Euer Ergebener

Fortuna-Punkte: Die ultimative Saisonprognose 2018/19 – F95 wird Zwölfter

Die gute Nachricht: Die glorreiche Fortuna bleibt auch nach dem Ende der Saison in der ersten Bundesliga. Und weil der Äff-Zeh aus dem Domdorf mit Ach und Krach aufsteigt, gibt es dann 2019 endlich wieder Erstligaduelle mit dem Erzgegner aus westlich von Leverkusen. Außerdem wird das Team von Friedhelm Funkel die ganze Spielzeit über nicht in den Abstiegskampf verwickelt sein, sondern in der Rückrunde sogar in Richtung oberes Tabellendrittel schielen. Woran das liegt? An der hervorragenden Kaderpolitik, die uns Kicker wie Dodi, Ducksch, Stöger und Karaman beschert hat, am Verhandlungsgeschick der Vorturner, denen wir feste Verträge mit Raman und Zimmer, sowie Leihvereinbarungen mit Usami, Zimmermann und Kaminski verdanken und natürlich dem lustigen Trainerteam, das aus diesem Kader eine Truppe geschmiedet hat, die fröhlich, ehrgeizig und vor allem geistesschnell ist. Was soll da schiefgehen?

Könnte man sich die Tabelle des 34. Spieltags malen, stünden drei Mannschaften auf den letzten drei Plätzen, die da schon immer hingehören: VW-Burg, Dietmar-Hopp-Heim und vor allem dieses übelriechende Marktingprojekt. Wenn man sich den Ausgang der Meisterschaft wünschen könnte, dann würden die fiesen Bayern dieses Mal nicht die Schale kriegen, sondern irgendeine andere Soccer-Entertainment-Business-Franchise – meinetwegen sogar Schalke oder Leverkusen. Hätte ich noch einen dritten Wunsch frei, dann würden sich Teams wie Freiburg, Augsburg und natürlich die Fortuna für den UEFA-Pokal qualifizieren. Aber, Bundesliga ist kein Wunschkonzert. Deshalb gehen wir den kommenden Geschicken unsere launische Diva einmal Spiel für Spiel nach.

Guter Start

Nach vier Spieltagen steht F95 mit zwei Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden sehr gut da. Beide Heimspiele werden gewonnen – Augsburg bringen unsere Jungs an den Rand einer Klatsche, und gegen Hoffenheim gibt es ein glückliches 1:0 durch einen umstrittenen Elfmeter in der 85. Minute. Beim Projekt hat die Mannschaft um Käpt’n Sobottka nichts zu gewinnen, zieht sich aber mit 2:1 achtbar aus der Rangnick-Schlinge. In Stuttgart kommt es zu einem Spektakel, das nach dreimaliger Führung der Hausherren mit 3:3 endet – die TV-Kommentatoren sind begeistert, und Fortuna auf dem 5. Platz.

Kurz vor dem goldenen Oktober fängt sich F95 eine unnötige Heimniederlage gegen Bayer ein – dreimal wird die Truppe, die einen Tacken zu mutig agiert ausgekontert. Das können auch zwei Tore nach der 70. Minute durch Karaman die 2:4-Niederlage nicht mehr verhindern. In Nürnberg wiederholt das Funkel-Team den Sieg aus der Vorsaison, verrückterweise nach demselben Drehbuch wie damals. Der Glubb hat nach dem 6. Spieltag null Punkte, der Trainer fliegt. Gegen den Niemals-Meister aus Gelsenkirchen kommt es zu einem öden 0:0. Dafür reicht es in Frankfurt zu einem unerwarteten, wenn auch knappen 1:0-Sieg. Und auch Wolfsburg wird geschlagen, gleich vier verschiedene Torschützen sorgen für ein gerechtes 4:1.

Unerwartet Tabellensechster

Die Experten staunen, die Fans sind verliebt: Die glorreiche Fortuna steht nach dem 9. Spieltag mit sage-und-schreibe 17 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz; „Europapokal, Europapokal“ wird Lieblingsgesang auf der Süd. Aber wie so oft im November hagelt es Klatschen für die Diva. In Gladbach fängt sich Keeper Rensing gleich sechs Dinger ein, die Hertha darf ein 1:0 aus der Arena mitnehmen. Immerhin zieht sich das Team bei den Bayern nach grandioser Kampfleistung mit 3:1 achtbar aus der Affäre. Gegen den Abstiegskandidaten Mainz kommen die Männer in Rot über ein 0:0 nicht hinaus, und in Bremen gibt es eine glatte 0:3-Niederlage. Am Ende des Seuchenmonats ist das Torverhältnis ruiniert, und die jetzt 18 Punkte reichen nur noch für Platz 12.

