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Darmstadt vs F95 1:2 – Spiel 1 um die goldene Ananas gewonnen

Analyse · Nun ja, was soll passieren, wenn zwei Mittelklassemannschaften der zweiten Liga um die goldene Ananas spielen? Ein Spektakel? Ein Kampfspiel? Hochkochende Emotionen? Begeisterung? Leidenschaft? Wohl kaum. Da mochte der fachlich hervorragende Sky-Kommentator noch so sehr einen fortunistischen Aufstiegstraum beschwören oder vom Abstiegsgespenst der Darmstädter raunen – es geht einfach um nichts mehr. Okay, Dawid Kownacki – über alles gerechnet der Mann des Spiels – rechnet vor, dass noch 21 Punkte zu vergeben seien und er mit seinen Kollegen gedenke, diese zu holen, nur: Würden 64 Punkte für den Relegationsplatz reichen? Wohl kaum. Zumal das miese Torverhältnis der Fortuna so gut wie ein Minuspunkt ist. [Lesezeit ca. 9 min]

SVD vs F95: Hinter den Gittern der Böllebaustelle (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Hinter den Gittern der Böllebaustelle (Screenshot Sky)

Besonders bedenklich stimmt inzwischen das Beharren von Sportvorstand Klaus Allofs auf dem möglichen Erreichen des von ihm maßgeblich vorangetriebenen Saisonziels. Gut, vrlieren konnte das Kläuschen noch nie gut, das wissen wir aus seiner aktiven Zeit und auch den Jahren als Manager. Möglicherweise würde er den Nichtaufstieg als persönliche Niederlage empfinden, die sein Wirken im ersten Jahr in Frage stellt. Da steckt es immer noch in ihm drin, dass Champions-League-Gen, das auf schnellen und unbedingten Erfolg gerichtete Denken. Dabei könnte der ältere Allofs-Bruder bei seinem Heimatverein endlich den Frieden finden, den der mittelfristige Aufbau eines aufstiegstauglichen Teams mit Bundesligaverweilwahrscheinlichkeit mit sich brächte.

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SVD vs F95: Herr Rösler und die Schiris (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Herr Rösler und die Schiris (Screenshot Sky)

Wer als F95-Verantwortlicher jetzt immer noch von Spiel zu Spiel denkt, hat den Knall nicht gehört. Tatsächlich aber ist das Scouting-Team samt Uwe Klein in enger Zusammenarbeit mit ebenjenem Klaus Allofs schon fleißig bei der Planung für den Kader 2021/22, wobei die Scouts sehr dezent mögliche Neuzugänge sichten, während die beiden Vorstände sich mehr der Trainerfrage widmen und der Einbindung von U19- und Zwote-Kickern in die Erste Mannschaft. Was bleibt Chefcoach Uwe Rösler anderes übrig, als weiter dafür zu sorgen, dass F95 in der Tabelle nicht abrutscht? Das erklärt seine Risikoscheu hinreichend.

SVD vs F95: Kurze Mannschaftsbesprechung unter der Leitung von Herrn Hennings (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Kurze Mannschaftsbesprechung unter der Leitung von Herrn Hennings (Screenshot Sky)

Nun hat der ehemalige Topstürmer eine ausgesprochen gute Eigenschaft: Er erkennt Fehler und stellt sie ab. Auch wenn das – wie gestern geschehen – fast eine Stunde dauert. Denn in der 55. Minute wiederholte sich Geschichte. Wir erinnern uns: Beim Hinspiel gegen den SVD war es die 20. Minute, in der Flo Kastenmeier durch ein Wehwehchen eine Auszeit herbeiführte, in der die Spieler ihrem Vorturner klarmachten, dass sie mit seiner Dreierkette nicht zurechtkamen. Er ließ auf Viererkette umstellen, und alles wurde gut. Gestern begannen die Buben in Rot mit einem 4-2-3-1, das den guten Dawid mal wieder auf Außenverbannte und dessen einzige Spitze Rouwen Hennings darstellte. Rösler gab später an, er habe Kownacki auf den Flügel gestellt, weil er ihm in den Spielen zuvor auf dieser Position gut gefallen habe – diese Einschätzung hat unser Cheftrainer ziemlich exklusiv.

