen K’lautern nicht zu bestrafen war, lag auch auf der Hand. Das sahen die Insassen der sogenannten „Expertenrunde“, die das Spiel in der Retematäng verfolgten, auch so. Ein zugeschaltetes Mitglied meinte später angesichts der souveränen Leistung der glorreichen Fortuna, es habe manchmal ausgesehen wie beim FC Bayern. Na ja… [Lesezeit ca. 9 min]

Braunschweig vs F95: Unser charmanter Cheftrainer Daniel Thioune (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Unser charmanter Cheftrainer Daniel Thioune (Screenshot Sky)

Nun traf man im strömenden Regen des Zonenrandgebietes auf einen Gegner, dem es in der laufenden Saison nicht so gut geht. Den geschassten Trainer ersetzte ein ehemaliger Spieler, einen echten Braunschweiger, der zum BTSV etwas in dem Maße gehört, wie Lumpi zur Fortuna. Auf die Frage, ob die Zusammenstellung des Kaders Ursache der Probleme ist, antwortete er ausweichend. Wie löchrig die Defensive der Eintracht ist, zeigte sich bereits 6. Minute, als ein feiner Steckpass den völlig ungedeckten Vince Vermeij erreichte. Der hielt drauf – und die Kneipe jubelte. Alle dachten, das sei das 1:0, aber es handelte sich um eine optische Täuschung – der Schuss ging daneben, brachte das Netz aber zum Zappeln.

Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.

Dabei hatten die Hausherren durchaus mutig begonnen, sich gut in Zweikämpfe geworfen und versucht, ein Offensivspiel über die Flügel aufzuziehen. Für die erste Gefahr sorgte aber kein BTSVler, sondern Linksverteidiger Emma Iyoha mit einer Rückgabe auf Käpt’n Kastenmeier. Die geriet zu kurz, ein Blaugelber kam dazwischen, aber unser Keeper Nr. 1 entschärfte die Sache im Stil eines Spitzentorwarts. Das war aber auch – im Gegensatz zur ersten Halbzeit letzte Woche gegen die Teufelchen – die einzige Unkonzentriertheit auf Seiten der Fortunen. Die begannen nun, ihr System runterzuspielen, selten und oft zu spät gestört vom Gegner.

Braunschweig vs F95: Oha, da hätte Emma beinahe ein Gegentor verschuldet... (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Oha, da hätte Emma beinahe ein Gegentor verschuldet… (Screenshot Sky)

Der hatte bis dahin schon vier Ecken geholt. Der erste Eckball für Rotweiß in der 12. Minute aber, der brachte schon die Führung. Gerade die Ecken von rechts verlaufen inzwischen nach bewährtem Muster. Shinta Appelkamp zirkelt die Pille zentral an die Kante des Fünfers, wo sich mindestens Jordy de Wijs aufhält, manchmal zusätzlich Jamil Siebert und auch Vince Vermeij. Dass die Braunschweiger wussten, wie gefährlich Jordy beim Kopfball ist, versuchten sie ihn mit zwei Mann und illegalem Körperkontakt fernzuhalten, was der sehr solide pfeifende Schiri Patrick Alt unterband. Also konnte unser wuchtige Holländer aufsteigen und köpfen, allerdings nicht mittig aufs Tor, sondern Richtung langer Pfosten. Und dort reagierte Chris Tzolis am schnellsten. Mit angewinkeltem Bein und der daran befestigten Sohle drückte er die Kugel aus kaum anderthalb Metern ins Gehäuse.

Braunschweig vs F95: Die Jubeltraube nach dem 1:0 in der 12. Minute (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Die Jubeltraube nach dem 1:0 in der 12. Minute (Screenshot Sky)

Alle freuten sich, unser fröhlicher Grieche sicher am meisten. Ein Tor hätte aber auch Vince Vermeij verdient, der deutlich aktiver agierte als noch gegen K’lautern. Das ließ nicht lange auf sich warten und war das Ergebnis eines wahrhaft schönen Spielzugs. Nur zwei Minuten nach dem 1:0 ist es wieder Tzolis. Der kriegt das Ei etwas außerhalb des Strafraums und schiebt perfekt auf den anlaufenden Vince, der die Pille wiederum im Stil eines Knipsers über den gegnerischen Keeper hebt – 2:0! Und das in jeder Hinsicht verdient.