Erste Stimme gegen Trainer Funkel werden laut, „Experten“ fordern radikale Operationen an der Startelf und die Medien orakeln, ob die Fortuna anfangs nicht weit über ihre Verhältnisse gespielt hätte. Aber mit drei schwer erkämpften Unentschieden gegen Freiburg, Dortmund und Hannover zieht sich F95 mal wieder selbst aus dem Sumpf und beendet die Vorrunde mit 21 Punkten voll im Soll. Sehenswert vor allem das 4:4 bei den 96ern, die nach einer Stunde mit 4:1 führen, bevor Funkel mit DREI Spitzen All-in geht. Raman, Lovren und Dodi tragen sich die Torschützenliste ein, und beinahe wäre noch der Sieg herausgesprungen, aber Stöger verwandelt den Handelfmeter in der 87. Minute nicht.

Skandal dank Gräfe

Zum Beginn der Rückrunde stehen Bayern, BVB, Schalke, Leverkusen und Bremen noch relativ dicht beieinander an der Spitze, während sich im Tabellenkeller Mainz und Nürnberg fest eingerichtet haben. Das Projekt, Hoffenheim, Gladbach und Frankfurt spielen um die internationalen Plätze, während die Fortuna gemeinsam mit Freiburg, Wolfsburg, Augsburg, Hannover, Stuttgart und Hertha das noch nicht gesicherte Mittelfeld bilden. Gleich im ersten Spiel im Januar in Augsburg gelingt den Fortunen ein knapper Sieg. Und dass die Jungs dann die Rangnik-Truppe ebenfalls mit 1:0 besiegen, freut die Fans, die noch an den Fußball glauben, sehr. In Hoffenheim kommt es zu einem Skandal: Schiri Gräfe verweigert den Fortunen gleich zwei Elfmeter und lässt beim Stande von 1:1 sage-und-schreibe 8 Minuten nachspielen, sodass die Hopp-Truppe doch noch zum Sieg kommt. Für diese Ungerechtigkeit hält sich F95 an der Altherrenmannschaft aus Stuttgart schadlos, die sich gleich fünf Dinger fängt – was das fortunistische Torverhältnis ein wenig verbessert.

Mit nun 30 Punkten wähnen sich die Freunde der Fortuna schon auf der sicheren Seite, auch wenn dieser Punktestand nur für den 14. Tabellenplatz reicht. Was nun folgt, zerrt an den Nerven der Spieler, der Trainer, der Offiziellen und der Fans. Man verliert glatt mit 3:1 in Leverkusen, kommt zuhause gegen Nürnberg nicht über ein 0:0 hinaus, lässt sich von Schalke mit 3:0 abfieseln, bezieht eine verdiente 0:2-Heimniederlage gegen Frankfurt und muss aus Wolfsburg mit einem 0:1 abreisen. Mit 31 Punkten nach dem 27. Spieltag ist man noch lange nicht gesichert, auch wenn mit Mainz und Nürnberg zwei Absteiger schon fast feststehen und der Abstand auf den Relegationsplatz bereits sieben Punkte beträgt. Aber, das Umfeld erträgt diese Durststrecke erstaunlich gelassen, weil man anerkennt, dass die Mannschaft trotz unglaublichen Verletzungspechs immer bereit ist, alles zu geben.

Endlich 40 Punkte

Es wird nicht einfacher: Nach einem gerechten 1:1 gegen Gladbach verliert F95 trotz großen Kampfes in Berlin mit 0:1, ein kollektives Versagen der Viererkette führt zum einzigen Gegentreffer. Aber beinahe kommt es gleich einen Spieltag später zur großen Überraschung – bis zur 79. Minute führen die Herren in Rot durch ein Tor von Ducksch aus der ersten Halbzeit gegen die Bayern, die mit viel Dusel in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kommen; immerhin ein Punkt gegen den Tabellenführer. Jetzt mehren sich die Kassandra-Rufe, und man hört schon Funkel-raus-Parolen. Die verstummen aber in kurzer Zeit: Gegen den designierten Absteiger aus Mainz kommt es zu einem überzeugenden 3:1-Auswärtssieg, und am 31. Spieltag muss auch Werder eine 3:1-Niederlage hinnehmen.