SVD vs F95: Ecke - Tor, hat man auch nicht so oft bei der Fortuna (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Ecke – Tor, hat man auch nicht so oft bei der Fortuna (Screenshot Sky)

Dieser von Klein-Vorgänger Pfannenstiel für teuer Geld aus Genua geholte Dawid Kownacki ist ein Mittelstürmer modernen Typs, also mit der Betonung auf „Mitte“, aber einer Flexibilität, die einem eher altmodischen Knipser wie Hennings abgeht und die ein Kenan Karaman nur in seinen guten Spielen zeigt. Und, nein, Dawids Siegtreffer in der 62. Minute war kein Glücksschuss, sondern Ausdruck seines Torhungers, den er als Außenläufer nicht ausleben kann. Natürlich wird kein (moderner) Trainer seine taktischen Systeme auf einen solchen Stürmertyp ausrichten, wie man früher die Taktik ganz auf Stoßstürmer ausgerichtet hat, das ist im aktuellen Fußball nicht mehr erfolgversprechend, das macht nicht einmal der FC Bayern im Hinblick auf Lewandowski. Klar ist nur: Dawid Kownacki muss in die Mitte, dessen Fähigkeiten werden auf dem Flügel nicht genutzt.

SVD vs F95: Ein Freistoß, der nichts einbrachte (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Ein Freistoß, der nichts einbrachte (Screenshot Sky)

Besonders deutlich wurde das nach der Einwechslung von Felix Klaus in der 55. Minute und der erwähnten Umstellung auf ein 4-4-2. Denn Klaus ist genau der Typ Außenläufer, der Kownacki nie werden wird. Wobei die rechte Seite bis zu diesem Umbruch mehr darunter litt, dass Zimbo Zimmermann wieder einen eher schwachen Tag hatte bzw. dass er mit Kownacki nicht gut harmoniert. Da ging auf der anderen Seite mit Leon Koutris und Kris Peterson schon mehr. Der Schwede hatte denn auch in der 8. Minute die erste echte Torchance, die er sich ganz allein erarbeitete, während seine Kollegen noch recht lethargisch über den Rasen krochen.

SVD vs F95: Rouwen diskutiert mit Herrn Reichel (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Rouwen diskutiert mit Herrn Reichel (Screenshot Sky)

Die ersten zwanzig Spielminuten waren – dies auf beiden Seiten – einfach schauderhaft. Man unterstellt Kickern in solchen öden Partien gern, sie seien lustlos zu Werke gegangen; desinteressiert hätte gestern besser gepasst. Zweikämpfen gingen die Fortunen eher aus dem Weg, sodass Trainer Rösler um die 6. Minute gut hörbar „mehr Körperlichkeit“ forderte. Klar, dass Kuba Piotrowski gehorchte und dabei ein bisschen übertrieb, was ihm eine gelbe Karte eintrug. Verdient hätte auch Cello Sobottka eine gehabt, denn der stieg dann auch mal etwas deftiger ein. Käpt’n Bodze, das belegt auch die Statistik, ging den körperlichen Auseinandersetzungen mit dem Gegner komischerweise eher aus dem Weg.

Dass in dieser üblen Phase nichts anbrannte, dafür sorgten die Innenverteidiger Andre Hoffmann und Luka Krajnc sowie natürlich Keeper Flo Kastenmeier. Ja, nur an dieser Stelle hatten die Trainer ein bisschen Mut gezeigt, indem sie Kevin Danso auf der Bank ließen und Krajnc endlich mal auf seiner Wunschposition spielen ließen. Die Begründung war enttäuschend: Man wollte den guten Kevin nach seiner Länderspielreise schonen und Krajnc für seine guten Leistungen belohnen. Haarsträubend! Würden Rösler & Co. den Blick in die Zukunft richten, müssten sie Danso immer draußen lassen, weil der in der nächsten Saison eh nicht mehr bei der Fortuna ist; und sie müssten Krajnc bevorzugt spielen lassen, weil der wiederum ein Kandidat für den kommenden Kader ist.