Braunschweig vs F95: Tzolis auf Vermeij - und schon stand's 2:0 (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Tzolis auf Vermeij – und schon stand’s 2:0 (Screenshot Sky)

Die freudig erregten Zuschauer:innen in der Retematäng waren sich allerdings darüber bewusst, dass es jetzt nicht so einfach weitergehen würde. Denn dem Tabellenletzten aus dem südöstlichen Niedersachsen kann man alles Mögliche vorwerfen, mangelnden Kampfgeist und einen starken Willen jedenfalls nicht. Allein, es fehlen ihnen die Mittel. Und sie haben nicht das nötige Schussglück. In der 22. Minute klärt Siebert eine gefährliche Lage kompromisslos. Den direkten Freistoß in der 28. Minute kann Kastenmeier nur fausten. Der Ball landet bei einem Braunschweiger, dessen Flachschuss aber in Flos Armen landet.

Angesichts dieses Spielverlaufs meinte euer Ergebener noch, dass er sich sicher sei, dass die Eintracht in diesem Spiel kein Tor schießen würden. Nicht nur, weil ihre Angriffe insgesamt eher harmlos erschienen, sondern auch, weil unsere Innenverteidigung mit Jordy de Wijs und Jamil Siebert einen perfekten Job machten. Apropos: Der gute Jamil erinnert den Ergebenen immer mehr an Jonathan Tah, der ja in seinem Fortuna-Jahr auch die entscheidende Entwicklung durchmachte. Auf diesem Hintergrund sagt der Ergebene voraus: Jamil Siebert wird in nicht allzu ferner Zukunft DFB-Auswahlspieler.

Braunschweig vs F95: Jamil Siebert kann auch Angriff (Foto: S. Drljaca)
Braunschweig vs F95: Jamil Siebert kann auch Angriff (Foto: S. Drljaca)

Ein weiterer Kandidat für die DFB-Elf ist sicher Yannik Engelhardt, der den Ergebenen immer mehr an Florian Neuhaus erinnert, der ja auch ein Jahr bei F95 verbrachte. Es gibt ja durchaus unterschiedliche Möglichkeiten, die Sechser-Position zu interpretieren – der gute Yannik hat sie alle drauf und weiß die Varianten klug und der Spielsituation angepasst einzusetzen. Setzt der Gegner seine Mannschaft unter Druck, ist er defensiver Leitwolf (á la Cello Sobottka); beherrscht die Fortuna die Kontrahenten wird er zum Spielmacher. Er initiiert Rotationen mit seinen Mittelfeldkollegen, und notfalls weicht er ganz nach außen aus. Engelhardt verfügt über ein Höchstmaß ans Fußballintelligenz.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Tja, und in der 36. Minute jubelt der Saal schon wieder: Shinta Appelkamp hatte einen schlampigen Pass abgefangen und direkt auf Vince Vermeij abgelegt, der die Pille humorlos versenkt. Die Unparteiischen wollten die Partie wohl offenhalten und entschieden auf Abseits. Spaß beiseite: Ja, Vince stand beim Pass von Shinta im Abseits.

Braunschweig vs F95: Shinta Appelkamp kann am Ball alles (Foto: S. Drljaca)
Braunschweig vs F95: Shinta Appelkamp kann am Ball alles (Foto: S. Drljaca)

Manchmal fragt man sich, ob die DFL verhindern will, dass Auswärtsfahrer:innen die Spiele ihrer Herzensmannschaft sehen können. Viel anders lassen sich Spielansetzungen wie die gestern kaum erklären. Eine Partie auf einen Freitagabend um 18:30 zu legen, wenn die Gäste rund 350 Kilometer auf der A2 und im Feierabendverkehr zurückzulegen haben, ist asozial. Natürlich sind auch unsere Fans gern bereit, sich einen halben Tag Urlaub zu nehmen, um ihre Fortuna anzufeuern, aber wenn dann aus theoretisch möglichen dreieinhalb Stunden bis zu sieben Stunden werden, dann nutzt es auch nichts, schon mittags zu starten. Immerhin entschloss man sich, die Begegnung eine Viertelstunde später anzupfeifen – es waren dann aber nur zwölf Minuten -, aber der Bus der Ultras schaffte es nicht einmal, seine Fracht früher als in der 35. Spielminute abzuliefern. Ja, ja, bei Spielansetzungen gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen, nur die Bedürfnisse von engagierten Auswärtsreisenden zu berücksichtigen, dafür reicht es bei der DFL nicht.