Mit 39 Punkten vor den drei letzten Partien ist die glorreiche Fortuna weit weg vom Abstieg und liegt auf dem 12. Platz. Die mitgereisten Fans feiern nach dem 2:2 im frühsommerlichen Freiburg den ominösen 40. Punkt. Wieder ist die Mannschaft mutig und mit maximalen Engagement angetreten, hat sich nicht hinten rein gestellt, sondern mit dem bewährten 4-4-1-1 immer wieder den Zug zum Tor des SC gezeigt. Dass beide Tore nach Standards durch die Mittelfeldleute Sobottka und Morales fallen, macht die Sache rund. In Dortmund gibt es dagegen nichts zu holen; der BVB will wenigstens den enttäuschenden 5. Platz sichern und spielt mit voller Offensivpower; dass es nur ein 5:0 wird, haben die Fortunen vor allem Torwart Rensing zu verdanken. Volle Hütte beim letzten Spiel zuhause in der Arena gegen Hannover. Die Fans feiern das Team, das sich mit einem grandiosen 4:1 bedankt. Am Ende steht Fortuna Düsseldorf auf dem 12. Tabellenplatz – und alle sind zufrieden.

Die Ergebnisse:

F95 vs Augsburg 4:1 (3:0) – 3 P 4:1 T
Projekt vs F95 2:1 (0:0) – 3 P 5:3 T
F95 vs Hoffenheim 1:0 (0:0) – 6 P 6:3 T
Stuttgart vs F95 3:3 (2:1) – 7 P 9:6 T
F95 vs Leverkusen 2:4 (0:3) – 7 P 11:10 T
Nürnberg vs F95 2:3 (2:1) 10 P 14:12 T
F95 vs Schalke 0:0 (0:0) 11 P 14:12 T
Frankfurt vs F95 0:1 (0:1) 14 P 15:12 T
F95 vs Wolfsburg 4:1 (2:0) 17 P 19:13 T
Gladbach vs F95 6:0 (3:0) 17 P 19:16 T
F95 vs Hertha 0:1 (0:0) 17 P 19:17 T
Bayern vs F95 3:1 (1:0) 17 P 20:20 T
F95 vs Mainz 0:0 (0:0) 18 P 20:20 T
Bremen vs F95 3:0 (1:0) 18 P 20:23 T
F95 vs Freiburg 1:1 (1:1) 19 P 21:24 T
F95 vs Dortmund 1:1 (0:0) 20 P 22:25 T
Hannover vs F95 4:4 (0:0) 21 P 26:29 T
Augsburg vs F95 1:2 (0:0) 24 P 28:29
F95 vs Projekt 1:0 (0:0) 27 P 29:29
Hoffenheim vs F95 2:1 (0:0) 27 P 30:31 T
F95 vs Stuttgart 5:1 (2:0) 30 P 35:32 T
Leverkusen vs F95 3:1 (1:0) 30 P 36:35 T
F95 vs Nürnberg 0:0 (0:0) 31 P 36:35 T
Schalke vs F95 3:0 (1:0) 31 P 36:38 T
F95 vs Frankfurt 0:2 (0:1) 31 P 36:40 T
Wolfsburg vs F95 1:0 (1:0) 31 P 36:41 T
F95 vs Gladbach 1:1 (1:1) 32 P 37:42 T
Hertha vs F95 1:0 (0:0) 32 P 37:43 T
F95 vs Bayern 1:1 (1:0) 33 P 38:44 T
Mainz vs F95 1:3 (0:1) 36 P 41:47 T
F95 vs Bremen 3:1 (2:0) 39 P 44:48 T
Freiburg vs F95 2:2 (1:1) 40 P 46:50 T
Dortmund vs F95 5:0 (3:0) 40 P 46:55 T
F95 vs Hannover 4:1 (2:0) 43 P 50:56 T

Die Schlusstabelle:

1. Bayern 79 P
2. Schalke 61 P
3. Leverkusen 60 P
4. Projekt 60 P
5. Bremen 60 P
6. Dortmund 59 P
7. Hoffenheim 58 P
8. Gladbach 55 P
9. Hertha 54 P
10. Stuttgart 46 P
11. Freiburg 44 P
12. F95 43 P
13. Augsburg 41 P
14. Hannover 36 P
15. Frankfurt 36 P
16. Wolfsburg 33 P
17. Mainz 30 P
18. Nürnberg 24 P


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