SVD vs F95: Mitten im Umbau, der schöne Sportplatz am Böllenfalltor (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Mitten im Umbau, der schöne Sportplatz am Böllenfalltor (Screenshot Sky)

Wie es die Fußballgöttin manchmal so will, musste Wachturm Hoffmann in der 25. Minute mit einer leichten Verletzung raus und wurde – na klar! – durch Danso ersetzt. Also nicht durch den Perspektivspieler Christoph Klarer, der nächste Saison scher mittun wird, sondern durch eine Lame Duck, einen Leihspieler, der Ende Mai schon nicht mehr in Düsseldorf sein wird. Genau so funktioniert der Einbau von Nachwuchskräften … nicht. Es läuft etwas ganz falsch bei der Fortuna zum Ende der Saison. Weiteres Beispiel gefällig? Warum nimmt man den Perspektivspieler Lex-Tyger Lobinger mit nach Darmstadt und gibt ihm dann keine Spielzeit? Und wenn man den in der 55. Minute eingewechselten Klaus in der 85. wieder vom Platz holt, um dem Youngster eine Chance zu geben…

Zurück zum Spielfilm. Es gab die Minichance für Peterson, es gab aber nicht eine gelungene Kombination aus dem Spiel heraus – also das krasse Gegenteil zum Bochum-Spiel, in dem die Angriffsbemühungen unserer Jungs ja wirklich Spaß machten. Dann gab’s ne Ecke von rechts. Getreten durch Kris. Kuba verpasst, aber Cello kann aufs Tor köpfen. Lukas Scheitel ändert die Richtung des Eis um ein Mü – und, schwupps, steht es 1:0 für die trotz allem glorreiche Fortuna. Das war in der 20. Minute, und das änderte am öden Kick nichts, aber auch gar nichts. Ja, sogar der Torjubel erschien merkwürdig verhalten. Wobei auch die Darmstädter auffallend wenig Emotionen angesichts des Rückstands zeigten; nur Trainer Markus Anfang zeigte sein bekanntes Sauergesicht.

SVD vs F95: Cello und sein Gegenspieler (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Cello und sein Gegenspieler (Screenshot Sky)

Die Beziehung zwischen dem TSV Fortuna Düsseldorf 1895 und der Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus ist spätestens seit dem 23. Mai 2009 eine besondere. Wir alle erinnern uns gern an das Spiel gegen Werder II vor 55.000 Zuschauern in der Arena, darunter genau 52 Bremer Fans, die man in die VIP-Loge einlud, damit das ganze Stadion den rotweißen Anhängern gehörte. Referee der Partie war die damals noch auf die dritte Liga begrenzte Polizistin aus dem Harz, die eine friedliche Partie souverän leitete. Selbst als Fortunen sie bedrängten endlich abzupfeifen, blieb sie ruhig und freundlich. An jenem Tag haben wir unsere Bibi ins Herz geschlossen.

Es gab in den Folgejahren – immer, wenn F95 zweitklassig war – Spiele, in denen wir Bibi begegneten, und gefühlt war sie immer sehr gut zu uns. Nur als Grottenolm im Kölner Keller, da hat sie uns offensichtlich nicht mehr so gern. Zweimal schaltete sie sich gestern ein. Beim ersten Mal ging es in der 34. Minute um ein Handspiel im Düsseldorfer Strafraum; ein SVDler hatte Käpt’n Bodze aus nächster Nähe angeschossen; der getroffene Ellenbogen stand schon ein ein bisschen ab, aber Frau Steinhaus bestätigte den ein wenig wankelmütigen Schiri Reichel, der keinen Elfer geben wollte.

SVD vs F95: War das wirklich ein Elfer, Bibi? (Screenshot Sky)
SVD vs F95: War das wirklich ein Elfer, Bibi? (Screenshot Sky)