Braunschweig vs F95: Ao Tanaka mit vollem Einsatz (Foto: S. Drljaca)
Braunschweig vs F95: Ao Tanaka mit vollem Einsatz (Foto: S. Drljaca)

Nach der Pause ging’s fröhlich weiter. Wieder versteckten sich die Braunschweiger nicht, und deren Interimstrainer hatte klug eingewechselt. Die beiden Neuen im Spiel sorgten sofort für mehr Tempo im Angriffsspiel. Zudem ließen sich die Fortunen nun aus unerklärlichen Gründen in die eigene Hälfte drängen. War ja klar: Ein Moment der Schlampigkeit, und der BTSV würde doch eine Bude machen. Das ließ nicht lange auf sich warten. Ein langer Ball kommt über rechts, eine Flanke in den Sechzehner folgt, ein Eintrachtler steht frei – bumms, 2:1.

Da dachte der Ergebene an die Bemerkung des Mitexperten, es röche nach FCB. Ja, auch die leisten sich ja Unkonzentriertheiten in Partien, in denen sie den Gegner beherrschen. Warum also auch nicht die kleine Fortuna? Komischerweise löste der Anschlusstreffer bei beiden Teams keinen irgendwie gearteten Ruck aus. In der 59. Minute muss sich Jordy de Wijs auswechseln lassen. Der war leicht erkältungsschlapp angetreten und hatte sich nun auch noch leicht verletzt. Für ihn kam Tim Oberdorf, da musste man sich erstmal keine Sorge um die Qualität der Innenverteidigung machen.

Braunschweig vs F95: Erkältungsschlapp und leicht verletzt - Jordy de Wijs (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Erkältungsschlapp und leicht verletzt – Jordy de Wijs (Screenshot Sky)

Inzwischen stand es eigentlich schon 3:0. In der 57. kommt es zu einer zauberhaften Doppelpassorgie, der die Braunschweiger Verteidiger fasziniert zuschauen. Vince Vermeij ist beteiligt, Felix Klaus ist beteiligt und Chris Tzolis ist auch beteiligt und vollstreckt – ein Traumtor. Wie sich zeigt, überprüft Referee Alt die Szene zu Recht, denn Vince stand vor seiner Verlängerung per Birne tatsächlich im Abseits. Schade, sehr schade…

Von Jordy als Kopfballmonster nach Standards war schon die Rede. Aber, je selbstbewusster Jamil Siebert wird, desto öfter traut er sich die Beteiligung an Angriffen zu. Und das ist auch gut so, denn der ist wirklich das, was man „eine Kante“ nennt, also ein Kicker, mit dem sich Gegenspieler ungern körperlich begegnen. Und wer Jamil zum Kopfball aufsteigt, kann ihn kaum etwas aufhalten. So in der 64. Minute nach einem scharfen Freistoß von Appelkamp uns Herz des Strafraums. Jamil ist der Kräftigste in der Situation und köpft das Ei in die Maschen. Ja, aber, es wäre nicht das Spiel der nicht gegebenen Tore, hätte sich in dieser Situation nicht die k***sche Gruft gemeldet und ein Handspiel vorgeschlagen. Patrick Alt lässt sich von den Grottenolmen nicht beschwafeln und gibt die Hütte.

