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Vorbericht: Paderborn vs F95 – Keine Angst vor der 5-Tore-Truppe

Vom 5:0 der Paddelbirnen gegen den KSC im ersten Spiel der Saison sollte man sich nicht blenden oder erschrecken lassen.

Analyse · Schlimm genug, dass unsere glorreiche Fortuna immer wieder mit dem Retortenverein aus Ostwestfalen, der ähnlich wie der Äff-Zeh, aber erst 1985 durch Zwangsfusion entstanden ist, in einer Liga spielen muss und die treuen F95-Anhänger gezwungen sind, in die hässliche Möbelhalle von Paderborn zu reisen. Schlimmer ist, dass dieser SC Paderborn immer wieder ins Schicksal der wunderschönen Fortuna eingegriffen hat; zuletzt im Umfeld des Erstligaabstiegs 2020. Und nun starten die Blaugeschwärzten auch noch mit einem 5:0 Heimsieg. Was soll das nur werden Abend in der Arena? [Lesezeit ca. 4 min]

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Und dann gibt es zu allem Überfluss auch noch historische Gemeinsamkeiten. So blieb der SCP trotz sportlich feststehendem Abstieg seinerzeit in der dritten Liga, nur weil die 60er keine Lizenz bekamen – wir erinnern uns an Wilhelmshavens defektes Faxgerät. Schließlich stieg man 2020 gemeinsam aus der ersten Liga ab. Die Bilanz schlägt mit 5:11:9 für die Paddelbirnen aus, wobei F95 aber das bessere Torverhältnis zu verzeichnen hat. Ein Wiedersehen gibt es mit unserem ehemaligen Kabinen-DJ Robin Bormuth, der allerdings im Eröffnungsspiel bei denen noch nicht mittun durfte.

Der Spielplan: Robust gegen deren Stürmer

Mal ehrlich: Die SCPler haben den KSClern nicht deshalb eine Klatsche verpasst, weil sie so unfassbar gut waren, sondern weil die Karlsruher nach dem 1:0 (ein Elfmeter, den unsere Ex-Ersatzkeeper Eisele verschuldet hat) völlig auseinanderfielen. Deshalb muss Trainer Thiounes Truppe absolut keine Angst vor den Gästen haben, auch wenn da mit Conteh und Platte eine ziemlich gefährliche Doppelspitze am Start sein wird. Schlüssel zum Sieg wird es sein, diese beiden samt dem hochaggressiven SCP-Mittelfeld zu stoppen. Das wird nicht so – vergleichsweise – simpel wie gegen Magdeburg, weil die genannten Spieler nicht wirklich einfach durch robustes Gegenspiel zu bremsen sein werden wie FCMs Atik und Ito.

Wobei: Robust trifft es wohl am ehesten. Die Last wird in dieser Hinsicht auf der Innenverteidigung liegen, ganz gleich, ob Daniel Thioune mit Vierer- oder Dreierkette starten lassen wird. Das Dümmste, was bei diesem Ansatz passieren kann, ist, dass die Fortuna vor lauter robustem Verteidigen nicht zum sinnvollen Spielaufbau kommt. Also muss ein Konzept her, wie aus einem gefestigten Mittelfeld Angriffe initiiert werden. Das Rezept könnte lauten, stark über die Flügel zu gehen, um die Doppelspitze mit Flanken zu versorgen. Außerdem sollten die Burschen versuchen, möglichst viele Standardsituationen hervorzurufen, weil die in Hütten umzuwandeln, wurde in der Vorbereitung massiv trainiert.

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Darüber hinaus ist Thioune zuzustimmen, der in der PK zum Spiel sagte, seine Mannschaft müsse die Gäste dazu zwingen, sich an den Aktivitäten der Fortunen zu orientieren. Das könnte man mit regelmäßigem hohen Pressing auslösen, sowie einem variablen Spielaufbau, der manchmal durch die Mitte geht, manchmal aber auch vertikal über Außen.

System und Aufstellung: Mehr Mitte, bitte

Gehen wir mal davon aus, dass Jordy de Wijs fit genug für mindestens eine Stunde Spielzeit ist. Dann spricht vieles für eine Dreierkette mit ebenjenem Jordy, mit Andre Hoffmann und Chris Klarer. Vor der würde eine Viererkette im Mittelfeld operieren. Die Doppelsechs, die wieder von Cello Sobottka und Ao Tanaka gebildet würde, hätte zwei Jungs neben sich, die das Flügelspiel antreiben können. Euer Ergebener schlägt hier mit offensiver Tendenz auf der linken Seite Kris Peterson und rechts den immer besser werdenden Felix Klaus vor. Und davor als echter Zehner sollte Shinta Appelkamp wieder von seinem Dasein auf Außen erlöst werden und die Freiheiten eines Spielmachers genießen. Die Doppelspitze aus Rouwen Hennings und Dawid Kownacki hat schon im ersten Spiel einen guten Eindruck hinterlassen, sodass der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Daniel Ginczek auf der Bank beginnen würde. Diese taktische Grundordnung sähe dann so aus:

So könnte ein 3-4-1-2 gegen Paderborn aussehen

Denkbar ist aber auch eine Variante mit Viererkette, die dann Nicolas Gavory und Tim Oberdorf als Außenverteidiger auf den Platz bringen würde. Auch so würde es bei der Doppelspitze aus Hennings und Kownacki sowie Appelkamp dahinter bleiben. Auch Sobottka und Tanaka würden wieder eine Doppelsechs bilden, dieses Mal aber eindeutig vertikal gestaffelt. Dabei ergäbe sich eine interessante Möglichkeit: Zwar würde Shinta nominell wieder auf dem linken Flügel außen spielen, während Ao den „Spielmacher“ gibt, aber die beiden könnten nach Belieben rochieren. Ginge Shinta in die Mitte, würde Nicolas vorrücken und sich Ao neben Cello einsortieren – viel flexibler geht kaum.

So könnte eine Art 4-1-3-2 gegen Paderborn aussehen

Das defensive Reservepersonal bestünde aus Dennis Gorka fürs Tor sowie – je nach Startelf – Gavory, Oberdorf bzw. Klarer und Uchino. Fürs Mittelfeld stünden Piotrowski, Iyoha und je nachdem Peterson bereit. Ginczek oder Iyoha wären Alternativen für die Spitze.

Der Tipp

Der Bauch des Ergebenen, der zuletzt in seinem Gefühl fürs Magdeburg-Spiel mit dem 2:1-Tipp goldrichtig lag, hat ein klares 3:0 für unsere geliebte Fortuna im, ähem, Urin. Auch das Herz ist optimistisch gestimmt und sieht einen knappen Sieg der Fortunen voraus. Der Kopf aber wiegt sich skeptisch und würde sich nicht festlegen wollen, wenn doch, dann auf ein Unentschieden nach intensiver Partie.


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