Nur drei Minuten später musste die Dame wieder ran. Ein Darmstädter war allein mit dem Ball in Flos Fünfer eingedrungen, nach außen gedrängt worden, aber immer noch in der Lage aufs Tor zu schieße oder nach innen zu passen. Was bleibt unserem Kastenmeister als sich nach dem Ball an den Füßen des Gegners zu strecken. Tut er auch, kommt auch dran, aber der SVD-A***h fällt. Reichel zeigt auf den Punkt, und die liebe Bibiana, die Patin unseres Aufstiegs in die zweite Liga, sie lässt uns im Stich und stimmte den Referee zu – es gibt Elfmeter. Zigfaches Betrachten der diversen Ausschnitte aus diversen Winkeln geben keine völlige Klarheit. Aber: Sehr deutlich zu sehen ist, dass der Darmstädter schon im einen Knie eingeknickt bevor Flos Flossen auch nur in seiner Nähe sind. Sicher ist auch, dass Flo den Ball berührt – zusammengenommen hätten die Schiedsrichter im Zweifel pro Tormann entscheiden müssen. Haben sie aber nicht, deshalb Ausgleich in der 37. Minute.

Ach ja, Rouwen Henning stand auch auf dem Spielberichtsbogen. Und, ja, er hatte wohl so drei, vier Ballberührungen in der ersten Halbzeit, vorwiegend defensive. Nun hat man dem sehr Ergebenen schon Hennings-Bashing vorgeworfen, weil er die Leistungen von uns Rouwen bereits mehrfach kritisiert hat. Falsch, es geht überhaupt nicht darum, den guten Rouwen schlechter zu machen als er ist. Tatsache, und zwar eine statistisch belegbare, ist, dass er schon seit Längerem seine immer schon vorhandenen Schwächen (besonders in der Ballkontrolle und im Passspiel) nicht mehr durch konsequente Knipserei ausgleicht. Das hat natürlich viel damit zu tun, dass die von Rösler & Co. angeordneten Systeme nicht mehr auf einen kreativen Mittelfeldkopf à la Stöger setzen (können) und so ein Stoßstümer wie Hennings nicht mehr so gefüttert wird, wie er das bräuchte.

SVD vs F95: Darmstadt-Chance aus der Hintertorperspektive (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Darmstadt-Chance aus der Hintertorperspektive (Screenshot Sky)

Schaut man sich mal Rouwens Tore in der Saison vor dem Aufstieg 2018 und in der ersten Erstligasaison an, dann kamen die Vorlagen so gut wie nie von außen, möglicherweise von der Grundlinie aus, sondern vorwiegend mehr oder weniger steil aus dem Halbfeld. Da hat er mit seiner linken Klebe versenkt, was versenkbar war. Nur funktioniert das Team 2020/21 so nicht mehr. Heißt: Nicht der Hennings ist zu schwach, sondern der taktische Anzug passt ihm nicht mehr. Warum die Coaches das nicht erkennen und/oder ändern, ist ein Rätsel.

SVD vs F95: Florian Kastenmeier - oft im Brennpunkt (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Florian Kastenmeier – oft im Brennpunkt (Screenshot Sky)

Jedenfalls stand es zur Pause 1:1 und die F95-Jungs fühlten sich unwohl im System. Dass für das 4-4-2 dann Felix Klaus kam, lag auf der Hand. Die Begründung für Eddie Prib anstelle von Kuba Piotrowski fällt dann schon schwerer. Der junge Pole war immer bemüht und in der schläfrigen Phase noch einer derjenigen, die am ehesten einen emotionalen Anteil am Spiel. Bloß gelang ihm nicht viel, eine Passquote von 64 Prozent ist für einen Box-to-Box-Kicker aberwitzig schlecht, und die Zweikampfquote von 29 Prozent beinahe lächerlich.

Apropos Statistik: Auch für das gestrige Spiel weichen die Quoten der beiden wichtigsten Systeme spürbar voneinander ab. Der altehrwürdige Kicker setzt auf Opta, den Weltmarktführer in Sachen Sportdaten, die offizielle DFL-Seite bundesliga.com macht nicht transparent, wie die Quoten ermittelt werden. Während Opta eine Fifty-Fifty-Zweikampfquote angibt, heißt es auf bundesliga.com, F95 habe 124, SVD nur 111 Zweikämpfe gewonnen. Offensichtlich werden da zwei unterschiedliche Methoden verwendet – dazu demnächst mehr in den Fortuna-Punkten.