Braunschweig vs F95: Ein kurzer Moment der Schlampigkeit (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Ein kurzer Moment der Schlampigkeit (Screenshot Sky)

Ähnlich wie bei der Partie gegen K’lautern gilt: Der Arschlochfaktor unter den Anwesenden dürfte nicht höher liegen als im Bundesdurchschnitt. Das gilt offensichtlich nicht für die BTSV-Ultras, die es witzig fanden, eine sehr traditionelle F95-Zaunfahne zu klauen, vorm eigenen Block zu präsentieren, um sie anschließend zu zerstören. Da haben wohl ein paar testosteronverseuchte Provinzbubis den Schuss nicht gehört. Wer heute noch in Kategorien von Fahnenklau denkt und handelt, hat sich seit der Steinzeit anscheinend nicht weiterentwickelt. Zumal es zwischen den Fans der glorreichen Fortuna und der Braunschweiger Eintracht bislang keine größeren Feindschaften gegeben hat. Der Vorschlag, beim geplanten Freispiel gegen den BTSV den Anhänger:innen der Eintracht als Strafe keinen freien Eintritt zu gewähren, hat da eindeutig etwas für sich.

Dass der BTSV das Spiel drehen könnte, daran dachte schon nach dem 3:1 niemand, nach dem Abseitstor in der 57. Minute erst recht nicht. Aber noch war die Liste der Abseitstreffer noch nicht abgearbeitet. Denn nur eine Minute nach dem Tor geht es weiter mit den Torentscheidungen. Wieder ein wunderhübscher Spielzug: Ao Tanaka holt sich im Zweikampf in der gegnerischen Hälfte die Pille, er findet Shinta Appelkamp, der mit Vince Vermeij einen Doppelpass zaubert und dann fein über den gegnerischen Keeper ins Netz hebt. Das MUSS doch das 4:1 sein! Denkste. Entscheidend die Beteiligung von Chris Tzolis, der mit in den Strafraum läuft und dann einen Verteidiger behindert. Zuvor stand er abseits, war aber am Torschuss nicht beteiligt. Dass er aber den BTSV-Verteidiger bei seiner Arbeit behinderte, löste das Abseits wieder auf. Korrekte Entscheidung der Bildschirmglotzer im K***er Keller.

Braunschweig vs F95: Irgendeine Ecke... (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Irgendeine Ecke… (Screenshot Sky)

Das war also in der 65. Minute. Und weil dieser ganze VAR-Driss ja immer unheimlich viel Zeit frisst, ging es erst in Minute 70. weiter. Diese Sache, die weitere VAR-Entscheidung, ein paar Verletzungspäuschen und Auswechslungen summierten sich dann später auf geschlagene NEUN Minuten Nachspielzeit. Bis zur 80. Minute passierte nicht viel. Shinta hatte Wadenkrämpfe und wurde durch Nico Gavory ersetzte, was natürlich eine tiefgreifende Umstellung im Mittelfeld nach sich zog. Emma rückte vor, und Tanaka war nun einziger Achter. Außerdem kam ENDLICH Jona Niemiec positionsgetreu für den ebenfalls ein bisschen erkältungsmüden Felix Klaus.

Immer noch wehren sich die Braunschweiger und versuchen alles, was in ihren beschränkten Möglichkeiten steht. Trotzdem ergeben sich relativ wenig Kontergelegenheiten; a) weil die Fortunen nun wirklich tief stehen und b) weil der BTSV klug absichert. Jona aber versucht es bei jedem Ballkontakt, immer robust, immer willensstark, nicht immer glücklich im Abschluss. Der Ergebene fordert noch einmal mit viel Nachdruck: Daniel Thioune, bitte stellen Sie Jona Niemiec endlich einmal in die Startelf! Er hat es verdient, und es droht, ihn sauer zu fahren. Das kann keiner wollen.

Braunschweig vs F95: Fröhliche Auswärtsreisende im Block - noch ohne Ultras (Screenshot Sky)
Braunschweig vs F95: Fröhliche Auswärtsreisende im Block – noch ohne Ultras (Screenshot Sky)

Wie genau sich unser Zimbo, der Zimmermann, verletzt hat, bleibt unklar. Jedenfalls läuft er nach einem Zweikampf in der 89. Minute noch ein paar Schritte und muss sich dann fallenlassen, weil er den linken Fuß nicht mehr belasten kann. Irgendetwas ist da kaputtgegangen; was genau wird sich erst am Montag beim MRT feststellen lassen. Im schlimmsten Fall hat er sich einen Knochen in der Quante gebrochen, dann würde er sicher mehrere Monate ausfallen – und das wär schlimm. Immerhin gibt es mit Taka Uchino, der in der 90. Minute für ihn kam, einen halbwegs adäquaten Ersatz.

