Vorbericht: F95 vs HSV – Die Rothosen besiegen, das macht den Unterschied!

Es ist ja schon der 25. Spieltag! Verdammt! Da müssen die Herren in den roten Trikots mit den weißen Streifen ja morgen gegen den HSV gewinnen!

Analyse · Einfache Rechnung: Die glorreiche Fortuna hat in der Rückrunde bisher nur 7 Punkte geholt, der HSV dagegen schon 10. Das macht gerade den Unterschied, wobei beide Mannschaften in dieser Periode ziemlich geschwächelt haben. Die Rothosen sogar so, dass sie den Unsympathen Walter als Trainer geschasst und dafür die kurzärmlige Schiebermütze geholt haben. Auch das ist ein Unterschied. Während die von der Kohle des Multimilliardärs Kühne abhängigen Hanseaten ja wieder einmal unbedingt aufsteigen MÜSSEN, hat F95 diese Druck nicht – schließlich wäre ein Wunder von Leverkusen als Ergebnis der Saison deutlich wichtiger. [Lesezeit ca. 4 min]

So sind die tabellarischen Bedingungen. Während der HSV aber aus einem 30-Mann-Kader schöpfen können, muss die Fortuna mit 26 Profis auskommen. Das macht einen Unterschied. Außerdem sind die Rotweißen durchgehend von Verletzungen geplagt, aktuell stehen 8 Kollegen auf der Liste derjenigen, die nicht mitmachen können. Bei den Hanseaten sind es – je nach Zählung – 5 bis 7. Wenn das kein Unterschied ist.

Es wird also am Freitagabend vor voller Schüssel darum gehen, diese Unterschiede durch – Wie nennt es Daniel Thioune oft? – durch maximale Intensität auszugleichen. Natürlich auch durch so Sachen wie durchgehende Konzentration, Siegeswillen und taktische Kniffe. Würde sich lohnen, denn mit einem Heimsieg wären unsere Jungs auf einen Punkt dran am ewigen Ligavierten (der manchmal aus Versehen auch die Relegation erreicht).

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Das Gegnerporträt

Noch immer ist die olle Bundesligauhr im Volksparkstadion nicht umgestellt und zeigt immer noch nicht die Tage, Stunden und Minuten an, die der HSV nun schon seit 2018 in der Zweiten Liga verbringen muss – des Öfteren gedemütigt durch Niederlagen im Stadtderby gegen den FC St. Pauli. Sechs Trainer haben sie seitdem verschlissen und sage-und-schreibe 51 Spielertransfers getätigt. Und dann dachten die Fans, mit Tim Walter als Trainer und einer solideren Personalpolitik käme so etwas wie Konstanz in die Sache. Pustekuchen.

Und im Hintergrund immer die griesgrämige Visage vom Speditions-Kühne, der über die Jahre Abermillionen in den Verein versenkt hat und immer wieder damit droht, nun sei aber Schluss. Bisschen können einem die Sportverantwortlichen des HSV, die übrigens fast so oft ausgetauscht werden wie die Trainer, schon leidtun. Andererseits: Hochmut kommt vor dem Fall. Und gerade die aktiven Fans haben es nie hingekriegt, sich in Demut zu üben.

Erfreulich aus Sicht der Hanseaten: Das Publikum hält zum Club und strömt in zunehmenden Massen ins Volksparkstadion und begleitet das Team bei Auswärtsspielen. So sollen es in der Vorsaison bis zu 17.000 Anhänger:innen gewesen sein, die am 31. März dieses Fußballfest mit dem gerechten Remis am Schluss in der Spielautomatenarena live miterlebten.

Damals standen in den rotweißen Reihen noch so tolle Kicker wie Kownacki, Hennings, Karbownik und Klarer. Heute haben wir dafür Tzolis, Jóhannesson, Engelhardt und Vermeij (um nur mal die Insassen der wahrscheinlichen Startelf zu nennen). Ob sich der Kader des HSV durch Zugänge wie Pherai, Katterbach, Hadzikadunic, van der Brempt etc. verbessert hat, lässt sich schwer sagen; verschlechtert hat sich die Gesamtqualität sicher nicht. Aktuell leiden sie ein bisschen unter den Ausfällen von Stammspielern. Und unter den Umstellungen, die Neu-Trainer Baumgart ihnen verordnet hat.

Spielplan, System, Aufstellung

So groß sind die taktischen Veränderungen, die Baumgart vorgenommen hat, nicht – zumindest auf dem Papier. Auch er hat bisher ein 4-3-3 aufgeboten, allerdings eines mit einem Sechser, der sich eher in Richtung Viererkette orientiert als nach vorn. Außerdem hat er seinen Schützlingen einen anderen Rhythmus verordnet; Walter hat ja immer mit Speed nach vorne spielen lassen, was den Hamburgern jede Menge Kontergegentore eingetragen hat, Der neue Trainer setzt anscheinend eher auf Tempowechsel, lässt auch schon mal bewusst die Geschwindigkeit rausnehmen, um dann im Neuaufbau plötzlich aufs Gaspedal zu treten.

Natürlich macht Glatzel wieder die meisten Tore, und Keeper Heuer-Fernandes ist immer noch ein großer Rückhalt – aber der wird morgen nicht dabei sein. Dafür aber sicher Benes, der als Mittelfeldmann mit 11 Treffern in der Zweitligatorschützenliste auch schon bis auf Platz 7 vorgerückt ist. Das Dauertalent Königsdörffer hat sich rausgemacht, und Jatta ist immer noch Jatta. Der Dreiersturm des HSV ist gefährlich wie eh und je.

Diesen zu entschärfen wird DER Schlüssel zum möglichen Erfolg für die Fortuna sein. Blöd nur, dass unsere Jungs morgen mit einer Not-Innenverteidigung antreten müssen, weil aktuell ja Jamil Siebert, Käpt’n Hoffmann und Jordy de Wijs verletzt ausfallen. Also stehen nur Joshy Quarshie und Tim Oberdorf für die IV zur Verfügung, und die hatten bei ihren letzten Einsätzen ja so ihre Wackelmomente.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Eine Schwachstelle des HSV könnte deren Ersatztormann Raab sein, der bei der Heimniederlage gegen Osnabrück (Ha! Ha! Ha!) nicht den sichersten Eindruck machte. Diesen Torwart unter Dauerbeschuss zu nehmen, könnte der zweite Schlüssel zum Erfolg sein. Und zwar gern auch aus der Distanz – gell, Herr Tanaka. Im Übrigen stellt sich die Mannschaft bis auf eine Position von selbst auf. Der Ergebene plädiert weiterhin dafür, endlich mal Marlon Mustapha von Beginn an als Spitze in die Verantwortung zu nehmen

Sinnvolle Alternative zum 4-3-3 und der angegebenen Startelf sieht der Ergebene angesichts der Personallage nicht. Und für sinnvolle Einwechslungen stehen eigentlich nur Dennis Jastrzembski, Jona Niemiec, Duffy Daferner, Vince Vermeij und mit Abstrichen auch Shinta Appelkamp zur Verfügung. Taka Uchino, King Manu und Zweitkeeper Karol Niemczycki werden ebenfalls auf der Bank sitzen.

Der Tipp

In der internen Konferenz hat der Bauch als Erster das Wort ergriffen und verkündet, in ihm grummle ein äußerst knapper, aber verdienter 3:1-Sieg für die Fortuna. Das Herz hat ganz heftig dazu genickt, während der Kopf dem Bauch einen Vogel gezeigt hat und eine 0:1-Niederlage prophezeit.

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