SVD vs F95: Den kriegt er erst im dritten Nachfassen (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Den kriegt er erst im dritten Nachfassen (Screenshot Sky)

Unauffällig wäre für Eddies Spiel in den restlichen 35 Minuten vermutlich das passendste Etikett. Wobei an dieser Stelle noch eine Miniänderung des Systems erfolgte. Während Kuba und Cello zuvor oft auf einer Höhe antraten bzw. vertikal in wechselnder Anordnung, rückte Sobottka nun nach hinten an die Stelle von Bodzek, während Prib den offensiven Part übernahm – es roch sogar ein wenig nach Raute. Damit hatten die Darmstädter ganz erhebliche Probleme. Die begannen schon mit der Hereinnahme von Danso, der sage-und-schreibe 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewann. Ab der 55. Minute fiel der Spielplan der Hausherren mehr und mehr in sich zusammen. Besonders natürlich nach dem Führungstreffer für die Roten in der 62. Minute. Wie gesagt: Das Ergebnis eines fein gezirkelten, fast perfekten Schusses aus gut 25 Metern Entfernung ins untere rechte Eck, handwerklich sauber produziert von Dawid Kownacki … mit neuer Frisur.

SVD vs F95: Dawid und sein waschechter Wadenkrampf (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Dawid und sein waschechter Wadenkrampf (Screenshot Sky)

Es heißt ja, Brandon Borrello sei der Kabinenfrisör, den einige Mannschaftskameraden an ihre Haare lassen. Je mehr sich das trauen, desto ähnlicher werden sich die Köpfe, nur bei Zimbo Zimmermann, da müsste der Aussie vielleicht nochmal ran. Der Frisör kam übrigens auch noch rein, und zwar in der 86. Minute für den ein bisschen müde wirkenden Kris Peterson. Zwischendurch brach Kownacki kurz zusammen, und wer noch nie einen echten Wadenkrampf gesehen hat, der konnte live und in Farbe sehen, wie sich solch ein Muskel verformt, wenn ihn der Krampf ereilt. Aber die Heilung brachten Mannschaftarzt Blecker und Helfer umgehend, sodass Dawid weiter machen konnte.

SVD vs F95: Da brennt es lichterloh vorm Flo (Screenshot Sky)
SVD vs F95: Da brennt es lichterloh vorm Flo (Screenshot Sky)

In den letzten 15, 20 Minuten kam er dann wieder, der fortunistische Chancenwucher, vergebene Möglichkeiten als Folge von individuellen Fehlentscheidungen. Ergibt sich eine Umschaltsituation und habe ich den Ball am Fuß, dann schlage ich einen Pass, ist doch klar. Da drehe ich mich doch nicht mit der Pille einmal um die eigene Achse. Das nur als Beispiel. Sicher hätten die Burschen mit dem F95 über dem Herzen so um die 85. Minute den Beutel verschnüren können, so aber kam dann doch ein mildes Zittern auf, weil die Darmstädter schon den Ausgleich wollten. Aber ähnlich wie beim Hinspiel reicht es bei den SCD-Mannen hinten heraus nicht – keine andere Mannschaft hat so viele Tore in der letzten Viertelstunde kassiert. Daran wird der Ex-Fortune Anfang zu arbeiten haben.

Unsere Sportvorstände, Scouts und Trainer haben an etwas anderem zu arbeiten, nämlich an der Zukunft. In den letzten sieben Spielen der Saison geht es ergebnistechnisch nämlich durchweg um die goldene Ananas, spielerisch und taktisch aber immer um die Frage: Wie sieht der Kader 2021/22 aus? Welche der aktuellen Insassen werden nächste Spielzeit dabei sein? Welche Achsen bilden sich? Wer sollen die Erfahrungsträger sein? Welche Youngster bauen wir wie ein? Wer wird kommender Trainer? Auf welchen Positionen sollten wir durch Neuzugänge aufrüsten? Es ist doch eine verdammt komfortable Situation, sich schon Anfang April um diese Fragen kümmern zu können und nicht erst nach zwei Relegationsspielen…. Upps, hat Ihr unendlich ergebener Analyst gerade wirklich das R-Wort getippt? Hat ihn Dawid Kownacki mit seinem 21-Punkte-Spruch kirre gemacht? Man weiß es nicht…


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4 Gedanken zu „Darmstadt vs F95 1:2 – Spiel 1 um die goldene Ananas gewonnen