Nachtrag: Tja, und da hat der Ergebene doch tatsächlich vergessen, das schicke 4:1 durch Ao Tanaka zu schildern. Schon in der 91. hatte der eine exakte Flanke von Vince Vermeij knapp neben die Kiste gezogen. Aber in der 98. Minute passte es dann. Jetzt war es Dennis Jastrzembski, der in der 90. Minute für Cris Tzolis gekommen war, der Gavory bediente, der wiederum direkt in die Mitte legte, wo Ao Tanaka reinrutschte und den Ball über die Linie schob. Wieder ein herrlicher Spielzug der glorreichen Fortunen.

Insgesamt wird es kadermäßig zum Pokalspiel in Haching ganz schön eng. Schlimmstenfalls bleiben neben Andre Hoffmann drei weitere Kicker verletzt zuhause, und wenn sich der Grippevirus weiter so ausbreitet im rotweißen Lager, könnten bis zu sechs weitere Burschen ausfallen. Da würden dann wieder die Kritiker des schmalen Kaders auf die Bäume gehen, aber gegen eine Erkältungswelle hilft auch der breiteste Kader nichts. Immerhin finden sich im Kader der Zwoten (die zeitgleich gegen Wuppertal durch ein entscheidendes Tor von Charlie Benschop – ausgerechnet! – mit 2:3 verloren) und der U19 ein paar Jungs, die das Zeug haben, die Restmannschaft zu verstärken. Wer aber wirklich wird mitfahren und -spielen können, dürfte sich erst am Montagabend herausstellen.

Der Auftritt der Herren in den roten Trikots mit den weißen Blockstreifen im Eintracht-Stadion war der eines Spitzenreiters absolut würdig. Der Sieg war aber auch notwendig, um weiter oben mitmachen zu können. Daniel Thioune hat ja so Recht, wenn er sagt, dass die Spitze in dieser Saison sehr breit ist (Was für ein sprachlicher Unfug – breite Spitze…). Stand jetzt muss man mindestens sieben, vielleicht sogar neun Teams zu den Kandidaten zählen, die sich um den Aufstieg bewerben. Zwei Ausrutscher am Stück können da eine Mannschaft schon rauskicken. Heißt im Klartext: Das Heimspiel gegen Wehen am kommenden Freitag muss auch gewonnen werden – mit welchen gesunden Spielern auch immer.

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5 Gedanken zu „Braunschweig vs F95 1:4 – Im Stil eines souveränen Spitzenreiters

  • das echte, als gegebene 1:4 fand ich aber auch nicht ganz so schlecht…

    😉

    Antwort
  • Man kann die DFL ja für vieles und sehr häufig auch zurecht kritisieren: aber welche andere Paarungen dieses Spieltags wären für den Freitag „Abend“ auswärtsfahrerfreundlich gewesen? Im Vergleich zu Kiel-Nürnberg, Lautern-Hamburg, St.Pauli-Karlsruhe, Magdeburg-Elversberg oder Wiesbaden-Rostock ist Braunschweig-Fortuna von der Entfernung her ja fast noch „Derby“. Es gibt leider einfach viel zu wenig Westvereine in der 2.Liga… und da wäre eine Anreise am Freitag Nachmittag ebenfalls katastrophal, nur nicht so lang von der Entfernung…

    Aber der Spielbericht ist wie so oft klasse und sehr unterhaltsam!

    Antwort
    • Danke fürs Lob!
      Die Kritik geht ja noch weiter – zum Beispiel, was die Auslosung und Ansetzung der Pokalrunde angeht. Da wird natürlich auf die Scheiß-CL und die Bayern und Dosen Rücksicht genommen. Und generell ist Freitag 18:30 einfach eine Scheißanstoßzeit.

      Antwort
      • Stimme ich allem zu 100% zu. Haching unter der Woche ist brutal, aber das nächste Freitag-„Abend“spiel ist ja immerhin zuhause. In diesem Sinne: 95ole!

        Antwort

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