  • Das Kownacki in die zentrale Stürmerposition gehört (oder etwas dahinter) ist keine neue Erkenntnis. Nur UR verweigert diese Erkenntnis stur. Ich glaube auch nicht, dass dies gestern seine zentrale Absicht bei den Auswechselungen war. Er musste aufgrund der eingewechselten Spieler K. in die Mitte stellen, wohin sonst? Was Hennings betrifft, klar ist er ein Opfer des Systems. Trotzdem ist er m. A. n. seit Wochen ausser Form. Was spricht dagegen, Kownacki mal als zentralen Stürmer aufzustellen und Hennings auf die Bank zu setzen? Auch gestern war es doch die Gelegenheit, Lobinger für Hennings zu bringen und wenn es nur 20 Minuten gewesen wären. Und Karaman? Seine Leistungen wechseln wie das Aprilwetter (gerade hat es etwas geschneit). Meistens zeigt er im F95-Trikot eher weniger gute Leistungen.

    Zu Danso hat der Autor alles gesagt, sehe ich auch so. Ich vermisse derzeit einen klaren Plan bei Fortuna, wie es weitergehen soll. Auch bei Allofs und Co., die merkwürdig im Hintergrund bleiben. Ich erwarte eigentlich einen Hinweis auf einen nachhaltigen Aufbau einer Mannschaft, die irgendwann mal wieder um den Aufstieg mitspielen kann. Ich habe auch dieses Jahr nicht mit einem Aufstieg gerechnet, trotz des finanziell oben angesiedelten Kaders. Etwas mehr Konstanz und ein paar mehr gute Spiele hätte ich schon erwartet. Gestern war das doch kein Fußball, Quer- Fehl- und Rückpässe, vieles auf Zufall basiert und oft falsche Entscheidungen getroffen. Fehlpass Orgie von Bodzek in den ersten 20 Minuten. Oder ich erinnere nur an dem Fehlpass des Darmstädters vor dem eigenen Sechszehner und was die vier Fortunen daraus gemacht haben. Grausam.

    Kaste hat gestern besonders bei Zimmermanns Aussetzer im eigenen Strafraum eine Niederlage verhindert. Trotzdem habe ich bei ihm immer das Gefühl, dass er für einen Patzer gut ist. Vor allem bei hohen Flanken und der Einschätzung, wann er raus muss und wann nicht. Der Elfer war ein Geschenk. Eines was wir diese Saison oder in der letzten Runde nicht bekommen haben und nicht mehr bekommen werden. In der aktuellen Form ist Kastenmeier kein Aufstiegstorwart, dafür hat er diese Saison schon einige Punkte mit seinen Aussetzern verschuldet.

    Ich gestehe, dass ich derzeit Fortuna auf dem Platz und in den Führungsetagen relativ emotionslos verfolge. Alles plätschert so vor sich hin, ich sehe kein Konzept für die Zukunft. Wie Rainer schon sagt. Es ist ein Segen, schon jetzt die Vorbereitung und Planung der neuen Saison angehen zu können. In meinen Augen wird das verschenkt (gestern Klarer und Lobinger). Es gibt nur eine Planung bei der ich mir sicher bin. Nächste Saison haben wir einen anderen Trainer und das finde ich inzwischen gut. Ich will nur hoffen, dass man einigermaßen klug bei der Besetzung der Stelle vorgeht.

    Bin ich froh, wenn diese quälende Saison vorbei ist.

    Antwort
  • Ja, das war mal wieder ein Grottenkick. Körperhaltung und Einstellung war ähnlich, wie beim Testspiel gegen Verl. Allein nach dem Kick hätte man sich überlegen sollen, ob eine weitere Zusammenarbeit zwischen UR und der Mannschaft überhaupt sinnvoll ist. UR scheint die Spieler nicht zu erreichen bzw. sie nicht motivieren zu können, das Optimum aus sich heraus zu holen.
    Klar, waren die Spiele gegen Sandhausen und Bochum spielerisch deutlich besser. Der Truppe fehlt aber grundsätzlich der Biss, der Wille etwas zu bewegen. Zwei bis drei Spielern pro Spiel kann man diesen Willen nicht absprechen, aber das ist einfach zu wenig, um sich als Mannschaft zu präsentieren und auf Dauer Erfolge einzufahren.

    Man liest immer wieder vom angeblich „verschworenen Haufen“, guter Stimmung innerhalb der Mannschaft und auch vom guten Verhältnis zum Trainer. Dann muss man sich auch untereinander mal die Meinung sagen können, was meiner Einschätzung nach überhaupt nicht passiert, schon gar nicht auf dem Platz. Sie spornen sich untereinander nicht an, man sieht keine Kommunikation.
    Wenn mir als Flügelspieler zwei drei Mal hintereinander jemand den Ball in den Rücken spielt, obwohl vor mir alles frei ist oder ein Bodzek ein paar Reisepässe durch die Botanik spielt, dann kann ich meinen Mitspieler auf dem Feld durch ein paar „freundliche“ Worte auch mal wachrütteln, wenn der Trainer es schon nicht macht.
    Das gilt unter Anderem auch für den Kick von Hennings. Das muss den übrigen Jungs doch auf den Sack gehen, jede Woche in Unterzahl auf dem Platz zu stehen!?

    Das UR immer an den gleichen Graupen festhält ist mir auch unerklärlich. Und warum er Kownacki auf dem Flügel kaputtmacht entzieht sich auch meinem Verständnis. Der gehört ins Zentrum, am Besten für Hennings. Dann hätte Borello rechts spielen können, da der links nix kann und später wäre dann halt Klaus für ihn gekommen. UR beraubt uns durch seine dämlichen Umstellungen immer den wenigen Stärken die wir haben und korrigiert es erst immer viel zu spät.

    Ich hätte mir gewünscht, dass UR mehr Mut bei der Aufstellung gehabt und nicht nur Danso eine Pause zugestanden hätte. Und so sehr ich mir auch in der Trainerfrage Kontinuität gewünscht habe, so denke ich langsam auch, dass das mit UR bei der Fortuna nichts mehr gibt. Aber wer passt denn nur zu uns??

    Antwort
    • So sehe ich das auch. Und der angeblich verschworene Haufen? Die Körpersprache auf dem Platz spricht eher dafür, dass da einige die Saison schon abgehakt haben. Aber nicht erst seit Darmstadt.

      Ich bin ebenfalls der Meinung, ein weiter so geht nicht. Es muss leider ein neuer Trainer her, sonst geht in der nächsten Saison das rumwurschteln weiter.

      Antwort
      • Das mit der abgehakten Saison vermute ich auch. Anders lässt sich so eine Leistung wie gegen Verl und Darmstadt nicht erklären. Besonders von den vermeintlichen Leistungsträgern, die in der Mannschafts-Hierarchie ganz oben stehen, kommt nichts.
        Wobei das mit der Hierarchie innerhalb der Mannschaft vermutlich auch problematisch ist. Die beiden Kapitäne haben zwar jede Menge Erfahrung, aber als Führungsspieler auf dem Platz taugen die nichts.
        Einen Bodzek, der schon im letzten Jahr lediglich eine sichere Bank für gelbe Karten war und in dieser Saison vielleicht zwei, drei bessere Spiele hatte, wen soll der führen?
        Hennings ist eigentlich kaum auf dem Platz und ob das nur am nicht vorhandenen Zehner liegt sei mal dahingestellt. Karaman, Sobotka, Morales, Zimmermann, Hoffmann hatten überwiegend Spiele, bei denen sie völlig abgetaucht sind oder nur durch ihre Defizite aufgefallen sind. Wer soll diese Mannschaft führen?

        Manchmal glaube ich, diese Spieler hatten nach den vielen Abgängen keinen Bock auf zweite Liga. Da können die Medien zigmal erklären, wie toll unsere Qualität im Kader ist, wenn diese so selten abgerufen wird. Oder sollte es des Trainers Aufgabe sein, diese Qualität hervorzuholen?? Bei manchen Spielern hat es schonmal geholfen sie einfach mal auf die Bank oder die Tribüne zu verbannen. Aber bei uns dürfen die so lange auflaufen bis der gemeine Fortuna-Anhänger vorm Fernseher das Kotzen kriegt.

        Antwort

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